A*Men Pure Tonka 2016

A*Men Pure Tonka von Mugler
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7.8 / 10 265 Bewertungen
Ein beliebtes limitiertes Parfum von Mugler für Herren, erschienen im Jahr 2016. Der Duft ist gourmand-süß. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Es wurde zuletzt von Clarins vermarktet.
Limitierte Edition
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Duftrichtung

Gourmand
Süß
Würzig
Orientalisch
Cremig

Duftnoten

CappuccinoCappuccino venezolanische Tonkabohnevenezolanische Tonkabohne VanilleVanille LavendelLavendel PatchouliPatchouli RosmarinRosmarin

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.8265 Bewertungen
Haltbarkeit
8.6232 Bewertungen
Sillage
8.2234 Bewertungen
Flakon
7.2245 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.554 Bewertungen
Eingetragen von Michael, letzte Aktualisierung am 22.02.2024.

Rezensionen

10 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
SchatzSucher

107 Rezensionen
SchatzSucher
SchatzSucher
Top Rezension 26  
Manchmal muß man es auch mal krachen lassen
Ich bin im Grunde meines Herzens ein ruhiger, besonnener und bescheidener Mensch. Lautes, überdrehtes Gehabe liegt mir nicht, ich fühle mich in kleinen gemütlichen Runden wohler als in riesigen Menschenmengen.
Mein Leben verläuft in geordneten Bahnen und besonders viel Aufregendes passiert bei mir eigentlich auch nicht.
Und wer mich ein bißchen kennt, weiß auch um meine Abneigung gegen Düfte, die zu penetrant daherkommen, zu kratzig, zu pieksig, zu animalisch und zu lederlastig sind.
Und dennoch gibt es immer wieder mal Ausnahmen, die mir überraschenderweise doch sehr gefallen. Da findet sich manche Ausnahme in meiner Sammlung.

Die A*Men-Familie sollte normalerweise zu jenen Düften gehören, bei denen ich schreiend die Flucht ergreifen sollte, weil sie alles verkörpern, was mir normalerweise missfällt.
Denkste.... Diese Düfte finde ich nämlich genial!
Der Ur-A*Men ist seit seinem Erscheinen vor 22 Jahren fester Bestandteil meiner Sammlung, wird im Winter gern getragen und ist in sparsamer Dosierung ein außergewöhnlicher Duft, der in Punkto Haltbarkeit und Projektion seinesgleichen sucht.
Zu dem ist schon viel geschrieben worden und da kann ich auch nichts weiter hinzufügen.
Den Pure Havane durfte ich vor einiger Zeit anhand einer Abfüllung probieren und er gefiel mir auch sehr.

Die A*Men-Familie ist im Laufe der Jahre um einige Düfte erweitert worden und vor kurzem ist mir A*Men Pure Tonka in die Hände gefallen.
Und was soll ich sagen, der Duft macht mir ebenso großen Spaß wie der Stammvater. Er steht ihm in Auftreten, Haltbarkeit und Ausstrahlung in nichts nach.
Allzu weit entfernt er sich nicht vom Ur-A*Men, geht aber dennoch einen eigenen Weg, da die Tonkabohne im Mittelpunkt steht und von Anfang an sehr deutlich herauszuriechen ist.
Die Tonkabohne ist der aromatische Samen des Tonkabohnenbaums, aus der Familie der Hülsenfrüchtler/Schmetterlingsblütler, der im nördlichen Südamerika beheimatet ist.
Tonkabohnen werden u.a. in der Küche verwendet, sind dort geschätzt wegen ihres süßlichen, vanilleähnlichen Aromas, mit einer Spur Waldmeister.
Doch sollten sie mit Vorsicht verwendet werden, da sie durch den Cumaringehalt als krebserregend eingestuft werden.
In der Parfumherstellung angewendet sollen sie Düften eine hypnotische und erotisierende Wirkung verleihen.

