Été Indien 2012

Été Indien von Histoires d'Eaux
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7.2 / 10 22 Bewertungen
Ein Parfum von Histoires d'Eaux für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2012. Der Duft ist würzig-harzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Altweibersommer”.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Harzig
Süß
Orientalisch
Holzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
ZitroneZitrone BergamotteBergamotte ElemiharzElemiharz
Herznote Herznote
RosengeranieRosengeranie MuskatellersalbeiMuskatellersalbei
Basisnote Basisnote
LabdanumLabdanum StyraxStyrax TolubalsamTolubalsam VanilleVanille PatchouliPatchouli

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.222 Bewertungen
Haltbarkeit
8.417 Bewertungen
Sillage
7.819 Bewertungen
Flakon
6.418 Bewertungen
Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 23.10.2023.

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Yatagan

395 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 17  
Auf dem Boden des Kessels
Im Sommer diesen Jahres besuchte ich England. Die schönsten Erlebnisse dort sind oftmals die scheinbar unspektakulären Besuche in kleinen Geschäften, Pubs oder Inns, britische Institutionen, die es bei uns nur noch selten zu bewundern gibt, leben wir doch in einem Land, in dem billige Marken und Ketten, Protagonisten voranschreitender Globalisierung, mehr geschätzt werden als Individualität, Kundennähe und persönliche Zuwendung. Sicherlich gibt es zunächst nichts einzuwenden gegen preiswerten Konsum. Schließlich ist das für viele Menschen in diesem Land bitter notwendig. Aber wenn auch die Reichen und Wohlhabenden sich einen Sport daraus machen, die billigsten Waren im Kontext der billigsten Dienstleistung möglichst nach 20.00 Uhr einzukaufen, dann ist etwas faul in diesem Lande.

In kleinen Läden gibt es nicht nur mehr Kundennähe, mehr Zuwendung, mehr Beratung, mehr zum Stöbern, mehr zum Entdecken (ja, es gibt noch selbst produzierte Waren, Manufakturwaren oder Gerichte ohne Convenienceprodukte und Geschmacksverstärker), diese Läden riechen auch anders, ich schwöre es!

In einem winzigen Süßigkeitenladen in Lincoln in Lincolnshire in der Nähe der berühmten Kathedrale, in dem der Eigentümer seine Bonbons, Zuckerstangen, Lakritzen und Brausen noch selbst herstellt, roch es in meiner Erinnerung genau so wie Été Indien riecht. Dabei mischten sich die Gerüche aus der Bonbonherstellung in alten, traditionellen Kesseln mit dem Geruch der alten Holzbalken in dem Laden des kleinen, uralten Tudor-Hauses zu einem unvergesslichen, ganzheitlichen Erlebnis.

Dieser Duft wurde ganz offenbar so komponiert, dass trotz solcher (für mich kaum wahrnehmbarer) Komponenten wie Zitrone und Bergamotte, die doch einen frischen Auftakt versprechen sollten, die Basiskomponenten, die Düfte am Boden des Kessels, die schweren Dünste, klar dominieren: Patchouli (hier sehr angenehm eingebunden, fast dezent), Tolubalsam, Styrax, Labdanum, all die Noten, die in vergangenen Tagen verschwenderisch in Düften verwendet wurden, in den Tagen der frischen, aquatischen Sportdüfte aber aus der Mode gekommen zu sein scheinen, feiern hier ihre Wiederauferstehung in klassischer Wucht.

Mich erinnert die Gesamtkomposition ein wenig an würzigen Honig, an süßen Sirup über süßem Pudding und doch bleibt als abschließender Eindruck nicht ein „Viel-zu-viel“, sondern ein „Gerade-recht“. Da ich nicht zu den Liebhabern allzu süßer, wuchtiger Düfte gehöre, stellt sich für mich die Frage, warum ich diesen Duft letztlich doch mag, auch wenn ich ihn sicherlich nicht im Alltag tragen möchte. Eine denkbare Erklärung könnte (neben den nostalgischen Erinnerungen an meine Kindheit und den oben beschriebenen sentimentalen Erinnerungen an meinen letzten Urlaub) in der guten Balance zwischen Süße und Würze liegen, eben so wie bei einem guten, würzigen Honig.

