Cypriol

Cypriol

Rezensionen
Cypriol vor 11 Jahren 7 2
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
So nicht, Captain Pi... äh.. Pacard ;)
Sorry, aber der Kommentar von meinem Vorredner durfte einfach nicht an oberster Stelle stehen bleiben. Das wäre dem Duft gegenüber dann doch nicht gerecht. Ja, ich gebe zu, in hinblick auf die Duftpyramide, mag er ein Blender sein, denn nichts davon befindet sich tatsächlich im Flakon. Für mich ist dieser Duft zu 100% synthetisch, schlecht jedoch ist er deswegen nicht. Wer allerdings einen schönen Vetiver-Duft sucht, hat seine Suche hier sicher nicht beendet. Apicius sollte hiervon unbedingt die Finger lassen, denn echter Vetiver ist nicht auszumachen. Eher schon Vetiveryl Acetate oder Cedryl Acetate, davon jedoch jede Menge.
Ich vermute mal, dass man hier auf den Erfolgs-Zug von Terre de Hermes aufspringen wollte. Was soll ich sagen? Der Zug ist abgefahren.
Der Duft startet frisch und klar mit künstlichem Bergamotte und Kardamom (evtl. Linalyl Acetate u. Stemone), eine Prise Pfeffer ist auch vorhanden. Von Mahagoni haben die Parfümeure allenfalls geträumt, denn was folgt, ist eine weitere Variante der beliebten Vetiver/Zeder Kombination. Mir kam hier Grey Vetiver von Tom Ford ins Gedächtnis, den ich (zum Schluß hin) als ähnlich empfand.
Alles in allem ist NV so hell und kristallklar wie der Flakon. Sehr linear und ohne tatsächlichen Duftverlauf. Frisch, klar und grau-würzig. Dies ist ein Vetiver-Duft für Anzugträger.
Die Silage ist ebenfalls Office-tauglich, vorhanden, aber nicht erschlagend. Haltbarkeit war bei mir mindestens 6-7 Stunden. Allerdings hab' ich auch nicht bei ebay ersteigert ;)
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Cypriol vor 13 Jahren 5
Bitter Sweet Symphony
Dieses Parfum beginnt herrlich zitrisch-fruchtig, wobei die Limette und Pomelo überwiegen. Das lässt einem schonmal das Wasser im Mund zusammenlaufen, insbesondere, da dies nicht künstlich wirkt, sondern wie ein frisch zubereiteter Fruchtteller. Jo, Melone wär' auch nicht schlecht. Bald darauf kommt Ylang Ylang zusammen mit Lavendel ins Spiel. Jasmin und Gardenie wirken hier höchstens als Aufheller und sind ansonsten untergeordnet. Insgesamt liegt alles sehr dicht beieinander, wofür vermutlich der Salbei sorgt. Amber zieht den Duft dann in die Länge. Zwischendurch meine ich die Kokosnuss wahrzunehmen, jedoch sehr diskret. Nach etwas über einer Stunde kommt nun die Basis hinzu, die nahtlos die säuerlich-zitrische Signatur übernimmt. Tamarinde ist noch neu im Parfümgeschäft, vielleicht kommt sie deswegen so bitter daher. Tonkabohne soll das ein wenig mildern, funktioniert aber auch nicht wirklich.

Zusammengefasst ist dies ein sportlich/eleganter Zitrusduft ohne Ecken und Kanten. Die Zutaten sind gut miteinander verwoben, nichts sticht hervor. Wer "etwas Frisches bitte" sucht, dem könnte der Duft gefallen. Für mich ist er jedoch nichts. Haltbarkeit leider auch nur unteres Mittelfeld.
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Cypriol vor 13 Jahren 7 2
Neulich beim Japaner, oder voilà: Weiße Blüten eingelegt in Zitronensud
Die Vorspeise beginnen wir ganz frisch mit einem Zitronenwässerle, garniert mit einem Stängel Eisenkraut.
Dieses wurde wohl stumpf 1:1 vom Vorgänger A Scent übernommen und mag an einem heißen Tag wie heute passend sein, ist jedoch nichts Besonderes.
Doch zurück zum Geschehen: Der Kellner läßt uns ein wenig warten, bevor er mit dem Hauptgericht kommt. Naja, an diesem sonnigen Tag stört uns das nicht weiter. Eine Création des Hauses verspricht er uns, mit allerlei Blüten garniert. Hört sich nicht schlecht an, denke ich noch, da stößt Herr Garcon beim Servieren versehentlich unser lecker Zitronenwasser um, welches sich sofort über den Hauptgang ergießt, schade! Natürlich lassen wir uns nichts anmerken und verspeisen das uns Gebrachte. Hmmm... war das Hyazinthe? Vermutlich schon, nur kann man das durch den ganzen Zitronensud kaum noch ausmachen. Die Rose ist mittlerweile untergegangen und gibt zum Abschied noch einen leisen Seufzer von sich. Egal, der Nachtisch kommt ja schon. Siehe da, Ylang Ylang übernimmt jetzt den bitter-säuerlichen Akkord, jedoch habe ich immer noch den Geschmack vom Zitronenwasser auf der Zunge. Schnell bezahlt (Trinkgeld gibt's keins) und dann weg von hier. Serviert wurde übrigens auf einem Holztisch aus ursprünglich trockener Zeder. Wir sind schon am Gehen, da kommt ein Pärchen und will sich setzen. Ich rate denen ab, denn sowas kriegt man beim Inder günstiger.
Apropos Inder, irgendwie erinnert mich das Ganze an Al-Oudh von l'Artisan, nur ohne den derben Schweißgeruch. Fast hätte ich ihn mir jetzt gewünscht. Obwohl, bei der Hitze heute kann das noch werden. Die Ähnlichkeit, obgleich Pyramide so unterschiedlich, schiebe ich dem Garcon ..äh.. Galbanum in die Schuhe. Mahlzeit!
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