ElPosto

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1 - 5 von 7
ElPosto vor 3 Jahren 20 7
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
1998. Im Frühling, im Sommer
Sie trug Cordhosen und oft auch ein "Bush"-Band-Shirt. Das Haar hatte sie immer nur mit einem Haargummi irgendwie zurechtgemacht. Vielleicht ein wenig Kajal und das wars auch.
Sie -nur sie- konnte mich so schön " Luuuuke" schimpfen mit schelmischem Grinsen und mich dabei schon fast unverschämt verschmitzt ansehen.

So saßen wir da 14/15-jährig auf unserer Wiese im Sommer '98, haben klebrigen Eistee getrunken , Luckies geraucht und kitschige Gedichte geschrieben. Kein Bock auf Eltern, Schule und haste nicht gesehen was noch. Wir hatten uns und unsere Träume; da auf der Wiese an "unserem " Baum.

Ich sitze vor dem "this is not a blue bottle" - Flakon, schnuppere daran , und kann diese Momente,Tage,Wochen und "sie" riechen. Das kleine Wäldchen mit den efeuumrankten Bäumen, die Maiglöckchen am Waldrand, den Fliederbusch und all das süße, grüne Gewerk auf dieser unseren Wiese.

Ich war verliebt.
Sie konnte mich nicht lieben. Das hat sie mir gesagt. Im Sommer ; damals.
Das letzte Mal gesehen habe ich sie 2003. Diese blaue Flasche in meiner Hand liebe ich jetzt. Im Februar. Und warte auf den Sommer.
7 Antworten
ElPosto vor 3 Jahren 13 4
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Where is the f*cking dolphin?
2003. Sommer. In einem Jahr habe ich mein Abitur und der ernst des Lebens wird danach beginnen.
Doch das ist in einem Jahr. Jetzt ist jetzt. Jetzt sitze ich in Dingle beim Frühstück und lausche den Geschichten der Dingleschen Ureinwohner.
Sie sind einfach großartig; die Geschichten . Und die Leute.

Eine Geschichte besagt , dass in der Bucht von Dingle ein Delfin wohnt und sich dann und wann zeigt .

Zur späterer Stunde blicke ich gemeinsam mit einem all american girl, einer Studentin mit indianischen Wurzeln, ein paar Klischee-high-school-footballern, meinem Mitreisenden und 3-4 irischen Mitarbeitern des Hostels wo wir nächtigten hinaus auf die Bucht. Wir sind alle ziemlich betrunken und/oder bekifft und mir rutscht der in der überschrift genannte satz heraus.
Alle lachen. Nur nicht die Iren.

Das was sie tun - und ich schwöre das weiß ich bis heute - ist, gleich duften. Gefühlt rochen 50 Prozent alle irischen Männer anno 2003 gleich.
Seit ich ich oben genannten Duft mein eigen nenne, weiß ich auch wonach sie rochen und warum.
"Patrick " ist nämlich einfach gut. Und ja.... irgendwie auch ein bisschen so wie man sich Irland vorstellt. Grün und frisch und herb. Und manchmal auch ein klein klein wenig süß.

Wenn ich ihn auftrage wird mir ganz wohl ums Herz und ich wünscht ich würd wieder an dieser Bucht stehen. Und ich weiß, dass ich das werde. Irgendwann.

I can't wait to come home...
4 Antworten
ElPosto vor 4 Jahren 8 1
8
Flakon
10
Sillage
10
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10
Duft
Perfect 10 (im Winter)
Könnte,dürfte,wollte,müsste ich...dann, ja dann wäre er stand heute meine Nummer 1.
Zehn von zehn. Nichts geht mehr.
Drück auf den Sprüher und es knallt.
Die volle Ladung Nelken und Zimt knallen dir in die Nase und katapultieren dich ins winter-wonderland.
Als bald schleichen sich der tabak mit seinen kumpels vanille und tonka ( der aber gott sei dank in meiner Nase nicht zu sehr) mit dazu und entführen dich , nehmen dich mit und lassen nicht mehr los.
Aber Obacht! Das geschieht nur wenn du wirklich auf die süßen kracher stehst. Alle anderen laufen Gefahr Kopfschmerzen zu bekommen.
Doch lass dich drauf ein und du wirst schon sehen. Immer wieder riechst du am Handgelenk und denkst "wow!".

Gebrauchsanweisung: 1 sprüher in die luft und drunter stellen. Dann noch 1 sprüher in die luft und damit die Handgelenke benetzen. Alles darüber hinaus ist Körperverletzung an den Mitmenschen.

Also naja....könnte,wollte,dürfte,müsste
.... dann ist er meine Nr.1 . Im Winter. In jedem. Für immer.

1 Antwort
ElPosto vor 4 Jahren 7 1
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
1999. Im Winter.
Auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für Gabi ( siehe mein Kommentar zu what about adam) stolpere ich auf der Ehrenstraße in Köln in einen Esoterik-alternativ-und-so-laden und werde erschlagen.

Eine Wand von düften-kommend vom Räucherstäbchenregal - prügelt auf mich ein und beamt Gabi an ort und stelle, weil sie genau so roch wie dieser Laden.
Hier ein Riesenschwall Patchouli, da hölzer und von hüben und drüben rieche ich Dinge die ich zuvor noch nie gerochen habe .

Mit dem ersten Sprühstoß erinnerte mich dieses Parfum sofort an diesen Laden und an genannte Dame. Der Duft ist warm und erdig, dabei aber keineswegs muffig oder gruftig. Und genau wie in dem Laden es mit jedem Schritt, mit jedem schauen neues zu entdecken gab, entdeckt man bei diesem Duft mit jedem sprüher etwas neues.

So stolperte ich benommen aus dem Laden auf die kalte, dunkle und nasse Straße und dachte an mein Mädchen. Und musste lachen. Denn ein Geschenk zu besorgen hatte ich glatt vergessen
1 Antwort
ElPosto vor 4 Jahren 9
9
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Eine Begegnung
Es ist spät, blue hour. Sie tappst schon etwas angesäuselt die Strasse entlang. Eigentlich eine Gegend in der man um diese Uhrzeit nicht sein möchte aber das ist ihr jetzt egal.

Ein Typ quatscht sie an, sie mag ihn nicht. Er wird aufdringlich und bedrängt sie. In ihrer not kommt ihr ein leises "hilfe" über die Lippen.

Plötzlich ging alles sehr schnell. Aus dem Augenwinkel sieht sie einen Aschenbecher fliegen welcher den aufdringlichen typen voll erwischt. Aus dem Schatten der nacht , wie aus dem nichts wird der Kerl mit einem Strauß Rosen vermöbelt von einer Gestalt die ein harmlos anmutendes blaues Kleid und etwas zu viel Lippenstift trägt. Sie ist irritiert.

Der böse Kerl liegt benommen dar nieder und sie weiß nicht so recht was geschehen ist.
Die Gestalt im blauen Kleid schaut sie an und spricht mit tiefert Stimme: "geh heim das ist genug für heut"

Mit einem Schädel wacht sie am nächsten morgen auf. Sie hat den Geruch von Rosen in einem Aschenbecher auf welchem komischerweise Lippenstiftreste sind in der Nase. Eigenartig....
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