Fischlandmen

Wie kommt man eigentlich darauf im Frühwinter in einer Parfümerie nach einem Flakon zu greifen der pure Reinheit und strahlende Frische ausstrahlt? Eine plausible Begründung fällt mir einfach nicht ein, es sei denn man befragt mal sein Unterbewusstsein. Aber wer will schon so genau wissen was da so in der ,,Dachkammer" los ist;-) Was auch immer es war, das mich dazu trieb, ich kann einfach nur Danke sagen diesen kleinen ungeschliffenen Rohdiamanten, weil bisher hier und scheinbar auch anderswo ziemlich missachtet, gefunden, getestete und gekauft zu haben.
Der Duft startet mit einem fruchtig frischen Auftakt der allerdings eher an sonnengereifte Orangen statt an die hier angegebenen Grapefruit und der Bergamotte denken läst. Es ist nichts Synthetisches sondern einfach was natürlich frisches, was einem durch die Nase strömt. Was dann kommt ist ein Akkord den ich in einem Duft bisher so noch nie erlebt habe, Die Pfefferminze verströmt ihr Aroma, jedoch nicht wie im Tee. Hier liegt die Betonung auf die „Minze“, was ein frische Gefühl auslöst , ABER ohne Kühl zu wirken. Ein echt grandioses Wechselspiel - Frische schnuppern und sich trotzdem warm und geborgen fühlen. Fasziniert von dieser Duftharmonie fragte ich mich wie geht das ? Die Antwort kam mir erst nach Stunden in denen sich mir der Duft Vollendens erschloss. Es kam der Moschus dazu der sich mit dem Palisander (Rosenholz)die Basis teilt , sehr ausgewogen mit der Pfefferminze eine sehr feine Duftaura projiziert, die diese weiche, warme und dennoch frischsauber Komponenten virtous miteinander vereint. . . . . Ein frisch, eleganter, sichwohlfühlDuft
Zur Haltbarkeit kann ich sagen: 8-10 Std. Die Silage ist ganz ausgezeichnet, immer genau richtig. Sie ist da ohne zu nerven. Und der Flakon ist mal Duftfreundlich, weil er den Duft vor Licht schützt. Sein Design einfach und schlicht, puristisch schön.

Ja und das kurz vor Weihnachten, eine echte Vorweihnachtsüberraschung.

Also ertsmal Danke Y. für die Aufmerksamkeit die Du diesem aussergewöhnlichem Duft geschenkt hast der uns ja doch ein wenig durcheinander gebracht hat. Seid gestern habe ja auch ich eine Probe und der Duft entfaltet sich seid heute morgen auf meiner Hand.
Ich denke auf die vielen Fascetten einzugehen lohnt nach den tollen Duftanalysen vor mir nicht mehr, da gibt es nicht mehr viel zu ergänzen.

Die Rätsels Lösung, was es mit diesem Duft auf sich hat, ergab sich mir heute morgen beim Joggen entlang der entlosen Sanddornbüsche die ja bei mir so üppig gedeihen.

Wir sind wohl alles Opfer einer Manipulation geworden;-) Es steht Cedre auf dem Etikett und sofort erwartet man ja Duftassoziationen die Cedre symbolisieren. Vielleicht ist es in diesem Fall ja nur ein Kunstwort vom Hersteller, denn lösen wir uns einmal von dem Produktnamen Cedre und geben dem Duft den einfachen Namen ,,Sandornwasser" hergestellt von den Novizinnen des Kloster Ribnitz Damgarten ( eine Kosteranlage hier in meiner Nähe). . . . dann ergibt es alles wieder einen Sinn und der Duft passt. . . .

Herbe, fruchtige Süße ( hier in liegt in der Tat eine sehr große Nähe zu Sanddorn vor) - und eine leicht stechende krautige Nuance, ja das war es auch was ich beim laufen entlang der Sanddornhecke auch geschnuppert habe;-)

Aber mag ich das auch als Duft an mir? Liegt dieser Duft in Verbindung mit dem Naturerlebnis in der Luft ist es richtig schön, aber als EDT ???

