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vor 5 Jahren - 24.12.2018
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Von Liebe und Hoffnung (3.Teil)

Hallo ihr Lieben,

Ich habe dieses Jahr etwas länger überlegt ob ich den 3. Teil der Geschichte hier veröffentlichen soll, weil ich letztes Jahr dafür auch einige harte Kritik teils in den Kommentaren, teils auch per persönlicher Nachricht einstecken musste. Es wurde mir angekreidet, dass es doch viel zu persönlich sei, dass der Bezug zu Parfum fehlen würde. Klar ist es sehr persönlich, denn es ist meine Geschichte die ich geschrieben habe. Es ist mein Blog und ich nehme mir heraus, darin zu veröffentlichen was ich gern möchte. Es gibt keinen Bezug zu Parfum? Nicht direkt, das stimmt natürlich...aber es ist meine Geschichte und Parfum ist es u.a. was es mir ermöglicht den Alltag zu stemmen. Etwas das mir unheimlich viel gibt. Wie auch diese Community hier.

Niemand muss das hier lesen und ich möchte auch darum bitten es nicht zu tun, wenn ihr euch im letzten Jahr darüber geärgert habt. Stoppt einfach nach dem Weihnachtwunsch.

Vielleicht gibt es aber auch den Ein oder Anderen dem dieser 3.Teil der Geschichte Hoffnung spenden kann, denn jeder hat dieses kleine Mädchen in seinem Leben. Vielleicht in einer ganz anderen Form. Es geht immer weiter. Es gibt immer Hoffnung.

In diesem Sinne wünsche ich euch und euren Lieben ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!

Eure Steffi

Der kleine schwarze Wolf traute sich gar nicht die Augen zu öffnen. In seinem Traum war er mit seinem Gefährten umhergestreift. Es war ein wunderschönes Gefühl gewesen. So vertraut. So sicher. Er wollte dieses Gefühl unbedingt weiter festhalten, aber die Realität holte ihn ein. Sein Gefährte war fort, hatte ihn allein gelassen. Er hatte auf ihn gebaut, ihm blind vertraut, aber sein Gefährte hatte sich gegen ihn gewandt, war zu einem Feind geworden und diese Erkenntnis, machte das Herz des kleinen Wolfes unheimlich schwer. Wenn sich so viele schlecht gegenüber ihm verhielten, dann muss es doch an ihm liegen hämmerten die Stimmen in seinem Kopf.

Der kleine schwarze Wolf sprang auf und wanderte rastlos umher. Er traute sich kaum innezuhalten, denn dann überfielen ihn dunkle Gedanken. Wie schwarze Schatten breiteten sie sich in ihm aus, drängten sich in jede Ecke seines Körpers, legten sich um im ihn wie ein Mantel der alles Schöne um ihn herum abschirmte. Nichts vermochte dann zu ihm durchzudringen, er wurde in eine Welt gehüllt die eigentlich schon längst hinter im lag, aber in seinem Inneren weiter existierte. Sein Vater, das was er mit ihm getan hatte, das was er zu ihm immer wieder gesagt hatte, war wieder lebendig, so als hätte der kleine schwarze Wolf ihn verschlungen und wäre zu einem Teil vom ihm selbst geworden. In diesen dunklen Momenten fühlte sich der kleine schwarze Wolf elendig ausgeliefert, unfähig sich zu Wehr zu setzen. Das was mit ihm gemacht wurde empfand er in diesen Momenten kaum als schlimm, weil er es doch verdient hatte. Er war abgrundtief schlecht, seine eigenen Taten bewiesen es ja. Weil er sich so schlecht und schuldig fühlte war es ihm nur schwer möglich etwas Positives in sein Leben zu lassen. Versuchte er es dennoch und gelang es ihm, waren das sehr kostbare wunderschöne Momente, die sein Herz mit Wärme und Zuversicht erfüllten. Diese Momente entglitten ihm allerdings viel zu schnell, denn den Vater in seinem Inneren machten Dinge, die dem kleinen schwarzen Wolf gut taten, rasend vor Wut und der kleine schwarze Wolf wurde so von ihm gequält, daß er beinahe Angst bekam gute Gefühle zu erleben, weil sie so eng mit Schmerz verbunden waren.

