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vor 3 Monaten - 30.07.2025
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Historische Reihe: Nr. 1. Was hätte Pablo Picasso getragen?

Historische Reihe: Nr. 1. Was hätte Pablo Picasso getragen?

(Achtung, ich weiß nicht, was PP getragen hat. Was folgt, ist einfach ein spielerischer Versuch, ihm passende Düfte anzudichten, weil...ja, weil ich einfach Lust darauf habe. Ich halte mich auch nicht daran, welche Düfte zu der Zeit existiert haben oder nicht. Die Idee ist, an dieser Stelle in regelmäßigen Abständen historischen Persönlichkeiten, Düfte zuzuschreiben.)

Es ist das Jahr 1911, Pablo Picasso lebt in Paris. Er sitzt in einer Bar im Quartier Latin und feixt mit Appolinaire. Habe ich beim Vorbeigehen richtig gehört? Sprach PP davon, das große Gemälde geklaut zu haben? Ist das möglich? Hier sitzt ein Mann, der sich seinen Namen in das Fleisch dieses noch so frühen Jahrhunderts einritzen wird und er soll am Diebstahl des berühmtesten Gemäldes der Welt, der Mona Lisa, beteiligt gewesen sein? Was sind das für talentierte Kindsköpfe. Als ich vorbeilief, konnte ich einen Duft wahrnehmen an PP. Satt, reich, opulent, Orangenblüte und Veilchen konnte ich wahrnehmen. Der Duft war warm, doch etwas darin lag wie ein kalter Zug in der Luft. Eine satte Vanille pumpte von der warmen Haut des PP, der sich angeregt mit seinem Sitznachbarn unterhielt, der nicht dazu kam, seinen Bleistift auf das Notizheft zu setzen. Es kann nur der Fahrenheit 32 Eau de Toilette gewesen sein. Unser Mann weiß sich abzusetzen.

Es ist das Jahr 1925, Pablo Picasso lebt in Paris, verkehrt im Kreise der Surrealisten. Er sitzt nun im Café de Rotonde im Quartier Notre-Dame-des-Champs und zeichnet für mein Auge nicht erkennbar an einer Skizze, in der Katzen und Motorräder vorkommen. An den Nebentischen sitzen Gertrude Stein und Amadeo Modigliani. Er hat sie kurz begrüßt, sitzt dennoch alleine, weil er arbeiten muss. Der Keller bringt ein Pastis. Nun, was trägt unser Mann? Ganz klar, er trägt Eau Sauvage Eau de Toilette Mit Lavendel, Zitrik, Rosmarin, Koriander, Basilikum und Eichenmoss, aber auch Amber sorgt dieser kühle Duft, der mit gewisser Schärfe gegen seine Nase strömt dafür, dass er sich konzentrieren kann. Schließlich ist ein Café-Besuch nicht nur Vergnügen. Wer ein Jahrhundertkünstler werden will, muss immerzu arbeiten, schaffen und kann aus der Rolle des Künstlers nicht fallen. Los, Pablo Ruiz, wir glauben an dich. Später ist noch mit Breton verabredet. Wird er ihm die Zeichnung zeigen?

Es ist das Jahr 1957 , Pablo Picasso lebt in Cannes, in der mit Bildern vollgestopften Villa 'La Californie". Picasso ist nun ein Jahrhundertkünstler, ein Name, der für Kunst steht, eine überlebensgroße Gestalt. Wie das so häufig ist, wenn man in seinem Bereich zum Zermalmer und Revolutionär geworden ist, wendet man sich klassischen Motiven und gibt seinen Lehrern und Vorgängern Blumen. Avantgarde ist das Geschäft junger Männer und Frauen. Es ist Sommer. Unser Mann, der nun DER Picasso geworden ist, trägt kurze Hosen, Espadrilles ohne Socken und ein gestreiftes, maritimes Shirt mit blauen Linien auf weißem Grund. Und was riechen wir da? PP trägt Millésime Impérial, der zu seinem hellen Gemüt jener Tage passt. Salzige Noten setzen sich auf seine Haut, gehen eine perfekte Symbiose mit dem Schweiß an- denn es ist heiß an diesem Tag. Die klare, süßliche Johannisbeere jedoch sorgt dafür, dass unser Mann so riecht, als auf einem Boot sein. Die Iris und der Moschus sorgen für die notwendige Sanftheit.

Aktualisiert am 31.07.2025 - 10:36 Uhr
1 Antwort
GreenGorillaGreenGorilla vor 3 Monaten
Gerne gelesen, so ein grosser Künstler , konnte alles tragen, dazu der Duft seiner Farben.

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