LadyLancelot

Schließe deine Augen. Um dich herum singen die unzähligen Zikaden ihr Lied vom Sommer. Du liegst im Schatten der Kiefern und Zedern, deren Nadeln in der Hitze der Sonne ihren warmen harzigen Duft verströmen. Die leichte Meeresbrise weht den salzigen Duft der aufgewärmten Felsen zu dir rüber... und da ist noch etwas. Der Windhauch trägt den Duft von Acqua di Gioia von deinem Handgelenk zu deiner Nase hoch. Der Duft reflektiert die mediterrane Umgebung perfekt - es riecht aquatisch frisch mit einem Hauch von Meersalz. Zitronen machen Lust auf Erfrischung. In der Basis ist etwas harziges wahrnehmbar. Die blumigen Noten der Herznote sorgen für Balance zwischen dem spritzigen Auftakt und dem holzigen Fundament.
Neben dir huscht etwas vorbei. Könnte es eine Eidechse sein, die in den Felsspalten spielt? Du öffnest die Augen... und bist eigentlich zuhause. Aber dein Acqua di Gioia am Handgelenk hat dich für einen Moment ans Meer entführt.

White Tea ist ein Wunderkind mit vielfältigen Talenten. Einerseits ist es die Wohlfühloase am Handgelenk, wenn ich ich Bedürfnis nach einem Moment der Entspannung verspüre.
Andererseits verleiht es mir durch seine Frische die nötige Energie, den Alltag zu bewältigen. Es ist grün, sauber, ausgeglichen und gibt mir dieses Gefühl von „Ich-hab-mein-Leben-voll-im-Griff“.
Vermarktet wird White Tea als Damenduft, wobei ich es mir auch durchaus an Herren vorstellen kann. Irgendwas an dem Duft erscheint mir vertraut... Vielleicht assoziiere ich etwas darin mit dem Parfum, das mein Paps früher trug (was ich leider nicht mehr benennen kann). Und vielleicht ist es diese dezente maskuline Note, die so energetisch wirkt.
Ich empfinde die Komposition als sehr harmonisch - die hellen und die dunklen Töne umschmeicheln sich und anderes als bei anderen Parfums empfinde ich keine Note als störend. Deshalb kann ich gut nachvollziehen, weshalb manche hier berichten, dass sie White Tea gerne zum schlafen tragen.

Der Auftakt ist fruchtig-frisch und hell. Es riecht nach prickelnden, taufrischen Himbeeren und Brombeeren. Dann verwandelt sich der Duft: es wird dunkel, warm und mysteriös.
Mit einer Prise Vorstellungskraft kann ich Rose wahrnehmen. Die einzelnen Duftnoten verschmelzen zu einer neuen Komposition, die ich als typisch für das Haus Lancôme bezeichnen würde. Es duftet elegant, sauber und auch mysteriös. Das Parfum hat eine gute Projektion und verweilt auch noch nach Stunden auf der Haut.

Mir persönlich harmonieren die dunklen Noten und die hellen, die nach der Entwicklung zum Teil noch wahrnehmbar sind, nicht perfekt - das Helle ist mir etwas zu schrill und passt nicht zur Stille der „Mitternachtsrose“.

Auf meinen Balkon sind die Duftrosen erblüht. Ich habe pinke, weiße, gelbe Rosen aber besonders gut gefallen mir die roten Rosen. Ihr Duft ist elegant kühl und weich, die Blüten samtig und das Blattgrün verleiht ihr eine Frische. Ein vollkommener Duft, den ich gerne an mir tragen würde! Deshalb begab ich mich auf die Suche - und wurde mit Roses de Chloé fündig! Die typische Chloé Signature Note wird von Rose umschmeichelt. Ich erkenne diesen sinnlichen Duft der roten Rose wie in meinem Rosenbeet.
Für mich fängt Roses de Chloé die Essenz der Rose perfekt auf.
Mein einziger Kritikpunkt ist der Flakon: Mir ist bereits bei Chloé EdP aufgefallen, dass der metallische Besatz sich nach einer Weile verfärbt und sich ein unangenehmer metallischer Geruch entwickelt, der mich beim Auftragen des Parfums etwas stört.

Für mich ist der Name irreführend - denn von Rosen nehme ich persönlich nichts wahr. Statt nach eleganten kühlen Rosen riecht es altbacken, synthetisch und irgendwie nach Großmutters Parfum. Zum Glück (für meine Nase) ist der Duft nicht langanhaltend: Nach rund 2 Stunden nehme ich ihn nur noch dezent auf der Haut wahr.
Ich liebe die Miss Dior Serie - seit 2005 Miss Dior Chèrie rauskam. Deswegen stimmt es mich traurig, nichts mehr von dieser eleganten und zugleich lebensfrohen DNA von Miss Dior in Rose n‘ Roses zu erkennen.