13.11.2013 - 03:20 Uhr
Yatagan
393 Rezensionen
Yatagan
Top Rezension
15
Winter......Garten
Ein Wintergarten: mag sein, vor allem wegen der Blütendüfte, der Orangen, aber vielleicht auch ein Garten im Winter? Alles riecht angenehm kühl, feucht (aquatisch würde man das nennen, in der Sprache der Parfümeure). Für mich wirkt das wie unvereinbare Gegensätze: Wärme und Kälte - und doch ist das auch irgendwie ganz gelungen, denn Gegensätze erzeugen Spannung, irritieren den Betrachter, fangen den Blick ein, so wie hier die Nase immer wieder interessiert zum Arm wandert, um diesem Duftphänomen auf den Grund zu gehen.
Winter......Garten
Andererseits ist das natürlich so neu nicht, seit ein begabter Parfümeur namens Pierre Bourdon Düfte wie Green Irish Tweed und Cool Water entwarf, die damals kühn und (relativ) neu wirkten und ebenfalls Hesperiden und aquatische Noten kombinierten. Und doch stellte sich bei mir bei diesen Düften nie der Eindruck eines Gegensatzes, eines Widerspruchs ein und bei allem Interesse an Spannungsreichem war genau das die Stärke jener Düfte vergangener Jahrzehnte, die den Boom des Aquatischen kühl befeuerten: Sie waren aus einem Guss. Der Eindruck von grünen Wiesen oder kühlem Wasser, ganz der Wahrnehmung des Trägers überlassen, entsteht gerade deshalb, weil die beiden Komponenten, Blühendes und Kühles, nicht verbindungslos einander gegenüber stehen, sondern miteinander verwoben wurden und dazu führten, dass Cool Water und Green Irish Tweed auch heute noch (sogar nach diversen dezenten Reformulierungen) ein großer Wurf sind, einige der größten und sicherlich einflussreichsten Düfte aller Zeiten.
Wer aber braucht nun Mon Jardin d‘Hiver, diesen Duft mit dem charmanten Namen und der - auf den ersten Blick - spannungsreichen Ausstrahlung? Eigentlich niemand, denn Düfte mit diesem Charakter gibt es genug. So tragisch es ist: Niemand hat Mon Jardin d‘Hiver wirklich erwartet, niemand wird ihn vermissen, wenn er in wenigen Jahren oder vielleicht schon Monaten nicht mehr zu haben sein wird. Eine Randnotiz in den „Histoires d‘Eaux“.
Winter......Garten
Andererseits ist das natürlich so neu nicht, seit ein begabter Parfümeur namens Pierre Bourdon Düfte wie Green Irish Tweed und Cool Water entwarf, die damals kühn und (relativ) neu wirkten und ebenfalls Hesperiden und aquatische Noten kombinierten. Und doch stellte sich bei mir bei diesen Düften nie der Eindruck eines Gegensatzes, eines Widerspruchs ein und bei allem Interesse an Spannungsreichem war genau das die Stärke jener Düfte vergangener Jahrzehnte, die den Boom des Aquatischen kühl befeuerten: Sie waren aus einem Guss. Der Eindruck von grünen Wiesen oder kühlem Wasser, ganz der Wahrnehmung des Trägers überlassen, entsteht gerade deshalb, weil die beiden Komponenten, Blühendes und Kühles, nicht verbindungslos einander gegenüber stehen, sondern miteinander verwoben wurden und dazu führten, dass Cool Water und Green Irish Tweed auch heute noch (sogar nach diversen dezenten Reformulierungen) ein großer Wurf sind, einige der größten und sicherlich einflussreichsten Düfte aller Zeiten.
Wer aber braucht nun Mon Jardin d‘Hiver, diesen Duft mit dem charmanten Namen und der - auf den ersten Blick - spannungsreichen Ausstrahlung? Eigentlich niemand, denn Düfte mit diesem Charakter gibt es genug. So tragisch es ist: Niemand hat Mon Jardin d‘Hiver wirklich erwartet, niemand wird ihn vermissen, wenn er in wenigen Jahren oder vielleicht schon Monaten nicht mehr zu haben sein wird. Eine Randnotiz in den „Histoires d‘Eaux“.
9 Antworten