Das, was sich da sirupartig auf dem Boden des Kessels zu Été Indien verdichtet hat, hat unbestreitbar seinen Reiz.
10 Antworten
10
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Ergoproxy

1123 Rezensionen
Ergoproxy
Ergoproxy
Top Rezension 13  
Dichter Balsamnebel
Seit ich Parfums benutze habe ich mich noch nie um deren Geschlechterzuordnung gekümmert. Mein erster eigener Duft war L´Heure Bleu und während meiner Sturm und Drang Zeit hatte ich mehr Damen- als Herrendüfte in meiner Sammlung.

Es gibt sehr wenige Düfte, welche ich ausschließlich Männlein oder Weiblein zuordnen würde. Été Indien ist für mich so einer.

Ich kann mir diesen, für mein Empfinden sehr süßen und balsamischen Duft, kaum an einem Mann vorstellen.

Été Indien ist schon von Beginn an eine regelrechte Duftkeule. Der Eröffnungsakkord ist von einer an Betäubung grenzenden Süße und wenn hier Zitrusfrüchte zum Einsatz gekommen sind, dann hat man sie vorher wohl ordentlich kandiert. Frisches kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen.

Eine Herznote entwickelt Été Indien für mein Empfinden ebenfalls nicht. Die megafette Basis ist für mich komplett Duftbestimmend. Hier kam so ziemlich alles und vor allem in üppigen Mengen zum Einsatz, was sich in Parfums schwer, süßlich und ausufernd verhält. Été Indien verhält sich regelrecht wie eine Nebelwand, welche sich dicht und beinahe schützend um mich legt und mir gerade in den ersten Minuten beinahe die Luft zum Atmen nimmt.

Été Indien ist mir persönlich zu viel des Guten. Ich fühle mich damit regelrecht verkleidet und auch etwas unwohl. Ich kann mir aber vorstellen, dass der Duft auf weiblicher Haut besser funktioniert und sich dann weniger überbordend entwickelt.

Auch dieser Duft ist nicht übel, aber für mich einfach untragbar.
5 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Marron

96 Rezensionen
Marron
Marron
Sehr hilfreiche Rezension 9  
Sprechgesang in Prä-Rap-Zeiten
Das Haus Histoires d'Eaux hatte die zauberhafte Idee, Text und Stimmung französischer Schlager und Chansons aufzufangen und in Düfte zu übersetzen. Dabei sind hierzulande sehr populäre Titel dabei, wie auch eher nur in Frankreich bekannte Stücke.

"Été Indien", gesungen Joe Dassin, ist eines dieser Lieder, das man beim bloßen Lesen des Namens nicht zu kennen glaubt, bei den ersten Takten der Melodie und des einsetzenden badada badabadabadabada denkt aber gewiß so mancher: ach das!
1975 erschienen, ist es echtes Kind der 70er. Die Strophen werden mit markanter Stimme vorgetragen, allein zum Refrain singt der Interpret den Text. Curd Jürgens hat es im selben Jahr mit seinem "60 Jahre und kein bißchen weise" ebenso gemacht, mit großem Erfolg.
Joe Dassin war kein glückliches Schicksal vergönnt. Nur fünf Jahre später starb er mit 42 Jahren an einem Herzinfarkt.
Im Lied geht es um die Rückschau auf eine Liebe in den letzten schönen Herbsttagen des vergangenen Jahres, eine Zeit, die wir Altweibersommer nennen, im englischen und französischen aber viel schöner als Indian Summer, bzw. Été Indien bezeichnet wird. Es geht um Liebe am Strand, warmen Septemberwind und die Sehnsucht, dies noch einmal zu erleben.

Été Indien umschmeichelt von der ersten Minute. Balsamisch-cremig, nur mit leichten Bergamotte-Anteilen und zarter Würze, zeigt er deutlich, wo es hingeht. Goldgelbe, glänze Harztropfen geben ihre Schätze preis, lassen die anderen Mitstreiter nur als Komparsen und Stichwortgeber erscheinen.
Im Verlauf verstärkt sich der Eindruck, Patchouli bringt Schwere mit, Vanille die Süße. Eine Schwüle wie bei aufziehendem Gewitter liegt in der Luft, es wird fast ein wenig zu prominent und erdrückend, ist aber für Freunde der Harze und des Räucherwerks unbedingt empfehlenswert.

Das Thema Indien Summer ist hier gelungen umgesetzt. Das letzte Aufbäumen vor dem Winter, die Süße der späten Früchte, der Farbenreichtum der Natur und die gesammelte Wärme des vergangenen Sommers stecken in diesem Duft.

