DaggiB

Hm, ich werde jetzt sicher nichts Weltbewegendes schreiben, eigentlich sollte es nur ein Statement werden, da hier aber noch nichts steht, fange ich mal an...
Das Parfum habe ich von Nuitdete1 geschenkt bekommen, nochmals lieben Dank an sie!

Zunächst zum Flakon:
Der fällt definitiv auf mit seiner Form und dem Farbverlauf. Er ist aus Glas, der transparente Aufsatz aus Kunststoff. Er fühlt sich insgesamt nicht besonders wertig an, sprüht aber fein und ausreichend.

Zum Duft:
Wie so oft, fällt es mir schwer, Duftnoten zu erkennen. Die Angaben bei Parfumo sind mager. Nach kurzer Recherche finde ich folgende erweiterte Duftpyramide:
• Kopfnoten: Birne, Himbeere, Pfingstrose
• Herznoten: Basmati-Reis, Magnolie, samtige Schwertlilie
• Basisnoten: Santal, Zedernholz, weißes Veloursleder

Das scheint mir schlüssig, denn was ich rieche ist zwar rosa-rot angehaucht und sanft-fruchtig, aber da ist noch mehr...
Jede dieser Duftnoten ist denkbar, für meine Nase aber nicht unterscheidbar, nichts drängt sich in den Vordergrund.
Der Duft wirkt mädchenhaft, eher leicht und dezent süß-fruchtig.
Er ist dabei tatsächlich auch samtig, vielleicht bewirkt das der Reis oder das Leder?

Fazit: Insgesamt ein fluffiges Parfum, das ich Frauen jeden Alters für Situationen empfehlen kann, in denen man einfach nur einen zarten fröhlichen Duft tragen möchte.

...aber wo sind denn nu die Kommentare/Statements, an denen ich mich so gerne orientiere??
Aha. Kein Wunder... Es handelt sich laut Recherche bei Terre del Garda um ein kleines Unternehmen am Gardasee, welches seine Produkte nur in 3 Geschäften, dem eigenen Internet-Shop und ein paar Partnerhotels verkauft.
Dann möchte ich heute also mal, während es draußen (wie es der Zufall will) ziemlich windet, mit „geklautem“ Text etwas ausholen, falls das o.k. ist…

Laut Unternehmen entstanden aus den Düften, Farben und Sinneseindrücken des Gardasees die vier Duftlinien von Terre del Garda, benannt nach den 4 Winden des Sees: Ora, Perler, Vinessa und Bali.
Zu Vinessa heißt es:
“Mächtige, kräftige Wellen kündigen das Aufkommen des Vinessa an, des Windes mit dem von Venedig stammenden Namen, der von Osten kommt, wenn über der Adria der Bora aufkommt oder es zu Witterungsstörungen kommt. Sein starker und beständiger Windstoß bezaubert in den Jahreszeiten des Übergangs den See.“

Und diese Geschichte gibt es obendrein:
Eine Legende besagt, dass vor langer Zeit ein Edelfräulein des Gardasees einen venezianischen Parfümhändler traf. Daraus ging eine gegen die damaligen Konventionen verstoßene Liebe hervor, die seitdem jeden Abend versucht, sich in den Gewässern des Gardasees wiederzufinden.
Die Fischer erzählen, dass am Abend, wenn der Ora aufhört zu wehen und der Perler noch nicht aufgekommen ist, einige Momente lang eine wundervolle Essenz zu spüren ist.
Aus dieser romantischen Geschichte entstand laut Terre del Garda der Wunsch, die Schönheit, Wünsche und Erinnerungen des Gardasees in einem Parfum erzählen zu wollen.

Nun zum Parfüm, aber vorab nochmal lieben Dank an JR87, die mir diese Herstellerprobe beigelegt hatte!
Meine Bewertung fiel damals noch weniger gut aus. Der Duft war mir auf den ersten Riecher zu krautig und wurde beiseite gelegt. Nun habe ich ihn erneut getestet und siehe da, er beeindruckt mich diesmal.