Diese vanille-waldmeister-artige Note gibt dem Duft seinen bestimmenden Charakter. Ich möchte sagen, daß da auch noch ein Hauch Mandel mitschwebt.
Im Hintergrund macht sich eine Idee Kaffee bemerkbar, tritt aber nicht besonders deutlich in den Vordergrund. Diese Kaffeenote ist beim Ur-A*Men stärker, mehr geröstet und gibt diesem eine gewisse "dreckige" Note, die hier beim Pure Tonka fehlt.
Pure Tonka ist in der Zusammensetzung und in seinem Verlauf auch weniger komplex, da hier kaum blumige Aspekte eingebaut sind.
Der Duft ist insgesamt eine Spur leiser und gedämpfter als der Stammvater, aber immer noch laut genug, um aufzufallen. Über dem Ganzen ist eine sehr kräftige Süße ausgebreitet.
Sehr viel passiert hier auch gar nicht mehr, die anderen Noten nehme ich kaum wahr, eine Spur Vanille kommt noch hervor, der Verlauf ist insgesamt sehr linear. Nach gut 10 Stunden verabschiedet sich der Duft, bleibt auf der Kleidung jedoch noch weit darüber hinaus erhalten.
Die kalte Jahreszeit ist für so raumfüllende Düfte bestens geeignet, für abends kann ich ihn empfehlen, und eine Tauglichkeit sowohl für Sie als auch für Ihn kann ich bestätigen.

Der Flakon ist eine mittelschwere Katastrophe, dieser scheußliche Plastikpanzer als Umhüllung macht das Sprühen zu einem Kraftakt, daß ich fast einen Krampf bekomme. Mit tut jedesmal der Finger weh. Das hätte man besser machen können.
Geschützt ist das Glas zumindest, falls es mal runterfallen sollte. Man denkt ja auch praktisch.

An den Düften aus dem Hause Mugler scheiden sich die Geister. Sie sind ja insgesamt nicht gerade bescheiden und dezent. Doch finde ich diese gewagten Gratwanderungen zwischen wunderschön und scheußlich sehr mutig. Doch da sollte jeder selbst entscheiden, was ihm da am besten gefällt. Die Muglers, die ich bisher kennenlernen konnte, gefielen mir alle sehr.

Ab und zu machen solche kleinen Ausbrüche aus dem gewohnten Umfeld großen Spaß und sorgen für Abwechslung. Ich drehe manchmal auch die Anlage etwas lauter und lasse mich mitreißen.
Das Leben ist oft ernst genug und ohne Humor und Spaß geht es einfach nicht und ab und zu sollte man mal auf die Pauke hauen und wenn es olfaktorisch ist.
Und unter diesem Aspekt suche ich mir dann ab und zu mal die Düfte aus der A*Men-Familie aus, eben weil sie Spaß machen und einem mal so richtig schön um die Ohren fliegen und mitreißen können, wenn man sich auf sie einläßt.
Wer sich von so Haudrauf-Düften mit ordentlich Süße und diesen Gourmandnoten nicht abschrecken läßt, sollte ruhig mal probieren und Spaß haben.
15 Antworten
8
Flakon
8
Sillage
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Haltbarkeit
9
Duft
DonJuanDeCat

2033 Rezensionen
DonJuanDeCat
DonJuanDeCat
Top Rezension 17  
Man(n) will auch mal lecker sein!
Hallo Leute, wie geht’s euch so? Ich hoffe doch gut! Oder zumindest besser als mir, da ich gerade eine etwas schwerere Zahnextraktion hinter mir habe (jedenfalls während ich diese Zeilen schrieb)… *seufz* Daher veröffentliche ich mal wieder einen Herrenduft-Kommentar, damit ich nicht voll zugedröhnt durch Schmerzmittel über die Parfumas hier herziehe :DD

Jedenfalls schreibe ich heute über einen A*Men Duft, welche ja wie die Damendüfte der Angel-Reihe meist ein wenig gewöhnungsbedürftige Düfte sind, allen voran das EDP davon, da sie ja manchmal echt heftig duften können. Gerade beim ursprünglichen Duft von A*Men, noch bevor irgendwelche Flanker erschienen, war es ja meist eher so, dass man diesen Duft entweder mochte, oder gar nicht ausstehen konnte. So ein „so la la mittelmäßig“ gab’s hier kaum.

