16.10.2015 - 06:24 Uhr

ParfumAholic
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52
Jenseits von Angel, Alien & Co.
Thierry Mugler – einen Namen, den ich bislang ausschließlich mit Düften wie „Angel“ und „Alien“ und fast schon dramatisch anmutender Mode aus den 1980er und 1990er Jahren in Verbindung gebracht habe. So laut und „anders“ wie seine Mode, habe ich auch stets die vorgenannten Düfte mitsamt allen Flankern – allesamt Verkaufsschlager und seit Jahren mehr als erfolgreich am Markt – wahrgenommen.
Manfred Thierry Mugler (seine Familie stammt ursprünglich aus Linz in Österreich) ist in Straßburg groß geworden und liebt die Musik von Beethoven, Wagner und Mozart. Vor allem die „Heldinnen“ aus den Wagner-Opern haben ihn zu seiner Mode inspiriert. (Quelle: Wikipedia).
Das mag der Grund dafür sein, dass nicht nur seine damalige Mode, sondern auch seine Düfte derart opulent sind. Man liebt oder man hasst sie, für irgendetwas dazwischen scheint es keinen Raum zu geben.
Umso gespannter war ich darauf, was es mit der (schwer erhältlichen) „Les Exceptions“ Serie auf sich haben würde. Insofern kam mir ein Sharing gerade wie gerufen, um „Les Exceptions – Oriental Express“ kennen zu lernen.
Würde es wirklich ein „Ausnahme-Duft“ sein, der, wie auch immer geartet, an den einstigen Luxus-Zug „Orient-Express“ erinnern soll und kann?
Im Auftakt nehme ich sehr verhaltene Frische von Basilikum wahr. Dies wird jedoch sofort von Vanille und pudrigen Noten überlagert. Ich empfinde die Vanille in diesem frühen Stadium als eher hell und strahlend, die sich perfekt mit den pudrigen Noten (nicht staubig) verbindet. Ich denke, dass der pudrige Einschlag definitiv einer sehr feinen Iris zuzuschreiben ist, die in keinster Weise metallische oder androgyne Züge an sich hat. Von beiden geht eine sehr angenehme Süße aus.
Nach und nach gesellen sich dunklere (nicht düstere) Aspekte in Form von dezent würzigen, balsamischen und harzigen Komponenten hinzu und bilden einen Gegenpol zur Süße und Helligkeit des Dufts. Alles verbindet sich, nein verschmilzt miteinander.
Ab diesem Moment ist es mir so gut wie unmöglich, noch einzelne Komponenten heraus zu riechen, da diese Duft-Melange einfach zu verschmolzen und verwoben ist.
Hier und da strahlt etwas Sandelholz heraus, dann wieder Vanille und Iris. Die Vanille scheint hier mehrere Gesichter zu haben. So hell und strahlend wie sie anfänglich auch erschien, so „dunkelt“ sie im weiteren Duftverlauf doch nach, was ihrer Attraktivität aber beileibe keinen Abbruch tut. Ganz im Gegenteil.
Und so komme ich wieder zu meiner Eingangsfrage: Würde es wirklich ein „Ausnahme-Duft“ sein, der, wie auch immer geartet, an den einstigen Luxus-Zug „Orient-Express“ erinnern soll und kann?
Definitiv und uneingeschränkt ja!
„Les Exceptions – Oriental Express“ ist einer der besten Düfte aus der Fraktion “Luxus-Kuschler”, der mir seit langem unter die Nase gekommen ist. Die Handschrift von Olivier Polge ist unverkennbar. Er hat hier einen luxuriösen, sehr edlen und wertigen Duft geschaffen, der durchaus den Luxus des Orient-Express wiederspiegeln könnte.
„Les Exceptions – Oriental Express“ ist sicherlich nicht die Neuerfindung des Rades. Es gibt nichts, was man nicht anderswo auch schon gerochen hätte. Das Besondere an diesem Duft ist einfach das „Wie“. Hier wurde aus meiner Sicht auf sehr hohem Niveau komponiert. Das Beste an Zutaten war offenbar gerade gut genug, was man definitiv am Ergebnis merkt. Hier stört und kratzt nichts, eine runde Sache sozusagen.
„Les Exceptions – Oriental Express“ ist auf seine eigene und ganz andere Art und Weise „laut“: Er überzeugt schlichtweg durch Noblesse. Da, wo „Alien“ und „Angel“ lauthals plärren (nicht falsch verstehen, ich mag die Düfte schon, allerdings nicht immer und schon gar nicht im Übermaß), lehnt sich dieser Duft, um die eigenen Stärken wissend, entspannt lächelnd in seinem Luxus-Abteil zurück.
Die Sillage empfand ich anfänglich als sehr stark und als im weiteren Duftverlauf abnehmend. Empfand wohlgemerkt. Denn ich habe gemerkt, dass der Duft durchaus noch im Raum ist, wenn man heraus und nach einiger Zeit wieder hinein geht.
Für die Haptiker unter uns: Darüber, dass der Flakon zudem ein Augenschmaus ist, muss man wohl nicht viele Worte verlieren.
Wer also einen hochwertigen und balsamischen Vanille-Iris-Sandelholz-Duft mit perfekt ausgependelter Süße und extrem guter Haltbarkeit (bei mir bis zu 12 Stunden) sucht, dem sei ein Test sehr an’s Herz gelegt.