Der Duft ergibt eine frisch-krautig-leichte und fruchtig-ätherisch-holzige Sinfonie, alles ist miteinander verwoben… Glaube ich, etwas herauszuriechen, schwebt es wieder weiter…
Das wird sicher niemandem helfen, aber ich kann mir vorstellen, dass Vinessa eh recht unterschiedlich wahrgenommen wird, je nachdem, welche Duftnote bei wem dominiert und wie geübt die Person ist.
Ich z.B. rieche die von mir so geliebten Kopfnoten kaum bzw. erst spät heraus. Trotzdem ist da die ganze Zeit eine unterschwellige dezente Süße und Fruchtigkeit. Am Ehesten glaube ich die Basisnoten zu erkennen, die das ätherisch-würzige ausmachen.

Der Duft erinnert mich sehr an ZEN und Chance EdP (hatte ich bei einem Test auf dem anderen Arm) und gefällt mir immer besser. Quatsch, er ist einfach nur schön.

Ansonsten: m.M.n. unisex. Haltbarkeit etwas über Durchschnitt. Feine Sillage, schwer beurteilbar.
Zum Material des Flakons kann ich leider nichts sagen, er würde mir mit seiner klaren schlichten Form und Farbe sicher auch gefallen.

Schön, dass ihr bis hierhin durchgelesen habt. LG & bleibt gesund… :)

hätte nicht gedacht, dass der so ok ist!
Never ever hätte ich ihn freiwillig irgendwo getestet, wenn aber so ein kleines Pröbchen (Alter unbekannt) den Weg zu mir findet, dann soll es eben so sein… Habe fest damit gerechnet, dass ich den Duft furchtbar finde, bin nun aber positiv überrascht (auch wenn er nicht meinen Vorlieben entspricht).

Die zitrischen Noten nahm ich bedauerlicherweise nicht wahr, stattdessen duftete es zunächst einfach nur leicht seifig und sauber.
Auf mich wirken solche Düfte schnell etwas altmodisch, weil meine Oma massenhaft Seife in die Schränke legte, was ich furchtbar fand und was zunächst meine Erwartung an den Duft zu bestätigen schien...
Aber recht bald wurde es zudem dezent blumig, ich tippte auf Veilchen, konnte aber tatsächlich keine Duftnote klar erkennen. Dann kam Pudrigkeit dazu.
Den Verlauf empfand ich als sanft und mild. Hier wurde "fein" geschrieben, das trifft es irgendwie ganz gut.
Die Haltbarkeit scheint durchschnittlich gut zu sein.
Den Flakon samt Verpackung finde ich leider unschön.

Tja. Und nun? Ich freue mich, dass Nonchalance immer noch seine Liebhaber hat bzw. findet und vermute, dass er „blind verkostet“ bessere Bewertungen erhalten würde. Also, nur zu, testet ihn ruhig mal :)

...dass ich mit Ü50 meine ersten Parfums erwarb und auch Wüstenwind den Weg zu mir fand.
Jährlich bezaubert mich der Duft der blühenden Linden und so beschloss ich im Sommer 2019, endlich mal zu recherchieren, ob es wohl entsprechende Düfte gibt.
So landete ich bei Parfumo und Lehmann und meine Duftreise begann…

Es hieß, Lehmann würde in Kürze einige Düfte einstellen oder reformulieren müssen und so tätigte ich meinen ersten Panikkauf. Neben besagter Lindenblüte wurden noch einige Minis bestellt und eben Wüstenwind.

Die Beschreibung von Lehmann war mit „warm und leicht“ recht mager.
Frau Tonis führte immerhin die Duftnoten Zitrone, Tonkabohne, Rose und Lavendel auf und umschrieb den Duft mit „orientalisch-holzig“.
Auf Parfumo heißt es hingegen „blumig-pudrig“.
Wahrlich verwirrend alles!

Tja. Und dann verschwand Wüstenwind nach nur einmaligen Sprühen im Schrank, weil ich mich auf die Zitrone versteift hatte und er diesen Wunsch nicht befriedigte.