Mittlerweile sind natürlich so einige Düfte dieser Reihe erschienen, da war sogar eines dabei, wo ich Nerd und Freak nach herzenslust über Comics labern konnte, da es den tollen Namen Kryptomint trug, der mich ja an Kryptonit erinnert hatte. Das kennt ihr doch?! Nein, die Damen wissen das natürlich nicht, aber die meisten Herren hier sind Comics ja aufgeschlossener, daher wissen die Kerle hier sicher, dass Kryptonit die Schwachstelle (oder besser gesagt eines der Hauptschwachstellen) von Superman ist (und natürlich auch die Schwachstelle der wahnsinnig heißen Supergirl, aaaaah!!! :D). Und da dies hier ja ein Herrenduft ist, könnte ich theoretisch auch mal wieder endlos über solchen Nerd-Kram labern, aber ihr alle habt Glück, dass ich heute über A*Men Pure Tonka labern werde, ein Duft, der mit Comics rein gar nichts zu tun hat, dafür aber toll nach Kaffee und schokoladig-süßlichen Duftnoten duftet und mit ein wenig Glück uns Kerle vielleicht sogar anbeißbar macht (und mit viel Glück sogar auch mich!! :D)

Der Duft:
Die A*Men DNA ist gleich zu Beginn vorhanden, wenn auch schwach, allerdings riecht der Duft von Beginn an deutlich angenehmer und schöner. Man riecht nämlich vor allem eine tolle Kaffee-/Cappuchino-Note mit einem Hauch an süßlichem Kakao. Im Hintergrund ist etwas Patchouli vorhanden, ansonsten riecht man einen Mix aus Vanille und Tonkabohne, wobei beide Duftnoten am Anfang in etwa gleich intensiv duften.
Ein wenig später riecht es weiterhin nach Kaffee und leicht schokoladiger Süße, es hat auch etwas von solchen Schoko-Kaubonbons wie Storcks Riesen, ihr wisst schon, diese Dinger, die nicht nur Zahnfüllungen, sondern auch gerne mal ganze Zähne herausreißen… baah!
Noch ein wenig später duftet es weiterhin süßlich und auch etwas puderig nach Vanille und Tonka, wobei die Vanille nun intensiver rüberkommt. Die allgemeine DNA der A*Men Düfte schwächt zudem deutlich ab. Als herbe Note kommt noch Lavendel dazu, Rosmarin rieche ich eher weniger.
Gegen Ende ändert sich nicht mehr allzu viel. Noch immer riecht man etwas Kaffee, dann natürlich viel Vanille und Tonka sowie noch etwas Lavendel. Der Duft hat zwar noch eine leicht synthetische Ausstrahlung, aber die stört hier weniger, weil es nicht so „billig-synthetisch“ rüberkommt wie bei einigen anderen Düften es der Fall ist. Alles in allem ist Pure Tonka ein sehr schöner Duft!

Die Sillage und die Haltbarkeit:
Die Sillage ist gut, so dass man(n) in eine größere Duftwolke eingehüllt wird, der für andere gut riechbar sein sollte für eine gute Weile. Die Haltbarkeit ist extrem gut, der Duft ist auf der Haut auch am nächsten Tag noch viele Stunden lang riechbar, zwar schwach ausstrahlend, aber dennoch riechbar.

Der Flakon:
Am Flakon gibt es kaum eine großartige Änderung mit Ausnahme der Farbgebung. Noch immer sieht man hier den leicht gebogenen Flakon mit dem großen, leicht durchsichtigen Mugler-Stern auf der Vorderseite, welche nun Kaffeebraun ist bei diesem Flanker. Durch die glänzende, schwarze Farbe des Flakons wirkt all dies allerdings ein wenig edler als der normale EDP-Flakon. Auch der Sprühkopf ist wie immer, so dass es hier keinen Deckel gibt. Alles in allem ein Flakon, der sich gut von vielen anderen Flakons anderer Hersteller abhebt und auch gut aussieht.

