Goldlocke

Goldlocke

Rezensionen
Filtern & sortieren
1 - 5 von 17
Goldlocke vor 3 Jahren 16 2
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Erwachsene, tragbare Vanille
Oh wie lang habe ich nach einer tragbaren Vanille gesucht!
Jetzt habe ich sie gefunden.

Eines vorweg: Ja, langsam habe ich mich zum Vanille-Junckie entwickelt. Ich bin regelrecht süchtig nach Vanillearfums aller Art und bin immer wieder begeistert, was man aus Vanille so alles zaubern kann. Früher dachte ich immer Vanille sei etwas für süße Teenager-Duftbomben, einfach nur schwer und aufdringlich.
Aber Vaniglia Fior die Mandorlo zeigt - wie so manch andere Vanilleparfums - dass das nicht sein muss. Vielmehr haben wir hier eine erwachsene Vanille, die weiß was sie will und nicht nach Quietschbonbon-Vanillezucker riecht, sondern Eleganz und Stärke ausstrahlt.

Das ganze schafft Acca Kappa mit Bergamotte, welche, anders als sie vermuten lässt, doch recht lange auf der Haut bleibt. Die erfrischende Note ist rund vier Stunden wahrnehmbar und gibt der Vanille bis in die Herznote hinein einen sommerlichen, kühlen Beistand.
Im weiteren Duftverlauf wird es dank der Mandelblüte schön cremig. Zarte Blüten sind das, leicht an Honig erinnernd. Vanille steht ganz klar im Vordergrund, aber die Blüten machen das Dufterlebnis vielschichtiger und weicher. Nicht falsch verstehen: die Mandelblüte wirkt keineswegs floral. Sondern sie wärmt die Vanille auf und macht sie elegant.
Dann nach ca. 6 Stunden haben wir die Basis: Fast schon rauchiges Sandelholz und Tonkabohne lassen den Duft etwas härter Erscheinen als noch zu Beginn. Da haben wir das Erwachsene, Starke. Amber und Moschus geben am Ende ein klein wenig animalik dazu - sehr interessant und bisher noch nie bei einem anderen Vanilleparfum gerochen.

Insgesamt hält der Duft den ganzen Tag über. Einmal Auftragen in der Früh reicht, um den ganzen Tag den sich vorsichtig ändernden Duftverlauf wahrzunehmen.

Der Flacon wirkt super hochwertig. Das Glas liegt schwer in der Hand und die Kappe sitzt schön fest auf dem Flacon. Auch der Sprühnebel ist schön! Kein kurzes "Pft", sondern ein schön langgezogenes "Pfffffffffffft" für Genießer ;)
2 Antworten
Goldlocke vor 3 Jahren 5
7
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Überraschend cremiger Zitrusduft - definitiv unisex
Am Anfang, in den ersten zwei Minuten, erinnert er mich stark an Kölnisch Wasser. Bei mir weckt das politive Erinnerungen. Frisch geputzte Wohnung, frisch geduscht, frische Wäsche.
Dann wird er bereits cremig und bis zum Ende hin, beachtliche 8-9 Stunden später, immer noch cremiger. Kenne ich sonst von keinem anderen Zitrusdurft.

Im Detail:
Dieser hier ist kein trockener Zitronen- oder Grapefruitduft. Vielmehr startet er würzig im Sinne von Kölnisch Wasser, was wohl dem Lavendel zuzuschreiben ist. Nicht weich, nicht blumig, sondern krautig. Angenehm erfrischend ist das, ein bisschen als würde man im Garten mitten im Lavendel zwischen den Zitronenbäumen stehen.
Dann kommt schon die oben erwähnte Cremigkeit. Wahrscheinlich schaffen es Amber und Moschus die Zitrusfrüchte auf so eine weiche, cremige Ebene zu befördern. Man riecht nichts Scharfes heraus, was ja (leider) bei Zitrusdüften oft der Fall ist. Nein, hier ist alles ausgewogen. Nichts sticht hervor, alles fügt sich zu einer Zitronen-Bergamotte-Grapefruit-Moschus-Creme zusammen. Wie eine luxuriöse Bodylotion. Ziemlich potent aber, kein laues Lüftchen.

Eine Veränderung macht er danach nicht mehr groß durch. Die würzige Frische vom Anfang ist ja innerhalb der ersten Minuten verschwunden. Die Zitrusfrüchte-Moschus-Creme wird dann gegen Ende hin noch cremiger, ein klein wenig Vanille vermag man nach ca. fünf Stunden wahrzunehmen. Keineswegs süß. Eher weich, angenehm, tief.

Die Haltbarkeit ist für einen Zitrusduft bombastisch. Dort wo andere schon nach einer Stunde schwächeln, projiziert dieser rund acht Stunden lang. Danach ist er auch noch zu riechen, allerdings nur noch mit der Nase am Handgelenk.

