Marron

Marron

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11 - 15 von 96
Marron vor 10 Jahren 12 9
7.5
Flakon
5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
8
Duft
Merci, Petite Chérie
Merci, Merci, Merci
Für die Stunden Cherie, Cherie (...wenn es auch nur wenige waren)
Unsere Liebe war schön, so schön (...kurz, aber heftig!)
Merci Cherie
Sei nicht traurig, muß ich auch von Dir geh'n (...es ist wohl eher umgekehrt)

Udo Jürgens hat hier genau die passenden Worte parat, so dass ich hoffe, er verzeiht mir das Zitieren.

Petite Chérie ist wie ein kleines Mädchen, das, im weißen Leinenkleidchen und mit Blüten in den Haaren, strahlend und lachend über eine Obstwiese rennt.
Gerade war noch alles still, nur die Vögel sangen ihr Lied, da erobert es im Nu die Herzen Aller und bezaubert durch seine Natürlichkeit.

Ein sanfter, süßer Grashauch, begleitet durch saftige, leicht säuerliche Birne, funkelt im Sonnenlicht.
Etwas später gesellt sich der Pfirsich hinzu, die Leichtigkeit und Unbeschwertheit eines schönen Sommertags ist fast mit Händen zu greifen.
Eine Rose blüht hier allerdings nicht, doch das tut der Verzückung keinen Abbruch.
Schnell, viel zu schnell, ist der Zauber vorüber, das Bild verblasst.
Ein schwacher Hauch von Vanille bleibt noch nah der Haut, dann fällt der Vorhang und das Spiel ist vorbei.

Petite Chérie, du kleiner Liebling, kaum bist hier, bist du auch schon wieder weg.
Ich weiß, die Jugend ist rastlos, es gibt so viel zu entdecken und zu staunen, aber ein wenig enttäuscht bin ich schon. Gerne hätte ich mich länger an deiner Schönheit erfreut.
9 Antworten
Marron vor 10 Jahren 11 7
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Einfach und gut
Ich werde noch zur Liebhaberin von Sandelholzdüften, wer hätte das gedacht... ?
Die liebe Pluto hat mir einen wunderschönen Vertreter zukommenlassen, der jetzt einige Zeit auf seinen Einsatz warten musste, aber was lange währt, kann ja nur gut werden.

Sandalwood ruft mit einem zarten Glöckchen seine Bewunderer herbei.
Ein wunderbar zurückhaltender, milder und heller zitrischer Ton, der ganz ohne synthetische Schnörkel leuchtet, macht Freude auf den weiteren Duftverlauf.
Auf leisen Sohlen gesellt sich Lavendel hinzu, bringt eine Spur Blumigkeit mit. Es wird cremiger und bewegt sich hier schon in Richtung Seife. Kernseife, wie Sux es beschreibt nehme auch ich war, es ist aber eine der eher edleren Sorte.
Vetiver und Sandelholz treten hinzu und geben ein würzig-warmes, kuschliges Aroma, verdrängen aber ihre Mitstreiter nicht, Lavendel wird von ihnen freundlich in die Mitte genommen.
Über allem aber schwebt die Leichtigkeit und Frische der zitrischen Kopfnote, die, wie eine verhangene Sonne, gedämpft für Wärme und Strahlkaft sorgt.

Ein guter Duft, der hält, was er verspricht und nur wenige Zutaten braucht, um zu Punkten, nebenbei noch mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Haus Crabtree & Evelyn werde ich mir merken...
7 Antworten
Marron vor 10 Jahren 7 6
10
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Das Beste kommt zum Schluss
Viel ist hier schon über die fruchtige Kopfnote geschrieben worden, saftig wie eine frisch aufgeschnitte Orange soll sich Orange Sanguine präsentieren.
Dem kann ich leider nicht komplett zustimmen.
Vielleicht entwickeln sich Orangen- und Mandarinennoten auf meiner Haut auch nicht so schön, es ist immer ein synthetischer Ton dabei, der mir nicht so ganz gefällt.
Das war bei September so, bei Owari und hier ist es ähnlich.

Trotzdem, es wird einem ein prall gefüllter Korb mit Orangen und Mandarinen unter die Nase gehalten, ein "Hallo-Wach-Effekt" stellt sich ein und das Herz träumt vom Sommer.
Im Verlauf schwächt sich der Eindruck durch Zugabe von blumigen Akzenten etwas, eine klitzkleine Spur Pfeffer rundet alles gut ab und dann...

... kommt Sandelholz hinzu und verbindet sich mit der Orange aufs Allerschönste.
Nie hätte ich gedacht, dass die beiden so gut zusammenpassen, sich ergänzen, und jeder das Beste gibt, um etwas ganz Besonderes hervorbringen.
Fruchtige Holzigkeit, die, wie alle Düfte von Atelier Cologne, lange durchhält, die schmeichelt und entspannt, präsent ist, aber nicht fordend, einfach begleitet und stützt.
6 Antworten
Marron vor 10 Jahren 15 7
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Mit beiden Füßen auf der Erde stehend, strecke ich meine Äste in den Himmel
Auf meinem täglichen Weg komme ich auch am Landesmuseum Natur und Mensch vorbei, vor dem seit einiger Zeit eine beeindruckende Skulptur ihre Heimat gefunden hat.