Fazit:
Soo, der Duft hier hat mir gut gefallen. Trotz der A*Men DNA wirkt er zudem nicht abstoßend (also für alle, die den normalen EDP als heftig empfinden und so gar nicht mögen), sondern duftet ganz im Gegenteil richtig toll. Er hat eine angenehme Ausstrahlung von süßlich puderigen Noten mit einer leichten, herben Lavendelnote und Kaffee und taugt vor allem gut zum Ausgehen bzw. für den Abend. Das einzige, was eventuell einigen nicht so sehr gefallen könnte, wäre der synthetische Beigeschmack, wie diese Art von Düften sie alle ein wenig haben, aber ich finde dies hier nicht störend, da man die Synthetik zwar riechen kann, dies aber nicht „schnell und billig gemacht“ wirkt.

Wie zu Beginn erwähnt könnte ich mir gut vorstellen, dass dieser Duft auch gut beim anderen Geschlecht ankommt und man(n) damit sogar zum Anbeißen wirkt (hmm… vielleicht sollte ich diesen Duft ja auch noch holen,… bei meinen Frauenproblemen ist sicher ALLES einigermaßen hilfreich, he he :DD).

Vom Duft her ist er mehr so ein Duft für den Herbst und Winter, eventuell geht er noch an nicht zu warmen Frühlingstagen. Als Anlass eignet er sich wie gesagt sehr gut zum Ausgehen, aber natürlich kann man ihn auch so tragen, wenn man einfach nur gut duften möchte. Daher würde ich allen empfehlen, diesen Duft mal zu probieren.

Und damit bin ich für heute auch schon wieder zum Ende gekommen. Ich wünsche allen einen schönen Abend, macht’s gut und bis bald :)
5 Antworten
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
8.5
Duft
Leimbacher

2762 Rezensionen
Leimbacher
Leimbacher
Top Rezension 13  
Ein Stern, der deinen Kaffee trägt
Alle 7 Jahre sollen sich alle Geschmacksnerven im Körper komplett erneuert haben - und seit nun schon 4 dieser Regenerationsdurchläufe oder Geschmacksneuausrichtungen warte ich darauf, ob ich nun endlich Kaffee mag. An Pilze nähere ich mich an, Zwiebeln werde ich wohl nie mögen. Und Kaffee? Nope, den mag ich auch mit nun schon 28 nicht. Ob der mir über so manch ein Mittagstief geholfen hätte? Egal, ich mag das Zeug einfach nicht. Noch nichtmal die süßen "Kaffees" mit tollen Namen von angesagten US-Super-Kaffee-Konzernen. Noch nichtmal Eiskaffee, noch nichtmal Eiskugeln mit Kaffeegeschmack... nur in Düften, da mag ich das Zeug wie Bolle.

Normalerweise kommt ein neuer A*Men bei mir um seinen Testlauf keine zwei Wochen herum. Doch dieser Drang hat etwas nachgelassen, bei einer Konzentration auf die Tonkabohne erst recht, da man meint diese Note auswendig zu kennen. So zogen diesmal einige Monate ins Land. Nun aber war die Zeit für dieses extreme Kaffeekränzchen gekommen. "Pure Tonka" schlägt in die Richtung von Michael Jordan "Legend", Bond No. 9's "New Haarlem" oder auch Rochas Spacedildo. Die A*Men-DNA kommt erst später zu tragen und im Endeffekt ist er ein Gourmand für Koffeinjunkies. Zuckrig, aber edel genug. Cremig, heiß, wärmend. Ein Duft für den Spätherbst. Zum Kuscheln und mehr. Gemütliches Dunkelbraun. Kein Tonka Imperiale, eher ein Starbucks Imperiale. Vollmilchschoki, Kokosstreusel, alles andere als pure Tonkabohne. Und trotzdem anders als der Vorgänger und Vati "Pure Coffee". Süßer, moderner, beweglicher. Ein spannendes Duell der Zwei, bei dem ich mich kaum entscheiden könnte.

