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vor 9 Jahren - 03.09.2015
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Missglückter Versuch eine (noch) eher unbekannte Duftmarke zu entdecken

Durch Zufall entdeckte ich, dass eine Parfumeurin im benachbarten Stadtteil Winterhude einen Laden betreibt.

Neben ihrer Duftkollektion, werden dort auch Limonaden und Hochprozentiges aus der Hand der Duftschaffenden angeboten.

Da die Duftkollektion recht umfangreich ist und man über die Website Proben von den jeweiligen Düften bestellen kann, habe ich per Mail die Anfrage gestellt, ob man die Proben auch direkt vor Ort käuflich erwerben könnte.

Meine Anfrage wurde ignoriert!

Da ich ab und zu in der Nähe des Geschäftes bin, dachte ich mir, ich gehe einfach direkt dort vorbei und frage vor Ort nach, ob ich die Proben spontan kaufen könnte (laut Website 4,00 € pro Probe). Also flux noch die Öffnungszeiten auf der Seite geprüft und nachdem ich meine Erledigungen absolviert hatte, schlug ich unangekündigt vor dem Laden auf.

Pech gehabt, der Laden war geschlossen!

Ob ich mich wohl bei den Öffnungszeiten geirrt hatte? Erneut das Smartphone gezückt, die Seite aufgerufen. Laut Website sollte um 11:00 Uhr geöffnet werden. Es war gerade 12:18 und von Mittagspause war laut Seite nicht die Rede. Also nochmal eine Runde durch Winterhude geschelndert um mich dann gut 50 Minuten später erneut vor verschlossenen Türen vorzufinden.

Nun, vielleicht hatte man montags ja Ruhetag und zwei Wochen später hatte ich dann wieder in der Gegend zu tun, da wollte ich mein Glück erneut versuchen.

Dieses Mal fand ich mich an einem Donnerstag gegen 16:00 Uhr vor dem Laden ein, um erneut verschlossene Türen vorzufinden. Alles was mir blieb, war die Nase an den Schaufenstern platt zu drücken.

An meinem ersten Urlaubstag haben mein Mann und ich spontan beschlossen in Winterhude Frühstücken zu gehen. Auf dem Rückweg meinte mein Holder dann im Spaß, dass wir einen kleinen Umweg machen sollten, damit er sich mal den geschlossenen Dufttempel wenigstens anschauen könnte.

Als wir ankamen brannte doch tatsächlich Licht und ein kleines Schild an der Tür kündigte an, dass geöffnet sei.

Beherzt haben wir in unserem Urlaubslook (kurze Hosen, Sneakers und Hemd) die Klinke gedrückt und traten ein.

Hinter einem Vorhang tauche dann ein junger Mann auf, der sogleich nach unseren Wünschen fragte und uns gleichzeitig taxierte.

Ich habe dann von meiner fehlgeschlagenen Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen erzählt, mein Interesse an den Düften bekundet und ihn gefragt, ob es möglich wäre, die Proben vor Ort zu kaufen.

Die fehlgeschlagene Kontaktaufnahme, so klärte er mich auf, sei wohl durch den Spamfilter verursacht worden und er fragte nach meiner Mailadresse, um die Anfrage später zu suchen. Dann wollte er wissen, wie viele Proben ich denn haben wollte. Als ich sagte, von jedem Duft Eine entgleisten ihm für eine Sekunde die Gesichtszüge.

Ich klärte ihn auf, dass ich Düfte sammle und es vorziehe, diese in Ruhe zu Testen. Aus diesem Grund würde ich, bevor ich mich für einen oder gar mehrere der Düfte zu entscheiden, die Proben gerne kaufen. Nebenbei habe ich erwähnt, dass ich auch hier im Forum aktiv sei.

Das Verhalten wurde immer unverbindlicher und er sagte, dass er diese Düfte erst abfüllen müsste und er wäre gerade allein (wir waren die einzigen Kunden und der Laden liegt nicht an einer Haupt-Einkaufsstraße) und das könne er jetzt nicht machen. Als ich nachfragte, ob ich die Proben zu einem späteren Zeitpunkt abholen könnte, bot er mir an, mir diese per Post zuzusenden und notierte meine Adresse auf einem Zettel. Meine Frage nach der Bezahlung lies er unbeantwortet. Wir hatten nun endlich das Gefühl, dass man uns loswerden wollte!

Vor dem Verlassen hatte ich dann noch ein paar Fragen zu den Düften und welchen er mir für einen spontanen Test vorschlagen würde. Wirklich beantworten konnte er keine der Fragen und den Testkandidaten lies er mich selber aussuchen. Ernüchtert und irgendwie belustigt haben wir den Laden verlassen.

Mein Mann meinte dann noch optimistisch, ich solle doch mal abwarten, ob ich nicht doch die Proben bekommen würde, was ich mit einem lächeln quittiert habe.

Das Ganze ist nun gut drei Wochen her. Weder meine Mail wurde mittlerweile beantwortet, noch wurden die zugesagten Proben zugeschickt. Ich frage mich nun, ob auch der handgeschriebene Zettel in der Firewall hängen geblieben ist?

Am Ende habe ich wieder ein Beispiel mehr, welches ich im Rahmen meiner Arbeit als leuchtendes Beispiel an nicht vorhandener Kundenorientierung und fehlender Produkt- und Verkaufsschulung zum Besten geben kann und wie wichtig die Weiterempfehlung zufriedener Kunden als kostenlose Werbung ist.

Schade ist nur, dass ich nun Venus in Furs und Teleny nicht testen kann, denn Ulysses war schon recht vielversprechend. Fragt sich am Ende nur, für wen die verpa(tz)sste Chande schlimmer ist.

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