13.11.2013 - 05:06 Uhr
Yatagan
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Yatagan
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14
Nächtliche Straßen
Ich liebe es, auf nächtlichen Straßen zu spazieren, vorzugsweise im Herbst, wenn der Wind die Blätter davon treibt und die Äste biegt, die Baumsilhouetten im Schein der Straßenlaternen dunkel und verschwommen vor dem Nachthimmel stehen.
Was soll diese - zugegebenermaßen - etwas sentimentale Beschreibung?
Beim Testen von Et Maintenant musste ich sofort an Bilder von Flüchtigkeit, von verschwommenen Konturen, von treibenden Blättern denken. Nicht etwa deshalb, weil der Herbst mit seinen Gerüchen nach Laub und Herbstfeuern irgend etwas mit diesem Duft zu tun hätte. Ganz im Gegenteil. Allein deshalb, weil Et Maintenant nicht greifbar ist, sich dem Träger entzieht, bevor er die Komposition noch recht genießen kann, so wie Blätter, die vom Wind davon getragen werden, bevor man in den Haufen noch Konturen oder Formen erkennen könnte.
Vielleicht wäre mir die Flüchtigkeit des Duftes nicht so schnell aufgefallen, wenn ich nicht im Vorfeld die Kommentare meiner Vorredner/innern gelesen hätte und ich muss sagen, dass auch mir die nahe liegende Assoziation zur deutschen Bedeutung von Et Maintenant (Und nun...) durch den Kopf ging.
Die wunderbare Vetivernote, die mich an die besten Düfte dieser Note erinnert, verfliegt unglaublich schnell, nur ein kleiner Rest bleibt. Die hellen Töne (Hesperiden: Zitrone, Limette: hier gut differenzierbar, auch Bergamotte) sind kaum erkannt, schon wieder verschwunden. Die Basis, die angeblich aus Patchouli und Labdanum bestehen soll, eigentlich nicht gerade eben dezente Noten, prägt sich nicht richtig aus. Allein die Kokosnuss (mit geringen Resten von Vetiver) bleibt und bleibt und bleibt, bei dezentem Gebrauch fast solitär. Nun mag ja eine Kokosnussnote bei einer Bodylotion, einer Creme oder einem Duschgel ganz nett sein, bei einem Duft aber ist mir das entschieden zu wenig, insbesondere dann, wenn die Enttäuschung über den kärglichen Rest auf der Haut umso größer ist, nachdem der Duftverlauf so schön begann.
Et Maintenant? Wie soll ich diesen Duft denn nun bewerten? Nach seinem einnehmenden Anfangsauftritt? Nach dem Schlussakkord? Ich entscheide mich für eine Prozentzahl, die ich immer dann wähle, wenn der Duft zwar schön, aber wenig fesselnd ist. Ein Duft, der mir gefällt, den ich mir aber sicherlich nicht bevorzugt kaufen würde, erhält bei mir oftmals 70%, ernüchternd, aber angemessen.
Und dennoch hat dieser Duft Potential: Ein guter Vetiver sollte besser haften, da ließe sich vielleicht noch etwas verbessern, dann aber wäre diese Vetivernote von Et Maintenant wirklich überzeugend. Sie erinnert ein wenig an Düfte wie Sycomore oder Encre Noire, bleibt dabei aber eleganter, dezenter, ein wenig so wie in der alten Fassung von Guerlains Vetiver. Die Verbindung der aromatisch-würzig-frisch riechenden Limette mit einer Vetivernote finde ich ohnehin gelungen. Auch die Kokosnuss ist nicht nur aufgesetzt originell, sondern in dieser Kombination innovativ, müsste aber aus meiner Sicht mehr in den Hintergrund treten. Die Basis aus Patchouli und Labdanum könnte eine leichte Verstärkung vertragen. Alles in allem eine wegweisende Komposition von bisher nicht so häufig verbundenen Komponenten, denen aus meiner Sicht jedoch die Balance fehlt. Auf eine Reformulierung würde ich mich freuen.
Was soll diese - zugegebenermaßen - etwas sentimentale Beschreibung?
Beim Testen von Et Maintenant musste ich sofort an Bilder von Flüchtigkeit, von verschwommenen Konturen, von treibenden Blättern denken. Nicht etwa deshalb, weil der Herbst mit seinen Gerüchen nach Laub und Herbstfeuern irgend etwas mit diesem Duft zu tun hätte. Ganz im Gegenteil. Allein deshalb, weil Et Maintenant nicht greifbar ist, sich dem Träger entzieht, bevor er die Komposition noch recht genießen kann, so wie Blätter, die vom Wind davon getragen werden, bevor man in den Haufen noch Konturen oder Formen erkennen könnte.
Vielleicht wäre mir die Flüchtigkeit des Duftes nicht so schnell aufgefallen, wenn ich nicht im Vorfeld die Kommentare meiner Vorredner/innern gelesen hätte und ich muss sagen, dass auch mir die nahe liegende Assoziation zur deutschen Bedeutung von Et Maintenant (Und nun...) durch den Kopf ging.
Die wunderbare Vetivernote, die mich an die besten Düfte dieser Note erinnert, verfliegt unglaublich schnell, nur ein kleiner Rest bleibt. Die hellen Töne (Hesperiden: Zitrone, Limette: hier gut differenzierbar, auch Bergamotte) sind kaum erkannt, schon wieder verschwunden. Die Basis, die angeblich aus Patchouli und Labdanum bestehen soll, eigentlich nicht gerade eben dezente Noten, prägt sich nicht richtig aus. Allein die Kokosnuss (mit geringen Resten von Vetiver) bleibt und bleibt und bleibt, bei dezentem Gebrauch fast solitär. Nun mag ja eine Kokosnussnote bei einer Bodylotion, einer Creme oder einem Duschgel ganz nett sein, bei einem Duft aber ist mir das entschieden zu wenig, insbesondere dann, wenn die Enttäuschung über den kärglichen Rest auf der Haut umso größer ist, nachdem der Duftverlauf so schön begann.
Et Maintenant? Wie soll ich diesen Duft denn nun bewerten? Nach seinem einnehmenden Anfangsauftritt? Nach dem Schlussakkord? Ich entscheide mich für eine Prozentzahl, die ich immer dann wähle, wenn der Duft zwar schön, aber wenig fesselnd ist. Ein Duft, der mir gefällt, den ich mir aber sicherlich nicht bevorzugt kaufen würde, erhält bei mir oftmals 70%, ernüchternd, aber angemessen.
Und dennoch hat dieser Duft Potential: Ein guter Vetiver sollte besser haften, da ließe sich vielleicht noch etwas verbessern, dann aber wäre diese Vetivernote von Et Maintenant wirklich überzeugend. Sie erinnert ein wenig an Düfte wie Sycomore oder Encre Noire, bleibt dabei aber eleganter, dezenter, ein wenig so wie in der alten Fassung von Guerlains Vetiver. Die Verbindung der aromatisch-würzig-frisch riechenden Limette mit einer Vetivernote finde ich ohnehin gelungen. Auch die Kokosnuss ist nicht nur aufgesetzt originell, sondern in dieser Kombination innovativ, müsste aber aus meiner Sicht mehr in den Hintergrund treten. Die Basis aus Patchouli und Labdanum könnte eine leichte Verstärkung vertragen. Alles in allem eine wegweisende Komposition von bisher nicht so häufig verbundenen Komponenten, denen aus meiner Sicht jedoch die Balance fehlt. Auf eine Reformulierung würde ich mich freuen.
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Seerose
