01.11.2014 - 14:01 Uhr
Fleurissimo
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Fleurissimo
Top Rezension
7
Juchten
Himmel und Hölle, was ist denn das? Gleich beim Aufsprühen schlägt der Nase eine Juchtennote (Russisch Leder) aus Birkenteeröl in einer Intensität entgegen, wie ich sie - wenn überhaupt - nur von "Cuir de Russie" (Chanel) kenne. Der Akkord gilt gemeinhin als ledrig, obwohl es sich eigentlich um eine Rauchnote handelt. So schwanke ich hier denn auch ein wenig, ob ich mich mehr an Räucherstäbchen oder an Kaminrauch erinnert fühlen soll. Auch die süßliche A*Men-DNA ist wiederzuerkennen; sie wird allerdings durch die Juchtennote eher in den Hintergrund verbannt und gibt dem Duft sein Grundrauschen.
Insgesamt ein ziemlich krasser, wirklich faszinierender Duft. Selbst wer die balsamischen Leder-Düfte aus den 70ern und 80ern wie "Yatagan", "Halston Z-14" oder "New West" gewohnt ist, die auch keine Mauerblümchen sind, wird zunächst einen Schock erleiden - ja sogar "Antaeus" und "Knize Ten" wirken im Vergleich wie brave Gentlemen. Die Wildheit des Duftes wird nicht durch Harze oder animalische Noten abgemildert - sie bekommt nur durch Karamel und Vanille einen leicht süßlichen Touch, der den Duft aber nur um so abgründiger wirken lässt.
Ein Rocker-Macho, ein Bad Boy - das sollte wissen, wer mit "Pure Leather" liebäugelt. Eine provokante Absage an die Political Correctness und das Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein unserer Zeit - diese unmissverständliche Botschaft sendet aus, wer ihn trägt. Überzeugte Nichtraucher, die sich über den vielen Feinstaub in der Luft sorgen, werden vermutlich eher nicht glücklich gemacht. Man muss einfach der Typ dafür sein - unter dieser Prämisse halte ich ihn für ein wahres Kunstwerk und möge jeder selbst entscheiden (und vielleicht seine Freundin ein Wörtchen mitreden lassen), ob er ihn liebt oder hasst.
Insgesamt ein ziemlich krasser, wirklich faszinierender Duft. Selbst wer die balsamischen Leder-Düfte aus den 70ern und 80ern wie "Yatagan", "Halston Z-14" oder "New West" gewohnt ist, die auch keine Mauerblümchen sind, wird zunächst einen Schock erleiden - ja sogar "Antaeus" und "Knize Ten" wirken im Vergleich wie brave Gentlemen. Die Wildheit des Duftes wird nicht durch Harze oder animalische Noten abgemildert - sie bekommt nur durch Karamel und Vanille einen leicht süßlichen Touch, der den Duft aber nur um so abgründiger wirken lässt.
Ein Rocker-Macho, ein Bad Boy - das sollte wissen, wer mit "Pure Leather" liebäugelt. Eine provokante Absage an die Political Correctness und das Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein unserer Zeit - diese unmissverständliche Botschaft sendet aus, wer ihn trägt. Überzeugte Nichtraucher, die sich über den vielen Feinstaub in der Luft sorgen, werden vermutlich eher nicht glücklich gemacht. Man muss einfach der Typ dafür sein - unter dieser Prämisse halte ich ihn für ein wahres Kunstwerk und möge jeder selbst entscheiden (und vielleicht seine Freundin ein Wörtchen mitreden lassen), ob er ihn liebt oder hasst.