Wer kann ihn tragen: jeder und jede! Der erste Duft, bei dem ich wirklich denke DER ist unisex. Weder würzig-männlich, noch süß-weiblich. Vielmehr würzig-weich-cremig. Einfach schön komponiert.
0 Antworten
Goldlocke vor 3 Jahren 20 4
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Ein tolles Vanille Parfum - kein Vanille Duft
Das ist kein reiner Vanille-Duft. Nein das ist ein richtiges Parfum. Also etwas tragbares, etwas kleidendes, kein Kuchenduft für unterwegs. Kein zuckriges Bodyspray. Nichts Monothematisches.

Lasst mich Aura Sublime genauer beschreiben:
Das Opening besticht durch seine ausgewogene Komposition aus 50% zitrischen Akkorden (frisch aufgeschnittene Zitrone und ein klein wenig herbere Bergamotte) und 50% warm-weiche Vanille (ganz klassische Vanille, eher süß, aber nicht zuckrig).
Nach genau deiser Kombination hatte ich gesucht und doch Angst gehabt, dass es sich als Kuchenduft entpuppt und ich das Tortenstückchen auf zwei Beinen bin, wenn ich es trage. Bei einer Vanille-Zitrone-Kombi kann das ja schnell so wirken...
Aber nein, dieses Parfum entwickelt sich zu einem tragbaren Parfum - anschmiegsam und elegant.
Das ganze ist möglich dank der Irisbutter, die recht bald eine bumig-pudrige Note in die Vanille-Zitrone-Mischung bringt. Und dann kommt nach einiger Zeit die schon in anderen Rezensionen beschriebene "Balsam-Note" dazu. Beim Lesen der Kommentare während ich auf meinen Blindkauf wartete, konnte ich mir nicht so recht vorstellen was das sein soll - doch nicht etwa so ein Tiger-Balsam, wie man ihn bei Husten und Schnupfen gerne nimmt? Oder gar etwas rauchig-kratziges?
Lasst euch beruhigen: keines von beiden trifft zu. Vielmehr erinnert mich die Note, die nach ca. 2 Stunden dazu kommt an warmen Kakao und Weihrauch. Der Kakao ist unsüß, ganz wichtig. Kein Zucker-Kaba-Kindergeburtstag, sondern edler, entölter Kakao und sehr dezent. Im Vordergrund steht ganz klar die edle Vanille. Der Kakao mag auch Einbildung meinerseits sein, er ist ja nicht gelistet. Jedenfalls ist es dann etwas sehr ähnliches, Duftexperten können mir gerne schreiben, was das sonst ist. Und der Weihrauch, den ich meine da heraus zu riechen, ist noch nicht angezündet, sondern duftet noch balsamisch-ölig und in keinster Weise rauchig oder kratzig. Wer mit dieser Beschreibung auch nichts anfangen kann, dem kann ich vielleicht mit einem Vergleich an einen Spabesuch helfen. Trifft es zwar nicht so ganz, wie der noch nicht entzündete Weihrauch, aber ich glaube dadurch wird klar was ich meine. Ein edles Spa, das nach ätherischen Ölen duftet, ohne dass man ein bestimmtes Öl herausriechen kann. Aber wie gesagt - Kakao und Balsam sind wirklich dezent und Aura Sublime bleibt ein Vanille-Zitrone Parfum. Im Drydown sind dieser (eingebildete?) Kakao und der Balsam nämlich die Nebenfiguren zur Tonkabohne, welche die Vanille aus der Basis noch weiterleben lässt.

Die Haltbarkeit auf meiner Haut ist spitze - auch am Abend rieche ich dieses Parfum noch deutlich am Handgelenk.
Die Sillage ist gut, insbesondere die Projektion ist (laut meinen Koleginnen) angenehm. Wahrnehmbar, aber geht nicht auf die Nerven.
Der Flacon wurde geändert. Er ist nicht mehr wie oben auf dem Bild, sondern noch schlichter (wer dachte, dass das noch möglich ist...). Sehr schlicht. Ganz im Gegenteil zum umwerfenden, facettenreichen Parfum. Insgesamt wirkt aber auch der neue Flacon sehr hochwertig. Er liegt schwer in der Hand, der Deckel geht recht schwer ab (fliegt also nicht ständig von alleine ab) und der Sprühstoß ist der höheren Preiskategorie entsprechend luxuriös-neblig.

