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vor 6 Jahren - 17.12.2017
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Von Liebe und Hoffnung ( Teil 2 )

Der kleine schwarze Wolf war lange allein durch die Gegend gestreift. Immer leiser werdend hallten die Worte des kleinen Mädchens nach. Er hatte verstanden was sie gesagt hatte und er hatte ihr geglaubt, aber mit jedem Tag voll Einsamkeit machten sich immer größere Zweifel und Ängste breit. Was wenn sie sich geirrt hatte und sein Vater doch Recht mit dem hatte was er über ihn sagte? Auch das schöne warme Gefühl in der Nähe seines Herzens wurde von Tag zu Tag schwächer.

Seitdem er das kleine Mädchen getroffen hatte waren einige Dinge passiert. Der kleine schwarze Wolf konnte sich immer besser an die Dinge erinnern die ihm sein Vater angetan hatte und auch an das was er selbst mit anderen gemacht hat. Ihn plagten wahnsinnige Schuldgefühle deshalb und seine Angst genau so zu sein wie sein Vater wurde immer schlimmer. Der kleine schwarze Wolf hatte genau einen guten Freund gehabt. Sie kannten sich schon sehr lange und er hatte ihm einiges was ihm widerfahren war anvertraut. Er hatte gedacht daß es bei seinem Freund gut aufgehoben sei, denn Freunde taten einander doch eigentlich nicht weh. Doch als der Freund bemerkte, daß sich der kleine schwarze Wolf zu ändern versuchte und versuchte auch Andere in sein Herz zu lassen, wandte er sich gegen ihn. Er machte ihn bei Anderen schlecht und noch viel schlimmer er verriet ihn bei seinem alten Rudel. Sie ließen ihn in Ruhe was einerseits gut war, doch irgendwie schmerzte es auch sehr. Sie hatten mit ihm abgeschlossen. Von seiner Mutter hatte er tief in sich drin ein Wort des Bedauerns erwartet...vergeblich.

Der kleine schwarze Wolf war einsamer als je zuvor. Er sehnte sich so sehr nach der Liebe, nach einer richtigen Familie und Freunden, aber verlor immer mehr den Glauben daran.

Er wünschte sich so sehr das kleine Mädchen herbei. Die Worte die sie gesagt hatte. Das Gefühl das sie ihm gegeben hatte. Also begab er sich zu der Lichtung wo er sie angetroffen hatte und konnte seinen Augen kaum trauen als er sie erblickte. Er freute sich so sehr, aber er schämte sich auch, weil er dachte das Mädchen könne denken er sei einfach nur zu dumm um sein Glück zu finden. Doch so war es keineswegs. Das Mädchen hatte sehr viel Verständnis und Mitgefühl für ihn. Ihr war bewusst was für eine enorme Bedürfigkeit, wieviel Schmerz und Angst in dem kleinen schwarzen Wolf steckte. Sie sagte ihm, daß die Wunden die seine Seele erlitten habe sehr sehr tief seien und daß es neben ganz viel Liebe auch sehr viel Zeit brauche bis diese heilen könnten. Er müsse sehr viel Geduld und Nachsicht mit sich haben. Der kleine schwarze Wolf war so froh daß er das Mädchen wieder gefunden hatte, aber gleichzeitig überkam ihn auch schon wieder eine altbekannte Angst. Du wirst mich auch alleine lassen, so wie es mir schon so oft passiert ist, sagte er zu ihr. Weißt du, sagte das kleine Mädchen, unsere Wege werden sich gewiss irgendwann wieder trennen, so ist es vorgesehen, denn ein Wolf kann seine Bestimmung nur in einem Wolfsrudel finden, aber erst dann wenn du mich wirklich nicht mehr brauchst. Ich kann dich zwar nicht führen, aber ich werde dich begleiten bis es soweit ist. In ihrer Stimme lag so viel Ehrlichkeit, Wärme und Liebe, daß es den kleinen Wolf zu Tränen rührte. Dieses Versprechen war wie ein Pflaster unter dem die erste von sehr vielen Wunden zu heilen beginnen konnte....

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