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vor 3 Jahren - 05.01.2021
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Wie Düfte unser Leben beeinflussen - Teil I.

Wie Düfte unser Leben beeinflussen - Teil I.

Teil I - Einleitung:

Düfte können uns anziehender machen, insbesondere Parfüms, oder uns aber auch abstoßen. Nur wenige Dinge lösen so unmittelbar Gefühle aus wie Düfte und an kaum etwas können wir uns besser erinnern. Dazu fallt mir eine meiner Jugendlieben ein, die damals häufig Opium von YSL trug. Kürzlich besuchte ich eine Parfümerie, eine attraktive Dame, die zufällig neben mir stand, trug diesen Duft und plötzlich waren sie da, all die schönen Dinge und Erlebnisse von damals, an die ich mich gut und gern erinnere.

Die Archäologen bzw. Ägyptologen beschäftigen sich mit den Hinterlassenschaften der altägyptischen Kultur. Durch sie wissen wir heute, das die Ägypter schon vor mehr als 5000 Jahren Duftstoffe zu Ehren des Sonnengottes Ra verbrannten. Hierzu kamen Harze, wie z. B. Weihrauch, Pflanzenessenzen, Myrrhe oder Baumsäfte zum Einsatz. Betuchte Ägypterinnen benutzten Wohlgerüche, soge. Balsamen und Salben edlen Harzen und Hölzern und aromatischer Pflanzen, die wenigerBetuchten nutzten Öle gemischt mit Kräutern und Gewürzen. Die

Herstellung von Wohlgerüchen oblag Priestern, Mönchen, Alchimisten und Quacksalbern. Und von den sog. Quacksalbern gibt es möglicherweise heuttzutage auch noch welche, oder? Die abendländische Kultur war mit den duftenden Rohstoffen und Mixturen des Orients vertraut, wurde vorerst aber für medizinische Zwecke und zur Reinigung des Körpers verwendet und erst durch die Kreuzzüge bekannt.

Die Eroberung der Welt durch europäische Seefahrer sorgte für neue Grundstoffe, so wurde Venedig der wichtigste Handelsplatz für Kräuter, Gewürze. Später kamen Gewürze aus fernen Ländern, wie Indien, Blüten aus Madagaskar und edle Dufthölzer aus Amerika dazu. Neue Düfte und Duftextrakte wurden von Alchimisten kreiert, später auch
Parfümeure, da immer bessere Verfahren für die Herstellung der wichtigen Grundessenzen gefunden wurden. Zu Zeiten Ludwigs XIV. wusch sich nicht, eine Art Hygiene existierte noch nicht und Sauberkeit war unbekannt.

Natürliche Körpergerüche mussten damals mit schweren Parfüms überlagert werden. Ende des 17. Jahrhunderts verbesserten sich die hygienischen Bedingungen und die Parfüms wurden immer bekannter, erst im 19. Jahrhundert wurden Parfüms allmählich zum Luxusgut. Zur Jahrhundertwende entstanden die ersten synthetischen Duftstoffe, womit Parfüms massentauglich wurden.

Parfümeure haben häufig über Umwege zu ihrem Beruf gefunden, da es kaum Ausbildungsstätten gibt. Das „Institut Supérieur du Parfum“ in der französischen Stadt Versailles ist weltweit die einzige Schule für Parfümeure. In der Regel werden hier Duftkünstler trainiert, die ihr Duftgedächtnis und ihren Geruchssinn schärfen, somit kann ein geschulter Parfümeur bis circa 3000 Duftstoffe voneinander unterscheiden. Früher wurden Tiere zur Gewinnung von Duftstoffen getötet, heute verwendet man synthetische Duftstoffe. Künstliche Duftstoffe machen die Produktion von Parfüms preiswerter und somit außerdem auch länger haltbar.

Anfang des 20. Jahrhundert entwickelte sich ein neuer Trend, Modemacher machen Parfüms, z.B. Coco Chanel, Christian Dior, Christian Lacroix, Yves Saint Laurent, Karl Lagerfeld, und viele viele mehr - somit zeigt sich, das Mode und Parfüms dicht miteinander verknüpft sind.

Viel Spaß mit dem 58 minütigen Video - dazu paßt ein schöner Duft und eine gepflegte Tasse Kaffee :-)

Video: https://www.ardmediathek.de/ard/video/planet-wisse...

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