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Spirituelle Reise in Wildleder
Der Flakon von „Stigmata“ erinnert mich an die majestätischen Kuppeln der Barockkirchen Maltas, allen voran des Doms von Mosta - nach dem Petersdom in Rom die zweitgrößte christliche Kuppelkirche Europas, erbaut in einem Ort mit gerade einmal 20.000 Einwohnern! Ob dieser Kirchenbau, der sich über das maltesische Land erhebt, den einzigen Parfümeur Maltas, Stephen Cordina, inspiriert hat? Ich weiß es nicht. Ja, der Duft hat durchaus etwas Sakrales, nicht im religiösen Sinne, sondern eher in seiner langsamen, tiefen Entfaltung – fast wie eine spirituelle Reise, die sich nicht sofort offenbart, sondern sich nach und nach erschließt.
Die Entwicklung des Parfums beginnt mit einem intensiven Wildleder-Akkord, der in seiner Textur fast greifbar wirkt. Wildleder kennzeichnet den zentralen Charakter dieses Duftes, eine warme, erdige Präsenz, die sich entfaltet, wächst und an Intensität gewinnt, ohne dabei überladen zu wirken. Das Wildleder in „Stigmata“ ist nicht einfach nur eine Duftessenz, sondern liegt fast spürbar auf der Haut. Im weiteren Verlauf gesellen sich Zedernholz und Amber dazu, und die Entwicklung des Duftes wird noch komplexer. Zedernholz fügt eine holzige Frische hinzu, die den Wildlederakkord sanft umrahmt, während Amber mit seiner wohligen Wärme das Parfum auf eine subtile Weise abrundet. Es ist weniger die Entwicklung des Duftes, sondern sein stetiges Changieren um den Wildlederakkord, das "Stigmata“ für mich zu einem schlichtweg wunderschönen Erlebnis macht.
In diesem Sinne könnte die Wahl des Namens „Stigmata“ auch als Metapher gemeint sein. So wie die Wundmale Christi in der religiösen Tradition als Zeichen der tiefen Verbundenheit und spirituellen Transformation gelten, so entfaltet sich auch "Stigmata" in eine Tiefe, welche die Sinne berührt und mich über viele Stunden in eine fast meditative Stimmung versetzt – für mich die bisher schönste Entdeckung in Stephen Cordinas ganz eigener Duftwelt.
Falls ihr mehr über Stephen Cordina wissen möchtet, ich habe ein Interview, das ich mit ihm in meinem Urlaub auf Malta geführt habe, als Blogbeitrag veröffentlicht: https://www.parfumo.de/Benutzer/Landlord/Blog/Eintrag/der-parfumeur-von-malta
Die Entwicklung des Parfums beginnt mit einem intensiven Wildleder-Akkord, der in seiner Textur fast greifbar wirkt. Wildleder kennzeichnet den zentralen Charakter dieses Duftes, eine warme, erdige Präsenz, die sich entfaltet, wächst und an Intensität gewinnt, ohne dabei überladen zu wirken. Das Wildleder in „Stigmata“ ist nicht einfach nur eine Duftessenz, sondern liegt fast spürbar auf der Haut. Im weiteren Verlauf gesellen sich Zedernholz und Amber dazu, und die Entwicklung des Duftes wird noch komplexer. Zedernholz fügt eine holzige Frische hinzu, die den Wildlederakkord sanft umrahmt, während Amber mit seiner wohligen Wärme das Parfum auf eine subtile Weise abrundet. Es ist weniger die Entwicklung des Duftes, sondern sein stetiges Changieren um den Wildlederakkord, das "Stigmata“ für mich zu einem schlichtweg wunderschönen Erlebnis macht.
In diesem Sinne könnte die Wahl des Namens „Stigmata“ auch als Metapher gemeint sein. So wie die Wundmale Christi in der religiösen Tradition als Zeichen der tiefen Verbundenheit und spirituellen Transformation gelten, so entfaltet sich auch "Stigmata" in eine Tiefe, welche die Sinne berührt und mich über viele Stunden in eine fast meditative Stimmung versetzt – für mich die bisher schönste Entdeckung in Stephen Cordinas ganz eigener Duftwelt.
