Karma92

Tone Indeterminee von Zara eröffnet sehr süß. Wer keine süßen Parfums mag, wird mit diesem Duftauftakt nicht glücklich werden. Ich mag aber süße Düfte und wurde hier glücklich. :) Von Grapefruit bekomme ich nichts mit, dafür aber umso mehr von der Zimtrinde und Haselnüssen. Insgesamt erinnert mich die Kopfnote stark an süße Plätzchen oder frisch gebackenen Kuchen. Ein waschechter Gourmand eben!
Nach kurzer Zeit gesellt sich das prominente Tabakblatt zu der Zimtrinde, Neroli kann ich ebenfalls nicht wahrnehmen. Auch wird der Duft in diesem Stadium etwas weniger süß und erhält eine leichte Würze.
In der Basis wird Tone Indeterminee cremiger, von Rum rieche ich nichts, dafür aber viel leckere Vanille sowie Ambrette und ein Hauch von Zeder.
Insgesamt erkenne ich bei diesem Duft starke Parallelen zu zwei Uomo's. In der süß-nussigen Kopfnote erinnert der Zara Gourmand mich sehr an Valentino Uomo, während der spätere vanillig-desserartige Verlauf Anleihen von der ebenfalls sehr gelungenen Tiramisu-Komposition in Uomo von Salvatore Ferragamo besitzt.

Sind beide sehr stark! Der Duft hält auf meiner Haut problemlos 8-9 Stunden und auch die Sillage muss sich nicht verstecken. 3-4 Stunden projeziert der Duft merklich, erst etwa ab der fünften Stunde wird er nach und nach hautnäher.

Nichts für heiße Tage, am besten in klirrender Kälte. Unisex. Nicht zum Sport, Vorsicht bei der Dosierung fürs Büro.

Sowohl in den Zara Filialen in Dortmund, als auch in Münster war dieser Duft lediglich als (alter) Tester vorhanden und nicht mehr zu kaufen. Falls jemand eine Filiale kennt, in der dieser Duft noch zu kaufen ist, möge er oder sie so gut sein mir eine Nachricht zu schreiben. :)

Ganache Tonka von Zara startet mit einer unangenehmen Synthetik, welche bei mir direkt Assoziationen zu dem Chlorgeruch in Hallenbädern hervorruft. Vor allem sehr nah gerochen ist der Duftauftakt wirklich nicht angenehm.
Nach einigen Minuten wird das "Chlor" ruhiger, tritt in den Hintergrund und lässt einer cremig-gourmandigen Vanille-Tonka-Kakao Mischung den Vortritt.
Meiner Meinung nach wird dieser Duft erst richtig angenehm, als nach 1-2 Stunden die sinnlichen Herznoten Sandelholz und Moschus präsent werden und sich mit den vorherig genannten Duftnoten vermischen.
Für mich als Liebhaber vieler der vorhandenen Noten ist die Kopfnote leider zu unangenehm und auch der Grund, weshalb Ganache Tonka keinen Platz in meiner Duftsammlung erhalten wird.

Die Haltbarkeit von Ganache Tonka war auf meiner Haut gut! Für 7-8 Stunden begleitete mich der Duft nach dem Aufsprühen. Die Sillage ist dabei eher zurückhaltend gewesen. Nach knapp zwei Stunden wurde der Duft schnell hautnah.

Vom Duftcharakter her ist dies klar ein Duft für die kälteren Tage, jedoch finde ich ihn mit seiner mäßigen Sillage auch für den Frühling geeignet. Im Sommer und an heißen Frühlings- und Herbsttagen kann ich mir vorstellen, dass der Duft zu süß wird und abgesehen davon Performance-Schwierigkeiten bekommt.
Dieser Duft ist meiner Meinung nach von beiden Geschlechtern tragbar.

For Him startet harsch, schroff und ungehobelt. Für meine Nase war dieser Auftakt wirklich sehr unangenehm und rau. Veilchen und scharfer Pfeffer dominieren. Es dauert für mich einige Minuten, bis ich mich mit meiner Nase wieder an den besprühten Handrücken wage, aber auch so strahlt der Duft stark genug, um meine Nase zu erreichen.
Nach wenigen Minuten kommt ein staubtrockener Moschus zu der Duftkomposition hinzu und ändert das Duftbild nur marginal.
Erst nach über einer halben Stunde treten die zuvor so präsenten Kopfnoten in den Hintergrund und machen einer ansprechenderen, massentauglicheren Amber-Patchouli-Kombination Platz, welche dem Duft für die restlichen Stunden sein Gesicht gibt.

