Karamellkeks
Rezensionen
Filtern & Sortieren
Detailliert
Belinda
Während meiner Schulzeit ging ich für eine ganze Weile mit Belinda in eine Klasse. Belinda gehörte zu denjenigen, mit denen man als junges Mädchen unbedingt befreundet sein wollte. Sie war beliebt, sportlich, stets gebräunt und vermochte es, einen jeden mit ihrer charmanten Art einzunehmen. Meistens erkannte man Belinda an ihren bunten T-Shirts von Hollister, die sie aus ihrem letzten USA-Urlaub (so weit waren die meisten in unserem damaligen Alter nur gedanklich mit „High School Musical“ gereist) mitgebracht hatte. Alles an Belinda war in unseren Augen erstrebenswert und schlichtweg wundervoll, jeder und jede versuchte, in den Dunstkreis ihrer Aufmerksamkeit zu gelangen.
Hätte es Bare von VS schon damals gegeben - Belinda hätte ihn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ebenfalls aus einem ihrer USA-Urlaube importiert.
Wenn ich die Augen schließe und an Bare schnuppere, sehe ich ein junges Mädchen vor mir - dieser Duft passt aus meiner Sicht zu keiner gestandenen Frau.
Er ist fruchtig, süß, unverfänglich, will um jeden Preis gefallen. Sein Alleinstellungsmerkmal ist, dass er keines besitzt.
Veilchen nehme ich nicht wahr, vielmehr assoziiere mit Bare einen großen Früchtekorb angereichert mit etwas Sandelholz und frischer Wäsche im Hintergrund. Die Haltbarkeit des Parfums ist ähnlich nichtssagend wie der Eindruck, den es hinterlässt: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Versteht mich nicht falsch: Ich kann mir Bare sehr gut als erstes Parfum für junge Mädchen vorstellen, quasi als Einsteigerparfum. Für alle Frauen jenseits der Volljährigkeit würde ich allerdings von diesem (zugegebenermaßen sehr hübschen) Fläschchen abraten.
Hätte es Bare von VS schon damals gegeben - Belinda hätte ihn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ebenfalls aus einem ihrer USA-Urlaube importiert.
Wenn ich die Augen schließe und an Bare schnuppere, sehe ich ein junges Mädchen vor mir - dieser Duft passt aus meiner Sicht zu keiner gestandenen Frau.
Er ist fruchtig, süß, unverfänglich, will um jeden Preis gefallen. Sein Alleinstellungsmerkmal ist, dass er keines besitzt.
Veilchen nehme ich nicht wahr, vielmehr assoziiere mit Bare einen großen Früchtekorb angereichert mit etwas Sandelholz und frischer Wäsche im Hintergrund. Die Haltbarkeit des Parfums ist ähnlich nichtssagend wie der Eindruck, den es hinterlässt: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Versteht mich nicht falsch: Ich kann mir Bare sehr gut als erstes Parfum für junge Mädchen vorstellen, quasi als Einsteigerparfum. Für alle Frauen jenseits der Volljährigkeit würde ich allerdings von diesem (zugegebenermaßen sehr hübschen) Fläschchen abraten.
Der Schal
Es war ein eiskalter Abend im Dezember, als ich The Only One Intense in einer Parfümeriefiliale entdeckte.
Während eine Schneeflocke nach der anderen geräuschlos auf den Boden fiel und auf den Straßen ein latenter Duft von Weihnachtsgebäck und Punsch zu vernehmen war, umhüllte mich ein warmer Duftmantel aus Orangenblüte, Kokosnuss und Vanille. Und, Moment, nehme ich da auch ein bisschen Mandarine und etwas Holziges wahr?
Für mich ist TOOI (nicht zu verwechseln mit dem „gewöhnlichen“ TOO - beide Düfte unterscheidet mehr als sie eint) ein Parfum für die kalten Tage.
Es ist schwer, intensiv, dunkel, warm - ohne seine Trägerin zu erdrücken. Ein Duft, der sich wie eine feste Umarmung anfühlt, wie ein flauschiger Kaschmirschal, eine Erinnerung an warme Sommertage.
Für die warme Jahreszeit wäre mir das Parfum zu mächtig.
TOOI ist auch nach mehreren Stunden intensiv auf der Haut wahrnehmbar. insbesondere die Kokosnuss wird mit voranschreitender Zeit sehr präsent. Für mich verkörpert der Duft wie kein anderer eine erwachsene, selbstbewusste Frau, die genau weiß, was sie will.
