IrisNobile

IrisNobile

Rezensionen
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16 - 20 von 23
IrisNobile vor 7 Jahren 12 1
10
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
In Gesellschaft der Kastanie .....
Tja, - schöner Flakon - manchmal fühlt man sich befleißigt, ein Parfum nur des schönen Äußeren, der Aufmachung wegen zu kaufen, also -, wenn es auch abgedreht klingt - "ich kaufe blind, weil es mir augenscheinlich gefällt" -.
Nun war ich hier ebenfalls geneigt, dies zu tun, bis mir ein beigelegtes Pröbchen die Entscheidung abnehmen könnte - !?
Oft deutet die Farbe eines Duftes schon in irgendeine olfaktorische Richtung und so ist es auch bei TC.

Der Duft beginnt hell fruchtig, blumencremig, süßlich golden braun, wie eben besagte Kastanie und die Farbe des Parfums; - begleitet und verbunden mit dem besonderen Vanillekick der Tonka, die eher etwas Würzigeres hat als die normale Vanille.
Es dauert nicht lange, dann wird der fruchtige Eindruck etwas dunkler, balsamisch-süß-würzig, und die Kastanie, die auch schon am Anfang gut wahrzunehmen ist, wird warm verwoben mit dem fruchtig-vanilligen Empfinden.
Dadurch, dass die Kastanien, wie angegeben, geröstet sind, erhält der Duft evtl. diesen federleichten Touch kaum zu erklärender Würze, die die Süße der mitspielenden Ingredienzen etwas auffängt.

Eine Duftpyramide gibt es i.d. Sinne wohl nicht und daher erklärt sich auch mein Eindruck, dass die Bestandteile des Duftes ziemlich schnell, ohne Verlauf, in einen gemeinsamen, ausgewogenen Dialog mit der Kastanie treten.
Ein schönes, ungewöhnliches Parfum für Frauen (ich empfinde es als eher weiblich), die nicht blümelig süß, sondern zartblumig-fruchtwürzig, mit der besonderen Note einer nussigen Röstkastanie duften möchten -.
Gut mittlere Haltbarkeit und gut wahrnehmbare Sillage.

Im übrigen, um zu meiner Entscheidung zurück zu kommen: Ich bin schon sehr angetan - schiebe sie aber noch auf! .... Doch der Flakon ! - so schön und ganz mein Fall ......

1 Antwort
IrisNobile vor 7 Jahren 18 10
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Das Mädchen mit den Mandelaugen -
Es wiederholt sich doch immer wieder -! Man schnüffelt sich gleich eines Suchhundes durch die Tiefen von Parfumo, letztendlich, um in irgendeiner Ecke des Labyrinths ein potenzielles, nie gerochenes Dufterlebnis zu ergattern. Etwas, das wieder überraschen könnte und das Spektrum der eigenen Düfte erweitert.

So ergab es sich mit 'Emilie' -, dass im Prinzip lediglich die Bewertungen und die spärlichen aber vielversprechenden Ingredienzen die Order bei Greeni07 auslösten. - Nur mal so, zum Testen - ....
Schließlich hat man ja dufttechnisch mit den Italienern nicht allzu schlechte Erfahrungen gemacht. -

Emilie kam ...... Sie versprühte i.w.S.d.W. ihre Faszination ...... sie siegte!
Mindestens für die Momente, in denen ich mir eher einen süßlich samtigen Duft wünsche -. Emilie ist eigentlich nicht unbedingt mein Beuteschema, denn ich liebe die Parfums der alten Klasse, die nicht vordergründig und unbedingt kuschelig sind; bei denen man noch die Wege zum Geheimnis des Duftes erkunden muß, um ihn dann zu lieben -; aber auch ausgefallene Artefakte mit deutlicher Sillage -, und Orientalen, die dich entführen können.
Ich vergleiche das auch gerne mit Genuß und Vielfalt des Essens - man nimmt ja auch nicht täglich das gleiche zu sich und handhabt das nach Lust und Laune. -
Als ich mir nun mit einiger Erwartung den ersten Sprüher gönnte, war ich doch zuerst enttäuscht - ich erinnerte mich im Moment an 'Aura Sublim'! - Nein, bitte kein "twin of tarte au citron" ! - Nichts gegen vorgenannten Duft, auch der wird hoch gelobt, doch - wenn ich mich recht erinnere - war er wirklich wie eine Süßspeise, und Düfte, die zu deutlich in diese Richtung gehen, sind nicht meine. -

