Erfsche

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6 - 8 von 8
Erfsche vor 7 Jahren 13 3
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Liebe auf den zweiten Blick
Nur gut, dass man die Kopfnote eines Parfüms nicht unbedingt mögen muss. Die von White Linen ließ mich beim ersten Aufsprühen glattweg die Nase rümpfen. Viel zu blumig, viel zu viel Maiglöckchen. Im Garten sind die ja vollkommen okay, aber hier? Und in der Masse? Geht gar nicht, dachte ich. Weg damit, sofort! Also den nächsten Waschraum geentert und geschrubbt, was das Zeug hielt. Aber das Zeug hielt, wie das so ist bei Parfüm.
Ein Weilchen später, schon zurück am Schreibtisch und in Arbeit versunken, umspielte meine Nase plötzlich ein herbfeiner Duft und siehe da, das waren die Überreste von White Linen, die an meinem Handgelenk ums Überleben kämpften und das war auf einmal gar nicht mehr so übel. Also schnürte ich in der nächsten Mittagspause mein Ränzlein, ging zurück ins Geschäft und verpasste mir ne ordentliche Dosis direkt auf den Hals und diesmal stand ich es durch, knallhart, von Anfang bis Ende!
Mittlerweile habe ich gelernt, dass die Kopfnote eines Parfüms ein gar flüchtig Ding ist. Die von White Linen gefällt mir immer noch nicht wirklich, aber bei mir verduftet sie sich recht schnell und dann kommt sie, die ultimative Vetiverbombe und ja, ich steh drauf. Ich liebe es!
Ich kann diesen Duft in keinster Weise mit Hausfrau oder Waschmittel oder Sauberduft in Verbindung bringen. Er ist warm und heimelig, einhüllend und tröstlich. Er umfängt mich und ich kann mich hineinlehnen wie in eine kuschelige Jacke. So muss das sein.
Gerade hab ich eine Abfüllung erstanden, um mal länger auszuprobieren, aber ich denke, dass White Linen das erste Parfüm nach meiner ewig langen Parfümabstinenz sein wird, dass ich mir als Flakon zulegen werde.
3 Antworten
Erfsche vor 7 Jahren 13 2
5
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Starker Tobak
Was macht die Anfängerin, um Erfahrung zu sammeln? Richtig, sie schnüffelt mal hier und mal da, liest sich durch diverse Beschreibungen und Kommentare, pickt sich heraus, was sie interessant findet und landet schließlich mehr oder weniger zufällig bei der Rose von Kandahar.
Ich steh auf Rosen, meinen Garten zieren gut zwanzig dieser Schönheiten und eine duftet besser als die andere. Da leg ich Wert drauf, das neumodische Zeugs, das zwar schön aussieht, aber vollkommen geruchsneutral ist, kommt mir nicht ins Haus. 'Une Rose de Kandahar' ist ganz sicher kein neumodisches Zeugs, auch wenn es das Parfüm noch gar nicht so lange gibt. So wuchtig und gewaltig, wie es daher kommt, scheint es glattweg den Fünfzigern entsprungen zu sein, als Sexbomben wie die Bardot, die Loren oder die Monroe den Ton angaben. Seine Duftorgie ist wie diese Damen: üppig, sinnlich und von einer alles dominierenden Präsenz.
Der erste Eindruck nach dem Aufsprühen? Heftig! ... kurzes Zurückzucken ... vorsichtig nochmal riechen ... wieder heftig! Ich finde da nicht wirklich was frisch-bergamottiges, die Aprikose versteckt sich auch gut, wahrscheinlich traut sie sich nicht hervor unter all den gewaltigen Blumenköniginnen. Auch das von mir heißgeliebte Vetiver kann ich nirgends entdecken, weder am Anfang, noch am Ende. Stattdessen eine Rosenflut, die einem den Atem stocken lässt, denn diese Flut ist nicht süß duftend wie meine Gartenrosen, sie ist dunkel und schwer, bitter und rauchig.
Nichts für den Alltag und mir hat sie klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass ich für solche Schwergewichte nicht gemacht bin. Aber trotz allem, Kompliment für diese Wucht von Duft und Glückwunsch an alle, die diese Rose tragen können.
2 Antworten
Erfsche vor 7 Jahren 13
8
Flakon
2
Sillage
2
Haltbarkeit
9
Duft
Noch zarter als zart
Osmanthus ... nie zuvor gehört, aber das Wort hat mich neugierig gemacht und da ich von The Different Companie bereits Sél de Vetiver probiert habe und es sehr mag, hab ich mir doch glatt ein Teströhrchen bestellt.
Ich bin blutiger Parfüm- Anfänger, ich bewundere hier echt alle, die einzelne Bestandteile aus einem Duft herausriechen können. Soweit bin ich noch lange nicht, ich kann also nur meine unmittelbaren Eindrücke schildern.
Osmanthus ist ein sehr, sehr leiser Duft, wie ich finde. Ich musste schon kurz nach dem Aufsprühen am Handgelenk ziemlich angestrengt schnuppern, um überhaupt etwas zu erhaschen. Also schnell einen zweiten, kräftigeren Sprühstoß hinterhergesetzt und ja, da war es, frisch und leicht zitronig, ganz nach meinem Geschmack. Nach einer guten halben Stunde wandelte sich das Ganze, nur leider kann ich jetzt wirklich nicht mehr sagen, wonach es riecht, da spielt meine ungeübte Nase (noch) nicht mit.
Der Duft an sich ist einfach wundervoll, das kann ich nicht anders sagen, aber ... jetzt kommt es, das 'aber'.
Der Duft ist an mir so fein und zart, dass ich mir wahrscheinlich jede Menge aufsprühen müsste, um auch nur annähernd eine Wirkung zu erzielen.
'Feenduft' schrieb eine Kommentatorin hier und dem habe ich nichts entgegenzusetzten.
Leider bin ich keine Fee und auch nicht sonderlich zart, also werde ich mein Teströhrchen verbrauchen und mich von Osmathus wieder verabschieden. Schade eigentlich, denn wie gesagt, der Duft an sich ist einfach wundervoll.
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