Während eine Schneeflocke nach der anderen geräuschlos auf den Boden fiel und auf den Straßen ein latenter Duft von Weihnachtsgebäck und Punsch zu vernehmen war, umhüllte mich ein warmer Duftmantel aus Orangenblüte, Kokosnuss und Vanille. Und, Moment, nehme ich da auch ein bisschen Mandarine und etwas Holziges wahr?
Für mich ist TOOI (nicht zu verwechseln mit dem „gewöhnlichen“ TOO - beide Düfte unterscheidet mehr als sie eint) ein Parfum für die kalten Tage.
Es ist schwer, intensiv, dunkel, warm - ohne seine Trägerin zu erdrücken. Ein Duft, der sich wie eine feste Umarmung anfühlt, wie ein flauschiger Kaschmirschal, eine Erinnerung an warme Sommertage.
Für die warme Jahreszeit wäre mir das Parfum zu mächtig.
TOOI ist auch nach mehreren Stunden intensiv auf der Haut wahrnehmbar. insbesondere die Kokosnuss wird mit voranschreitender Zeit sehr präsent. Für mich verkörpert der Duft wie kein anderer eine erwachsene, selbstbewusste Frau, die genau weiß, was sie will.
Der Warenkorb
Auf meiner bisherigen Duftreise habe ich zwei Parfums blind gekauft, eines davon ist LDBS von Kilian.
Ein Duft, der mit Marshmallow, Orangenblüte und Amber assoziiert ist? Als bekennende Gourmand-Liebhaberin war für mich von Anfang an klar, dass ich diesen Duft nicht nur möchte, sondern brauche. Lediglich die Stimme der Vernunft hat mich eine lange Zeit davon abgehalten, derart tief in mein Portemonnaie zu greifen - ich meine, 250 Euro? Wirklich? Also tigerte ich online immer wieder um das Objekt der Begierde, legte es in meinen virtuellen Warenkorb, nur,
um es kurz darauf wieder zu entfernen.
Als der Moment kam, an dem ich mich selbst belohnen wollte, musste ich keine Minute überlegen.
Und so kam es, dass es LDBS dieses Mal nicht nur in den Warenkorb, sondern auch zu mir nach Hause geschafft hatte. Falls sich die ein oder andere Parfumliebhaberin fragt (zu Recht!), weshalb ich dieses hochpreisige Parfum nicht vorher getestet habe - für mich war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit klar, dass es Liebe sein muss. Dass es nur Liebe sein kann.
Aufgeregt riss ich also die Plastikverpackung auf, unter der ein schwarzes Kästchen zum Vorschein kam. Zack, aufgeklappt, und da lag es: LDBS in seiner vollen ... naja, eher halbvollen Pracht. Obwohl ich mehr als genug Zeit hatte, Farbe und Form dieses Flakons online auswendig zu lernen, enttäuschte mich dieser in der Realität doch ein wenig.
Mit Glas, weißen Ornamenten und goldenen Details ist der Flakon edel gehalten, ja. Aber passt eine klassisch-edle Aufmachung wirklich zu einem Duft, der das Gegenteil anmuten soll, der als berauschend und sinnlich beschrieben wird? Kilian gestaltet seine Parfumflakons einheitlich.
Dass ein Parfum optisch nicht vollständig aus der Reihe fallen soll, kann ich nachvollziehen - aber ein bisschen mehr Individualität und kleine optische Raffinessen wären (angesichts des Preises!) schön.
Kommen wir aber zum Wesentlichen, dem Duft.
Synthetisch, Kaugummi, klebrig, erdrückend, Kopfschmerzen, ich brauche frische Luft. Das sind die Gedanken, die mir nach dem ersten Aufsprühen des Parfums durch den Kopf schossen. Es ist ein Duft, der mit allen Mitteln die Aufmerksamkeit seines Gegenübers auf sich ziehen will, ein Duft, den ich eher im Drogerieregal vermuten würde. Wo die optische Raffinesse in Teilen fehlt, fehlt sie dem Duft doch gänzlich.
Die Süße ist plakativ, stechend, gefolgt von penetrant blumigen Noten.
Den Fokus kann man sicherlich durch einen kurzen, hautengen, glitzernden Leoparden-Minirock mit Fransen und Cut-outs auf sich ziehen. Man schafft es aber auch durch Eleganz und Vielschichtigkeit. LDBS gehört ohne Frage zu Kategorie 1.
Seitdem ich von LDBS so sehr enttäuscht wurde, bin ich vorsichtiger bei Duftbeschreibungen geworden.
Vielleicht hätte er dort bleiben sollen, wo er so lange verweilte - im Warenkorb.