Bei Emilie war's anders -. Zur Begrüßung umarmte sie mich zuerst zwar kurz mit einem 'Zuckerl', nahm mich aber dann mit auf eine wunderschöne Reise in ihre facettenreiche Seele.
Damit hat mir auch einmal ein süßlicher Duft gefallen, - was sonst überhaupt nicht mein Ding war -, doch: Die Überraschung liegt eben im Augenblick ! ..... Und der hat's mir angetan.
Aber jetzt zum -

Duft -
mit nur 5 Bestandteilen, die sich wunderbar verflechten.
Er ist zart, er ist weiblich, er wirkt cremig. Er ist süß/erdig/holzig mit leichter Pudernote, wundersam durchzogen von Leder und Holz werden die Früchte sanft in Schach gehalten und bieten dem Süßeindruck etwas Paroli, und im Hintergrund webt sich noch eine warme Mandelnote ein, wie der goldene Faden durch ein Gewebe. - Emilie wird im Verlauf zu einem fruchtig-pudrig zarten Mädchen mit den schönsten Mandelaugen und eleganter Allüre.
In meinem Statement zu Emilie sprach ich von Pfirsich - ja, nehme ich so wahr; sind aber Beeren. Pfeffer - ist vorhanden, klingt aber nur unerheblich an.

Die Sillage ist genauso ein Traum. Trägst du den Duft auf, zieht er sich schwebend um dich herum und kündet 'sehr gut' auch Anderen von seiner Schönheit. - Wenn ein leichter warmer Wind weht, intensiviert sich der Duft m.E. noch einmal - wie vom Wind geküsst, der ihn zur Höchstform animiert.
Die Haltbarkeit ist ziemlich gut - nach ca. 8 Stunden näher am Körper. Emilie passt f.m.B. zu jeder Jahreszeit.

Ich werde mir Emilie gönnen, sie gerne tragen -, an einem schönen warmen Sommerabend; - zu 'Zeiten der Zärtlichkeit' oder auch zum 'Einlullen'. -
Embrace me, Emilie ! -
10 Antworten
IrisNobile vor 7 Jahren 7 1
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
.... die Luft von Positano .......
sie wurde mir wieder gegenwärtig vor Augen geführt durch diesen wundervollen mediterranen Duft mit dem Hauch ambriert zitrisch-zimt-holziger Blüten.

Kennst Du das Land, wo - ....
die Zitronen waren damals schon erntereif; sie wurden zu Limonaden, zu Schnaps, zu Likör, im Essen verwendet, in Salz eingelegt, für süße Sünden gebraucht und gehandelt. Es gab auch noch Mandarinen- und Feigenbäumchen, Glyzinien- und Weinpergolen - und natürlich Tomaten -, die besten, die ich je gegessen habe -. Apropos Essen - ja, das auch, Essen, Essen, Essen :-))

Mein alter Onkel Francesco stammte aus Positano und war zu einer Zeit jung, als diese pittoreske Region an der Amalfiküste noch nicht überlaufen und Positano ein weniger beachtetes ärmliches Fischernest war.
Ich verbrachte einmal dort traumhafte Ferien hoch über'm Meer, und das ärmliche Fischernest war schon lange Vergangenheit. Doch trotz des fortgeschrittenen Tourismus ist der Zauber damals noch vorhanden gewesen, und man genießt es, wenn die Großfamilie einen willkommen heißt. Ich erinnere mich noch gut an den Duft der reifen Zitrusfrüchte, der übervollen Blütenarrangements in tausenden von Gefäßen auf den Terrassen; an das Meer, blau wie die Sünde, zu der sich der Himmel wohl hingezogen fühlte und hineinzufallen schien; die von Düften und Wärme aufgeladene Luft, die über allem schwebte, die Luft, in der sich all' diese durcheinander schwirrenden Gerüche verbanden und intensive Gefühle weckten.
Melancholisch werde ich fast, wenn ich an diese Zeit denke. Heute sind die Menschen von damals nicht mehr da bzw. man hat sich, wie so oft im Leben, aus den Augen verloren.