Falls ihr mehr über Stephen Cordina wissen möchtet, ich habe ein Interview, das ich mit ihm in meinem Urlaub auf Malta geführt habe, als Blogbeitrag veröffentlicht: https://www.parfumo.de/Benutzer/Landlord/Blog/Eintrag/der-parfumeur-von-malta
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Die Seele von Valletta
Im Februar nahm ich mir während eines 10-tägigen Maltaaufenthalts einige Tage Zeit, um bei angenehmen 18° Celsius durch die ehrwürdige Hauptstadt Valetta zu streifen, und ich möchte fast sagen: Während meiner Besuche in dieser faszinierenden Stadt erlebte ich die Komposition von „Aqua di Valetta“ am eigenen Leibe. Valletta mit seinen steilen, engen Straßenschluchten und den mystischen, ehrwürdigen Fassaden, die von Jahrhunderten gelebter Geschichte erzählen, bietet eine faszinierende Mischung aus mediterraner Klarheit und mittelalterlicher Düsternis, die der Duft perfekt widerspiegelt.
Die spritzige, leicht bitter-zitrische Eröffnung - Bergamotte und Petitgrain stechen hervor - erinnert mich an den klaren, blauen Himmel über dem Mittelmeer, der über Valletta erstrahlte. Diese frischen Zitrusnoten, die wie das Tageslicht durch die engen Gassen brechen, geben ein Gefühl von Freiheit und Weite, das Valetta durch seine dreiseitige Verbindung zum Meer vermittelt. Doch lebendig und erfrischend ist der Duft nur für wenige Minuten; bald zeigt er seine tiefere und komplexere Seite. Neroli und Rosmarin erinnern an die floralen und kräuterigen Noten, die man in den versteckten Klostergärten von Valletta erschnuppern kann – Plätze, die viel Schatten bieten und einen geheimnisvollen, fast mystischen Charme verströmen. Sehr schnell präsent ist aber auch das Zedernholz. Es gibt dem Duft eine erdig-holzige Basis die mich an Vallettas archaische Architektur gemahnt, die sowohl ein erhebliches Maß an Düsternis als auch ein Gefühl von Ewigkeit ausstrahlt.
Keine Frage, ein Besuch in Valetta bleibt im Gedächtnis, die Eindrücke lassen sich schwer abschütteln. Es ist ein bisschen wie mit „Aqua die Valletta“. In der Konzentration eines Eau de Cologne ist es zwar nur etwa drei Stunden sehr präsent, bleibt aber wie eine Erinnerung an die überwältigenden Eindrücke viele weitere Stunden hautnah spürbar...
Falls ihr mehr über Stephen Cordina wissen möchtet, ich habe ein Interview, das ich mit ihm in meinem Urlaub auf Malta geführt habe, als Blogbeitrag veröffentlicht: https://www.parfumo.de/Benutzer/Landlord/Blog/Eintrag/der-parfumeur-von-malta
Die spritzige, leicht bitter-zitrische Eröffnung - Bergamotte und Petitgrain stechen hervor - erinnert mich an den klaren, blauen Himmel über dem Mittelmeer, der über Valletta erstrahlte. Diese frischen Zitrusnoten, die wie das Tageslicht durch die engen Gassen brechen, geben ein Gefühl von Freiheit und Weite, das Valetta durch seine dreiseitige Verbindung zum Meer vermittelt. Doch lebendig und erfrischend ist der Duft nur für wenige Minuten; bald zeigt er seine tiefere und komplexere Seite. Neroli und Rosmarin erinnern an die floralen und kräuterigen Noten, die man in den versteckten Klostergärten von Valletta erschnuppern kann – Plätze, die viel Schatten bieten und einen geheimnisvollen, fast mystischen Charme verströmen. Sehr schnell präsent ist aber auch das Zedernholz. Es gibt dem Duft eine erdig-holzige Basis die mich an Vallettas archaische Architektur gemahnt, die sowohl ein erhebliches Maß an Düsternis als auch ein Gefühl von Ewigkeit ausstrahlt.