Ein Duft, der mit Marshmallow, Orangenblüte und Amber assoziiert ist? Als bekennende Gourmand-Liebhaberin war für mich von Anfang an klar, dass ich diesen Duft nicht nur möchte, sondern brauche. Lediglich die Stimme der Vernunft hat mich eine lange Zeit davon abgehalten, derart tief in mein Portemonnaie zu greifen - ich meine, 250 Euro? Wirklich? Also tigerte ich online immer wieder um das Objekt der Begierde, legte es in meinen virtuellen Warenkorb, nur,
um es kurz darauf wieder zu entfernen.
Als der Moment kam, an dem ich mich selbst belohnen wollte, musste ich keine Minute überlegen.
Und so kam es, dass es LDBS dieses Mal nicht nur in den Warenkorb, sondern auch zu mir nach Hause geschafft hatte. Falls sich die ein oder andere Parfumliebhaberin fragt (zu Recht!), weshalb ich dieses hochpreisige Parfum nicht vorher getestet habe - für mich war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit klar, dass es Liebe sein muss. Dass es nur Liebe sein kann.
Aufgeregt riss ich also die Plastikverpackung auf, unter der ein schwarzes Kästchen zum Vorschein kam. Zack, aufgeklappt, und da lag es: LDBS in seiner vollen ... naja, eher halbvollen Pracht. Obwohl ich mehr als genug Zeit hatte, Farbe und Form dieses Flakons online auswendig zu lernen, enttäuschte mich dieser in der Realität doch ein wenig.
Mit Glas, weißen Ornamenten und goldenen Details ist der Flakon edel gehalten, ja. Aber passt eine klassisch-edle Aufmachung wirklich zu einem Duft, der das Gegenteil anmuten soll, der als berauschend und sinnlich beschrieben wird? Kilian gestaltet seine Parfumflakons einheitlich.
Dass ein Parfum optisch nicht vollständig aus der Reihe fallen soll, kann ich nachvollziehen - aber ein bisschen mehr Individualität und kleine optische Raffinessen wären (angesichts des Preises!) schön.
Kommen wir aber zum Wesentlichen, dem Duft.
Synthetisch, Kaugummi, klebrig, erdrückend, Kopfschmerzen, ich brauche frische Luft. Das sind die Gedanken, die mir nach dem ersten Aufsprühen des Parfums durch den Kopf schossen. Es ist ein Duft, der mit allen Mitteln die Aufmerksamkeit seines Gegenübers auf sich ziehen will, ein Duft, den ich eher im Drogerieregal vermuten würde. Wo die optische Raffinesse in Teilen fehlt, fehlt sie dem Duft doch gänzlich.
Die Süße ist plakativ, stechend, gefolgt von penetrant blumigen Noten.
Den Fokus kann man sicherlich durch einen kurzen, hautengen, glitzernden Leoparden-Minirock mit Fransen und Cut-outs auf sich ziehen. Man schafft es aber auch durch Eleganz und Vielschichtigkeit. LDBS gehört ohne Frage zu Kategorie 1.
Seitdem ich von LDBS so sehr enttäuscht wurde, bin ich vorsichtiger bei Duftbeschreibungen geworden.
Vielleicht hätte er dort bleiben sollen, wo er so lange verweilte - im Warenkorb.
6 Antworten
Eine Suche endet hier - fast
Wie viel Zeit, Geld und Leidenschaft investieren wir Duftliebhaberinnen und -liebhaber in die Suche nach dem einen Duft, bei dem der Bauch anfängt zu kribbeln und unser Körper von wohligen Gefühlen durchströmt wird, sobald man die Nase in die Nähe seines Handgelenks bewegt.
Diesen einen Duft, über den man sagen kann: Ich passe zu ihm, er passt zu mir, immer, in jeder Stimmungslage und Jahreszeit.
Eine wirklich lange Zeit habe auch ich gesucht und nicht gefunden, bis mir Oriana in die Hände fiel.
Ich liebe Gourmand-Düfte. Oriana gehört ganz deutlich dazu, besitzt aber so viel mehr Schichten als „nur“ Gourmand. Wenn ich die Augen schließe und an Oriana schnuppere, sehe ich ein Törtchen aus einer französischen Patisserie vor mir.
Das Törtchen beginnt mit einer zarten Creme aus Zitrusfrüchten, frisch, aber nicht säuerlich. Dann gesellt sich eine Schicht aus Orangenblüten und erlesenen Himbeeren dazu. Die Schicht ist präsent und frisch, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Und dann der Teig, fluffig und puderzuckrig, ein Biskuitteig vielleicht. Er ist angereichert mit Vanille und kleinen Marshmallowstückchen. Der Teig gibt nach, sobald man in ihn hineinbeißt, er ist unglaublich weich und zergeht förmlich im Mund.
