riechen neu erlernen - Teil II
Da bin ich wieder – noch immer auf der Reise um das richen neu zu lernen und noch lange nicht am Ziel. Ich möchte Duft-DNA´s und einzelne Bestandteile daraus erkennen können und ja – vielleicht auch um mein Bewusstsein zu erweitern.
Wie ich schon im ersten Teil dieser Serie beschrieben habe, habe ich angefangen die Düfte bewusst in ihrer ursprünglichen Form zu riechen. Wie auch in einem Kommentar geschrieben wurde, macht mal eure Augen zu und riecht noch einmal daran – na, wer hat alle erkannt? Tolles Erlebnis.
Ich möchte nun aber nicht weiter auf den alten Beitrag eingehen sondern weiter machen. Diesmal berichte ich von meinem Zwischenstopp als ich anfing diese Naturdüfte mit denen von Ölen und Alkoholischen Lösungen zu vergleichen, welche zur Parfum-Herstellung verwendet werden.
Doch fangen wir mal ein Stück weiter vorne an. Wie werden diese Bestandteile aus der jeweiligen Zutat gelöst?
Die Destillation mittels Wasserdampf war früher bei den alten Arabern schon eine weit verbreitete Methode um Duftstoffe auszulösen. Wenn die Zutaten gekocht wurden sammelte sich Wasserdampf. Dieser kondensierte dann und somit erhielt man erstklassig reines ätherisches ÖL.
Das
aufwendige Enfleurage Verfahren
findet heutzutage noch im französischen Grasse statt. Wer Grasse nicht
kennt – es ist für seine riesen Blumenfelder bekannt die der
Parfum-Herstellung dienen.
Beim
Enfleurage Verfahren wird eine Glasplatte mit Schweineschmalz
bestrichen in dieses werden dann die frischen Blüten rein gedrückt. Nach
einigen Tagen werden die Blüten durch neue ersetzt. Diese Prozedur
kann Monate dauern und ist sehr Kostenintensiv. Anschließend werden
die Duftstoffe durch Alkohol aus dem Fett gelöst. Bekannte Hersteller beziehen auch heuter noch exklusiv einen Teil der Zutaten in Grasse.
Nun genug vom Chemieunterricht jetzt werde ich euch meine Eindrücke vom Vergleichen mitteilen. Ich konnte die Öle fast immer bestimmen nur machte ich am Anfang einen Fehler. Nie die wertvolle Nase direkt über die Flasche halten. Hier ist chemisches Riechen angesagt. Sonst riechst du den ganzen Tag Orange obwohl die Flasche Kilometerweit weg ist. Einige Stoffe können sogar Ätzend auf die Schleimhaut wirken - bitte VORSICHTIG walten lassen.
Diese
Duftstoffe haben alle eines gemeinsam. Sie sind hochkonzentriert
was es sehr anstrengend macht nach dem 5. Aroma überhaupt noch was
wahr zu nehmen.
Hier
empfiehlt es sich auch – nehmt ein ausgekochtest Einweck-Glas, gebt
einen Tropfen auf einen Probestreifen oder Streichholz, dann ab ins
Glas, zuschrauben und gut schütteln – kurz warten und
aufschrauben. Nun hatte die Duftnote genug Zeit das Glas zu füllen.
So
und nun sind wir dann schon wieder bei der nächsten Haltestelle von
welcher ich in naher Zukunft berichten werden.
Wie viele
Haltestellen bis zum Ziel es noch geben wird, kann ich nicht sagen. Aber
in meinem Duftshuttle ist noch jede Menge Platz um Mitfahrer
aufzunehmen die mit auf Reise gehen wollen.
"Einsteigen – ich habe ein Ziel vor Augen"
Bis bald ihr Lieben und viele Grüße aus dem Krankenstand