Keine Frage, ein Besuch in Valetta bleibt im Gedächtnis, die Eindrücke lassen sich schwer abschütteln. Es ist ein bisschen wie mit „Aqua die Valletta“. In der Konzentration eines Eau de Cologne ist es zwar nur etwa drei Stunden sehr präsent, bleibt aber wie eine Erinnerung an die überwältigenden Eindrücke viele weitere Stunden hautnah spürbar...
Falls ihr mehr über Stephen Cordina wissen möchtet, ich habe ein Interview, das ich mit ihm in meinem Urlaub auf Malta geführt habe, als Blogbeitrag veröffentlicht: https://www.parfumo.de/Benutzer/Landlord/Blog/Eintrag/der-parfumeur-von-malta
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Faszinierendes Spiel der Geschlechter
Die Genderdebatte wird ja bisweilen mit harten Bandagen geführt. Nicht so in Stephen Cordinas opulentem „Gnaga“. Dieser Duft scheint mir eher eine verspielte Metapher für den ständigen Tanz der Identitäten. Mit fast jeder Stunde entfaltet sich eine neue Facette, beinahe als ob das Parfum selbst neugierig ist auf die vielen Spielarten des Geschlechtswechsels.
Am Morgen tritt der Duft mit femininer Opulenz auf und verströmt das überaus weibliche Odeur in Wachs getauchter Blumen. Ohne Frage: Hier betritt eine Diva den Saal, die mit ihren Reizen nicht geizt, aber auch etwas schwülstig daherkommt. Am späten Vormittag wird der Duft leichter, fast zitrisch, und verliert die blumige Schwere. Ein plötzlicher Hauch von Frische, der den Duft auflockert und ihm eine gewisse Verspieltheit verleiht, als ob er sich selbst hinterfragt. Gegen Mittag wird es spannend: Der Duft verwandelt sich und strahlt eine holzige, maskuline Präsenz aus. Ein frecher Wechsel, wie ein überraschender Coup in einem Theaterstück in dem ein Schauspieler nach langem Zögern endlich seine wahre Rolle spielt.
Im Laufe des Nachmittags intensiviert sich die warme holzige Tiefe, der Duft wirkt fast mystisch. Aber das Spiel ist noch nicht zu Ende! Zu meiner großen Verblüffung kehrt am frühen Abend die vertraute, wächserne Blumigkeit des Auftakts zurück, doch sie ist nun von einem holzigen Unterton begleitet. Es ist, als würde der Duft auf all seine Wandlungen zurückblicken und sagen: „Ich kann beides – und noch viel mehr.“ Ein augenzwinkernder Moment, der den ständigen Wechsel und das Spiel zwischen den Geschlechtern widerspiegelt. Am späten Abend gesellt sich eine verführerisch pudrige Note hinzu, die sich sanft an die Haut schmiegt – und sogar am nächsten Morgen noch präsent ist.
WAS FÜR EIN TAG! Und welch eine kongeniale olfaktorische Umsetzung des Namens! Ist die „Gnaga“ doch die Maske des Venezianischen Karnelvals, die von Männern getragen wird, welche in Frauenrollen schlüpfen. Stephen Cordina spielt hier wirklich ganz großes Dufttheater. „Gnaga“ ist ein Parfüm, das ich persönlich wohl nur zu seltenen Anlässen tragen werde, vielleicht zu opulenten Abendgesellschaften… Aber vor der Kunst des „Parfümeurs von Malta“ ziehe ich den Hut, ein solch spielerisches Statement zur Genderdebatte erschaffen zu haben!
Falls ihr mehr über Stephen Cordina wissen möchtet, ich habe ein Interview, das ich mit ihm in meinem Urlaub auf Malta geführt habe, als Blogbeitrag veröffentlicht: https://www.parfumo.de/Benutzer/Landlord/Blog/Eintrag/der-parfumeur-von-malta
Am Morgen tritt der Duft mit femininer Opulenz auf und verströmt das überaus weibliche Odeur in Wachs getauchter Blumen. Ohne Frage: Hier betritt eine Diva den Saal, die mit ihren Reizen nicht geizt, aber auch etwas schwülstig daherkommt. Am späten Vormittag wird der Duft leichter, fast zitrisch, und verliert die blumige Schwere. Ein plötzlicher Hauch von Frische, der den Duft auflockert und ihm eine gewisse Verspieltheit verleiht, als ob er sich selbst hinterfragt. Gegen Mittag wird es spannend: Der Duft verwandelt sich und strahlt eine holzige, maskuline Präsenz aus. Ein frecher Wechsel, wie ein überraschender Coup in einem Theaterstück in dem ein Schauspieler nach langem Zögern endlich seine wahre Rolle spielt.