Wer allerdings erwartet, hier einen Duft mit unerwarteten Wendungen oder Experimenten im Duftverlauf zu finden, der sollte besser die Finger davon lassen, um (teure) Enttäuschungen zu vermeiden.
In diesem Sinne eine „gute Fahrt“ mit dem Orient-Express ;-)
Manfred Thierry Mugler (seine Familie stammt ursprünglich aus Linz in Österreich) ist in Straßburg groß geworden und liebt die Musik von Beethoven, Wagner und Mozart. Vor allem die „Heldinnen“ aus den Wagner-Opern haben ihn zu seiner Mode inspiriert. (Quelle: Wikipedia).
Das mag der Grund dafür sein, dass nicht nur seine damalige Mode, sondern auch seine Düfte derart opulent sind. Man liebt oder man hasst sie, für irgendetwas dazwischen scheint es keinen Raum zu geben.
Umso gespannter war ich darauf, was es mit der (schwer erhältlichen) „Les Exceptions“ Serie auf sich haben würde. Insofern kam mir ein Sharing gerade wie gerufen, um „Les Exceptions – Oriental Express“ kennen zu lernen.
Würde es wirklich ein „Ausnahme-Duft“ sein, der, wie auch immer geartet, an den einstigen Luxus-Zug „Orient-Express“ erinnern soll und kann?
Im Auftakt nehme ich sehr verhaltene Frische von Basilikum wahr. Dies wird jedoch sofort von Vanille und pudrigen Noten überlagert. Ich empfinde die Vanille in diesem frühen Stadium als eher hell und strahlend, die sich perfekt mit den pudrigen Noten (nicht staubig) verbindet. Ich denke, dass der pudrige Einschlag definitiv einer sehr feinen Iris zuzuschreiben ist, die in keinster Weise metallische oder androgyne Züge an sich hat. Von beiden geht eine sehr angenehme Süße aus.
Nach und nach gesellen sich dunklere (nicht düstere) Aspekte in Form von dezent würzigen, balsamischen und harzigen Komponenten hinzu und bilden einen Gegenpol zur Süße und Helligkeit des Dufts. Alles verbindet sich, nein verschmilzt miteinander.
Ab diesem Moment ist es mir so gut wie unmöglich, noch einzelne Komponenten heraus zu riechen, da diese Duft-Melange einfach zu verschmolzen und verwoben ist.
Hier und da strahlt etwas Sandelholz heraus, dann wieder Vanille und Iris. Die Vanille scheint hier mehrere Gesichter zu haben. So hell und strahlend wie sie anfänglich auch erschien, so „dunkelt“ sie im weiteren Duftverlauf doch nach, was ihrer Attraktivität aber beileibe keinen Abbruch tut. Ganz im Gegenteil.
Und so komme ich wieder zu meiner Eingangsfrage: Würde es wirklich ein „Ausnahme-Duft“ sein, der, wie auch immer geartet, an den einstigen Luxus-Zug „Orient-Express“ erinnern soll und kann?
Definitiv und uneingeschränkt ja!
„Les Exceptions – Oriental Express“ ist einer der besten Düfte aus der Fraktion “Luxus-Kuschler”, der mir seit langem unter die Nase gekommen ist. Die Handschrift von Olivier Polge ist unverkennbar. Er hat hier einen luxuriösen, sehr edlen und wertigen Duft geschaffen, der durchaus den Luxus des Orient-Express wiederspiegeln könnte.
„Les Exceptions – Oriental Express“ ist sicherlich nicht die Neuerfindung des Rades. Es gibt nichts, was man nicht anderswo auch schon gerochen hätte. Das Besondere an diesem Duft ist einfach das „Wie“. Hier wurde aus meiner Sicht auf sehr hohem Niveau komponiert. Das Beste an Zutaten war offenbar gerade gut genug, was man definitiv am Ergebnis merkt. Hier stört und kratzt nichts, eine runde Sache sozusagen.
„Les Exceptions – Oriental Express“ ist auf seine eigene und ganz andere Art und Weise „laut“: Er überzeugt schlichtweg durch Noblesse. Da, wo „Alien“ und „Angel“ lauthals plärren (nicht falsch verstehen, ich mag die Düfte schon, allerdings nicht immer und schon gar nicht im Übermaß), lehnt sich dieser Duft, um die eigenen Stärken wissend, entspannt lächelnd in seinem Luxus-Abteil zurück.
Die Sillage empfand ich anfänglich als sehr stark und als im weiteren Duftverlauf abnehmend. Empfand wohlgemerkt. Denn ich habe gemerkt, dass der Duft durchaus noch im Raum ist, wenn man heraus und nach einiger Zeit wieder hinein geht.
Für die Haptiker unter uns: Darüber, dass der Flakon zudem ein Augenschmaus ist, muss man wohl nicht viele Worte verlieren.
Wer also einen hochwertigen und balsamischen Vanille-Iris-Sandelholz-Duft mit perfekt ausgependelter Süße und extrem guter Haltbarkeit (bei mir bis zu 12 Stunden) sucht, dem sei ein Test sehr an’s Herz gelegt.
Wer allerdings erwartet, hier einen Duft mit unerwarteten Wendungen oder Experimenten im Duftverlauf zu finden, der sollte besser die Finger davon lassen, um (teure) Enttäuschungen zu vermeiden.
In diesem Sinne eine „gute Fahrt“ mit dem Orient-Express ;-)
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