Fazit: wunderschönes Parfum. Durch Aura Sublime habe ich für mich persönlich den Unterschied zwischen "Duft" und "Parfum" erkannt - und dieses Parfum liebe ich!
4 Antworten
Goldlocke vor 3 Jahren 19 3
8
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Ganz hinten im modrigen Keller, hinter der schweren Tür...
Direkt nach dem Aufsprühen befindet man sich im feuchten Keller einer alten Villa. Herb-modrige Mandarine mir kräuterigem Einschlag strahlt vom Handgelenk aus, Vintage-DNA macht das Riechen einer alten, ehemals prächtigen Villa perfekt.
So bleibe ich (gottseidank imaginär) um die 10 Minuten im modrigen Keller und frage mich, warum dieses Parfum so gehyped wird.
Dann kommt langsam und zaghaft eine Ahnung, dass am Ende des Ganges dieses Kellers eine Vanille sein könnte. Sie funkelt dezent aus der kräuterig-scharf riechenden Dunkelheit hervor und lockt mich in ihre Nähe.
Immer näher komme ich ihr über die folgenden Minuten.
Und mit einem Schlag, da öffnet sich diese Tür und zum Vorschein kommt ein prächtiges, funkelndes, warmes Bernsteinzimmer. Opulent fruchtig-süße, ja sogar leicht pudrige Vanille verursacht die Assoziation nach weichem, satt-goldenem Bernstein. Ich drehe mich in dem Raum und immer schöner, mächtiger und satter wirkt diese Bernstein-Vanille auf mich. Wo in den anfangs beschriebenen Kellerräumen die modrige Mandarine war, so sind es nun frisch geschälte Mandarinen mit gehobelten Zitronenzesten und der Saft reifer Orangen vermischt sich mit der Vanille zu weichem, tiefem, zähflüssigem Sirup. Oh aus diesem funkelnden, warmen, beeindruckenden Bernsteinzimmer möchte ich gar nicht mehr hinaus.
Muss ich auch nicht, denn dieses Parfum strahlt noch bis in die Abendstunden von meinem Handgelenk diesen betörenden, opulenten Duft aus. Immer wieder zieht es mich in das Bernsteinzimmer.
Abends dann im Bett, nach 10 Stunden auf meinem Handgelenk, ist nun eine solch weiche Vanille wahrzunehmen, wie bei kaum einem anderen Parfum. Immer noch so vollmundig und weich, so betörend und verlockend begleitet mich die Vanille in den Schlaf, zwar nun ohne die frischen Zitronen, dennoch aber mit warmer Orange und ich träume diese Nach tatsächlich von einem Bernsteinzimmer...
3 Antworten
Goldlocke vor 3 Jahren 8 1
7
Flakon
9
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Bottermelk Lemon Eis
Herzlichen Dank an die Empfehlungen im Forum. Ich hatte nach einem Duft gefragt, der nach Bottermelk-Lemon Eis aus meiner Kindheit riecht.
Dieser Duft hier ist das genannte Eis in flüssiger Form.

Eine Entwicklung macht er - zumindest auf meiner Haut - kaum durch.

Von Anfang an eine ausgewogene Mischung aus:
- spritziger Zitrone (Fruchtig ohne stechend zu sein, oder gar nach "Klostein" zu riechen)
- reifer Grapefruit (die etwas Bitterkeit bringt, um den Duft nicht zu schwer werden zu lassen)
- Vanille (zwar süß aber nicht pappig-süß. Keinenfalls schwer-orientalisch)
- Sandelholz (macht mit der Vanille zusammen die Waffel des Eises aus)

Projektion: Erstaunlich stark für einen zitrischen Duft. Duftet jetzt nicht bis zum Mond, ist für meine Umgebung aber durchaus wahrnehmbar -> Kommentar meines Mannes: Ui, hast in der Stadt ein Eis gegessen? Du riechst so gut nach Vanille-Zitrone-Eis!

Haltbarkeit: Solide. Projiziert ca 2,5 Stunden. Direkt ganz nah am Handgelenk rieche ich ihn noch nach 5 Stunden. Danach verblasst die Fruchtigkeit der Zitrone und es bleibt nur noch die Waffel zurück. Aber trotzdem nicht schwer-süß-will-abwaschen, sondern vanillig-dezent-weich.



______________________________________________________________________________
Zusatz-Anmerkung: Für mich KEIN Duftzwilling zu "Dulcis in Fundo". Der Dulcis in Fundo ist viel vanilliger, hat weniger die erfrischende, Joghurt-ähnliche Zitrone. Dulcis in Fundo ist ist die erwachsene, große Schwester dieses Bottermelk-Lemon-Eises. Wenn wir bei Vergleichen mit Essen bleiben wollen, ist dieser hier eben das Eis, der Dulcis in Fundo der frisch gebackene Käsekuchen mit sehr viel echter, weicher, hochwertiger Vanille drin.
1 Antwort
1 - 5 von 17