DeGe53

DeGe53

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6 - 10 von 537
DeGe53 vor 11 Jahren 13 8
5
Flakon
2.5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
7
Duft
Haut, hautiger, hautigst = Clean Skin
Wenn ich jemals einen Hautduft (neudeutsch Skinscent)kennenlernen durfte, der so hautig und so unschuldig, so zart - ihn als pudrig zu bezeichnen ist bereits übertrieben! - daherkommt, könnte ich mich nicht einmal daran erinnern. Clean Skin ist ein klitzekleiner Hauch. So duftet nicht einmal ein frisch gebadetes Baby, im Vergleich ist das Baby sogar überparfümiert. So könnte saubere Haut (ohne Seife, ohne alles) duften, die am ersten Urlaubstag vormittags von der Sonne aufgewärmt wird. Ohne Kokossonnenöl, bitte, und gleich wieder ganz schnell in den Schatten gesetzt.

Was anfänglich an meiner Nase vorbeihuscht lässt sich nicht betiteln. Ja, es könnte Orange sein, die Bergamotte ist wohl eher zu einer Blitzvisite da gewesen. Pfirsich und Rose nehme ich so nicht wahr, aber eine rosa-cremefarbene Wuschelwolke liegt auf meiner Haut. Bleibt aber nicht. Leider.

Clean Skin ist wunderschön und wie alles Schöne sehr vergänglich. So schnell vergänglich, dass ich sogar versucht habe durch heftige Reibung der Auftragestelle noch ein paar Moleküle zu aktivieren. Das nützt hier gar nichts. Ich denke unterbewusst nimmt man den Duft schon noch wahr, aber was ist mit dem Bewusstsein? Ich möchte mich schon auch riechen können, wenn ich denn ein Parfüm trage.

Obwohl er so flüchtig ist, mag ich ihn ausgesprochen gerne. Ausgerechnet ich, die sonst mit Geschützen ganz anderer Art umgeht.
8 Antworten
DeGe53 vor 11 Jahren 14 4
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Heller Chypre
Angefixt durch Leimbacher, der den Tasmeem for Men so schön beschrieben hat, bestellte ich mir Safina allein der Zutatenliste wegen. Da ist so einiges drin, das meiner Nase sehr gefällt. Und bei den Preisen, die man bei iparfumerie bezahlt, kann man durchaus blind zuschlagen. Mache ich durchaus gerne mal auch woanders und kann mich meist auf meine Vorstellungskraft verlassen.

Bei Safina lag ich allerdings einen Tick daneben. Zu meiner durchaus angenehmen Überraschung! Wenn man das so liest, stellt man sich einen frischfruchtig-blumigen Duft vor, der in einer schön holzig-rauchigen Basis endet. Und natürlich hat mich Biebergeil neugierig gemacht. Dass man mit Patchouli bei mir immer einen Treffer landet, ist mittlerweile bekannt.

Tja, so kann man sich täuschen. Der Auftakt ist tatsächlich frisch-fruchtig, aber nicht so quietschig zitrisch, wie man meinen könnte. Der Rhabarber steuert hier eine ganz leicht süßliche Note bei, wie Marmelade, aber so dezent, dass man sich anstrengen muss, es überhaupt wahrzunehmen. Und gleich staune ich: Chypre, definitiv.

Und mittendrin eine fast seifige Blumenwiese. Das erinnert an Düfte, die frisch gewaschen suggerieren sollen. Einzelne Noten lassen sich von mir nicht entdecken, die Rose noch am ehesten, aber auch sehr zurückhaltend. Die Blumen sind sich einig, keine stänkert. Was man ob der Rose oder Iris an Pudrigkeit erwarten könnte, bleibt aus. Es bleibt grünlich frisch.

Die Basis ist ebenso ausgewogen. Chypre durch und durch. Kein Patchouli staubt, kein Balsam klebt. Und ich kann noch immer nicht sagen, wie Biebergeil riecht! *grml* Das ist sehr schön gemischt, fast linear, aber doch nicht so ganz, da immer wieder der Chyprecharakter deutlich hervortritt. Den können Männer genauso tragen wie Frauen und jetzt im Sommer, der hoffentlich bald mal kommt, geht das sehr gut.

Toll, toll, toll! Das hat sich mehr als gelohnt.

Der Flakon ist nicht sehr spektakulär, zylindrisch mit Längsriefen, leicht geschwungener Deckel, ebenfalls aus Glas. Allerdings schön schwer das Ganze. Die Verpackung an sich zeigt einen Hauch Orientalisches in der Bordüre, eigentlich suggeriert sie eher einen schwereren Duft. Für mich jedenfalls.

Die Sillage ist nicht zu stark, die Haltbarkeit gut (ca. 8 Stunden). Und ganz wichtig: unbedingt auf der Haut testen, auf dem Papierstreifen riecht es nur frisch, die schöne Entwicklung geht verloren.

Die €10,79 (!!!!) für 100ml Eau de Parfum sind unschlagbar und durchaus gut investiert.
4 Antworten
DeGe53 vor 11 Jahren 11 4
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
Das Jahr der seltsamen Sommerdüfte ist da
Der letzte in meiner heutigen Testreihe.

