19.07.2017 - 02:26 Uhr

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Der Smaragd des Herzens spricht Parsel
Der Smaragd des Herzens ist ein Begriff aus der Aura-Soma-Lehre, eine von der Heilerin Vicky Wall entwickelte Lehre zur Harmonisierung des menschlichen Lichtkörpers. In der Aura-Soma-Lehre, die auch eine Farblehre ist, hat der Smaragd des Herzens das gleiche, kräftige Dunkelgrün wie der Flakon von Muglers Duft Aura und ist - wie sollte es anders sein - dem Herzchakra zugeordnet.
Kennt Mugler die Lehre von Aura-Soma? Oder ist dieses erstaunliche Zusammentreffen von Name (Aura), Form (Herz), Farbe (dunkelgrün), und die Edelsteinassoziation (Smaragd/Flakon im Edelsteinschliff) ein sogenannter Zufall?
Egal, ob bewusst oder unbewusst von Mugler eingesetzt: Aura von Mugler transportiert schon durch den Namen und den Flakon eine enorme Menge an Assoziation und Tiefe.
Und natürlich fragte ich mich sofort, ob sich diese Verdichtung von Information auch im Duft selbst fortsetzt.
Ich kann vorwegnehmen, zumindest bei mir riss die Assoziationskette nicht ab:
Im Auftakt frisch, zitrisch, mit einem Hauch von medizinisch-krautigem Reinigungsmittel, wendet sich Aura schon nach etwa zwei Minuten ins Blumige.
Aber Mugler wäre nicht Mugler, wenn man den Eindruck hätte, diese Blumen zu kennen. Sie sind ein wenig wie nicht von dieser Welt: Blumen, die nicht blümeln. Blumen, nicht natürlich, aber auch nicht leblos. Blumen, die man kennt und doch nicht kennt; gleichzeitig frisch und herb und süß und auch ein wenig betörend. Am ehesten eine Lilie mit etwas Phlox und einer Prise Veilchenblatt sowie etwas Zitrischem, mit leichter, herber Bitterkeit. Die Orangenblüte hat sich verkleidet, so dass man sie nicht ganz wiederzuerkennen meint und sich fragt, ob es sich nicht doch um die Orange selbst handelt, die man vielleicht mit der Lilie gekreuzt hat. Immer mal wieder blitzt ein kurzer Gedanke an etwas Animalisches auf, das fast unterschwellig bleibt, aber auf seine Art dazu beiträgt, den Duft ein wenig lebendiger und irdischer erscheinen zu lassen, ohne dass die Frische und Fröhlichkeit verloren ginge.
Langsam macht sich meiner Nase nach nun Maltol bemerkbar, das angeblich hier gar nicht verwendet worden sein soll. Vielleicht ist es auch nur etwas ähnlich Süßes. Auf eine sehr gut eingebundene Art unterwandert und wandelt es langsam den Eindruck. Das ist so gut gemacht, dass mich nichtmal das leicht Stickige daran besonders stört. Jetzt weiß ich plötzlich, woran mich der Duft unterschwellig immer mehr erinnert: An Waldmeister! Süßen Waldmeister.
Waldmeisterbrause als ganz kleines Kind. Nur wenige Monate, nachdem wir sie entdeckt hatten, wurde sie verboten. Was waren mein Vater und ich enttäuscht! Aber Waldmeister in diesen Mengen, wie er offensichtlich in der Brause war, war giftig! Oh, hatten wir vielleicht schon Schaden genommen? Zum Glück wohl nicht.
So wie Zimt, Tonka und bestimmtes Gras, enthält Waldmeister Cumarin. Der Duft des Cumarins kommt erst dann so zustande, wie wir ihn kennen, wenn der Waldmeister oder das Gras trocknet. Deshalb riecht Heu manchmal ein wenig nach Waldmeister und beide wiederum haben eine kleine Ähnlichkeit mit Tonka. Zimt scheint für uns dagegen anders zu duften, das liegt daran, dass die Gesamtzusammensetzung der verschiedenen Pflanzen natürlich eine andere ist, aber Cumarin ist auch in Zimt drin. Cumarin ist blutverdünnend, kann in größeren Mengen Leberschäden hervorrufen und steht im Verdacht, krebserregend zu sein.