Das Parfum Roma Imperiale hat für mich diesen olfaktorischen Erinnerungswert. Der Zauber der südlichen Flora, im Verlauf pudrig, mit zartester Würze. Ja sogar den Geruch des erwärmten Meeres zur Nachmittagsstunde glaube ich zwischen den Blüten wahrzunehmen, die im Zusammenklang mit den anderen Bestandteilen des Duftes niemals süß werden, sondern durch die Kopf - und Basisnoten so gerundet sind, dass es einfach nur ein geheimnisvoller Blumenduft ist. Man muß ihm auch etwas Zeit lassen -, am Anfang ist die zitrische Note leicht dominierend, dann aber wird er zum Einschmeichler -. Eben ein Sommertagstraum mit einem Italiener -

Leider wird der Duft wohl nicht mehr hergestellt, aber wenn hierdurch evtl. Münder wässrig gemacht wurden, man könnte mit etwas Glück bei....drei, zwei, eins ...... über ital. Anbieter fündig werden.
1 Antwort
IrisNobile vor 7 Jahren 18 7
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
TAKLAMAKAN - eine pudrig-trockene Köstlichkeit !!
Zum Auftakt fällt er ein bisschen mit der Tür ins Haus - man wird von seinem Gewürzeindruck momentan heftig berührt! - von diesem erotisch geladenen Wüstenwind, in seiner pudrig-trockenen Köstlichkeit -

und er reiht sich ein in die Riege solcher Manufakturschätze wie z.B. von "Tauer".
Ich bin ganz verzückt ob des Eindruckes dieses fulminanten "taklamakanischen" Duftereignisses, welches ich mit einer 10 ml-Abfüllung von Dory (danke nochmals für den netten Kontakt) zu Hause hatte.
Nach seinem exaltierten Auftritt nimmt er uns mit auf die Reise in eine andere Welt. Dass er mir dabei sofort rauchiges Pflaumenholz suggeriert (wie im übrigen auch bei "O Hira"), ist mir ein Rätsel. Ich rieche Pflaume, weiss der Himmel warum. - und

nach der Ouvertüre, ........... kommt die Darbietung! -
Der Duft wird konzilianter - tiefer, wärmer. Orientalischer, vanilliger Würzbalsam läßt einen so schnell nicht wieder los und umgibt den beglückten Benutzer lange mit einer wunderbar exotisch-pudrigen Duftaura. - Keinesfalls süß, - hell und dunkel zugleich - komplex, mystisch, orientalisch - ..................aber so was von !!

Mit geschlossenen Augen sehe ich ............. in der Taklamakan .......

eine Gruppe bunt gewandeter Händler, die im fernen Hintergrund gemächlich mit ihren Tieren durch die Glut des Sandes ziehen. Sie kommen von einer kleineren Oase am Rande der Wüste. Die Tiere, 3 Kamele und 2 Esel mit Karren, sind schwer beladen mit Kisten und Säcken von trockenen Früchten, Kräutern, Brot und Gewürzschätzen, die auf dem schon nahen Bazar von Turfan, mit seinem hektischen und lauten Treiben, angeboten werden sollen. Von den Händlern dringen Stimmengewirr und bruchstückhafte fremde Laute zu mir, - .... die Tiere schnauben, der Marsch war lang und sie spüren, das Futter ist nah. - Heiß ist es zu dieser Vormittagsstunde, sehr heiß - die Sonne befindet sich fast auf ihrem Zenit. Sie brennt herunter. Und macht den unbändig wütenden Wind, - der hitzetrocknen Sand aufwühlt und umherwirbelt, die Sicht behindert und die Kehlen austrocknet, noch weitaus heißer. -
Vor meinen Augen bewegt sich die hitzegeladene Luft in goldenen Schwaden, so dass ich dies alles nur schemenhaft wahrnehme und - der Wüstensturm trägt den Geruch der warmen Kräuter und Gewürze, der sich aus den Behältnissen drängt, durch die flirrende Luft zu mir herüber - ..... ich nehme sie auf - mit dem Wind - diese trocken-balsamisch-würzige Exotik ! - Schwelge in verzauberter Atmosphäre, gelöst von Raum und Zeit. -


