Madisahr

Madisahr

Rezensionen
Madisahr vor 3 Jahren 8 1
7
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Signature Lovestory
Cremig und leicht würzig, eventuell minimal süßlich riecht er für mich, eher feminin aber nicht durchweg. Obwohl er pudrig anmutet ist er trotzdem sehr subtil und nicht erdrückend. Blumige Noten erkenne ich nicht unbedingt, aber es fehlt mir auch nicht. Was mir ein Rätsel ist: der Duft wirkt auf mich wunderbar sauber – aber ohne jegliche Synthetik. Over The Musk ist der Inbegriff meiner Vorstellung von Skin Scents.

Manchmal hilft es außerdem zu wissen, was ein Duft nicht ist. Und dieser hier ist keinesfalls dunkel und mysteriös, opulent, verrucht oder sexy. Aber anziehend, elegant und hell.

Außerdem ist sein Durchhaltevermögen enorm: entgegen anderer Düfte klebt er förmlich an Oberflächen fest. Nach der Wäsche nimmt man den Duft an Textilien noch immer gut wahr. Auch nach der Dusche liegt er gern noch auf der Haut. Leider bleibt das den meisten Mitmenschen verborgen — denn was dieser fantastische Duft als Nachteil mit sich bringt ist, dass er nach dem Sprühen keine bombastische Strahlkraft hat. Natürlich, Dezenz ist elegant. Aber trotzdem.

Die gute Nachricht für den elegantesten und wunderschönsten (Moschus–) Duft, den ich je gerochen habe: ich will ihn als Signature. Die schlechte Nachricht: eine Mitarbeiterin aus der hiesigen Drogerie meines Vertrauens machte mich darauf aufmerksam, dass es den Duft wohl vorerst in Deutschland nicht mehr zu erwerben gibt. Die andere gute Nachricht: ich hatte vorher schon mal dem Mugler Costumer Service geschrieben und gefragt, ob man die Reihe Les Exceptions nicht ebenfalls irgendwo auffüllen lassen kann. Hier ein Auszug der Rückmail: "(...) Es wird bald eine nachfüllbare Variante geben. Diese können Sie dann bei Douglas oder z. B Müller nachfüllen lassen.".

Jedenfalls werde ich den Flakon (bei dem übrigens permanent alles klappert und wackelt, bei dem Preis schon enttäuschend) in Ehren halten. ♥
1 Antwort
Madisahr vor 3 Jahren 9 2
10
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Der erste Riecher — und dann der zweite
Aufgemacht, aufgesprüht und verguckt. Würzig riecht es, aber milde. Außerdem ein bisschen boozy. Die gleiche Assoziation hatte ich bei Le Labo - Thé Noir — der Name verrät, worauf ich hinaus will. Könnte es das sein? Oder doch die Feige? Jedenfalls ist der Duft außerdem cremig-süß untermalt. Also vermutlich Sandelholz und Tonka. Direkt von Anfang an subtil mit dabei. Und zwar so perfekt „abgeschmeckt“, dass es kein Dessert ist, sondern der Hauptgang. Michelin–Sterne — ihr wisst was ich meine. Elegant und edel und auf jeden Fall beige.

ALLERDINGS. Habe ich dann später angefangen die Iris wahrzunehmen. Und wie das so ist, gehöre ich zu denjenigen, die damit nur halbwegs kompromissbereit umgehen können, weil es manchmal erstickend oder penetrant wirkt. So fantastisch ich den Duft finde, so sehr stört mich ZU viel Iris. Ein bisschen weniger hätte es halt auch getan. Denn zugegebenermaßen: sie klingt recht schön mit. Würzig–cremig — dann aber später noch ein pudriges Topping. Ich verstehe schon irgendwie. Seems like a fit. Aber ein unausgewogener fit.

Die Haltbarkeit ist solide, die Sillage nicht wirklich stark.

Abgesehen davon wird der Duft trotzdem bei mir einziehen. Ich bin ja kompromissbereit.