Im Laufe des Nachmittags intensiviert sich die warme holzige Tiefe, der Duft wirkt fast mystisch. Aber das Spiel ist noch nicht zu Ende! Zu meiner großen Verblüffung kehrt am frühen Abend die vertraute, wächserne Blumigkeit des Auftakts zurück, doch sie ist nun von einem holzigen Unterton begleitet. Es ist, als würde der Duft auf all seine Wandlungen zurückblicken und sagen: „Ich kann beides – und noch viel mehr.“ Ein augenzwinkernder Moment, der den ständigen Wechsel und das Spiel zwischen den Geschlechtern widerspiegelt. Am späten Abend gesellt sich eine verführerisch pudrige Note hinzu, die sich sanft an die Haut schmiegt – und sogar am nächsten Morgen noch präsent ist.
WAS FÜR EIN TAG! Und welch eine kongeniale olfaktorische Umsetzung des Namens! Ist die „Gnaga“ doch die Maske des Venezianischen Karnelvals, die von Männern getragen wird, welche in Frauenrollen schlüpfen. Stephen Cordina spielt hier wirklich ganz großes Dufttheater. „Gnaga“ ist ein Parfüm, das ich persönlich wohl nur zu seltenen Anlässen tragen werde, vielleicht zu opulenten Abendgesellschaften… Aber vor der Kunst des „Parfümeurs von Malta“ ziehe ich den Hut, ein solch spielerisches Statement zur Genderdebatte erschaffen zu haben!
Falls ihr mehr über Stephen Cordina wissen möchtet, ich habe ein Interview, das ich mit ihm in meinem Urlaub auf Malta geführt habe, als Blogbeitrag veröffentlicht: https://www.parfumo.de/Benutzer/Landlord/Blog/Eintrag/der-parfumeur-von-malta
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Ein trockener Orientale...
Auf Erfahrungen kann ich nicht zurückgreifen, um mir vorzustellen, wie "Arabische Nächte" wohl riechen mögen. Aber ich habe ja Phantasie! Und die braut sich eine schwülstige, orientalische Melange zusammen: Viele exotische Gewürze, viele üppige Blumen, viel Patchouli. Ein Blick auf die Duftpyramide scheint meine Vermutungen zu bestätigen: Von süßen bis scharfen Gewürzen, von Rosen über diverse Hölzer bis zum unvermeidlichen Oud und Patchouli ist alles zu finden, was zum Klischee von tausend und einer Märchennacht gehört. Auf der Haut jedoch überrascht "Arabian Nights" mit einer ganz anderen Variante des klassischen Orientalen Parfums.
Der Auftakt ist trocken, beinahe staubig. Muskat und Nelke treten hervor, überziehen die Haut mit einer würzigen Wärme. Nach einer Viertelstunde gesellt sich die Rose hinzu, auch sie nicht in üppig floraler Blüte, sondern dem heißen Wüstenwind ausgesetzt. Drei Stunden später verfliegt sie und macht warmen Hölzern Platz, die bei Einbruch der Dunkelheit am Lagerfeuer verbrannt werden. Schließlich legt sich die Rauchnote und weiches Amber und Gujakholz entströmen der Haut, nur ganz in von Ferne pfeffrig geschärft. Und als ob das alles nicht schon schön genug wäre, übernimmt nach acht Stunden eine Vanille das Ruder, die wie frisch aus der Schote gekratzt riecht. Sie hat einen leicht erdigen Unterton, den ich dem überhaupt nicht aufdringlichen Patchouli zuschreibe und der selbst am nächsten Morgen noch in der Ferne wahrnehmbar ist...