In Richtung Basis wird und bleibt der Duft golden-sanft, mit hintergründig balsamischen Zügen. - In den meisten Lebensbereichen sehr gut unisex zu tragen. Und er hat eine ausdauernde Haltbarkeit, bei mir über viele Stunden.
Bitte mit gebührendem Respekt benutzen, die Sillage ist anfänglich eher herb, auch etwas raumgreifend. Hat man ihm dann Zeit gelassen, ist er ein unsüßer, warmer, eigener, geheimnisvoller Must-Duft für abendliche Events, für das Date - sanftwürzig, sinnlich, erotisch - eben eine exotische Köstlichkeit. M.A. nach ist dieser Duftschatz zu jeder Jahreszeit tragbar.
7 Antworten
IrisNobile vor 7 Jahren 9 5
10
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Brief an Aerin :-((
Liebe Aerin,
wie war ich enttäuscht!
Der Duft Deiner Grandma wurde einfach eingestellt!
Und ich suchte und suchte, setzte alle mir möglichen Hebel in Bewegung, hoffte irgendwo noch einmal einen großen Flakon aufzutun, telefonierte gar mit Eurem Haus - übrigens mit absolut zuvorkommender Bedienung - und - nein! Er wird nicht mehr produziert :-((. Meine spontane Reaktion: Das kann doch gar nicht wahr sein !!

Ja, liebe Aerin - Estee ließ dieses weiblich duftende Wunderwerk für eine gewisse Privatsphäre kreieren, so steht's geschrieben. - Für sich selbst und für Freunde des Hauses - und es ist sogar nachvollziehbar, denn wer möchte schon die Massenproduktion eines so individuell für sich komponierten Duftengrammes für jede Straßenecke, für "Greti und Pleti".

Doch irgendwann war dieser so unbeschreiblich warme "Zartsüßholzigduft" dann wohl freigegeben, wurde losgelassen auf die Frauen der Welt, die sich in der Normalität bewegen, weitab der Gefilde des Freundeskreises einer Kosmetikikone -, damit wir einen Traum erleben durften, einen Traum von ausgewogenster Zartheit und raffinierter Erotik, einen Traum von dem Duft eines warmen Spätfrühlingsabends in einem Garten voller Blüten, über denen ein zart holziger Rauch schwebt.
Grandma Estee hat genau gewußt, was sie damals nur für sich behielt.

Und jetzt, schon seit geraumer Zeit, entziehst Du uns unsere Duftliebe. That's incredible! Wie Süchtige auf Entzug hangeln wir uns entlang versteckter Nischen, aus denen eine andere Parfuma, ein anderer Parfumo evtl. noch einen Nachschub liefern könnte.
(In diesem Sinne - Danke für die noch möglich gewesene Abfüllung, lieber Wiktor!)

Ja, ich bin traurig, liebe Aerin, dass ich diesen Lauder-Duft nicht mehr so großzügig in mein Haar sprühen kann; der so leicht wie ein Chiffontuch um meine Schulter tanzt - mir eine zwar gut wahrnehmbare, aber unaufdrinngliche, distinguierte Duftaura verleiht -:()

Gib' zu, Aerin Lauder - Du hast ihn nur für Dich behalten wollen !
5 Antworten
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