Von Liebe und Hoffnung (Teil 5)
Hallo ihr Lieben,
2020 war ein Jahr...das weg kann. Das neue soll unter Zuversicht und Hoffnung stehen. Parfums sind mein Refugium...ein Teil meiner Therapie.
Der kleine schwarze Wolf hatte im letzten Jahr auch zu kämpfen, aber er hat nicht aufgegeben.
Bitte lest es nicht wenn ihr auf persönliche Geschichten keine Lust habt. Euch allen eine friedliche Weihnachtszeit!
Von Liebe und Hoffnung Teil 5
Der kleine schwarze Wolf hatte dem Mädchen bei ihrem letzten Besuch fest versprochen nicht aufzugeben. Versprechen zu halten war dem kleinen schwarzen Wolf äußerst wichtig, denn er verband damit das Gefühl von Respekt und Vertrauen ineinander und diese Werte wollte der kleine schwarze Wolf auf gar keinen Fall aufgeben. Er kannte das Gefühl der Enttäuschung und des Schmerzes, das ein gebrochenes Versprechen auslöste nur zu gut aus eigener Erfahrung, zu oft hatte man ihm etwas versprochen und nicht gehalten und er wollte niemanden so fühlen lassen. Er selbst hatte schonmal eines der wichtigsten Versprechen gebrochen das man jemandem geben kann. Es war das Versprechen an seinen allerbesten Freund den er so sehr liebte gewesen, immer für ihn da zu sein und ihn zu beschützen. Er hatte dieses Versprechen nicht gehalten und schlimmer noch, er hatte das Gegenteil von dem getan...er hatte seinen einzigen und besten Freund verraten und er war verstorben. Er fühlte sich zutiefst schuldig deswegen und die grausamen Bilder und schlimmen Gefühle verfolgten ihn wie sein eigener Schatten. Dieses gebrochene Versprechen, der Tod seines liebsten Freundes,waren für den kleinen schwarzen Wolf wie ein Mahnmal, das ihn daran erinnerte nie wieder ein Versprechen zu brechen.
Nicht aufzugeben hatte dem kleinen schwarzen Wolf all seine Kraft gekostet, denn viele schlimme Dinge waren passiert. Die Welt um den kleinen schwarzen Wolf war unsagbar unsicher und laut geworden. Eine unbekannte ansteckende Krankheit war im Wald ausgebrochen, eine Krankheit an der man sterben konnte, vor allem wenn man schon alt, krank und schwach war. Er machte sich große Sorgen um diejenigen die er liebte, zu denen er aber keinen Kontakt haben konnte um sie und sich selbst zu schützen. Die Ungewissheit wie es ihnen geht machten dem kleinen schwarzen Wolf sehr zu schaffen und er hatte das Gefühl sie im Stich zu lassen. Zunächst hatte es für den Wolf so ausgesehen als würden alle zusammenhalten, aufeinander Acht geben und Rücksicht nehmen, sich gegenseitig helfen und alles dafür tun zu wollen, daß sich möglichst wenige anstecken und starben. Es war ein gutes Gefühl diesen Zusammenhalt, das gegenseitige Schützen zu erleben, hatte er es doch in seiner Vergangenheit so selten erlebt. Es war für ihn ein Zeichen, daß sich die Zeiten geändert hatten. Er wusste und verstand auch, daß es für viele sehr schwierig und mit vielen Unsicherheiten verbunden war und ihm taten diejenigen von Herzen leid die sehr unter der Situation litten. Doch mit zunehmender Zeit änderte sich die Haltung einiger und sie hielten sich mit Absicht nicht an die Regeln die man aufgestellt hatte um möglichst viele zu schützen, sie redeten von Eingesperrtsein und daß man ihnen die Freiheit nehmen wolle, von Diktatur, witterten eine große Verschwörung und versuchten andere zu manipulieren. Die Manipulationen machten dem kleinen schwarzen Wolf sehr zu schaffen, hatte er sie selbst immer wieder an eigenem Leib durch seinen Vater und andere erfahren. Sie hatten die Wahrheit so sehr verdreht, daß der kleine schwarze Wolf sie gar nicht mehr erkennen konnte, selbst jetzt Jahre danach nicht und sich so schuldig an allem Unheil und Grauenhaften fühlte das geschehen war.
Der kleine schwarze Wolf hatte außerdem seine einzige und ihm so lieb gewonnene und wichtige Freundschaft verloren. Eine Freundschaft die ihm immer gezeigt hatte, daß er liebenswert und wichtig war und genug so wie er war. Besonders schwer zu ertragen für den kleinen schwarzen Wolf war, daß sein ehemaliger Gefährte diese Freundschaft durch Missbrauch seiner Macht und durch Manipulation zerstört hatte. Er fühlte sich so schuldig, seiner Freundin derartige Probleme verursacht zu haben, lag es doch nur daran mit ihm befreundet zu sein. Sein ehemaliger Gefährte war dem alten Rudel des kleinen schwarzen Wolfes treu ergeben und das zeigte ihm auch wieviel Einfluss sie immer noch auf sein Leben haben wollten und konnten und das machte ihm Angst.