Die Haltbarkeit war auf meiner Haut überdurchschnittlich. 8-9 Stunden war der Duft wahrzunehmen, wobei die ersten 2-3 Stunden als "laut" zu bezeichnen wären.

Meiner Meinung nach passt dieser Duft nicht zu jedem Typ Mann und absolut nicht zu Frauen. Ich sehe als Träger dieses Duftes gestandene, "männliche" Männer ab 35 Jahren. Was Jahreszeiten angeht, so würde Ich diesen Duft als Allrounder bezeichnen.

Uomo von Salvatore Ferragamo startet direkt mit dem, was diesen Duft charakterisiert und in seinem gesamten Verlauf begleiten wird: Die Note von Kaffee, beziehungsweise in diesem besonderen Fall verpackt als Tiramisu. Weder von Pfeffer, noch von Kardamon oder Bergamotte kann ich beim Auftakt des Duftes bewusst etwas riechen. Stattdessen die besagte Tiramisu-Note, welche ganz zu Beginn etwas herb, dunkel und bitter daher kommt, was sich im weiteren Verlauf aber eher in eine seichte und süßlichere Richtung dreht.

Als nicht Kaffeetrinker (auch der Geruch gefällt mir nicht sonderlich) war ich zunächst doch recht skeptisch, ob mir diese Note in einem Parfum verarbeitet zusagen kann. Doch das kann sie: Zusammen mit einer Orangenblüte, die sich immer wieder zeigt und gut in die Komposition passt dominiert die angenehme und außergewöhnliche Tiramisu-Note die ersten Stunden des Duftverlaufes.

Nach einiger Zeit verändert sich der Duft leicht, und zu dem genannten Ensemble gesellt sich eine holzig--würzig geprägte Tonkabohne. Doch recht süß, doch für mich als Liebhaber süßer Düfte noch sehr gut erträglich. Im Vergleich etwa zu dem Duft "F Black" vom gleichen Hersteller, welcher ebenfalls Tonkabohne als Basisnote hat, ist hier ein deutlicher Unterschied zu erriechen: Insbesondere das Sandelholz harmoniert hervorragend und verleiht dem Duft neben der Süße der Tonkabohne eine weitere, sinnlich-anziehende Dimension, welche ich sehr zu schätzen weiß.

Sind beide sehr gut. 4 Sprüher reichten bei mir solide 8 Stunden. Dabei ist der Duft speziell in der ersten Stunde doch recht "laut", sodass Vorsicht geboten ist, wenn man sich beispielsweise direkt nach dem Auftragen in geschlossenen Räumen befinden wird. In dem Fall würde ich nicht mit mehr als zwei Sprühern dosieren.

Nach der ersten Stunde wird der Duft schrittweise körpernah, jedoch dauert dieser Prozess weitere 3-4 Stunden und vollzieht sich demnach ausgesprochen langsam.

Immer unter 25 Grad. Nicht zum Sport. Definitiv Unisex.

Avant Garde beginnt frisch-würzig mit verschiedensten Pfefferanklängen und Bergamotte.
Nach kurzer Zeit verfliegt diese Kopfnote und eine Honig-Kardamon-Lavendel-Tabak-Amber Komposition macht sich breit, welche charakteristisch für diesen Duft ist und auch bis zum Ende erhalten bleibt. Sowohl Vergleiche zu La Nuit de L'Homme, als auch Le Male kann ich zumindest nachvollziehen, auch wenn insbesondere der Tabak und Amber diesem Duft eine eigene, interessante Richtung geben. Wer aber ein Liebhaber der genannten Düfte ist kann auch hier kaum etwas falsch machen und womöglich einen Blindkauf riskieren.
Ganz zum Schluss wird das Benzoin besser wahrnehmbar und gesellt sich zu den bereits erwähnten Nuancen hinzu und gibt dem Duft eine zusätzliche Süße und Schwere, ohne jedoch erdrückend daher zu kommen.

sind beide ausbaufähig. Auf meiner Haut hält der Duft etwa 6-7 Stunden, wobei wirkliche Projektion nur in den ersten beiden Stunden nach dem Auftragen vorhanden ist. Insgesamt kommt mir die Perofrmance dieses Duftes sehr unstet vor, da er zeitweise gar nicht mehr wahrzunehmen ist und sich dann doch plötzlich noch einmal zeigt.

Aufgrund der erwähnten Süße sehe ich diesen Duft eher an kühleren Tagen passend aufgehoben. Da aber wie beschrieben die Performance auch nicht brachial ist, würde ich den Herbst als optimale Jahreszeit für diesen Duft definieren.
Was Anlässe betrifft, sehe ich diesen Duft perfekt für Dates geeignet, da er nicht zu laut ist und sich dennoch subtil hin und wieder bemerkbar macht.