2 Antworten
Madisahr vor 4 Jahren 5
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9.5
Duft
Soul ja, Mate nein.
Alle Reisegröße-Düfte von "Joya" orderte ich auf gut Glück, nachdem ich mir die zu findenden Rezensionen über die Marke angeschaut hatte (Parfums, Kerzen und was noch nicht alles so beduftet werden kann, findet man hier - erschlagende Preisklasse). Detailreichere Erfahrungsberichte fand ich allerdings nur zu anderen Duftkreationen - 'Ames Soeurs' war nirgends erwähnt, geschweige denn rezensiert. Einzig allein die Backgroundstory wurde mir zu diesem Duft angezeigt: eine Hommage an ein Buch zu den altehrwürdigen ätherischen Ölen, die zu Kleopatras (… war es die Dame? Ich weiß es nicht mehr.) Zeit Verwendung fanden. Die Autorin gönnte sich ebendiese erwähnten Kerzen von Joya, um ihre Muse für ihr Werk zu finden. Das Parfum war scheinbar die Antwort des Concept Stores aus New York auf ihr Buch.

"Egal.", dachte ich, "Wird schon schiefgehen." und alle Düfte von Joya landeten im Warenkorb und schlussendlich bei mir zu Hause. Ging es auch zu 90%: sowohl 'Foxglove', als auch alle 'Composition XY'-Düfte waren für mich ein Reinfall. Klang zwar alles interessant und originell, allesamt waren sie aber im Endeffekt ZU normal und dennoch ZU merkwürdig.

ALLERDINGS... schnupperte ich dann an 'Ames Soeurs - Scent of Soul Mates'. Nicht so ganz überzeugt von dem Zitrus-Reiniger-Duft in Kombination mit der bitteren (Tamarinde?) Note rollte ich den Stift mit dem Duftöl auf mein Handgelenk. SOFORT hatte es mich erwischt. Die Grapefruit, die doch vorher so wenig überzeugend war, roch auf einmal frisch - ohne zitrisch, fruchtig oder säuerlich zu sein. Kann nur an der Tamarinde liegen, die zusammen mit der Zypresse einen leicht würzig-herben Hintergrund schafft. Später dann (bis auf das die frische Grapefruit verschwindet, bleibt der Duft nämlich ziemlich linear) riecht man eventuell - nicht scharfen, sondern milden - Ingwer und ein wenig Rose, aber keinesfalls blumig.

Von der Basis habe ich noch nie etwas mitbekommen. Eventuell tut der Moschus durchgehend sein Werk - der Duft "verschmilzt" nämlich wundervoll mit meiner Haut. Zu Anfang im positiven Sinne, allerdings schmilzt er so auch dahin - nachdem der Duft nun schon keine Sillage sondergleichen mit sich bringt (Kann das eventuell auch einfach an dem Roll-On-System liegen? Scheint mir zu punktuell und nicht 'flächendeckend' genug zu sein. Das Duft-"Öl", wohlgemerkt, erreicht weder Textil, noch Haar, was ja bekanntlich ein wunderbarer Duftträger ist. Da es ein Öl ist, hatte ich mir übrigens auch eine lange Haltbarkeit erhofft. Pustekuchen. Sind sowieso keine ätherischen Öle.), macht er sich auch sogleich wieder auf die Socken. So lässt er mich stehen, mein Soulmate.

Wenn auch nur ein kurzweiliges Vergnügen: ich bekomme von dem Duft nicht genug. Frisch-sauber und aromatisch-mild. Deklarierter Unisex-Duft mit femininem Einschlag, geeignet für IMMER (jedenfalls für mich - einige Leute aus meinem näheren Umfeld bemängelten den Duft mit oben beschriebenem, ersten Eindruck bei einem Näschen direkt vom Flakon).

Ich wünsche mir sehnlichst, dass Joya eine Version von 'Ames Soeurs - Soulmates' im Zerstäuber ohne viel Tam Tam herausbringt. Es gab eine limitierte Version des Parfums, im handgemachten Porzellanpott, verziert mit so-und-soviel-Karat Gold, allerdings auch nur mit Dabber - übrigens nur für schlappe 500 Dollar.


Kleines UPDATE: durch meine Recherche zu den Düften, die Jo Malone für Zara kreiert hat, bin ich auf das Parfum „Ebony Wood“ gestoßen. Das ist eventuell eine gute (und ziemlich günstige) Alternative. Es hält genau so kurz wie das von Joya und ist durch seine holzige Note nicht so spritzig und eleganter.
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