Die Frage kann ich schnell beantworten. Nein als Duft, EDT oder EDP kann ich Ihn an mir nicht vorstellen, das ist einfach nicht so mein Fall.

Ich behalte mir viel lieber vor diesen Duft an einem Spätsommermorgen beim Laufen zu schnuppern. Da gehört er für mich.

Der 1. Sprühstoß assoziert ein Bild das mich von Anfang an in den Bann zieht.
Man fühlt man sich in die Zeit von Hildegard von Bingen zurückversetzt. In ein altes Kloster mit dunklen, feuchten Gänge. In einem Raum lodert ein Feuer über dem ein großer Gußeiserner Kessel hängt vor dem Hildegard v. Bingen steht und bedächtig Ihre Zutaten zusammenmixt um ein Kräuterelexir der besonderen Art zu schaffen:
Ein paar Tropfen Lavendula angustifolia, ein paar Tropfen Citrus Limonum Oil und Boswellia. Das ganze 3 mal kräftig verrührt. Hinzu kommt nun etwas ganz klein zerriebener Basilikum etwas von der Magnolia und der Rosa Damascena. Zu guter Letzt verfeinert Sie dieses Gebräu mit Thymian Rosmarin und gibt eine Prise Oliban hinzu. Durch die Hitze des Feuers steigt ein Dampf auf, der den ganzen Raum mit diesem würzigen Duft erfüllt.
Ja, so kann man sich diesen Duft gut vorstellen. Wie ist der Duft nun heute???
Die Mönche die diesen Duft in der Abtei St. Severin von Hand herstellen haben wohl sehr gut die alten Lehren von Hildegard von Bingen studiert.
Beim 1. Sprühstoß dachte ich im ersten Moment, holla hätte ich das man an der frischen Luft gemacht. Ich hatte das Gefühl eine Überdosierung von ätherischen Ölen zu inhalieren. ABER so intensiv es auch war, nur wenige Sekunde später war diese Note verflogen und es kam eine frisch-krautrige Lavendelnote die jedoch schnell von einer Thymian/Rosmarinattacke verjagt wir. Nur gut das es den Attacken ja so eigen ist, kurz zu kommen um dann genauso schnell wieder zu verschwinden. Und dann kommt die Rose, die sich den Lavendel wieder zurück holt. Was dann geschieht ist wohl ein Klostergeheimnis, macht den Duft soooo Einzigartig. Es entsteht eine so ausgewogene Dreierallianz zwischen dem Lavendel, der Rose und dem Oliban, die sich jetzt seid Stunden bei mir hält.
Die Rosmarin/Thymiankoalition versucht ab und zu sich noch mal bemerkbar zu machen, jedoch so zaghaft das es im Wechselspiel mit dem Lavendel und der Rose richtig sympathisch wird.
Was für ein Duft!
Weihrauch stand bei mir nie auf der ,,unbedingt mal schnuppern müssen Liste“ und so bin ich mehr als positiv von diesem Duftverlauf überrascht.

Ich denke dies ist ein Duft für Liebhaber von Düften die eine ganz eigene Gruppe bilden und sich weder den Orientalen oder den Aquaten etc. zuordnen lassen. Ob er Abends beim romantischen Essen getragen werden kann ist in diesem Fall eine Frage des Charakters und der Persönlichkeit des Trägers, denn der muss sich mit diesem ausdrucksstarken, Besonderen, aber nie oppulent oder erschlagend wirkenden Duft, vereinen können.

Für den Duft Hlatbarkeit und Silage gibt es 100 Prozent, die ich leider auf Grund was auch immer, nicht wie gewohnt in der Bewertungsscala vergeben kann.

P.S.: Hildegard von Bingen lebte im 11. Jh. und gilt als eine der Begründerinnen der Naturheilmedizin im streng christlich geprägtem Europa seiner Zeit. Sie studierte die Medizin und Natur und schuf unzählige Rezpturen aus den Pflanzen, nicht nur einheimmischer und vereinte so das Wissen verschiendenster religöser und medizinischer Richungen. Sie steht für die Lehre der Ganzheitlichen Medizin die in der heutigen Zeit ja mehr als nur eine Renaissance erlebt.