Das Törtchen ist perfekt, nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich.
Aber so wunderschön dieses Meisterwerk auch ist, so schnell ist es auch verputzt. So auch mit Oriana.
Und nun kommen wir zu dem einzigen Wermutstropfen des Duftes, seiner Haltbarkeit. Bereits nach wenigen Minuten wird Oriana körpernah, nach einer Stunde ist kaum mehr etwas davon zu riechen.
Ein Wermutstropfen, der schon alleine wegen des Preises so schwer wiegen muss, dass ich sage: Oriana hätte es sein können, dieser eine Duft, der mich an allen Tagen des Jahres umhüllt und begleitet. Aufgrund der fehlenden Haltbarkeit ist es aber nur der Duft, den ich zu Hause aus dem Parfumregal nehme, aufsprühe, mich für kurze Zeit ganz in meiner Mitte fühle und den Flakon anschließend wieder zurückstelle. Eine kurze, warme Umarmung.
Und so geht sie weiter, meine ganz persönliche Suche.
Diesen einen Duft, über den man sagen kann: Ich passe zu ihm, er passt zu mir, immer, in jeder Stimmungslage und Jahreszeit.
Eine wirklich lange Zeit habe auch ich gesucht und nicht gefunden, bis mir Oriana in die Hände fiel.
Ich liebe Gourmand-Düfte. Oriana gehört ganz deutlich dazu, besitzt aber so viel mehr Schichten als „nur“ Gourmand. Wenn ich die Augen schließe und an Oriana schnuppere, sehe ich ein Törtchen aus einer französischen Patisserie vor mir.
Das Törtchen beginnt mit einer zarten Creme aus Zitrusfrüchten, frisch, aber nicht säuerlich. Dann gesellt sich eine Schicht aus Orangenblüten und erlesenen Himbeeren dazu. Die Schicht ist präsent und frisch, drängt sich aber nicht in den Vordergrund. Und dann der Teig, fluffig und puderzuckrig, ein Biskuitteig vielleicht. Er ist angereichert mit Vanille und kleinen Marshmallowstückchen. Der Teig gibt nach, sobald man in ihn hineinbeißt, er ist unglaublich weich und zergeht förmlich im Mund.
Das Törtchen ist perfekt, nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich.
Aber so wunderschön dieses Meisterwerk auch ist, so schnell ist es auch verputzt. So auch mit Oriana.
Und nun kommen wir zu dem einzigen Wermutstropfen des Duftes, seiner Haltbarkeit. Bereits nach wenigen Minuten wird Oriana körpernah, nach einer Stunde ist kaum mehr etwas davon zu riechen.
Ein Wermutstropfen, der schon alleine wegen des Preises so schwer wiegen muss, dass ich sage: Oriana hätte es sein können, dieser eine Duft, der mich an allen Tagen des Jahres umhüllt und begleitet. Aufgrund der fehlenden Haltbarkeit ist es aber nur der Duft, den ich zu Hause aus dem Parfumregal nehme, aufsprühe, mich für kurze Zeit ganz in meiner Mitte fühle und den Flakon anschließend wieder zurückstelle. Eine kurze, warme Umarmung.
Und so geht sie weiter, meine ganz persönliche Suche.
6 Antworten
Die Rose, die ich nie wollte
Schon seitdem ich klein bin, halte ich für gewöhnlich großen Abstand von rosigen Parfums. Sie erinnern mich an vergilbte Spitzengardinen, mintgrüne Lockenwickler und bringen eine derartige Schwere mit sich, die mir wortwörtlich die Luft zum Atmen nimmt.
Das Delina-Trio von PdM war folglich von Beginn an so uninteressant für mich, wie Rosendüfte für eine Rosenduft-Vermeiderin nur sein können. Bis zu diesem einen Spätsommertag im August.
Die schon merklich weniger kraftvolle Sonne strahlt mit dem azurblauen Himmel um die Wette, in der Luft liegt der Duft von frisch gemähtem Gras und Hagebuttensträuchern.
Müde setze ich in meiner Heimatstadt einen Schritt vor den anderen, als mich eine wohlig-warme, vertraute Duftwolke übermannt: Das undefinierbare Duftpotpourri einer Parfümerie mit geöffneten Eingangstüren, sobald man sich einer solchen nähert.
Nur ein kurzer Abstecher, vielleicht zu PdM oder Kilian, sage ich mir, als ich eines nicht mehr ganz so müden Schrittes die Parfümerie betrete. Gesagt, getan. Zielstrebig steuere ich also auf das schmale Glasregal zu, auf dem sich bunte Parfumflakons mit auffälligen Quasten nebeneinanderreihen.