Große Angst machte dem kleinen schwarzen Wolf das Auftauchen dreier äußerst brutaler dunkler Gestalten aus seiner Vergangenheit. Sie waren so unheimlich mächtig und vermochten Erinnerungen zurückzubringen die den kleinen schwarzen Wolf so sehr quälten. Alles was er jemals an grausamen Dingen angerichtet hatte, überfiel ihn immer wieder aufs neue und er fiel in ein tiefes Loch aus Angst, Scham und Schuld und er fühlte sich wie ein Monster. Was dem kleinen schwarzen Wolf noch viel größere Angst bereitete war, daß diese drei dunklen Gestalten die Kontrolle über ihn übernehmen konnten und er dann sein Handeln nicht mehr bestimmen konnte. Er war dann wie eine Marionette, bei der andere die Fäden hielten und sie steuerten. Was, wenn er wieder jemandem weh tun würde? Das könnte er sich niemals im Leben verzeihen. Die drei dunklen Gestalten waren dem alten Rudel absolut hörig und ihre Aufgabe war es das alte Rudel mit allen Mitteln zu schützen. Dafür hatte eine sehr böse Person sie extra ausgebildet und abgerichtet und der kleine schwarze Wolf ahnte, daß die Person dafür äußerste Brutalität und psychische Gewalt angewendet hatte. Trotzdem oder gerade deshalb waren sie ihr hörig und verteidigten sie bis aufs Blut wagte man es auch nur schlecht über sie zu reden oder gar nur schlecht über sie zu denken. Dem kleinen schwarzen Wolf machten die zurückkehrenden Erinnerungen an diese abgrundtief böse Person unheimlich Angst.
Der kleine schwarze Wolf fühlte sich unglaublich schwach, seine Kräfte schwanden immer mehr und er fühlte sich sich selbst und der lauten Welt dort draußen völlig ausgeliefert. Er wünschte sich so sehr das Mädchen herbei um ihren weisen Worten zu lauschen, ihre bedingungslose Liebe für ihn zu spüren und daß sie ihn durch ihre Augen sehen ließ. Gleichzeitig zweifelte der kleine schwarze Wolf daran ihre Hilfe überhaupt verdient zu haben, doch bevor die Zweifel ganz von ihm Besitz ergreifen konnten spürte er eine sanfte Berührung an seiner Schulter. Das Mädchen schien gespürt zu haben, daß der Wolf am Ende seiner Kräfte war und war wie aus dem Nichts erschienen und mit ihr waren all die Wärme, Liebe und heilsamen Gefühle zurückgekehrt, die er schon bei ihren vorherigen Zusammenkünften gespürt hatte. Sie sagte:
„Ich würde mir von Herzen wünschen, daß du dich durch meine Augen sehen könntest. Ich sehe einen unglaublich starken kleinen schwarzen Wolf der trotz so vieler Schwierigkeiten nicht aufgegeben hat. Ich sehe einen kleinen schwarzen Wolf der unglaublich viel Liebe und Gefühl in sich trägt und so viele Fähigkeiten und Talente hat. Ich sehe wie sehr du dich quälst und wie schuldig du dich an den Dingen fühlst die geschehen sind, aber ich sehe die Schuld nicht bei dir. Du warst so klein und hilflos, völlig überfordert und bist manipuliert worden. Dir ist eingeredet worden, daß du diese Dinge tun wolltest, daß du schuldig bist immer und immer wieder, solange bis du gar nichts mehr Anderes glauben und fühlen konntest. Du bist kein Monster. Genauso wenig wie die dunklen Gestalten wahrscheinlich echte Monster sind, auch wenn sie sich wie welche verhalten. Es ist verständlich, daß ihr Auftauchen dir Angst macht, aber es zeigt auch, daß wir auf den richtigen Weg sind, zu einem Ziel, das die, die dir das alles angetan haben, niemals akzeptieren würden. Die dunklen Gestalten scheinen wie Feinde, aber die Vergangenheit hat uns auch beide gelehrt, daß aus vermeintlichen Feinden die stärksten Verbündeten erwachsen können. Ich bin sehr stolz auf dich, daß du nicht aufgeben hast und egal was passiert, du musst weiter machen. Sonst haben die Täter gewonnen und das wäre unerträglich. Es wird noch viel Zeit brauchen und viel Kraft kosten, aber ich wünsche mir, daß du irgendwann das Leben kannst, was du verdient hast. Ein glückliches Leben voller Liebe und Zuversicht. Ich begleite dich auf deinem Weg solange du mich brauchst und auch wenn du mich manchmal nicht sehen kannst, bin ich immer an deiner Seite.“
Das Mädchen nahm den kleinen schwarzen Wolf in den Arm. Es fühlte sich so an als wären ihre Herzen miteinander verbunden, er nahm etwas von ihrer Kraft, Zuversicht und Hoffnung in sich auf und so gestärkt konnte er wieder etwas hoffnungsvoller in die Zukunft blicken.