Hm, .... hm...... ich fange mal mit der Flasche an. Doof darf man nicht sagen, also sagen wir mal die Farbkombi ist angelehnt an die uns vorgegebenen Make-Up Farben für diesen Sommer: suntan und türkis. Das soll wohl karibisches Feeling aufkommen lassen. Ich finde türkis auf den Augendeckeln schon sehr grenzwertig, aber auch der Flakon kann mich so nicht überzeugen. Die Farbfamilien stimmen nicht, das beisst sich. Aber der Flakon liegt gut in der Hand, das ist doch auch mal was.

Seit dem unvergleichlichen Lancaster Concentrate (der schwarze, der ja leider nach Reformulierung sehr schwächelt) bringt Lancaster nicht viel Überzeugendes mehr auf den Markt. Die Düfte sind zwar nett, aber man vermisst sie nicht, wenn es sie nicht mehr gibt.

So wird es diesem wohl auch gehen. Die Magnolie mit den Orangenvarianten harmoniert genauso wenig wie türkis mit goldbraun! Der Auftakt ist schön frisch, das ja, aber direkt beisst mich die Magnolie, mit der ich sowieso nicht so zurecht komme. Das gibt sich nach einer Weile - ich stimme meiner Vorrednerin zu, es ist irgendwie synthetisch - und eine frische und (ja, schon wieder!) leicht holzige Basis bleibt relativ gut, aber nicht zu stark, übrig.

Bis auf die Magnolie ist das durchaus nett, aber dann auch ein wenig langweilig. Da ziehe ich den extravaganteren Roberto Cavalli Aqua als Sommerduft vor.
4 Antworten
DeGe53 vor 11 Jahren 5 2
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Ich bin verwirrt...
Das muss ich Madonna zugestehen, sie schien mit ihrem Duft im letzten Jahr Vorreiterin für eine Richtung gewesen zu sein, die mir in letzter Zeit immer mal wieder unterkommt. Tuberoselastige Blumendüfte.

Jimmy Choo Flash ist in diese Richtung einzuordnen. Die Erdbeeren im Auftakt entgehen mir völlig. Gleich springt mich die rauchige Tuberose an und ich muss direkt an Madonnas Duft denken. Aber den mag ich ja, also ist das keine Kritik im negativen Sinne. Die Sillage von Flash ist nicht ganz so heftig, der Gesamteindruck weniger düster. Das hält sich auch ganz gut und verliert nur langsam seine etwas prollige Attitude. Jetzt, nach ca. 4 Stunden, entwickeln sich fast weiche, pudrige Akzente, die ein wenig süß (wohl dank Heliotrop)und (ja) hellholzig sind. Aber zu wenig hellholzig, der pudrig-süße Akzent überwiegt.

Das ist mir nun doch ein wenig zu mädchenhaft. Aber so ist das im Leben, die erst störrischen Rebellinnen werden beim richtigen Umgang ganz geschmeidig und zart. Taming of the shrewed sag ich nur.
2 Antworten
DeGe53 vor 11 Jahren 6 4
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Aqua Deluxe
Hach ja, der Roberto! Der kann doch wirklich nicht nur ein aquatisches Aqua machen. Und doch rieche ich die sogenannten Wassernoten im Hintergrund.

Der Auftakt ist zunächst zitrisch frisch, wie erwartet. Und hier schon huscht das "Aqua" durch. Und sofort ist Jasmin mit im Spiel. Das erklärt wohl, warum ihn mancher als süß empfinden mag. Aber mit Frucht kann ich das nicht assoziieren. Maiglöckchen in einem Aquaduft ist ein Experiment, ein gelungenes dazu. Der Jasmin zieht sich ein wenig zurück und auch die Wassernoten sind in der mittleren Entwicklung weniger präsent. Aber ganz traue ich der Zutatenliste nicht, da muss noch mehr dabei sein. Meine Nase meint warmes Holz wahrzunehmen, vielleicht Sandelholz, oder sogar etwas balsamisches. Das hält alles sehr gut, die Sillage finde ich nicht zu stark, aber das mag ein Aussenstehender anders empfinden.

Langsam arbeitet sich Moschus nach vorne, ergänzt die Blüten und wechselt sich immer wieder mal mit Wassernoten ab. Das ist interessant, der Verlauf scheint erst einmal linear zu sein. Doch je länger der Duft auf der Haut bleibt, um so mehr scheint eine Wellenbewegung die manchmal vereinten, manchmal einzeln hervortretenden Zutaten aufschwappen zu lassen. Man hat eine sanft-blumige Moschusnote in der Nase, dann rollt das Maiglöckchen wieder heran. Aber immer bleibt der Jasmin deutlich als starker Antagonist mit im Spiel.

Ein durchaus interessanter Sommerduft. Aber das fand ich bei Aqua di Gioia auch schon, entgegen anderer Meinungen, die eine Süße rochen, wo ich leichte pfeffrige Schärfe entdeckte!

Das Aqua hier passt zur Cavalli-Mode, unangepasst, ein wenig wild durcheinander gemustert, aber immer mit Stil (und schön teuer!).
4 Antworten
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