GlamourAngel

GlamourAngel

Rezensionen
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6 - 10 von 35
GlamourAngel vor 11 Jahren 11
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Der fruchtige Angel....
Aqua Chic 2013 von Thierry Mugler steht in den Startlöchern, nur noch wenige Tage bis zur Deutschland Lancierung, Grund genug für einen Kommentar zu dem ersten der Reihe:

Angel Aqua Chic 2013

Auch wenn der Name gleich ist wie letztes Jahr und auch die Verpackung nur wenig Unterschiede bietet: Der Duft ist neu.
Ebenso der Flakon, der auch wieder etwas abgeändert wurde.

Angel Aqua Chic (AAC) ist für den Sommer konzipiert, leichter, kleinere Sillage, nicht so schwere Duftbausteine.

Und das schafft AAC recht gut.

Direkt nach dem aufsprühen zeigt er seine sehr fruchtige Seite, die Pyramide gibt Apfelsorbet und Himbeerblüte an, für mich riecht er mehr nach Naktarinen mit einem Schuss Apfel.
Auch das Rosenwasser kann ich schon erriechen, welches ein paar Minuten später deutlicher raus kommt.

Nach 10 Minuten kommt unterschwellig der Patchouli durch, noch recht dezent und nicht so plakativ wie im Original.
Für mich ist die Frucht recht dominant, wenngleich der Duft an sich nicht als dominant einzustufen ist, was bei Mugler ja sonst an der Tagesordnung steht.

Nach ca. einer Stunde geht der Duft in die Richtung des klassischen Angel, der Patchouli wird intensiver, die Vanille kommt mehr raus, die Basis ist cremig-gourmandig.
Allerdings nicht so heftig.
Auch das Rosenwasser hat sich -nun unterschwellig- in die Basis retten können, die Frucht ist noch da (nun hauptsächlich der Apfel), aber sie spielt bei weitem keine Hauptrolle mehr.

Irgendwo ist da im ganzen Duftverlauf auch was frisches zu erriechen, jedoch nicht so intensiv, wie beim Aqua Chic 2012, der viel intensiver in die frische Richtung ging.

AAC ist ein solider, schöner Angel Sommerduft.
Für Angel Fans mit Sicherheit eine schöne, leichtere und tragbarere Alternative, auch für die kalte Zeit, wenns mal nicht so wummsig sein soll.
Leute, die Angel neutral entgegen stehen, sollten AAC auf jeden Fall mal testen, er könnte euch gefallen!

Die Sillage ist für Mugler eher schlecht - für einen Sommerduft aber wirklich okay, denn genau das bezweckt ein Sommerduft ja: Nicht zu sehr auffallen, nicht zu sehr reinknallen, aber durchaus lecker riechen.

Und das schafft dieser Angel Flanker mit Bravour!
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GlamourAngel vor 11 Jahren 17 5
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Duftkommentar einmal anders..
Als langjähriger Mugler Sammler hat man so seine Kontakte, neulich kam ich in den stolzen Besitz eines wichtigen Kleinodes für mich.
3 limitierte Mugler Flanker, in einzelne Duftbausteine aufgeteilt und für Schulungen im Stammhaus vorgesehen.
Darunter auch A*Men Pure Havane.

Dies wird also keine klassische Rezension des eigentlichen Duftes, sondern ich schildere hier meine Eindrücke der einzelnen Duftbausteine.

Herausgegeben wurde diese in recht schmucklose, ca 15mL enthaltende Sprüher, mit dem jeweiligen Etikett, um welche Duftfacette es sich genau handelt.
A*Men Pure Havane wird dabei unterteilt in:

Honeyed Tabacco Accord
Aromatic Note und
Woody Sensual Accord.

Ein Bild werde ich später auch noch dazu hochladen.

