Elfquest

War gestern in der Parfümerie mit der blauen Schleife, um mein Pröbchen von Omnia Indian Garnet abzuholen. Der Originalflakon war dann schon mal ein Intelligenztest, bis ich den aufhatte und auf ein Papierstreifchen gesprüht hatte. Wenn mir das nicht gefallen hätte, hätten sie die Probe gleich dabehalten können.
Nun denn, fein aufgesprüht, Streifchen kurz gewedelt, an die Nase gehalten und..... Huch? Ist da überhaupt was drauf? Ganz schwach ahnte ich Orange, dazu musste ich aber wirklich sehr dicht drangehen. Ok, Probe und Streifchen dann mitgenommen.
Zuhause hab ich dann wieder an dem Streifchen gerochen und nun kamen ein paar kratzige Nuancen durch. Ich bin mir nicht sicher, ob es das Osmanthus ist oder die Tuberose, sie ist aber unangenehm in der Nase. Vom Amber war nichts mehr zu riechen, wenn es überhaupt je da war. Ich hab mich heute morgen mit dem Körperöl eingerieben, das zur Probe gehörte. Auch hier kaum wahrnehmbarer Duft, im Laufe des Vormittags dann wieder diese unangenehme Unternote. Ich bin froh, dass ich das Parfum nicht probiert habe. Indisch stell ich mir definitiv anders vor.

Der Duft war gestern in meinem Paket und ich habe die neue Sprüh-Probe erstmal auf einem Kleenex getestet, man wird ja schlau im Laufe der Zeit.

Der erste Eindruck, der aus dem Kleenex hochkam, was nett. Die Fruchtnoten waren erkennbar, die Magnolie aber auch schon. Im weitern Verlauf gewann Magnolie an Strahlkraft, war immer präsent. Holziges habe ich nicht wahrnehmen können, kann aber sein, dass es so geschickt eingebunden wurde, dass es dem Duft die Blumenladennote genommen hat. Kann aber auch sein, dass es Amber und Moschus waren.

Insgesamt war der Duft nicht unangenehm, leicht und pastellig empfinde ich ihn nicht, aber ein schöner Sommer/ Frühjahrsduft. Der Flakon ist nett anzusehen, die Sillage durchaus in Ordnung, ich finde Düfte, die man in einer Fahne kilometerweit hinter sich her zieht, total daneben. Das könnte ein Erfolg werden und ich hoffe, dass der Duft länger im Programm bleibt, AVON ist ja wieder dabei, einiges umzustellen.

Ich habe den Duft gestern als Goodie geschenkt bekommen. Die Probe ist schon mal sehr eindrucksvoll: eine lange Glasröhre, verschlossen mt einem gutgängigen Kunststoffpropfen und üppigen 4 ml. Ich war beeindruckt.

Dann habe ich das Röhrchen geöffnet und mit 2 Tröpfen vom Propfen aufs Handgelenk getupft und bin fast in Ohnmacht gefallen: olfaktorischer Masterangriff aus der botanischen Ecke. Mein allererster Gedanke: Hyazinthe. Ich mag die Pflanze, den Duft in der Natur auch. Aber bitte nicht in meiner Nähe.
Von Bergamotte habe ich in der Kopfnote gar nichts wahrgenommen, auch nach knappen 30 Minuten war nur die Magnolie/ Hyazinthe präsent, weder Orange noch Vanille konnte sich herausschälen, hätten bei weniger Magnolie vielleicht eine Chance gehabt. Ich musste ihn dann abwaschen, weil ich zunehmend Kopfschmerzen bekam und meine bessere Hälfte dazu überging, zu mir auf Abstand zu gehen und das Fenster offen zu lassen.
Im Nachhinein assoziiere ich mit dem Duft alte Damen mit schräg sitzenden Hüten und Schals um den Hals, die im Cafè sitzen und viel Platz um sich herum haben.

Elie und ich, wir werden keine Freunde.

Sie hat ihn getragen in der Werbung, für die sie ihr Gesicht gab und mein Lieblingsgatte war ihr verfallen. Also bekam ich den Duft geschenkt.

Ich habe ihn 3x getragen und jedesmal war es eine Karthasis für mich. Linda fand ich auch toll, aber das Parfum.... ich mag schwere Parfums. Myhrre, Eichenmoos, Moschus, Tonkabohne, auch Vanille sind durchaus im meinem Fokus und schmeicheln meiner Nase.

Galbanum reizt mich zum Niesen, Patchouli erinnert mich an Räucherstäbchen, Koriander hinterläßt eine pelzigen Geschmack auf der Zunge und Ylang-Ylang ist in Verbindung mit Zeder ebenfalls niesreizfördernd.

Eigentlich sehr schade. Ich habe mich sehr über den Flakon gefreut. Das, was drin war, hab ich dann auch lieber drin gelassen.

Ich habe den Duft als Probe bekommen und weil ich schwere Düfte mag, habe ich ihn getestet.
Die Beschreibung war schon sehr interesant: `Geboren aus der Verbindung von Sonne, Sand und dem sagenhaften Quell allen Lebens, verkörpert die Sahara pure Weiblichkeit und wilde Leidenschaft. Yves Saint Laurent hat mit „Saharienne“ einen Duft kreiert, der auf einzigartige Weise die glühende Sinnlichkeit der Sahara und die wundervolle Frische ihrer Oasen miteinander verbindet`.

Also dann.
Der erste Eindruck.
Ja. Die Zitrusnoten sind da, der Ingwer guckt auch ums Eck und da ist noch was anderes. Warmes. Die Leidenschaft ist erahnbar.

Der zweite Eindruck.
Hm. Es wird wärmer. Das muss die Oase sein.

Am Ende sind die Zitrusnoten und der Ingwer gegangen, es bleibt etwas warmes, unbestimmtes übrig. Etwas fehlt.
Von glühender Weiblichkeit und Sinnlichkeit irgendwie keine Spur mehr, auch die Oase ist verschwunden. Was bleibt, ist irgendwie Wüste, öde.