CdG

Einer meiner Lieblingsdüfte (wenn nicht sogar _der_ Lieblingsduft) aus dem Hause Comme des Garçons: rauchig, würzig und holzig-harzig. Mit dem Unisex-CdG 2 hat dieser Duft höchstens die Weihrauchbasis und einen Teil des Namens gemeinsam.

"Comme des Garçons 2 Man" erinnert mich stark an den typischen Geruch einer Kirche: Weihrauch und ausgeblasene Kerzen. Das Buxtonsche Meisterwerk hält fast den ganzen Tag durch und ist dabei trotzdem nie zu aufdringlich. Einzig und allein für den Hochsommer finde ich den Duft eine klitzekleine Spur zu würzig bzw. schwer.

Wer eine weniger herbe und wärmere Alternative zu "Comme des Garçons 2 Man" sucht, sollte "Ouarzazate" aus der Incense-Serie einmal ausprobieren.

Bertrand Duchaufour hin oder her … Comme des Garçons hin oder her: Dieser Duft enttäuschte mich maßlos und ließ mich eine Ekelfratze ziehen.

Während der Angeruch noch an kratzig-rauchige Selleriesuppe erinnert, finden sich im Herzen eher dezente und durchaus tragbare, balsamische Noten. Aber auch der gewandelte Duft kann mich insgesamt nicht so recht überzeugen. Er ist trocken, staubig, erdig und latent unangenehm – ich fühlte mich damit irgendwie ungewaschen. Entfernt erinnerte das Ganze auch an muffigen Bettgeruch.

Es mag ja durchaus Menschen geben, denen der Duft der Kalmuspflanze gefällt, ich hingegen weigere mich, das Sumpfblatt je wieder aufzusprühen. Glück im Unglück: Das Gebräu verfliegt recht schnell.

Die übrigen Düfte der Leaves-Serie sind übrigens ausgezeichnet. Eine Bewertung folgt beizeiten.

Die von Chanel angegebenen Noten klangen wirklich vielversprechend. Gestern, in der Parfümerie, kam ich dazu, Bleu de Chanel einmal genauer zu testen.

Was für eine herbe Enttäuschung! Wer bitte schön braucht denn eine weitere, völlig undifferenzierte Interpretation eines Sportdufts? Ich jedenfalls nicht. Zwar entwickelt sich der Duft auf der Haut wesentlich besser als auf dem Teststreifen, doch das, was ich rieche, ist entsetzlich langweilig.

Und wo ist der versprochene Weihrauch? Ach, ja: Richtig! Der ertrank ja im azurblauen Cool-Water-Akkord. Ich vergaß…

Wenn ich nach Duschgel und Körperpflegeprodukten riechen will, dusche ich und sprühe mich danach mit Deodorant ein. Jacques Polge sollte langsam wirklich daran denken, in Rente zu gehen. Die Chanel-Parfüms der letzten Jahre waren schon enttäuschend genug.

Vermutlich stehe ich mit meiner Meinung allein auf weiter Flur, aber dem verheißungsvollen Namen kann Millésime Impérial in puncto Duft nicht gerecht werden. Das Eau ist metallisch, glatt, sehr zitrisch und irgendwie x-beliebig.

Insgesamt nicht allzu schlecht, aber für ein Parfüm dieser Preiskategorie eindeutig zu gesichtslos und ohne Wiedererkennungswert.