Enthält Aura wirklich Cumarin oder nur etwas, das riecht wie Cumarin? Cumarin ist nicht generell verboten und es duftet traumhaft schön würzig und gleichzeitig fröhlich-leicht. Die Brause muss schon ziemlich viel echten Waldmeister enthalten haben, damit sie vom Markt genommen werden musste.
Wieder eine Assoziation: Giftgrün.
Ehe ich noch weiter darüber nachdenken kann, kommt mir schon die nächste Erinnerung: bestimmte Wohnungen von Schulfreunden. Ich habe viele Jahre nicht mehr an diesen Geruch, den manche Wohnungen damals hatten, gedacht, denn heute riechen Wohnungen irgendwie nicht mehr so. Lag das an bestimmtem Putzmittel, Waschmittel, Teppichausdünstungen? Keine Ahnung. Ich mochte den Geruch, den ich ohne Aura wohl niemals mehr erinnert hätte: ein dezent, warm-würziger und doch dichter Geruch, der, so kommt es mir vor, vor allem bei eher zufriedenen Leuten vorherrschte. Vor meinem inneren Auge erscheinen modern und wohnlich eingerichtete Zimmer, alles gut gestaubsaugt, aufgeräumt, freundlich hell.
Ich habe mich in diesem Umfeld immer wohl gefühlt, diese Wohnungen hatten etwas, was mich gut aufgehoben sein ließ. Es waren Haushalte in denen sich jemand kümmerte, nicht nur um die Wohnung, sondern auch um die Kinder.
Meine Assoziationen haben eine weite Strecke zurückgelegt, sind über verschiedene Zeiten und Themen gewandert. Genau so eine Bandbreite und Tiefe umfasst auch der Duft. Und er hält über bestimmt 14 Stunden!
Am Ende klingt er dezent und weich mit einem Hauch von warmer, leicht würziger Vanille, fast pudrig aus.
War das nun giftig oder heilsam? Ich kann mich nicht entscheiden.
Es ist ein wenig wie mit den Schlangen: Ihr Gift kann töten, aber auch retten. Sie zieren nicht umsonst den Aesculapstab der Medizin.
Insofern fand ich Apocalindas Statement zu Aura doppelt passend, in dem sie vermutete: "So so, Mugler ist also ein Slytherin?!" Bislang hatte die Mehrheit wohl angenommen, er sei, wie sein Name schon sagt, eben ein Muggle.
Ich dachte immer, der sprechende Hut würde mich selbst wohl am ehesten Ravenclaw zuordnen, aber eines lässt mich zweifeln: Wieso verstehe ich dann Parsel?
Kennt Mugler die Lehre von Aura-Soma? Oder ist dieses erstaunliche Zusammentreffen von Name (Aura), Form (Herz), Farbe (dunkelgrün), und die Edelsteinassoziation (Smaragd/Flakon im Edelsteinschliff) ein sogenannter Zufall?
Egal, ob bewusst oder unbewusst von Mugler eingesetzt: Aura von Mugler transportiert schon durch den Namen und den Flakon eine enorme Menge an Assoziation und Tiefe.
Und natürlich fragte ich mich sofort, ob sich diese Verdichtung von Information auch im Duft selbst fortsetzt.
Ich kann vorwegnehmen, zumindest bei mir riss die Assoziationskette nicht ab:
Im Auftakt frisch, zitrisch, mit einem Hauch von medizinisch-krautigem Reinigungsmittel, wendet sich Aura schon nach etwa zwei Minuten ins Blumige.
Aber Mugler wäre nicht Mugler, wenn man den Eindruck hätte, diese Blumen zu kennen. Sie sind ein wenig wie nicht von dieser Welt: Blumen, die nicht blümeln. Blumen, nicht natürlich, aber auch nicht leblos. Blumen, die man kennt und doch nicht kennt; gleichzeitig frisch und herb und süß und auch ein wenig betörend. Am ehesten eine Lilie mit etwas Phlox und einer Prise Veilchenblatt sowie etwas Zitrischem, mit leichter, herber Bitterkeit. Die Orangenblüte hat sich verkleidet, so dass man sie nicht ganz wiederzuerkennen meint und sich fragt, ob es sich nicht doch um die Orange selbst handelt, die man vielleicht mit der Lilie gekreuzt hat. Immer mal wieder blitzt ein kurzer Gedanke an etwas Animalisches auf, das fast unterschwellig bleibt, aber auf seine Art dazu beiträgt, den Duft ein wenig lebendiger und irdischer erscheinen zu lassen, ohne dass die Frische und Fröhlichkeit verloren ginge.