Nun arbeite ich schon fast 2 Jahre in einer kleinen Stadt, inmitten der Mecklenburgischen Schweiz. Jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit zeichnet sich die Kulisse dieses beschaulichen Kleinodes so beruhigend am Horizont ab. Für mich ist diese Stadt, auch geprägt durch andere Erlebnisse hier, zum Inbegriff dessen geworden wenn man darüber spricht „ Hier ist die Zeit stehen geblieben“. Man wird in dieser kleinen Provinz schnell von diesem ganz eigenen nostalgischen Charme eingefangen. Die DDR Kinder unter uns Parfumos kennen das vielleicht wenn man in solchen kleinen ländlichen Städten oft auf alte DDR Spuren stößt. Erinnerungen werden dann einfach wach. So gibt es hier in einer kleiner liebevoll geführten Drogerie tatsächlich auch noch Bilder und kleine Verkaufsplakate der DDR Düfte wie Action Spray oder vom guten alten Patras und Wild River, oder auch von den Salmiak Pastillen, damals die Tüte für 30 Pfennig zu bekommen, wenn man Glück hatte :-) ach ja, es war doch nicht alles schlecht;-)
Und in genau diese Drogerie verschlug es mich nun schon mehrere Male, jedoch nicht in die hinterste Ecke wo sich Haarpflegeprodukte in Massen stapeln. Warum ich dort landete weiß ich nicht, es muss wohl so eine Parfumofügung gewesen sein, denn dort, wirklich im untersten Regal, ganz eng zusammengeschoben standen sie: Die Düfte von Accord Parfait. 2 Tester in dunkelbraunen Apothekerfläschen, 100ml, ganz schlicht. Ich glaube als ich sie hoch holte und auf einen kleinen Tresen stellte sahen sie wohl nach Jahren das Erste Mal Tageslicht :-) was den Düften ja nur gut getan haben kann.
Testen konnte ich http://www.parfumo.de/Parfums/Accord_Parfait/Oriental_Patchouli__Musc_Blanc sowie http://www.parfumo.de/Parfums/Accord_Parfait/Chypre_The_Noir__Bergamote
Das Konzept dieser Düfte basiert wirklich auf Transparenz. Das was auf der Flasche steht wird nahezu kompromisslos umgesetzt. Die Düfte bestehen tatsächlich nur aus den beiden angegebenen Duftstoffen. Ich war erstaunt, schaute ungläubig auf den Flakon und auf die Verpackung aber nichts weiter zu finden. So einfach so genial kann ich da nur sagen. Zunächst sind die olfaktorischen Sinne etwas verwirrt, sind sie doch facettenreiche Duftpyramiden gewohnt und darauf eingestellt. Aber diese Schlichtheit gewinnt von Minute zu Minute und wirkte wie Balsam in der sonst so arg strapazierten Nase. Beide Düfte landeten auf der Hand, einer Rechts einer Links und so zog ich fürs erste ab. Was dann geschah ist so zu beschreiben.
Der Patchouli Musc Blanc startet herb – frisch um dann etwas weicher zu werden. Und das wars. Mehr nicht. Der Moschus kann sich nie ganz durchsetzten, der Patchouli dominiert, mal mehr mal weniger. Faszinierend ist das, dieses gekonnte Wechselspiel Patchouli - Musc; Musc - Patchouli, immer ein hin und her, gerade so als wenn der Duft darauf aufpasst das es nie zulange bei nur der einen Richtung bleibt. Also im richtigen Moment herb frisch um dann nach einer Weile wieder etwas weicher und sanfter zu werden. Und das war so angenehm den ganzen Tag zu schnuppern. Also für so ein schlichten Duft ist die Silage ganz hervorragen und zuverlässig für einen ganzen Tag und das bei nur zögerlicher Dosierung beim Testsprüher auf die Hand. Er passt trotz der orientalischen Vorgabe die sich mir nicht so recht erschliesst, für warme Tage, passt ins Büro in die Freizeit und auch für den Abend.
Gegen 10 Uhr Testete ich und um 17.55 Uhr stand ich wieder in dieser Drogerie und schlug bei den beiden Düften zu, denn die gleiche Wechselwirkung im Duftverlauf war beim Noir Bergamotte auch zu schnuppern grün/frisch – Herb.
Nebenbei bemerkt, die Drogeriebesitzerin, eine ältere Dame mitte 60 ;-) war vor Freude ganz aus dem Häuschen, denn das jemand und dann auch noch ein Mann gleich 2 Düfte kauft, hatte Sie in Ihrer fast 40 Jährigen Dogerieinhaberrinlaufbahn noch nie erlebt . . . . . Ich hoffe die Beschaulichkeit stellt sich in der Drogerie schnell wieder ein.