Flakon: ich seh dich, ich find dich geil. Immer wieder, mein A*Men.
Sillage: schon lange nicht mehr so viele Komplimente und Aufmerksamkeit bekommen. Strahlt mächtig ab.
Haltbarkeit: 10 Stunden macht das Ding locker voll... herzlich willkommen in der A*Men-Family!

Fazit: wer schon mehrere der A*Men hat, braucht ihn nicht. Wer schon "Rochas Man" oder "New Haarlem" hat, braucht den nicht. Und trotzdem ist er ein Traum von Kaffee-Tonka-Gemisch, dass mich magisch anzieht und die Umwelt ebenso. Oder sogar aus. Im besten Fall. Einfach zum Anbeißen, diese Kaffeebohne! Brrr, schon beim Gedanken daran, wird mir in Real Life schlecht...
2 Antworten
7
Preis
1
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
Foxear

22 Rezensionen
Foxear
Foxear
Top Rezension 20  
Süße Gesellschaft
Zugegeben- wie der Durchschnittsdeutsche mag ich Kaffee besonders gern und vertilge davon sicherlich bis zu 1,5 Liter am Tag. Keine Angst, Wasser in mindestens der gleichen Menge führe ich mir auch zu. Meinen Kaffee bevorzuge ich „schwarz wie die Nacht ohne Mondschein“, wie es Dale Cooper passend beschreibt. Neulich las ich von einer Kaffeekreation aus dem Hause Mugler und sogleich wurde meine Neugier geweckt. Im Folgenden beschreibe ich meinen Tag mit Mugler Coffee: Tonka-To-Go.

09:30 Uhr in Deutschland – Verdammt, da habe ich doch tatsächlich meine Nougat-Waffelschnitte vergessen. Schnuppe! Heute gibt’s Tonka-To-Go, der soll auch hammermäßig süß-gourmandig sein. Ich betrete den Laden namens Cafeó in der Azura Lane und direkt fallen mir zwei ältere Herren auf. Der eine, ein hagerer Schnurrbartträger im Tweed-Sakko. Der andere wohlgenährt, glattrasiert und Lorbeerkranz tragend. Kurioser Anblick. Hitzig diskutieren sie darüber, welches das beste Duftwasser von Guerlinchen ist (Anm.d.Red.: Guerlain). Ich beachte die feinen Herren nicht weiter und gebe meine Bestellung auf: „Einen Tonka-To-Go bitte!“. Sogleich reicht mir ein klischeehaft aussehender Barista die süße Verheißung. Der Becher, in dem mir das Gebräu serviert wird, ist Lichtjahre vom optischen Optimum entfernt- sei’s drum, ein Buch bewertet man schließlich auch nicht nach seinem Einband.

Erster Eindruck- vergiss die Waffelschnitte, das ist der heiße (süße) Scheiß! Prompt schmecke ich eine kräftige Tonkabohne, leckere Vanille und süßes Karamell auf meiner Zunge. Ein harmonisches Trio, das im Zusammenspiel wohl „Cappuccino“ nachstellen soll. Wie erwähnt, trinke ich Kaffee sonst nur schwarz. Eilends entpuppt sich Tonka als der Rädelsführer, Karamell und Vanille stellen sich hinten an. Blumige Noten erschließen sich mir in dieser süßlichen und aromatischen Kaffeekreation nicht, womöglich lungern sie irgendwo am Bodensatz. Es dünkt mir aber auch nicht nach floraler Leichtigkeit, sondern nach einer wuchtigen Kalorienbombe (ohne körperliche Spätfolgen).