Ein wohlgeformter, nackter Frauenkörper, die Beine eng beeinander stehend, streckt sich auf Zehenspitzen dem Himmel entgegen. Aus seinen Schultern und dem Hals wachsen Äste, statt Arme und Kopf.
Kraftvoll, stark und selbstbewusst, verbunden mit dem Irdischen, strebend nach Licht und Wärme, begegnen sind hier Weiblichkeit und Natur.
Féminité du bois und diese Skulptur sind in meinem Kopf eine untrennbare Verbindung eingegangen, spiegeln und ergänzen sich.

Im Gegensatz zu seinem schwarz-metallenen Pendant, stellt sich mir der Duft allerdings hell, elfenbeinfarbend und luftig vor.
Trotz seines beherzten Auftretens denke ich an Chiffon, fließende Seide und Batist, die die Trägerin sanft umschmeicheln.
Gewürze, vor allem Zimt, sind wunderbar im Stoff verwoben, erfahren durch Vanille und Moschus eine pudrige, cremige Verbindung, bei der sich die blumigen Akzente im Hintergrund halten.
Fruchtige Anteile zeigen sich auch nach mehrmaligem Testen nicht, ebenso wenig wie das angegebene Bienenwachs.
Doch Honig verleiht eine Süße, die mich schon bei Tonka von Réminiscence verzaubert hat und auch hier wunderbar hineinpasst.

Féminité du bois ist der bisher weiblichste, meiner kleinen, willkürlichen Serge Lutens Testreihe.
Ein kraftvoller, femininer Duft, der umschmeichelt, Eleganz und Eigensinn ausstrahlt, dabei auch anschmiegsam und verführerisch ist.
Mandelmaus Gedanken, ihn als Signaturduft zu tragen, kann ich gut nachvollziehen, passt er doch zu fast allen Gelegenheiten und hebt sich dabei wohltuend von der Masse ab.

Zum Schluss ein grosses Dankeschön an an die liebe Angua, die mich schon oft, und auch hier wieder, mit einem tollen Duft auf eine spannende Entdeckungsreihe geschickt hat.
7 Antworten
Marron vor 10 Jahren 15 10
7.5
Flakon
2.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Von der Schüchternheit der Exzentrik
Exztentrik kommt von lat. "ex centro", bedeutet außerhalb der Mitte und beschreibt einen Lebenszustand, der deutlich von der sozialen Norm abweicht.

Ein exzentrischer Mensch fällt auf.
Sei es in seinem Äußeren: Frisur, Kleidung, Make-up, Mimik und Gestik, und/oder in seinen Ansichten und Meinungen.
Schräge Hobbys, ungewöhliche Lebensgewohnheiten, überragende Kreativität, starke Neugier und die Unabhängigkeit vom Urteil der Mitmenschen, sind nur einige Attribute, die einen Exztentriker ausmachen.
Denken wir an: Salvador Dali, Picasso, Vivienne Westwood, Woody Allen, aber auch an: Nina Hagen, Rainer Werner Fassbinder, Rudolph Mooshammer und Lotti Huber.

"Dunkel war's, der Mond schien helle,
als ein Wagen blitzeschnelle,
langsam um die Ecke fuhr..."
Wer kennt dieses Gedicht nicht, spielt es doch auf erheiternde Weise mit dem Paradoxen.

Escentric 01 ist wenn man so will auch ein Paradox.
Hier sticht nichts heraus, tut sich hervor, oder überrascht mit einer neuen Sichtweise.
Schon die Kopfnote verspielt ein grosses Potential.
Erik Kormann hat unlängst gezeigt, was mit Limette und rosa Pfeffer möglich ist, welches Feuerwerk dabei abgebrannt werden kann.
Geza Schön steht leider von Anfang an auf der Bremse.
Die Limette bleibt blass, der Pfeffer ist eher weiß und kitzelt, als dass er seine fruchtige Schärfe ausspielt.
Im Verlauf übernimmt dann der Heilsbringer Iso-E-Super.
Ein Wechsel vom Holzigen, zu Ozon, leicht Blumigem, auch mal arg Synthetischen und wieder von vorn. Auch das ist nicht spannend, zumal die Silage eher schwach ausfällt und die Nase nah an die Haut geführt werden muss, um nichts zu verpassen.
Das versprochene Räucherwerk und die Harze zeigen sich auch bei wiederholtem Test nicht deutlich, sie schwingen in der Moschusnote mit und sind nur erahnbar.

Escentric 01 ist aber bei aller Kritik kein schlechter Duft.
46 Menschen hier auf Parfumo besitzen ihn zur Zeit und sind sicher glücklich damit.
Mir ist er zu gefällig, ohne Überaschungen, und nicht das, was ich von einem Nischenduft erwarte.
Ein eher laues Lüftchen, das niemandem wehtun oder auffallen will, passend zu allen Jahreszeiten, zu jedem Anlass und jeder Uhrzeit.
Und leider so gar nicht Escentric.
10 Antworten
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