Andere wussten die Gesellschaft des kleinen schwarzen Wolfes durchaus zu schätzen und bemühten sich um ihn, denn sie hielten ihn für einen verlässlichen, ehrlichen und gutmütigen Begleiter. Nur er selbst konnte es nicht so sehen. Er wollte Ihnen gern glauben schenken, aber sein Mißtrauen war einfach viel zu groß. Er hatte Angst enttäuscht zu werden und noch größere Angst ihnen vielleicht weh zu tun. Einmal böse, immer böse...die Worte seines Vaters schossen wie das Blut in seinen Adern durch seinen Körper.

Sehr lange war der kleine schwarze Wolf nun die Gegend geirrt und sein Körper fühlte sich ähnlich erschöpft wie sein Geist an. Er rollte sich zusammen, schloss die Augen und fing bitterlich an zu weinen. Seine düstere Vergangenheit hatte ihm unsichtbare Ketten angelegt und machte seine Gegenwart einsam und die Zukunft unsicher. In diesen dunklen Momenten sehnte der kleine schwarze Wolf den Tod herbei, aber bevor er dieses Mal den Gedanken an ihn überhaupt richtig verfolgen konnte, merkte er wie sich jemand zu ihm auf den Boden legte. Das kleine Mädchen war plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht und mit ihr kamen auch all die wunderbaren Dinge die sie schon früher zu ihm gesagt hatte wieder näher. Sie legte ihre Hand auf die Schulter des kleinen schwarzen Wolfes und er spürte bei ihr weder Angst noch Ekel vor ihm. Er spürte Kraft, Verständnis, Trost, Wärme und Ehrlichkeit. Sie sagte zu ihm: „Ich wünschte ich könnte dich durch meine Augen sehen und mit meinem Herzen fühlen lassen. Wenn ich dich anschaue dann sehe ich einen kleinen schwarzen Wolf, dem sehr viele schlimme Dinge in seinem Leben widerfahren sind. Andere haben sich dazu entschieden dem kleinen schwarzen Wolf weh zu tun, weil sie es selbst wollten. Es war ihre eigene Entscheidung. Weil sie böse und schlecht sind. Sie haben den kleinen schwarzen Wolf dazu gebracht schlimme Dinge zu tun, um selbst dabei Freude zu empfinden. Es war nicht seine freie Entscheidung, auch wenn er es meint, weil es ihm immer wieder gesagt wurde. Er wurde zunächst gebrochen, dann gezwungen, damit er sich schuldig fühlt und nie etwas verraten würde. Auch das der kleine schwarze Wolf so von seinem Gefährten enttäuscht wurde ist schmerzhaft, aber es heißt auch, daß er zuvor von ihm getäuscht wurde und nun die Wahrheit- so schmerzhaft sie auch sein mag-kennt. Der kleine schwarze Wolf braucht Niemanden mehr in seinem Leben, der ihn täuscht. Er hat so viel Gutes verdient. Er hat tief in sich drin so viel Liebe und eine unglaublich Stärke, auch wenn er im Moment nichts davon spüren kann. Wäre es nicht so, hätte er niemals bis hier her geschafft. Alles was der kleine schwarze Wolf jetzt braucht ist Liebe, Sicherheit, viel Zeit und Nachsicht mit sich selbst und ich werde ihn mit meinen Möglichkeiten unterstützen dies zu finden."

Der kleine schwarze Wolf öffnete und Augen und dachte kurz darüber nach, ob das kleine Mädchen wirklich von ihm gesprochen hatte, aber als er in ihre Augen blickte wusste er das jedes einzelne Wort wahr war. Er fiel in einen tiefen erholsamen Schlaf und als er am nächsten Morgen aufwachte schien die Welt um ihn herum und in ihm ein wenig heller zu sein.

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