CLRi

Euphoria ist ein Duft aus meiner Teeniezeit. Damals heiß geliebt von mir, denn er war anders als die anderen und genau so wollte ich sein.

Der Duft startet üppig – Granatapfel, schwarze Orchidee, Mahagoni. Alles will gleichzeitig gehört werden. Ein bisschen viel am Anfang, wie ein überladener Lippenstiftständer in der Parfümerie. Aber wenn man geduldig ist, beruhigt er sich.

Dann wird Euphoria dunkler, süßer, fast hypnotisch. Er klebt nicht – er fließt. Warm, geheimnisvoll, mit einer leichten Seidigkeit.

Ein Clubduft für Anfänger? Vielleicht.
Er erzählt von Neuanfängen, von Mut, von der Suche nach dem eigenen Stil.

Ein bisschen Drama, ein bisschen Glamour – aber immer mit einem Augenzwinkern.
Auch heute noch ein wunderbarer Duft, den ich gerne trage.

Sie trägt rotes Leder, trinkt Espresso in der Nachmittagssonne und lacht über Konventionen. Deep Red ist wie eine Frau, die weiß, was sie will – und es auch sagt.

Der Auftakt? Fruchtig, saftig, leicht verrucht. Doch keine Sorge – sie bleibt nicht im Teenagerclub. Schon nach wenigen Minuten kommen Zeder, Vanille, Patchouli. Die Süße bleibt, aber bekommt Reife.

Es ist der Duft für Nächte, in denen man das Taxi absichtlich nicht ruft. Für Drinks, die man spontan bestellt, und Blicke, die länger als gewollt verweilen.

Eine alte Freundin, die du Jahre nicht gesehen hast – und wenn ihr euch begegnet, fühlt es sich an, als wäre keine Sekunde vergangen.

Einer dieser Düfte, der seit 20 Jahren in meiner Sammlung ist und sie niemals verlassen wird. Als Teenager geliebt - heute immer noch.

Scandal Intense betritt den Raum, als würde er ihn besitzen. High Heels, Honiglipgloss, ein Lachen, das ein bisschen zu laut ist – aber genau das will.
Er will Skandal – aber liefert eher Reality-TV als französischen Filmklassiker.

Der erste Sprühstoß ist wie ein Zuckerschock, ich rieche nur Honig. „Subtil“ kennt dieser Duft nicht, „laut“ ist sein Vorname. Leider – und das tut mir leid – bleibt er bei der Süße hängen. Die Komplexität bleibt aus, und während ich hoffe, dass sich noch Tiefe entwickelt, bleibt nur ein süßer Teppich, der mir bald zu klebrig wird.

Wie tatsächlich alle anderen Gaultier-Düfte (für meine Nase), ist auch dieser zu viel von allem. Jean Paul und ich - das wird nichts mehr.

Es war einer dieser Sonntage, an denen die Welt leise ist. Der Kaffee dampft auf dem Fenstersims, ein Buch liegt offen, aber die Gedanken schweifen. Ich sprühe Musc Noir Rose auf meine Haut – und plötzlich scheint alles in weiches Licht getaucht.

Da ist diese Rose, pudrig und sinnlich, nicht laut, sondern wie ein heimlicher Kuss auf die Hand. Der Moschus? Warm wie ein vertrauter Blick. Nicht sexy im üblichen Sinne, sondern... intim.

Der Duft entwickelt sich wie eine Szene aus einem französischen Film – zurückhaltend, aber voller Gefühl. Keine große Oper, kein grelles Drama – eher ein stiller Moment zwischen zwei Menschen, der mehr sagt als Worte.

Für mich ist Musc Noir Rose ein Seelenduft. Einer, den man nicht trägt, um gesehen zu werden, sondern um sich selbst wieder zu spüren.

Für diesen hautnahen Duft gab es bisher nur Komplimente. Ich liebe die Moschusnote in diesem Duft wie in keinem anderen.