Warum ich diesen Duft zweimal bewerte? Es gibt da eine ganz besondere Beziehung zu diesem Duft. Wer es bis zum Schluss schafft den Kommi zu lesen wird es nachvollziehen können.
Aber nun zunächst die sachliche Betrachtung, sofern es sachlich überhaupt geht. Denn ein Duftthema ist ja eigentlich immer emotional.

Die Castle Forbes Collection wird in der wohl weltweit kleinsten Parfum-Manufaktur hergestellt, auf dem von Nachfahren des ersten Lord Schottlands 1815 erbauten Castle Forbes.

Inspiriert von den Düften der schottischen Highlands, die das Schloss umgeben, entstehen in der Manufaktur ausschließlich von Hand hergestellte, charaktervolle Colognes und Pflegeaccessoirs auf rein natürlicher Basis, welche die Geschichte des Clans nachzeichnen. Die Düfte sind in meinen Augen eine gelunge Hommage an den schottischen Adel und strahlen deren stilvolle Eleganz und Souveränität aus, die ich auch in Proben der anderen Düfte dieser Collection wiedergefunden habe.(ALzD)

Eichenmoos, Farn, Hölzer, Lavendel, Zitrone – und das gewisse Extra, prägen diesen Duft der durch die Zitrone frisch startet. Diese Frische ist jedoch nur von kurzer Dauer und wird vom einer grünen Note (Farn ) und einer Nuance warmer ,weicher Komponenten (Eichenmoos) sanft in den Hintergrund gedrängt. Der Duft wird nicht unbedingt holzig und erdig sondern bleibt ab diesem Zeitpunkt fast unverändert. Und dann kommt dieses gewisse Extra welches auch von meinem Vorkommentator erwähnt wurde. Für mich ist es jedoch kein Zimt, es ist vielmehr ganz reifer, kräftig, herber Honig. Und das ist eine echt gelungene Kombi, so wie ich sie bislang nicht kenne und mich wieder mal begeistert. Ja diese traditionellen Düften und ich, das ist schon was Besonderes. Was mir an diesem Duft nun auch wieder fasziniert ist, er ist zu keinem Zeitpunkt schwer und steht opulent im Raum. Vielmehr ist er ein treuer Begleiter der immer da ist und einem den ganzen Tag nicht verlässt. Er passt sehr gut zu feierlichen und/oder romantischen Anlässen oder auch im Job zu wichtigen Terminen. Wo er Meinung nach fehl am Platz ist, ist beim Sport. Dazu ist er einfach zu elegant

Soviel nun zu einer sachlichen uftbeschreibung zu einem Duft,der für mich eine ganz besondere Bedeutung hat. Warum ist dieser Duft jedoch in doppelter Hinsicht so wertvoll für mich . . . . .

. . . . . In der letzten Woche feierte meine Tochter ihren 18. Geburtstag, 2 Tage später waren wir auf Ihrem Abi Ball. Am Sonntag nach all den vielen schönen Momenten der vergangenen Tage, mittags beim Frühstück ;-) gab sie mir mit den Worten: ,,Vater, für all die 18 Jahre die Du mich so durchs Leben gebracht hast, möchte ich Dir mal Danke sagen“ und überreichte mir ein liebevoll verpacktes Geschenk, diesen Duft. Da alleinerziehend, musste Sie alle, wirklich alle meine Dufteskapaden miterleben :-), ist eine große Kritikerin, aber kennt so natürlich meine auch Vorlieben und lag mit diesem Duft Goldrichtig. Danke Tochter