Lilly01

Kann gar nicht so direkt sagen, an was mich das Parfum erinnert. Nach einem vielversprechenden, fruchtigen Auftakt verbleibt an meinem Pullover nach einigen Stunden nur eine Stickigkeit aus vergangenen Zeiten. Ich rieche Make-up mit einem dezenten Fruchtcharakter. An meinem Handgelenk nur noch ist ein minimaler Abklatsch dessen vorhanden. Hat für mich keinen modernen Charakter.

... es hält und hält und hält...
Der Auftakt beginnt mit einer noch schönen Kirschnote, leicht rauchig schon gleich zu Anfang, auch ein wenig geheimnisvoll, was mich neugierig gemacht hat. Also, ab aufs Handgelenk. Nach ca. 15 Minuten beginnt die Kirsche in eine Seifenlauge zu fallen, um dann nur noch kaum wahrnehmbar zu sein. Dafür tritt eine undefinierbare, seifige Note in den Vordergrund. Vielleicht streiten sich Veilchen und Rose?
Im Nachgang bleibt nur noch ein kratzig, stechender Geruch übrig, der mit einer sehr guten Sillage "überzeugt". Patchouli in übelster Form. Nichts für mich, dies kleine Schwarze, weder geheimnisvoll noch ausgewogen, sondern ich bin froh, dass ich es noch ausgezogen bekomme, möglichst noch heute.
Definitiv ein Kopfschmerzkandidat!

Tatsächlich ist Lady Million von Paco Rabanne ein Verkaufsschlager. Warum verstehe ich nicht. Ich hatte ihn schon mal auf einem Papierstreifen getestet und da war er schon durchgefallen. Nun bekam ich in einer Parfümerie eine Duftprobe beim Kauf dazu und wollte schon "Nicht der!!" rufen, aber ich gab ihm eine zweite Chance...

Nun entwickelt sich von Anfang an auf meiner Haut ein stechender Geruch nach... ich vermute mal Patchouli mit irgendwelchen Gräsern etc., die in der Liste nicht aufgeführt werden. Eigentlich mag ich die fruchtigen Noten sowie Gardenie, Jasmin und Orangenblüten ganz gerne, aber in diesem Parfum heben sie sich nicht hervor oder es können sich die einzelnen Noten nicht entfalten. Wie auch immer. Die Lady entwickelt sich auf meiner Haut auch nicht wirklich. Es bleibt ein eindimensonaler Duft bestehen. Bis zum Ende halte ich den "Duft" nicht aus und wasche ihn ab.

Ich befürchte, wenn man die Lady überdosiert, zieht man eine üble, stechende Note hinter sich her. In den 90zigern gab es auch mal so ein aufdringliches Parfum, das trug die Freundin eines WG-Mitbewohners. Da konnte man nur durch den Mund atmend davonlaufen und das Haus verlassen.

Nachtrag: Gestern stand ich nun im Kaufhaus und neben mir eine dunkelgebrutzelte Frau mit pinker Hose, schrill gefärbten Haaren und einem stechenden, mir bekannten Duft... ja, das passte zu ihr. Für mich unerträglich.