Faina

Faina

Rezensionen
Faina vor 3 Jahren 4 5
Berühmt, doch für immer vergessen
Es geht hier weniger um den Duft, sondern um die Feststellung, dass Düfte, die in ihrer Zeit "Mainstream" waren und vielleicht sogar ein Teil der damaligen Kultur, doch in Vergessenheit geraten können.

Ich habe das Parfüm, es riecht noch gut, trotz etwas verlorener Kopfnote. Krautig, grün und nicht mehr in die heutige Zeit passend. Schade.

Das ursprüngliche Chanel No. 5 würde heute auch kaum einer mehr tragen wollen. Zuviel Tier, zu wenig Blumen und Süße. Aber es hat überlebt. Wahrscheinlich auch, weil das dazugehörige Modehaus noch existiert, sonst... wer weiß... vielleicht wäre das auch heute vergessen.

Es gibt so viel Vergessenes, für immer Verlorenes und nicht Wiederbringbares. Aber so ist die Zeit, immer vorwärts tickend und nur die Gegenwart zeigend. Manchmal schade.


PS:
Hier ist ein interessanter Artikel, der anschaulich zeigt, warum Manches für immer verschwindet.

https://www.archivspiegel.de/archivgut/unter-der-lupe-patra-ihr-parfuem-in-aller-welt/
5 Antworten
Faina vor 5 Jahren 15 3
Es war kein Kommentar geplant...
Dieser Kommentar ist entstanden, weil ich von einer Perfuma gebeten wurde ihr zu beschreiben, ob Ebhar künstlich duften würde.

Nachdem ich ihr geantwortet hatte, schrieb sie folgendes:

“...ganz herzlichen Dank für [die] ausführliche Beschreibung, die glatt als Parfum Kommentar verwendet werden könnte (mach es bitte gleich :-)“

Da noch keiner einen Kommentar abgegeben hatte, dachte ich: Gut, “copy and paste“ und schon ist er da:

“Hallo ...,

ich habe jetzt mal getestet. Insbesondere habe ich darauf geachtet, ob es künstlich riecht. 
Obwohl es natürlich sehr schwer ist “künstlich“ zu definieren. Aber ich glaube, ich weiß, was du meinen könntest. 

Ich sage erst mal meinen Eindruck von künstlich.

Unter künstlich verstehe ich, eine Duft(art), die insbesondere in den modernen Parfüms vorhanden ist. Es ist ein leicht stechender, aber irgendwie trotzdem aromatischer, aber überall gleich bleibender Duft. Man kann nicht richtig definieren, ob er blumig, süß oder sonst irgendetwas ist. 

Wenn ich Ebhar aufsprühe, dann könnte die erste Empfindung tatächlich etwas künstlich sein, da dort diese spezielle Duftart (vielleicht) vorhanden ist. 

ABER:
Schon nach ein oder 2 Minuten ist dieser erste Duft weg und es bleibt ein ganz weicher, dumpfer/matter (positiv), nicht stechender Duft übrig. Ein Duft den man körpernah wahrnehmen möchte, zu dem eine große Sillage gar nicht richtig passt, weil er wie ein Schleier auf der Haut wirkt. 
...
Ebhar wirkt wie das Bild einer Wärmebildkamera aussieht. Diese aufsteigenden Schleier nah bei der Haut, die sich mit der Umgebungsluft weich verwirbeln oder je nach Bewegung des Lebewesens hautnah über der Haut schweben.
Komisches Bild, aber ich kann es wirklich nicht besser beschreiben. 

Ich weiß nicht, ob es dir weiterhilft. Aber es gibt Personen (Internet), die wohl darin baden könnten, da der Duft nicht typisch “irgendetwas“ ist.
...

Wäre interessant zu erfahren, wie andere Ebhar wahrnehmen bzw. beschreiben.
Wer macht weiter?
3 Antworten
Faina vor 11 Jahren 14 4
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
Stola aus gestresster Katze
Eigentlich bin ich kein Kommentator. Ich lese mir gern die Geschichten und Erinnerungen der anderen durch und erfreue mich an deren Beurteilungen eines Duftes.

Doch Ubar trieb mich regelrecht dazu.

Ich muß sagen, dass ich Ubar als Blindkauf erworben hatte. Ich habe schon einige Parfüms von Amouage und dachte mir - ach was solls, es kann nicht schlimm werden - die sind alle schön.

Was für ein Irrtum.

Ich trug es auf und hatte als einzige Duftnuance den Geruch einer gestressten Katze in der Nase. Dieser animalische Geruch, der entströmt, wenn eine Katze ihre Duftdrüse entleert und ein meterweiter Raum mit diesem intensiven Geruch gefüllt wird.

Als ehemalige Katzenbesitzerin empfand ich diesen Geruch früher nie als so unangenehm oder widerlich wie vielleicht andere - aber an mir?!

Ich bin kein Duftgenie und dachte mir - gut das verfliegt, vielleicht erliege ich einer olfaktorischen
Halluzination und der oft beschriebene blumig/herbe Charakter wird sich noch zeigen.

Aber nein, die Katze blieb.

Nun dachte ich mir, ich kann mich täuschen, lassen wir andere entscheiden.

Am nächsten Tag trug ich es zur Arbeit - nicht gesprüht, nur mit dem Finger hinter die Ohren getupft. Natürlich hing mir die Katze wie eine Stola sofort am Hals, aber gut, ich bin mutig und bin zur Straßenbahn.

In der Bahn roch ich - für mich - so intensiv nach Kitty, dass ich schon dachte alle anderen müßten es auch riechen, aber in der vollen Bahn konnte eh keiner entkommen...

Auf Arbeit angekommen bin ich sofort zu einer Kollegin, die in Parfümdüften sehr bewandert ist und fragte sie, ob sie mal an mir riechen könnte.
Sie schnupperte an mir und war offensichtlich blind, die dicke gestresste Katze an meinem Hals zu sehen, denn sie sagte: Ooh, das riecht toll.
Und auf meinen Einwand mit dem Kitty-Faktor sagte sie: Nein, überhaupt nicht, es riecht wirklich toll, mach dir keine Sorgen.

Hmm, dachte ich - sollte ich mich irren?

Ich also zu meiner in Duftdingen sehr empfindlichen und absolut unbewanderten Zimmerkollegin und siehe da, auch sie fand, dass ich gut rieche, irgendwie wie frisch gewaschen und auf keinen Fall nach gestresster Katze.

Alles klar, meine Ubar-Katze darf bleiben!

Aber ich muß mich immer wieder selbst überlisten, um den für mich immer noch vorhandenen - aber mittlerweile nicht mehr so strengen - Katzen-Drüsen-Geruch im Kopf als blumig und exotisch wahrzunehmen.

Es wird kein Parfüm, dem mein Herz gehören wird, aber gerade aufgrund dieser besonderen Duftassoziation darf er bleiben. So ist es für mich immer wieder eine Herausforderung, wenn ich ihn trage.
4 Antworten