Doch fangen wir mal an:


Honeyed Tabacco Accord:

In dieser einzelnen Duftfacette rieche ich den Tabak deutlich stärker heraus, als im Endduft.
Für mich riecht es wie diese loosen Tabakzuschnitte, die man in den Läden solch kleinen Taschen kaufen kann, zu 3 oder 4 Euro.
Der Tabak riecht dunkel und markant und erinnert mich an meinen Ex, der sich seine Kippen immer selbst gedreht hat.
Die Honignote ist spürbar, aber nicht dominant oder zu intensiv.
Interessant für mich hierbei ist, das der Tabak überraschend natürlich riecht, was ich im Endduft so nicht erriechen konnte.
Der Honig wird nach 30 Minuten bedeutend intensiver, aber nicht unangenehm, die Facette hat also durchaus einen Duftverlauf.


Aromatic Note:

Diese Duftfacette erinnert mich -ehrlich gesagt- an ein nicht besonders teures Rasierwasser.
Etwas aquatisch, frisch, ein bißchen Patchouli, unsüßer Kakao.
Alles doch recht dezent wird er nach einiger Zeit dunkler und würziger.
Der Patchouli kommt stärker hervor und endet nach ca. 2 Stunden erdig auf der Haut was ganz gut riecht, aber unterschwellig kommt immer wieder diese leicht billig anmutende Rasierwasser Note durch, die so ein bißchen 08/15 ist.
Aber gaaaaanz dezent.


Woody Sensual Accord:

Ohja!!! JAAA!!!!! Genau, das ist sie!!
Diese Facette macht den großen Teil von Pure Havane aus.
Süß, ambrig, vanillig.
Diese Vanillenote hat mich ja damals schon ein wenig an der überdimensionalen Vanille im ersten Ode a la Vanille von Shalimar erinnert und hier ist sie wieder.
Deutlich sauberer und auch etwas synthetischer als im Ode, aber ja, die Ähnlichkeit ist noch da.
Nach etwa 15 Minuten gesellt sich ein Kaffee dazu, der geht aber mehr in die Richtung Vanillekaffee aus der Tüte.

Während ich die ersten 2 Facetten zwar okay finde, aber nicht einzeln tragen würde, würde ich die 3. Facette sofort einzeln tragen.
Ich bin ein Vanillejunkie, sie ist etwas synthetisch und laut, Mugler eben, aber total köstlich, lecker und total mandelig, was ich unheimlich gerne mag.
Sie hat auch etwas von der Basis von Alien Essence Absolue, aber eben ohne die Alien Note. (Im Gesamtpaket hat sie dann aber absolut keine Änlichkeit mehr mit dem Ode, da ging es nur um diese einzelne Nuance).
Die Mandel kommt nach einer Stunde so richtig schön heraus. Toll.

Ich finde die Aufteilung der Facetten total interessant.
Hatte das schon vom Original A*Men und Angel, nun aber die Gelegenheit zu bekommen, von drei Flankern (neben dem Pure Havane, habe ich noch einen Alien und einen Angel Flanker in dieser Form erhalten) ist grandios.

Meine Bewertung beziehen sich übrigens auf den regulären Duft, nicht die Facetten.
5 Antworten
GlamourAngel vor 11 Jahren 17 3
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Dunkle, kühle Guerlain Vanille
Metallica hat mir im Jahre 2000 den letzten Nerv geraubt.
Er stand bei meiner Stammparfümerie Kobberger in Frankfurt, drei Stück an der Zahl, je 250mL EdT zu irgendwas um 500 DM.
Ich habe so lange mein Geld gespart, bis ich es zusammen hatte und an dem Tag, als ich in die Parfümerie fuhr - war er weg, ausverkauft.

Erst dann realisierte ich, das es ein One Shot war.
Damals schon schwer zu bekommen, ist dies heute nur noch zu horrenden Preisen möglich.

Der Flakon wunderschön, mit silbernen Bienenplatten, der goldgelbe Nectar machte das Erscheinungsbild edel und vollkommen.
Jedes mal wenn ich dort war benutzte ich den Tester, bis der eines Tages auch leer war.

Jetzt, 12 Jahre später durften wenigstens 10mL davon bei mir einziehen und ja, er hat die selbe Mystik, die selbe Anziehungskraft wie damals.

Metallica startet blumig kühl auf meiner Haut, irgendwie unnahbar.
Entfernt erinnert er mich an Fleur des Comores von Maître Parfumeur et Gantier, der ist aber fröhlicher und heller, hat aber auch diese Mischung aus Blumen, Ylang-Ylang und etwas Tonkabohne.

