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vor 7 Jahren - 28.05.2017
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In Japan wird eher wenig Parfum benutzt.

Dies sagte unsere Reiseleiterin, als ich sie fragte, wo man am besten Düfte von japanischen Parfumeuren bekommen könnte. Wenn überhaupt, so sagte sie, dann benutzen eher Männer seit neuestem Düfte. Frauen bevorzugen eher dezent duftende Lotions oder Haarwässer. Und bei genauerer Beachtung viel nicht nur mir auf, dass die Menschen selbst in der vollgestopften Tokioter U-Bahn nicht wirklich nach Parfum rochen, von uns Touristen mal abgesehen.

Mein Plan, mir einen nur in Japan erhältlichen Duft zuzulegen war zum Scheitern verurteilt, was wohl auch an unserem vollgestopften Terminplan gelegen hat. Mein Besuch bei Parfums Satori konnte ich leider nicht in die Realität umsetzen, denn die Besuche in Tempeln und historischen Anlagen hatte Vorrang und brauchte seine Zeit. Und ehrlich gesagt, hatte ich auch nicht so wirklich Lust mich mit Düften zu beschäftigen. Wir waren ja schließlich gekommen um einen Eindruck von Nippon zu bekommen, nicht um Düfte zu kaufen.

Insgesamt hatten wir 3 Übernachtungen in Japans Hauptstadt. Gemessen an der Größe der Metropolregion kann man in der Zeit sich nur einen mehr als oberflächlichen Eindruck von Tokio verschaffen. Von den angesagten Stadtteilen haben wir lediglich Shibuya und Roppongi einen Besuch abstatten können. In Shibuya stand dann auch ein Gang über die wohl belebtestete Kreuzung der Stadt an und am letzten Abend konnten wir dann noch ein paar der Einkaufstempel rund um die Kreuzung abklappern.

Was mir da schon auffiel: Die Kosmetikabteilungen der Kaufhäuser haben ihren Focus komplett auf Pflege und Make Up. Düfte findet man nur wenige und in manchen Häusern auch eher in der Herrenabteilung.

Am vierten Tag ging es dann im Shinkansen in den Hakone Nationalpark. Leider war das Wetter zu diesig, sodass wir den Fuji-San nicht sehen konnten. Also haben wir einen weiteren Grund, nochmal nach Japan zu reisen.

Am Tag fünf ging es dann über Kamakura nach Hiroshima. In Kamakura stand der Besuch des Daibutu, dem großen sitzenden Buddha und einem berühmten Shinto-Schrein mit Gartenanlage auf dem Programm.

In Hiroshima haben wir uns dann am nächsten Tag zuerst mit dem traurigen Teil der Stadtgeschichte beschäftigt und den Friedenspark und das dazugehörige Museum besucht. Einen Besuch, den man den Machthabern aller Atommächte als Pflichtprogramm verordnen müsste.

Am Nachmittag ging es dann auf die Klosterinsel Myashima in der Bucht von Hiroshima. Dort angekommen wurden wir von zahmen Rehen begrüßt und neben einem tollen, typisch japanischen Mittagessen (Okonomyaki) haben wir eine komplette Buddhistische Pilgerreise im Kleinen gemacht.

Am Abend ging es dann wieder im Shinkansen weiter nach Kyoto.

In der alten Kaiserstadt wird der Gegensatz von Moderne und Tradition am deutlichsten. Der Bahnhof von Kyoto ist eine regelrecht atemberaubende moderne Erfahrung und steht im totalen Kontrast zu den alten Tempelanlagen und dem Gionviertel.

Auch in Kyoto sah man viele Chinesen, die sich in traditionellen Japanischen Gewändern gehüllt, in den Tempeln und Gärten herumtrieben, um Fotostrecken von sich zu schießen, oder schießen zu lassen.

In Kyoto hatten wir dann am dritten Tag dann auch mal Gelegenheit uns dem Shoppen hinzugeben, was für mich dann eher ernüchternd war. Nicht das es an Angeboten gemangelt hätte, aber Kleider- und Schuhgrößen entsprechen einfach nicht den europäischen Größen, sodass kaum etwas passen wollte. Und auch Düfte waren nicht wirklich im Angebot, wenn man von den üblichen Angeboten von Chanel, Dior und Co. mal absieht.

Danach ging es dann über die erste Kaiserstadt Nikko zu unserer letzten Station Osaka, wo wir am Abend bei Shabu Sahbu dann Abschied von unserer Reiseleitung nehmen mussten.

Der letzte Tag in Osaka stand dann nochmal ganz im Zeichen des Shoppings. Dort habe ich dann auch zum ersten Mal einen kleinen Laden mit ein paar Nischendüften entdeckt, aber zum Kauf konnte ich mich nicht bewegen. Dafür habe ich aber ein passendes T-Shirt erstehen können-

Am Abend haben wir dann die Reise mit einer Runde auf dem Riesenrad, welches sich auf dem Dach des Kaufhauses HEP 5 befindet, beendet und den tollen Blick auf die beleuchtete Skyline von Osaka genossen.

Auch wenn Japan dufttechnisch für mich eine Enttäuschung war, so ist das Land auf jeden Fall eine Reise wert. Allerdings sollte man beachten, dass man dort in der Tat "Lost in Translation" ist. Englisch wird kaum gesprochen. Aber in öffentlichen Verkehrsmitteln werden die Stationen immer auf Englisch angesagt.

Beeindruckt hat uns neben der Serviceorientierung in den Geschäften vor allem die Pünktlichkeit im gesamten öffentlichen Nahverkehr und die Disziplin, mit der die Japaner diesen nutzen. Anstellen ist das oberste Gebot und beschleunigt das Ein- und Aussteigen ungemein.

Beim Essengehen kann man meist auf die teilweise lustigen Food-Dummys in den Schaufenstern zurückgreifen und wenn man Glück hat, bekommt man auch ein englisches Menü. Ansonsten heißt es ausprobieren. :)))

Ein paar Bilder unserer Reise sind in meinem Album zu finden.

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