Kurzer Check: Ich sehe Pink, Schwarz, Apricot, Rosa, Rosa, Rosa … die anderen Tester wohl leer. Hmpf. Naja. Notgedrungen schnappe ich mir Flakon rosa Nr. 1, Himmel, ich rieche Rose, stechend, synthetisch, schnell die Nase weg vom Handgelenk. Kaffeebohnenglas. Flakon rosa Nr. 2, ich rieche … Moment … keine Rose … etwas Zitrisches, fruchtig, leicht säuerlich, dann ein wenig Rose, aber keine Gewöhliche, vielmehr bestäubt mit Puderzucker und umhüllt von einer leichten Schicht Vanillecreme. Und dann ist da Oud, ganz dezent, es verleiht der gepuderzuckerten Rose eine rauchige Tiefe. Meine Nase klebt förmlich am Handgelenk, der Duft lässt mich nicht mehr los. Er hat etwas Betörendes an sich - ist es die Birne? Die Rose? Vanille? Der Moschus? Oder die so herausfordernde, so perfekte Kombination aus all dem? Minutenlang tigere ich vor dem PdM-Aufsteller umher, schnuppere abwechselnd an meinem Handgelenk und schaue ungläubig auf den wunderschönen, matten Parfumflakon. Delina Exklusif ist weich, feminin, vielschichtig, stark, einnehmend. Wäre dieser Duft eine Frau, dann würde sie in einem rosafarbenen Chiffonkleid und nietenbesetzten Bikerboots durch spätsommerliche Straßen spazieren. Im Hintergrund der Duft von frisch gemähtem Gras und Hagebuttensträuchern. Delina Exklusif ist die Rose, die ich nie wollte - und nun möchte ich sie nie mehr missen.
Das Delina-Trio von PdM war folglich von Beginn an so uninteressant für mich, wie Rosendüfte für eine Rosenduft-Vermeiderin nur sein können. Bis zu diesem einen Spätsommertag im August.
Die schon merklich weniger kraftvolle Sonne strahlt mit dem azurblauen Himmel um die Wette, in der Luft liegt der Duft von frisch gemähtem Gras und Hagebuttensträuchern.
Müde setze ich in meiner Heimatstadt einen Schritt vor den anderen, als mich eine wohlig-warme, vertraute Duftwolke übermannt: Das undefinierbare Duftpotpourri einer Parfümerie mit geöffneten Eingangstüren, sobald man sich einer solchen nähert.
Nur ein kurzer Abstecher, vielleicht zu PdM oder Kilian, sage ich mir, als ich eines nicht mehr ganz so müden Schrittes die Parfümerie betrete. Gesagt, getan. Zielstrebig steuere ich also auf das schmale Glasregal zu, auf dem sich bunte Parfumflakons mit auffälligen Quasten nebeneinanderreihen.
Kurzer Check: Ich sehe Pink, Schwarz, Apricot, Rosa, Rosa, Rosa … die anderen Tester wohl leer. Hmpf. Naja. Notgedrungen schnappe ich mir Flakon rosa Nr. 1, Himmel, ich rieche Rose, stechend, synthetisch, schnell die Nase weg vom Handgelenk. Kaffeebohnenglas. Flakon rosa Nr. 2, ich rieche … Moment … keine Rose … etwas Zitrisches, fruchtig, leicht säuerlich, dann ein wenig Rose, aber keine Gewöhliche, vielmehr bestäubt mit Puderzucker und umhüllt von einer leichten Schicht Vanillecreme. Und dann ist da Oud, ganz dezent, es verleiht der gepuderzuckerten Rose eine rauchige Tiefe. Meine Nase klebt förmlich am Handgelenk, der Duft lässt mich nicht mehr los. Er hat etwas Betörendes an sich - ist es die Birne? Die Rose? Vanille? Der Moschus? Oder die so herausfordernde, so perfekte Kombination aus all dem? Minutenlang tigere ich vor dem PdM-Aufsteller umher, schnuppere abwechselnd an meinem Handgelenk und schaue ungläubig auf den wunderschönen, matten Parfumflakon. Delina Exklusif ist weich, feminin, vielschichtig, stark, einnehmend. Wäre dieser Duft eine Frau, dann würde sie in einem rosafarbenen Chiffonkleid und nietenbesetzten Bikerboots durch spätsommerliche Straßen spazieren. Im Hintergrund der Duft von frisch gemähtem Gras und Hagebuttensträuchern. Delina Exklusif ist die Rose, die ich nie wollte - und nun möchte ich sie nie mehr missen.