Langsam macht sich meiner Nase nach nun Maltol bemerkbar, das angeblich hier gar nicht verwendet worden sein soll. Vielleicht ist es auch nur etwas ähnlich Süßes. Auf eine sehr gut eingebundene Art unterwandert und wandelt es langsam den Eindruck. Das ist so gut gemacht, dass mich nichtmal das leicht Stickige daran besonders stört. Jetzt weiß ich plötzlich, woran mich der Duft unterschwellig immer mehr erinnert: An Waldmeister! Süßen Waldmeister.
Waldmeisterbrause als ganz kleines Kind. Nur wenige Monate, nachdem wir sie entdeckt hatten, wurde sie verboten. Was waren mein Vater und ich enttäuscht! Aber Waldmeister in diesen Mengen, wie er offensichtlich in der Brause war, war giftig! Oh, hatten wir vielleicht schon Schaden genommen? Zum Glück wohl nicht.
So wie Zimt, Tonka und bestimmtes Gras, enthält Waldmeister Cumarin. Der Duft des Cumarins kommt erst dann so zustande, wie wir ihn kennen, wenn der Waldmeister oder das Gras trocknet. Deshalb riecht Heu manchmal ein wenig nach Waldmeister und beide wiederum haben eine kleine Ähnlichkeit mit Tonka. Zimt scheint für uns dagegen anders zu duften, das liegt daran, dass die Gesamtzusammensetzung der verschiedenen Pflanzen natürlich eine andere ist, aber Cumarin ist auch in Zimt drin. Cumarin ist blutverdünnend, kann in größeren Mengen Leberschäden hervorrufen und steht im Verdacht, krebserregend zu sein.
Enthält Aura wirklich Cumarin oder nur etwas, das riecht wie Cumarin? Cumarin ist nicht generell verboten und es duftet traumhaft schön würzig und gleichzeitig fröhlich-leicht. Die Brause muss schon ziemlich viel echten Waldmeister enthalten haben, damit sie vom Markt genommen werden musste.
Wieder eine Assoziation: Giftgrün.
Ehe ich noch weiter darüber nachdenken kann, kommt mir schon die nächste Erinnerung: bestimmte Wohnungen von Schulfreunden. Ich habe viele Jahre nicht mehr an diesen Geruch, den manche Wohnungen damals hatten, gedacht, denn heute riechen Wohnungen irgendwie nicht mehr so. Lag das an bestimmtem Putzmittel, Waschmittel, Teppichausdünstungen? Keine Ahnung. Ich mochte den Geruch, den ich ohne Aura wohl niemals mehr erinnert hätte: ein dezent, warm-würziger und doch dichter Geruch, der, so kommt es mir vor, vor allem bei eher zufriedenen Leuten vorherrschte. Vor meinem inneren Auge erscheinen modern und wohnlich eingerichtete Zimmer, alles gut gestaubsaugt, aufgeräumt, freundlich hell.
Ich habe mich in diesem Umfeld immer wohl gefühlt, diese Wohnungen hatten etwas, was mich gut aufgehoben sein ließ. Es waren Haushalte in denen sich jemand kümmerte, nicht nur um die Wohnung, sondern auch um die Kinder.
Meine Assoziationen haben eine weite Strecke zurückgelegt, sind über verschiedene Zeiten und Themen gewandert. Genau so eine Bandbreite und Tiefe umfasst auch der Duft. Und er hält über bestimmt 14 Stunden!
Am Ende klingt er dezent und weich mit einem Hauch von warmer, leicht würziger Vanille, fast pudrig aus.
War das nun giftig oder heilsam? Ich kann mich nicht entscheiden.
Es ist ein wenig wie mit den Schlangen: Ihr Gift kann töten, aber auch retten. Sie zieren nicht umsonst den Aesculapstab der Medizin.
Insofern fand ich Apocalindas Statement zu Aura doppelt passend, in dem sie vermutete: "So so, Mugler ist also ein Slytherin?!" Bislang hatte die Mehrheit wohl angenommen, er sei, wie sein Name schon sagt, eben ein Muggle.
Ich dachte immer, der sprechende Hut würde mich selbst wohl am ehesten Ravenclaw zuordnen, aber eines lässt mich zweifeln: Wieso verstehe ich dann Parsel?
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