Alexis66

Alexis66

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6 - 10 von 22
Alexis66 vor 10 Jahren 13 5
2.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
1
Duft
Sozusagen ein Kurkdjian oder Agent Orange im güldenen Fläschchen
Doch doch: Der Parfümeur dieses Duftes war Francis Kurkdjian.
Macht natürlich neugierig, und ich habe mich sehr gefreut, als ich eine Probe dieses Parfums geschenkt bekam. Also gleich getestet.

Sofort hüllt mich eine brutal süße Blütenwolke ein. Jasmin und vor allem Tiarè stürzen sich klebrig auf meine Geruchsnerven und legen sie fast lahm. Eine Überdosis Vanille und die Orangenblüten mischen auch gleich munter mit und zertrampeln dabei den Granatapfel, der im Todeskampf eine leicht fruchtige Note beisteuert. Meine Nasenlöcher versuchen, sich vor Entsetzen zusammenzuziehen, aber zu spät: Dieses Parfum verklebt mich komplett mit seiner überladenen, blumigen Süße. Läßt das irgendwann nach? Glücklicherweise ja, aber das dauert...Nachdem dieser zuckrige Overkill endlich etwas abflacht, gesellt sich noch etwas Patchouli dazu. Das kommt ziemlich synthetisch rüber, paßt aber ganz gut zum Rest. Es ist nämlich...na? Richtig: Süß.

Zur Sillage kann ich gar nichts objektives sagen; ich hatte das Gefühl, dass man meinen zuckrigen Alptraum auch noch in 100m Entfernung riechen kann. Die Haltbarkeit ist (in diesem Falle leider) sehr gut.

Die Flakons von Gaultier sind natürlich Geschmackssache; ich persönlich finde die Dinger häßlich bis zur Peinlichkeit. Aufgesetzte bemühte Erotik kann niemals sexy sein.
Mein Fazit: Der Empfehlung rechts stimme ich zu: Wer Hypnotic Poison mag, sollte Classique Intense unbedingt mal ausprobieren. Nur bitte nicht unbedingt in meiner Nähe...
5 Antworten
Alexis66 vor 10 Jahren 34 14
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Jaaaa, mach' mich schmutzig Baby!
Damit ist eigentlich alles gesagt. Genauer bitte? Dann okay:

Sofort nach dem Auftragen von Ambra Aurea überrollt mich eine Woge aus Weihrauch und Myrrhe. Ha, ich wette, das hätten sich die heiligen drei Könige nicht träumen lassen, dass man aus ihren Gaben etwas derart dreckiges und dabei erotisches machen kann.
Eine düstere, rauchige Wolke, die sakral und gleichzeitig 'heiß' rüberkommt. Stellt euch eine Nonne vor, die Reizwäsche unter ihrem Habit trägt, das trifft es ziemlich gut (an dieser Stelle prophylaktisch eine Entschuldigung an alle, derem religiösen Gefühl ich mit diesem Vergleich auf die Zehen gestiegen bin. So viel political correctness muß schon sein, gell!).

Amber mischt sich sofort ein, und Terra hat schon recht: Er (der Amber, nicht Terra!) kommt hier äußerst schmutzig daher. Er gibt dem düster-sakralen Gemisch noch eine animalische graue Note, mit einem kleinen bißchen Süße (Vanille?) an der Peripherie.

Das ist nicht gefällig, nicht massentauglich und steht bestimmt nicht jedem, aber ich finde es schlicht genial!
AA ist wie eine abgerockte Lederjacke zum Cocktailkleid, wie ein schweres Stachelhalsband zum weißen Brautkleid. Es eckt an, es stichelt, es polarisiert, es will nicht angepasst sein. Es sagt 'So bin ich eben. Nimm mich oder lass es bleiben!'.

Die Sillage ist weniger raum- als eher loftfüllend, die Haltbarkeit ist gigantisch. Ohne nachzulegen vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein gut wahrzunehmen.

Fazit: Rockiger Dreck der wirklich genialsten Sorte!!!
14 Antworten
Alexis66 vor 10 Jahren 12
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Paaaty inne Kirche! *hicks*
Aufgrund der Pyramide und der Beschreibungen habe ich an einem sharing für Noir d'Orient teilgenommen und nenne jetzt 10ml dieses Parfums mein Eigen.

Der erste Eindruck beim testen ist Weihrauch und Zimt. Paßt dat? Dat paßt! Wundervoll warm und weich ist die Kopfnote ein echter Nasenschmeichler. Die Nelke spitzt nur so an den Rändern hervor, ist durchaus präsent, aber eher Bester Darsteller In Einer Nebenrolle. Was ich jedoch von Anfang an wahrnehme, ist die Rumnote. Sie gibt einen sehr interessanten, gourmandigen touch, macht den Duft noch wärmer und gefälliger. Der Begriff 'Schmusedecke', den Angua verwendete, paßt wirklich exakt. Dieser Duft legt sich um mich, hüllt mich ein, wärmt und beruhigt. Kuschelfaktor 10!