Zu "Arabian Nights" inspiriert worden sei er - so gibt Maltas Parfumeur Stephen Cordina auf seiner Webseite preis - durch Studieneisen nach Westafrika und in den Libanon auf der Suche nach verlorengegangenen historischen Düften. Gesucht hat er offenbar nicht in verschwenderisch ausgestatteten orientalischen Palästen. Vielmehr scheint er den Beduinen nach langem trockenen Wüstenritt ihre Geheimnisse am Lagerfeuer entlockt zu haben. Diese Bilder entstehen jedenfalls für mich beim Schnuppern an "Arabian Nights", dessen trockene Würzigkeit auch auf meiner Männerhaut sehr ausdauernd und mit angenehm präsenter Sillage zur Geltung kommt. Welch überraschende und schöne Entdeckung eines eher entfernteren Verwandten aus der orientalischen Duftfamilie!
Falls ihr mehr über Stephen Cordina wissen möchtet, ich habe ein Interview, das ich mit ihm in meinem Urlaub auf Malta geführt habe, als Blogbeitrag veröffentlicht: https://www.parfumo.de/Benutzer/Landlord/Blog/Eintrag/der-parfumeur-von-malta
Der Auftakt ist trocken, beinahe staubig. Muskat und Nelke treten hervor, überziehen die Haut mit einer würzigen Wärme. Nach einer Viertelstunde gesellt sich die Rose hinzu, auch sie nicht in üppig floraler Blüte, sondern dem heißen Wüstenwind ausgesetzt. Drei Stunden später verfliegt sie und macht warmen Hölzern Platz, die bei Einbruch der Dunkelheit am Lagerfeuer verbrannt werden. Schließlich legt sich die Rauchnote und weiches Amber und Gujakholz entströmen der Haut, nur ganz in von Ferne pfeffrig geschärft. Und als ob das alles nicht schon schön genug wäre, übernimmt nach acht Stunden eine Vanille das Ruder, die wie frisch aus der Schote gekratzt riecht. Sie hat einen leicht erdigen Unterton, den ich dem überhaupt nicht aufdringlichen Patchouli zuschreibe und der selbst am nächsten Morgen noch in der Ferne wahrnehmbar ist...
Zu "Arabian Nights" inspiriert worden sei er - so gibt Maltas Parfumeur Stephen Cordina auf seiner Webseite preis - durch Studieneisen nach Westafrika und in den Libanon auf der Suche nach verlorengegangenen historischen Düften. Gesucht hat er offenbar nicht in verschwenderisch ausgestatteten orientalischen Palästen. Vielmehr scheint er den Beduinen nach langem trockenen Wüstenritt ihre Geheimnisse am Lagerfeuer entlockt zu haben. Diese Bilder entstehen jedenfalls für mich beim Schnuppern an "Arabian Nights", dessen trockene Würzigkeit auch auf meiner Männerhaut sehr ausdauernd und mit angenehm präsenter Sillage zur Geltung kommt. Welch überraschende und schöne Entdeckung eines eher entfernteren Verwandten aus der orientalischen Duftfamilie!
Falls ihr mehr über Stephen Cordina wissen möchtet, ich habe ein Interview, das ich mit ihm in meinem Urlaub auf Malta geführt habe, als Blogbeitrag veröffentlicht: https://www.parfumo.de/Benutzer/Landlord/Blog/Eintrag/der-parfumeur-von-malta
Der einsame Rufer in der Wüste...
...so komme ich mir vor, wenn ich hier den ersten Versuch einer Rezension von "Vetiver Haïti" des Kaufmanns von Venedig wage, die positiv ausfällt. Denn ungeachtet aller Unkenrufe in den Statements hier bin ich definitiv ein Fan dieses Duftes. Nachdem ich ihn in der Parfümabteilung eines etwas edleren Warenhauses recht unbedacht testete - was ich meist nur bei Vetiver-Düften tue, ist doch Vetiver meine beliebtestes Ingedienz - ist inzwischen sogar ein kleiner Flakon in meinen Besitz gewandert. Wie kann das sein?
