03.10.2018 - 12:29 Uhr
Palonera
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Palonera
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25
"Riechst du etwas?"
fragte ich den Mann, der sein Leben mit dem meinen teilt.
"Riechst du etwas?" wiederholte ich, etwas nachdrücklicher diesmal, mein Handgelenk in Richtung Nase ausgestreckt.
Seiner Nase, wohlgemerkt – die meine hatte schon, mir einen Vogel zeigend, irritiert verneint.
Verdenken konnte ich es ihr wahrhaftig nicht.
Sie waren nie besonders kraftvoll gewesen, die Demeter-Düfte, die ich bisher kannte – nicht für meine Nase, nicht für mich.
Wahrnehmbar, das sicher, und manche auch durchaus deutlich präsent.
Doch nicht "Clean Skin", nicht der Duft im kleinen Roll-on, den ich hatte rollen lassen über meine Haut, die sauber war, sicher doch, die aber trotzdem noch nach irgendetwas duften sollte, das nicht ich selber war.
Doch da war nichts, da war gar nichts, nicht für mich.
Für seine Nase schon: "Ein paar Blümchen, bißchen Puder – nicht verkehrt, muß aber auch nicht sein."
Immerhin, er roch etwas – im Gegensatz zu mir.
War ich plötzlich geruchlich erblindet?
Nahezu zwei Wochen später weiß ich: nein.
Keine plötzliche Anosmie setzt der Leidenschaft ein Ende.
Doch so zart ist "Clean Skin", so fein und so dezent, daß sie erst einmal "downsizen" mußte, meine Nase, herunterfahren von der olfaktorischen Übermacht in Umwelt und Flacon.
Dabei sind sie nicht einmal besonders laut, die Düfte und Gerüche, die mich Tag für Tag umgeben – oft nehme ich sie nicht einmal bewußt wahr, blende ich sie aus oder eben ein in das Gesamtbild mich umgebender Olfaktorik, das es Düften wie "Clean Skin" schwer bis ganz unmöglich macht, dagegen anzukommen, durchzukommen, das Bewußtsein zu erreichen mit ihrer sanften Cremigkeit, dem gazegleichen Hauch von Puder und einem Moschus, so hell und zart und rein, daß ich kaum unterscheiden kann: Wo fängt er an, wo hört mein Ichduft auf?
"Clean Skin" ist – gerollt natürlich, nicht gesprüht – ein Duft, der nicht sofort präsent ist, sich nicht unmittelbar erschließt.
Er zwingt – mich – zur intensiven Auseinandersetzung, zum gewissenhaften Nachspüren, zum bewußten Entdeckenwollen seiner Noten, seiner Wirkung, seinem leisen Ichbinda.
Ein feiner, fragiler, sehr intimer Duft, der nicht weit trägt, den ich nur wahrnehme mit der Nase direkt am Handgelenk, wo er sanft wirkt und sauber, selbstverständlich und vertraut wie meine Haut.
Frisch gebadet, gepudert und gecremt.
Nicht mehr – und ganz gewiß nicht weniger.
"Riechst du etwas?" wiederholte ich, etwas nachdrücklicher diesmal, mein Handgelenk in Richtung Nase ausgestreckt.
Seiner Nase, wohlgemerkt – die meine hatte schon, mir einen Vogel zeigend, irritiert verneint.
Verdenken konnte ich es ihr wahrhaftig nicht.
Sie waren nie besonders kraftvoll gewesen, die Demeter-Düfte, die ich bisher kannte – nicht für meine Nase, nicht für mich.
Wahrnehmbar, das sicher, und manche auch durchaus deutlich präsent.
Doch nicht "Clean Skin", nicht der Duft im kleinen Roll-on, den ich hatte rollen lassen über meine Haut, die sauber war, sicher doch, die aber trotzdem noch nach irgendetwas duften sollte, das nicht ich selber war.
Doch da war nichts, da war gar nichts, nicht für mich.
Für seine Nase schon: "Ein paar Blümchen, bißchen Puder – nicht verkehrt, muß aber auch nicht sein."
Immerhin, er roch etwas – im Gegensatz zu mir.
War ich plötzlich geruchlich erblindet?
Nahezu zwei Wochen später weiß ich: nein.
Keine plötzliche Anosmie setzt der Leidenschaft ein Ende.
Doch so zart ist "Clean Skin", so fein und so dezent, daß sie erst einmal "downsizen" mußte, meine Nase, herunterfahren von der olfaktorischen Übermacht in Umwelt und Flacon.
Dabei sind sie nicht einmal besonders laut, die Düfte und Gerüche, die mich Tag für Tag umgeben – oft nehme ich sie nicht einmal bewußt wahr, blende ich sie aus oder eben ein in das Gesamtbild mich umgebender Olfaktorik, das es Düften wie "Clean Skin" schwer bis ganz unmöglich macht, dagegen anzukommen, durchzukommen, das Bewußtsein zu erreichen mit ihrer sanften Cremigkeit, dem gazegleichen Hauch von Puder und einem Moschus, so hell und zart und rein, daß ich kaum unterscheiden kann: Wo fängt er an, wo hört mein Ichduft auf?
"Clean Skin" ist – gerollt natürlich, nicht gesprüht – ein Duft, der nicht sofort präsent ist, sich nicht unmittelbar erschließt.
Er zwingt – mich – zur intensiven Auseinandersetzung, zum gewissenhaften Nachspüren, zum bewußten Entdeckenwollen seiner Noten, seiner Wirkung, seinem leisen Ichbinda.
Ein feiner, fragiler, sehr intimer Duft, der nicht weit trägt, den ich nur wahrnehme mit der Nase direkt am Handgelenk, wo er sanft wirkt und sauber, selbstverständlich und vertraut wie meine Haut.
Frisch gebadet, gepudert und gecremt.
Nicht mehr – und ganz gewiß nicht weniger.
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