Kürzlich bat mich eine liebe Parfuma, den Duft zu beschreiben und so kam es, dass ich Wüstenwind ein zweites Mal und mit einer inzwischen ein wenig geübterer und geduldigerer Nase testete.
Und nachdem ich ihr den Duft beschrieben hatte, dachte ich mir, warum dann nicht auch hier?

Also:
Ich roch zuerst Lavendel heraus, später auch Rose.
Die Nase in die Armbeuge versenkt, tauchte auch ein Hauch Zitrone auf.
Das Ganze eingebettet in eine verhalten würzig-vanillige Note (Tonkabohne?).
Im weiteren Verlauf nahm ich überraschenderweise zudem eine leicht ätherische Note wahr.

Der Duft wirkt auf mich warm und sanft und ein wenig wie eine Creme (z.B. Nivea etwas würziger).
Mit Wüste hat er für mich nix zu tun, zwar denke ich bei dem Duft an Wärme, aber mir kommt eher „mediterran-kuschelig“ in den Sinn...
Wüstenwind ist weder aufdringlich noch raumgreifend, insofern tatsächlich eher leicht und nur wenige Stunden wahrnehmbar.
Und er kann m.E. von allen Geschlechtern getragen werden.

Der 100 ml-Flakon (nicht der oben abgebildete) gefällt mir sehr, ich besitze die eckige Version und mag das schwere und schnörkellose Glas, es wirkt klar und edel.

...gehe ich ab und zu wieder über Trödelmärkte.
So kam ich neulich mit einem Rentner ins Gespräch, der mir begeistert versprach, beim nächsten Mal Miniaturen mitzubringen, die er vor vielen Jahren mal gesammelt habe. Neugierig und zugleich in der Pflicht, erschien ich eine Woche später wieder an seinem Stand und bekam stolz eine kleine Sammlung Herrendüfte präsentiert. Na prima…
Aufgrund der Mühe, die er sich gemacht hatte, und des geringen Preises nahm ich sie mit und war froh, dass sich mit Scarf Taormina wenigstens ein Damenduft dazwischen gemogelt hatte.

Heute nun habe ich ihn endlich aufgetupft und war gespannt auf die Duftpyramide und eure Kommentare!
„Und wie Sie sehen, sehen Sie (fast) nix…“.
Tja, und so kommt es, dass ich ausgerechnet hier meinen 1. Kommentar wage, um diesem Duft (ähnlich wie Serafina) ein wenig Gesicht zu geben.

Trotz des vermutlich hohen Alters des Flakons strömte mir beim erneuten Öffnen ein satter zitrisch-frischer Duft entgegen, der mich auf dem Trödel schon angefixt hatte. Auf dem Handgelenk nahm ich deutlich Grapefruit, Zitrone und ein wenig Melone wahr. Mich erinnert das Parfum an Goutals „Eau d’Hadrien“, aber etwas milder.
Blüten roch ich nicht heraus, was aber auch an meiner Ungeübtheit liegen kann.
Zwischendurch glaubte ich eine gekippte Note wahrzunehmen, die bald wieder verschwunden war.
Die Hölzer fügten sich harmonisch ein, dominierten nicht, kamen auf ganz leisen Sohlen dazu.

Die Sillage kann ich noch schwer beurteilen, ich denke der Duft ist gut wahrnehmbar, aber nicht übermäßig, im Mittelfeld vielleicht. Nach ca. 3 Std. wurde er hautnah, nach 5-6 Std. war er noch schwach wahrnehmbar - ohne weiteren Duftverlauf. Ich hatte mir allerdings auch nur 1 Tupfer gegönnt.
Den (kleinen) Flakon finde ich eher gruselig, der klobige und unförmige Stopfen bringt die Miniatur fast zum kippen.

Fazit: aus meiner Sicht ein schöner zitrischer Duft, den ich als unisex eingestuft habe und der für Liebhaber/innen der aufgeführten Kopfnoten unbedingt einen Test Wert sein sollte!