13:30 Uhr – Während ich auf meinem Lapbook einen Kommentar für ein renommiertes Hundemagazin verfasse, huscht ein lilanes Huhn, verfolgt von einer Frau in hautenger Lederbuxe, am Schaufenster vorbei – träume ich? Zurück zum Text: Eindimensional haftet dieser süßliche Geschmack noch immer an meiner Zunge. Die Süße hat merklich abgenommen, dominiert aber weiterhin. Tiefschwarzer, aromatischer Kaffee gepaart mit süßlicher Vanille (Karamell). Blumen sind noch immer Mangelware- das Tageslicht war ihnen nicht vergönnt. Es offenbart sich aber, absolut minimal - keine Angst abstinente Raucher - eine rauchige Note. Haben die mir etwa Teer in den Kaffee gekippt? Egal, die Dosis macht das Gift. Das trübt am Gesamtwerk überhaupt nichts, der Rauch ergänzt dieses vielmehr gewinnbringend. Wer sich eine komplexe Geschmacksentwicklung erhofft, ist hier fehl am Platz. Schönes kann auch schlicht sein, wie der Anblick von Bergen unter blauem Himmel beweist.

18:30 Uhr – Kurz bevor ich gehen will, betritt eine Dame das Café und behauptet, sie sei die Frau des Donners. Sie suche einen ebenbürtigen Herausforderer zum Schach – so zumindest habe ich es verstanden. Thors Gemahlin? Dieser Tonka-To-Go entpuppt sich als langanhaltendes Genussvergnügen. Alles in allem war es ein verzückend süßer Tag, auch ohne Honig der Aprilbiene.

Eine schöne Kaffeekreation aus dem Hause Mugler. Meine anfängliche Skepsis wegen des hohen Zuckerhalts dieses Gebräus wurde mir mit einem zuckersüßen Lächeln genommen – genau das richtige Maß an Süße. Nicht drückend penetrant, allerdings auch keine Light-Variante.
Verzehrempfehlung: An kalten Herbst- oder Wintertagen. Mundet Weiblein und Männlein gleichermaßen, tendenziell eher Kerls. Der Geschmack kann anstecken- daher mit Vorsicht genießen.

Im Hintergrund diskutieren die Herren von heute Morgen noch immer, während ich das Café verlasse. Vor dem Eingang sehe ich eine Katze mit hellgrauem Fell auf dem Bordstein sitzen, die mich mit ihren mystischen gelbgrünen Augen ansieht. Grinsend gehe ich auf allen vieren Richtung Heimat und freue mich schon auf den nächsten Besuch bei Caféo.

Passende Musik: Junior Wells – She’s a Sweet One
17 Antworten
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
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Duft
Taurus

1052 Rezensionen
Taurus
Taurus
Top Rezension 16  
Wie fühle ich mich beim Kaffeetrinken?
... war mal ein Arbeitstitel eines Kunstprojektes mit ein paar Leuten, dass ich vor bestimmt einem Vierteljahrhundert mal mitinszeniert habe. Nun – außer an den einprägsamen Titel kann ich mich nicht mehr erinnern ob wir überhaupt und wenn, was wir damals zusammengetragen hatten. War dann wohl auch nicht so wichtig, aber ich weiß, dass wir seinerzeit mit außerordentlich viel Spaß an die Sache gegangen sind.

Bemerkenswert ist der Titel auch deshalb gewesen, weil ich in dieser Phase noch gar keinen Kaffee getrunken hatte bzw. dem nichts abgewinnen konnte. Zwar mochte ich seit frühester Kindheit den Duft von frisch gemahlenen Kaffeebohnen, aber das Zeug zu trinken dauerte beinahe eine Ewigkeit.

