Fresh21
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vor 4 Jahren - 16.07.2020
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Düfte bewerten ... ist (k)eine Wissenschaft ;)

Wir alle orientieren uns (mehr oder weniger) an den Bewertungen der Community, um einen ersten Eindruck bzgl. eines Dufts zu bekommen, der uns interessiert. Schnell heißt es dann "ach was, letztlich kommt man um einen Test sowieso nicht herum".

Aber ja doch … nur, wie sollte man dahin kommen, ohne sich zuvor ein grobes Bild zu verschaffen, wie die Essenz überhaupt riecht? Immerhin soll es unter uns auch den ein oder anderen Blindkäufer geben:) Also erstmal ein paar Statements und Kommis gelesen, und zum Einstieg die Diagramme und Bewertungen.

Ich finde, sie bieten eine prima Hilfe bei der groben Auswahl aus den ca. 133.000 registrierten Parfums. Darum mache ich meine Bewertungen immer sehr sorgfältig, denn wie sollte die Community einen Nutzen daraus ziehen, wenn nicht jeder seinen Teil mit einer gewissen Ernsthaftigkeit dazu beiträgt?

So gab es ja schon die Diskussion, dass z.B. die Düfte der lieben Prominenz häufig in Grund und Boden bewertet werden ohne sie zu kennen. Auch ärgern wir uns immer wieder über 10-10-10-10er Benotungen. Und selbst wenn wir (natürlich nicht:) zu diesen Spezialisten gehören, können wir uns wahrscheinlich alle nicht ganz davon freimachen, innerhalb der vier Kategorien schon mal +1 oder -1 für die Haltbarkeit oder Sillage gegeben zu haben, obwohl dies verglichen mit anderen Düften eigentlich nicht ganz "fair" ist. Schnell heißt es dann "ach was, das ist doch keine Wissenschaft".

Aber ja doch … nur, ab und zu macht man sich halt mal einen Gedanken dazu:) Zum Beispiel den hier:

Wie bewertet man einen Duft,

  • der auf der Haut wie eine 6 riecht, doch auf Kleidung wie eine 8, 9 oder gar 10?
  • der auf der Haut eine Haltbarkeit von 4 hat, auf Kleidung dagegen 8?
  • der auf der Haut eine Sillage von 6 hat, auf Kleidung dagegen 8?

Ich kenne ein paar Düfte mit solchen Merkmalen und hätte wohl keinen von ihnen, wenn ich sie nicht ob ihrer tollen Performance;) vorwiegend auf Kleidung tragen würde. Ich weiß, dass dies bereits ein Ausschlusskriterium für viele von euch ist, aber für einige wenige gehe ich diesen Kompromiss halt ein. Doch wie soll man einen solchen Duft bewerten? Nur die Haut-Noten vergeben?

Ein anderes Beispiel sind Parfums, deren eigene Bewertung von z.B. 6 für einen Kauf nicht reicht, deren Dufteindruck aber grundsätzlich sehr gut ist. Konsequenterweise sollte man einem solchen Duft trotzdem eine 6 geben, obwohl man gerne mit der Benotung zu verstehen geben würde, dass er sehr gut riecht und den meisten wohl gefallen wird.

Zu viele Gedanken? Neee, das Bewerten geht ja eigentlich flott von der Hand. Aber manchmal stockt man eben kurz und möchte das vermeintlich:) Richtige tun, obwohl man zugleich empfindet "mach dir doch keinen Kopp, is ja sowieso alles subjektiv".

Aber ja doch … spätestens wenn man sich so manchen Duftzwilling anschaut muss ich das bestätigen. Ein Beispiel ist "Casino Elixir" von Dua. Ich kenne den Duft noch nicht, doch die Graphiken sprechen Bände, könnten doch seine Zwillingsbrüder kaum verschiedener sein :-)


Gäbe es das Wort "Tausendsassa" noch nicht, spätestens mit der Markteinführung dieses Dua aus der Collection "Eau de Multi" wäre es geschaffen: "Das neue Casino Elixir ... unwiderstehlich süß, kaum Zucker / lieblich floral, ohne Blütenzusätze / Nichtraucher-Scent, Marlboro-Effect / gourmandig lecker, zero schlecker". Oder wie ist diese multiple Einschätzung des Dufts zu verstehen? Ich schätze, spätestens wenn dieser Dua auch ein Duftzwilling von Kouros wird, bin auch ich überzeugt und kaufe ihn blind ;-)

Hach egal, wie man’s macht ist’s richtig, denn alles ist subjektiv :)

Es grüßt euch herzlich
Fresh21

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