Historische Reihe: Nr. 3. Was hätte Sir Winston Churchill getragen?
Die schweren Silberknöpfe zuknöpfend, steht Winston Churchill vor dem Spiegel. Er atmet tief durch und guckt sich tief in die Augen, wohlwissend, dass er einem Mann gegenübersteht, auf den es ankommt. Dass er selbst dieser Mann ist, macht es nicht einfacher. Ganz im Gegenteil. Er spürt die Verantwortung auf seinen Schultern, auf seiner Brust, in seinen Gelenken, ja sogar in seinen Fingern. Es ist das Jahr 1940, der 10. Mai. Winston Churchill steht vor dem Spiegel, sprüht zweimal
Santal Eau de Toilette in einem schweren Nacken, zündet sich eine kurze Romeo y Julieta zum Morgenkaffee an und geht’s ins Arbeitszimmer, um die erste Korrespondenz des Tages zu beginnen.
Es ist das Jahr 1953. Winston Churchill ist mittlerweile Sir Winston Churchill. Nicht geerbt hat er den Titel, sondern anders als Bruder sich ihn erarbeitet. Unermüdlich hat er getan, gearbeitet, gahandelt, Entscheidungen getroffen, nachgedacht, gelesen und geschrieben. Dieses Schreiben hat ihn nun den Nobelpreis der Literatur eingebracht. Der Anruf aus Stockholm kam vor einer Stunde. Was für eine Ehre für einen Mann, dem ehrenvolles Handeln alles ist. Ein Glück für das Königreich, dass England nicht nur einen Neville Chamberlain, sondern auch Söhne wie ihn, den Winston, der nun Sir ist, geboren hat. Sir Winston Churchill hat soeben in der Bibliothek eine frische Romeo y Julieta Short Churchill geraucht und hat in der Vitrine gestöbert. Stolz und ein wenig Unglauben haben sich in seiner Brust breitgemacht, dass er nun diesen ehrenvollen Preis erhalten hat. Er hat Dickens „Eine Geschichte aus zwei Städten“ dem Regal entnommen und darin ein wenig gelesen, als wollte er sich in der Literaturgeschichte verstecken, bevor er mit anderen Menschen darüber sprechen muss, dass die Königliche Akademie in Schweden ihn nun zu einem Klassiker der Literatur erhoben hat. Es hilft alles nichts, Winston, du musst nun aufstehen, vor die Presse treten und Sir Winston Churchill sein. Winston steht auf, geht ins Bad, legt
Habit Rouge Eau de Toilette auf und macht sich bereit, den Menschen die Größe auszustrahlen, die sie von ihm erhalten.
Es ist das Jahr 1964. Sir Winston Churchill ist ein alter Mann. Er ist krank und das Liegen macht ihm zu schaffen. Er verflucht den Umstand, dass er ein alter Mann geworden ist. Wann ist das passiert? Weshalb so schnell? Er hätte noch so einiges tun wollen und gekonnt hätte er ebenfalls. Er erinnert sich. 1915, da war er ein junger Mann und trotz der jugendlichen Kraft in seinen Adern bereits ein Mann von Bedeutung und Größe. In Gallipolli damals, wie die Luft geschmeckt hat, so frisch- die ägäische Aura ist anders. Er hatte damals in seinen persönlichen Sachen neben dem Rasierzeug und den Zigarren einen Flakon. Er erinnert sich, wie er diesen Flakon morgens in der türkischen Sonne herausholte und für ca. 5 Min die Sonne in seinem Gesicht und diesen Duft in Verbindung mit der Meeresluft genoss, bevor die Hässlichkeiten des Notwendigen übernahmen. Ja, Sir Winston, der alte kranke Mann, der glaubt, nicht mehr lange zu leben, erinnert sich an den Duft von
English Fern Eau de Toilette, als er Englands Duft in der Fern nötig hatte.
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