Mittlerweile genieße ich Kaffee mit ordentlicher Crema oder als Espresso. Ja, auch Latte Macchiato mag ich und selbst an Kopi Luwak habe ich mich heran gewagt.
Letztes Jahr lud ich eine Freundin ein, hier in meiner Nähe eine Rösterei zu besuchen, die sich auf die Fahne geschrieben hat, ihren Kaffee auf authentische Art zu kredenzen. Das bedeutet u. a., dass der selbst geröstete Kaffee in einer aufwändigen Prozedur durch den Filter tröpfelt bzw. aufgebrüht wird. Teilweise erinnert das an den Chemieunterricht aus der Schulzeit. Bis man sein Heißgetränk erhält, muss man viel Geduld mitbringen. Aber dass dann bloß keiner auf die Idee kommt nach Milch und/oder gar Zucker zu fragen. Im ganzen Laden gibt es weder das eine noch das andere und man kann eventuell vom Besitzer angeranzt werden, weil der versucht einen zu missionieren. Entsprechend fühlte ich mich da beim Kaffeetrinken nicht so wohl, zumal mir der Geschmack doch etwas zu dünn war. Allerdings hatten wir uns im Nachhinein köstlich darüber amüsiert - und die negativen Gasteinträge im Internet über den Laden blasen quasi ins gleiche Horn.

Warum ich das Ganze überhaupt erzähle? Na, zum einen weil es wunderbar zur Thematik von Pure Tonka passt. Denn wer grundsätzlich ein Problem mit Kaffee oder dem Duft desselbigen hat, kann sich den persönlichen Test oder gar Anschaffung sparen.

Nichtsdestotrotz ist Pure Tonka eine wunderbare Kreation dominiert von einer haushohen Lavendelwand sowie einer feinen Cappuccino-Note inklusive scharf gerösteten Arabica-Bohnen und einem kräftigen Schuss süßer Vanille. Das ist schon eine ordentliche Gourmand-Ansage, zumal der Duft durch erwähnten Lavendel und ein Quentchen Rosmarin eine ausgewogene Frische vorweisen kann ohne ins Pappige abzusumpfen.

Die typische Mugler-DNA wird beibehalten und auch das versprochene Tonka drückt hier samtweich den Stempel des guten Aromas auf – und das stundenlang und äußerst raumfüllend. Das ersetzt zwar nicht den Duft des frischen Kaffeepulvers aus der guten alten Mühle, kann jedoch fast genauso süchtig machen, denn Pure Tonka gibt einem ein wahrlich positives Gefühl!
7 Antworten
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Statements

51 kurze Meinungen zum Parfum
PinseltownPinseltown vor 1 Jahr
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Café Leopold Hawelka 1956
Man trifft sich
Trinkt Cappuccino und Kakao
Genießt Josefines legendäre Buchteln mit Vanille
Des woa a Zeit!
Baba
32 Antworten
LenessaLenessa vor 8 Jahren
5
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
3.5
Duft
Total nicht mein Fall, bei mir nicht! Bei meinem Freund schon gar nicht. Viel zuviel. Ein Mann muss ein Mann sein und nicht ein Cappuccino.
2 Antworten
TherisTheris vor 2 Jahren
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Dunkles Tonkaversum
Lavendel Staub glitzert aus Ferne
Cappuccino Trink ich gerne
Beobachte mit Patchouliskop
gourmandig aus Venezuela
6 Antworten
FoxearFoxear vor 3 Jahren
1
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
Kaffeekreation aus dem Hause Mugler: Tonka-To-Go. Langanhaltender aromatisch, süßer Tonka-Vanille Kaffeegenuss mit Karamell übergossen.
3 Antworten
FrauHolleFrauHolle vor 6 Jahren
10
Haltbarkeit
5.5
Duft
Wir haben noch uferlos so bunte Flakons u. Sterne hier, was sollen wir damit machen? Kaffeeküche Mugler, Marketing-Team lacht sich schlappi.
0 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
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Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
ExhaleExhale vor 7 Jahren
Herren-Parfum
Thierry Mugler A*Men - Pure Tonka
Adan:Ich hab den Flakon immer in beide Hände genommen, sodass ich mit beiden Zeigefingern übereinander den Sprühkopf drücke, damit hab ich genug Kraft und Geschwindigkeit,...

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