Irgendwie ist die Kopf- und Herznote recht identisch und ein bißchen auch noch klassisch, nicht wie die modernen, neuen Düfte der Mittelklasse, wie Tonka Imperiale oder Angelique Noire.

Ich mag das sehr gerne, denn ich mag ebenso die Klassiker.
Bergamotte, Nelke und Ylang-Ylang rieche ich sehr deutlich herraus, die Rose gar nicht.

Er streift diesen klassischen Duft aber nur, verwandelt sich nach und nach in eine tiefe, unsüße Guerlain Vanille, wie ich sie ein wenig in Spiriteuse Double Vanille wiederfinde.

Ein bißchen süßer als SDV ist er schon, aber kein Vanillepudding oder ähnliches.
Auch rieche ich in der Basis immer noch etwas Nelke und Ylang-Ylang.

Für mich ist Metallica ein wundervoller Duft und ich könnte mir in den Ar** beissen, ihn damals nicht schnell genug gekauft zu haben.

Unverständlich, das er selbst bei seinem Relaunch in der Maison Guerlain Reihe als Metalys keinen Erfolg hatte.
3 Antworten
GlamourAngel vor 12 Jahren 11 5
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Der unbekannte Klassiker
Myrna Pons - kein Parfumo besitzt ihn, dennoch habe ich über 200 verschiedene Flakons dieses Duftes bzw. dieser Marke.
Es wurde also längstens Zeit, diesen Klassiker etwas näher zu betrachten:

Die Geschichte des Hauses:

Myrna Pons ist bzw. war ein kleines Traditionshaus in Spanien, die seit den 1930er Jahren Ihre Flakons und Düfte (ich bin mir nicht wirklich sicher, ob es verschiedene Düfte gibt, meiner Meinung nach aber eher nein, zumindest riecht alles extrem ähnlich, aufgrund des Alters ist das aber schwer nachvollziehbar) in Eigenregie hergestellt und vertrieben hat.
Dabei war das Haus bis Ende der 60er Jahre schwer aktiv was große Flakons und andere Artverwandte Dinge betrifft (Gesichtspuder in Schmuckdosen, Lippenstifte, Kajalstifte...alles in goldenen Schmuckdosen und -hüllen) und verkaufte -zumindest in Spanien- seine Düfte recht erfolgreich.

Danach, als der Kundenkreis immer kleiner wurde, beschränkte man sich hauptsächlich auf Sammler und brachte einige Sammlerstücke auf den Markt, vor allem aber Miniaturen.

Bis Anfang 2000 wurden diese hergestellt, nach dem Tod des Firmenbegründers wurde die Fabrik von wenigen Jahren geschlossen.
Alles was jetzt noch auf dem Markt kommt, sind Restbestände.

Der Duft:

Myrna Pons startet sehr klassisch, leicht muffig mit viel Bergamotte, Zitrone, leichten Blüten und schwer-intensiv.
Für mich eine typische Kopfnote der 1930er Jahre.
Nichts für den Massengeschmack von heute, für die damalige Zeit aber absolut typisch.

Nach ein paar Minuten kommt Jasmin hinzu und erinnernt mich - wenn auch deutlich schwachbrünstiger- an L' Heure Bleue von Guerlain.
Iris nehme ich auch wahr, sowie immer noch die Bergamotte.
Sowieso zieht sich die Bergamotte und Zitrone wie ein roter Faden durch den Duft.
Süße fehlt ihm fast gänzlich.

In der Basis kommen viele Blüten durch, genau kann ich die aber nicht zuordnen, da ich kein Blumenduftfan bin und damit wenig Vergleichsmöglichkeiten habe.
Die Basis hat mich überrascht!
Ich hätte was schweres, dunkles erwartet, er wurde aber heller und freundlicher.
Die Parallelen zu L' Heure Bleue sind in der Basis verschwunden.

Am nächsten Morgen rieche ich nur noch einen Hauch Zitrone, Jasmin und Iris, alles andere ist Vergangenheit.