Benannt als Duftnoten sind hier nur "edle Hölzer" und "haitianisches Vetiver". Der Auftakt allerdings ist eine Explosion angenehmster Wohlgerüche, die Gourmandiges, Holziges, Erdiges und Würziges mit einer fast bodenlosen Tiefe abstrahlt, die mich umhaut. Eine Kopfnote, wie sie schöner kaum sein kann, gibt sie doch einen verheißungsvollen Ausblick auf das, was folgt. Eine Viertelstunde später wird der Duft frischer, leicht weihrauchig, leicht scharf, ohne an Schönheit zu verlieren. Und nach einer Stunde gewinnt er enorm an Wärme. Ich sitze bis zum Morgengrauen stundenlang an einem Lagerfeuer, an dem süßliche Hölzer verbrannt werden, und von dem ich gar nicht mehr aufstehen möchte...
Das alles ist wunderschön natürlich ausbalanciert. Von synthetischer Süße, die andere Rezensenten beschreiben, vernimmt meine Nase keine Spur. Eine Kritik, die ich hingegen nachvollziehen kann, ist das fast vollständige Ausbleiben des namensgebenden Vetivers. Allenfalls mag es für den leicht erdigen Touch verantwortlich sein, der sich in der Basis bemerkbar macht. Aber auch ohne deutliche Präsenz des von mir so geschätzten Vetivers, ist dieser Duft eines der schönsten "Holz-Parfums" die ich kenne. Wahrhaft edel.
Selten widme ich dem Flakon in meinen Rezensionen Aufmerksamkeit. Irgendwann habe ich sogar mal geschrieben, ich würde mir auch aus einem Tetra-Pack einen Duft aufsprühen, wenn er mir gefällt. Nun, der mattweiße Flakon mit seinem billig wirkenden Aufkleber und schwarzem Knauf als Kappe erinnert mich zwar nicht an ein Tetra-Pack, dafür eher an eine dieser schweren Keramik-Sicherungen wie sie vor Jahrzehnten zuhauf in den Sicherungskästen lagen. Was sich die Design-Abteilung dabei gedacht haben mag, ist mir ebenso rätselhaft wie der Eindruck, dass ich bisher hier der einzige zu sein scheine, der sich für "Vetiver Haïti" begeistern kann...
Benannt als Duftnoten sind hier nur "edle Hölzer" und "haitianisches Vetiver". Der Auftakt allerdings ist eine Explosion angenehmster Wohlgerüche, die Gourmandiges, Holziges, Erdiges und Würziges mit einer fast bodenlosen Tiefe abstrahlt, die mich umhaut. Eine Kopfnote, wie sie schöner kaum sein kann, gibt sie doch einen verheißungsvollen Ausblick auf das, was folgt. Eine Viertelstunde später wird der Duft frischer, leicht weihrauchig, leicht scharf, ohne an Schönheit zu verlieren. Und nach einer Stunde gewinnt er enorm an Wärme. Ich sitze bis zum Morgengrauen stundenlang an einem Lagerfeuer, an dem süßliche Hölzer verbrannt werden, und von dem ich gar nicht mehr aufstehen möchte...
Das alles ist wunderschön natürlich ausbalanciert. Von synthetischer Süße, die andere Rezensenten beschreiben, vernimmt meine Nase keine Spur. Eine Kritik, die ich hingegen nachvollziehen kann, ist das fast vollständige Ausbleiben des namensgebenden Vetivers. Allenfalls mag es für den leicht erdigen Touch verantwortlich sein, der sich in der Basis bemerkbar macht. Aber auch ohne deutliche Präsenz des von mir so geschätzten Vetivers, ist dieser Duft eines der schönsten "Holz-Parfums" die ich kenne. Wahrhaft edel.
Selten widme ich dem Flakon in meinen Rezensionen Aufmerksamkeit. Irgendwann habe ich sogar mal geschrieben, ich würde mir auch aus einem Tetra-Pack einen Duft aufsprühen, wenn er mir gefällt. Nun, der mattweiße Flakon mit seinem billig wirkenden Aufkleber und schwarzem Knauf als Kappe erinnert mich zwar nicht an ein Tetra-Pack, dafür eher an eine dieser schweren Keramik-Sicherungen wie sie vor Jahrzehnten zuhauf in den Sicherungskästen lagen. Was sich die Design-Abteilung dabei gedacht haben mag, ist mir ebenso rätselhaft wie der Eindruck, dass ich bisher hier der einzige zu sein scheine, der sich für "Vetiver Haïti" begeistern kann...
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