Langsam wird es dann ein klein wenig aufmüpfiger, Patchouli und etwas Hölzernes schauen vorbei. Ist es Sandelholz? Kann ich nicht genau sagen, aber es ist eine leicht süßliche Holznote, also würde ich tatsächlich auf Sandelholz tippen. Patchouli rundet das Ganze dann ab; kommt leicht erdig und zäh, aber weit entfernt von 70er Jahre-Muff daher. Ein perfekter Abschluß für diesen herrlichen Duft!

Die Sillage ist kräftig, dank der harmonischen Komposition aber niemals aufdringlich, die Haltbarkeit ist mit 8-9 Stunden auf meiner Haut mehr als zufriedenstellend.

Noir d'Orient ist ein wundervoller, sinnlicher und gourmandiger Orientale, der Männer und Frauen gleichermaßen begeistern dürfte!
0 Antworten
Alexis66 vor 10 Jahren 3 1
2.5
Flakon
2.5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
2
Duft
Blumenfruchtholzhonig. Nebeneinander.
Ein Pröbchen von Deepest Night flatterte mir in's Haus, und rein von der Pyramide her könnte der doch etwas sein, oder?

Auch nach zweimaligem Testen tue ich mich schwer damit, diesen Duft zu bewerten. Die Kopfnote aus Freesie und Mango ist nicht übel für den, der es blumig-fruchtig mag. Honig und Sandelholz...durchaus fein. Ein Hauch Vanille? Dochdoch, in Ordnung.

Das Problem bei DN: Man riecht das alles gleichzeitig. Und man riecht es nebeneinander. Ich kann's nicht besser beschreiben; die einzelnen Komponenten verschmelzen nicht miteinander oder gehen ineinander über, sie sind einfach da. Als ob sie sich weigern würden, miteinander zu harmonieren, führen die Ingredienzien bestenfalls eine Art Co-Existenz.
Es kann sein, dass manche Leute das mögen, auf mich wirkt es befremdlich.

Eigentlich sollte DN ein blumiger leichter Orientale sein, de facto ist er aber eine Art Monotheme-Gemisch, das weder ausgewogen noch stimmig rüberkommt.

Die Sillage empfinde ich als recht schwach (nicht vergessen: Von Wummser-Alexis ist diese Angabe immer ohne Gewähr!), die Haltbarkeit lag auf meiner Haut bei etwa 4-5 Stunden.
Flakons sind ja immer Geschmackssache; mir gefällt dieser hier nicht. Auf mich wirkt er wie Keith Haring meets Star Trek.

Testen kann diesen Duft natürlich wer immer das gerne möchte, von mir bekommt er aber keine Empfehlung.
1 Antwort
Alexis66 vor 10 Jahren 20 10
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
2
Duft
Oudulieberhimmel
*huuuuuuust*!
Geht wieder, Danke.

Ja, Oud Imperial.
Eine nette Verkäuferin bei Breuninger verehrte mir eine Probe dieses Duftes, und ich habe ihn natürlich getestet. Ein Tropfen nur auf den Handrücken, und es geht los. Ein Oud wie dieses habe ich noch nie gerochen. Wie beschreib' ich das...Erinnert ihr euch an die guten alten Zeiten, als man Andersdenkende in fröhlicher Runde geteert und gefedert hat? Wer diesen unkomplizierten Zeiten nachtrauert, der könnte Gefallen an OI finden. Ich rieche nur noch Teer, fetten schwarzen rauchigen Teer. Leicht flankiert wird diese zähe Masse von Weihrauch und Patchouli, die haben gegen den Teer aber keine wirkliche Chance. Jasmin? Ist verbrannt.
Mir bleibt nur abzuwarten, bis dieser schwarze Sturm sich etwas legt, was nach gefühlten 10 Stunden dann auch passiert. Langsam wird der Duft etwas weicher, stachelig und sperrig bleibt er aber bis zum Schluss.

Dieses Parfum soll unisex sein? Aha. Ich kann mir die Frau, die OI trägt, jedenfalls nicht vorstellen.
Trotz allem ist dies ein durchaus wertiger Duft; mir aber einfach zu eindimensional.

Mit der Sillage bekommt man ein Stadion leer, die Haltbarkeit ähnelt der des zitierten Teers. Für mich ist dieses Parfum dann doch zu starker Tobak.
10 Antworten
6 - 10 von 22