Den Duft würde ich als Wummser bezeichnen, trotz dessen ist die Sillage nur mittelmässig.
Vom näheren knallt er aber ordentlich rein.

Die Flakons:

Myrna Pons wurde berühmt für seine goldenen, leicht kitschigen Flakons, fast alle drappiert mit einer, oder mehreren Kronen.
Das war für mich auch der Grund, diese Flakons zu sammeln.
Ich stehe auf diesen Kronenkitsch. Schön verziehrt mit Strasssteinchen, Blumen und Halbedelsteinen.

Einige Bilder werde ich hier mal hochladen.
Übrigens: Myrno Pons No. 1 heisst nur eine der Miniaturen, der Duft selber hat keine eigentliche Nummerierung.
Um es für Sammler einfacher zu machen, wurden die Minis nummeriert, die No.1 war da die typische Krone, die Düfte waren allerdings allesamt gleich.
5 Antworten
GlamourAngel vor 12 Jahren 10 2
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Die edle Lederjacke - oder doch nur Billigware von der Stange?
A*Men Pure Leather ist der mittlerweile achte Flanker der A*Men Reihe von Thierry Mugler.
Dieses mal soll uns der Duft mit einer Ergänzung von feinem Leder beglücken.
Und wie gelungen ist dies?

Kaum aufgesprüht merke ich zwei Dinge sofort:
Das erste ist die starke "Schmutzote", die manche ja schon im Original A*Men zu bemängeln hatten, mir dort aber nie was ausmachte, da diese auf meiner Haut nur sehr unterschwellig durchkam.
Das mochte ich sogar am Original A*Men: Die schwere, intensive Süße, gepaart mit der Schmutznote, Kaffee und ausreichend dunkler Schokolade.
Mit Schmutz meine ich übrigens nicht den Teer. Den nehme ich in Pure Leather gar nicht so wahr, nein, es geht hier um den anderen Schmutz....

Leider kommt aber genau diese Note sehr stark bei mir durch und hält sich konsequent bis zum Ende.
Sie wird weicher, ja, aber verschwinden tut Sie nie und mir ist sie -ehrlich gesagt- zu heftig, was aber auch daran liegt, das Pure Leather bedeutend weniger süß ist, was für mich den A*Men durchaus ausmacht.

Das zweite was mir sofort in die Nase steigt, ist die Ledernote und um die geht es hier ja auch.
Ich rieche sie deutlich, etwa 30 Sekunden nach dem Aufsprühen ist sie da und bleibt im ganzen Verlauf auch erhalten.
Nur was ist das?
Hat man das Promotionsvideo gesehen, sieht man, wie Duft in wunderschöne Metallfässer gefüllt wird, zu dem Streifen von Leder hinzugegeben werden, die dann in diesem Fass quasi heranreifen.

Ich hatte eine feine Ledernote erwartet.....
Leider ist die Ledernote nicht fein. Sie ist herb, dunkel und mir zu plakativ.
Andere scheinen Sie kaum zu riechen, bei mir kommt Sie voll durch.

Ich hätte mir gewünscht, das sie wie eine feine Lederjacke riecht - bekommen hab ich Massenware von der Stange.
Und das mag ich nicht.
Fairerweise muss ich dazu sagen, das ich mit Lederdüften im Allgemeinen so meine Probleme habe. Da ist ein Chamade Homme von Guerlain schon die Obergrenze bei mir und ich bin mir sicher, das andere über diese Lederintensität nur lachen würden..

Im weiteren Verlauf ist A*Men Pure Leather bedeutend weniger süß als sein Original und deswegen vielleicht auch für die interessant, die sonst von der Süße erschlagen werden.
Ab der Herznote setzt der Patchouli ein, Kaffee kommt hinzu und der Duft endet in der Basis halb süß, mit dunkler Schokolade und ein wenig Karamell.

Ich kann mir gut vorstellen, das Pure Leather im Allgemeinen etwas besser ankommt als sein älterer Bruder, da er nicht so laut, süß und schreiend ist.
Für mich ist er nichts, ich bleibe dann doch lieber beim großen Bruder.
2 Antworten
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