Joe Dassin live, Paris 1977: http://www.youtube.com/watch?v=ZxoqA39AAfA
6 Antworten
10
Sillage
10
Haltbarkeit
5
Duft
Seerose

682 Rezensionen
Seerose
Seerose
Hilfreiche Rezension 0  
"Frisch gebohnert"
„Été Indien“ ist ein starker Duft. Er hat, wie im übrigen alle Düfte von „Histoires d’ Eaux einen interessanten Verlauf, egal ob man die Düfte nun mag oder nicht.
So auch "Été Indien". Als erstes sticht einem "Été Indien" mit einem heftigen Schwaden heißen Honigs mit Harz, auch Nadelholzgeruch und einem kräftigen Schuss Zitrus in die Nase. Irgendwie auch wieder schön. So allem als sich leider nur kurzfristig einige schöne Blüten in den Sirup wagen. Aber der ist zu heftig, die Blüten werden eingekocht, so scheint es. Dann meine ich so etwas wie Melisse zu erschnuppern.
Leider kann ich nun nicht ins Parfumo - es ist gerade nicht erreichbar - um die Ingredienzenliste zu sehen. Also bin ich auf das Kärtchen mit dem Testsprayer angewiesen. Leider kann ich nicht ermitteln mit meinen Wörterbuch, was „sclarea“ ist. Das braucht man im Alltagsitalienisch nicht.
Also was rieche ich noch? Wachs und dann wird der Duft direkt auf der Haut krautig. Das muss die Salvia sein = Salbei.
Jedoch wenn meine Hände ca. 35 cm weiter weg auf der Tastatur tippen rieche ich eine schöne süße Cremigkeit.
Dann wieder rieche ich eine Säure wie eher von Tamarinde oder „Brown Sauce“. Ich mag diese britischen Spezialitäten – essen, aber als Duft ist mir das nicht angenehm.
Während des gesamten Verlaufs ist "Été Indien balsamisch-harzig". Elemi und Styrax und noch einige andere Harze von Nadelbäumen sorgen dafür. Auch die Honigsüße bleibt.
Ich bin zwiegespalten. Ist das nun ein Parfüm oder doch eher Lederpflege für Glattleder mit Bienenwachs? Nein, ich entscheide mich für Bohnerwachs. Früher als man das Parkett und auch andere Holzböden erst wischen musste mit einer scharfen Lauge um das alte mit Schmutz verklebte Wachs zu entfernen, dann mit dem Bohnerwachs einrieb und dann polierte, roch es in Gebäuden in denen so gereinigt wurde so.
Als Été Indien langsam an Intensität verliert ist es doch ein besonderer und harzig-süßer Duft. Eigentlich fehlen meiner Ansicht nach ein paar kräftige Gewürze wie Gewürznelken oder auch ein herber Harzduft, Weihrauch ein starker Copal.
Nur, davon gibt es jede Menge sehr schöner Düfte. Nein, dieser Duft ist ein kurzes Weilchen schön, dann wird er anstrengend und ich glaube, ich gehe jetzt mal und wasche den ab.
Nachtrag: Ich habe den Duft abgewaschen was problemlos ging, immerhin.
Jedoch heute morgen, als ich in den Raum kam in dem der PC steht, roch es nach Bohnerwachs, immer noch. Lüften war angesagt!
3 Antworten
2.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
5
Duft
KleineHexe

78 Rezensionen
KleineHexe
KleineHexe
1  
Vom Ahornblatt getroffen
„Histoires d’Eaux – Été indian“ und ich – wir passen nicht zusammen.

Der Duft hat gleich vom Beginn an eine Note, die meiner Nase nicht gefällt und von der ich auch nicht weiß, welche der Zutaten diese verursachen. Diese unangenehme Note bleibt selbst in der Basis noch für mich wahrnehmbar.

Dabei hat Dominique Gindre hier ein Parfüm geschaffen, welches intensiv, ausdrucksstark und lebendig ist. Die Haltbarkeit ist gut. Die Sillage ist ebenfalls gut.

Was ich mich aber grundsätztlich bei Histoires d’Eaux frage: Wer hatte hier die Idee zu diesen hässlichen Flakons?
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Statements

5 kurze Meinungen zum Parfum
SerafinaSerafina vor 8 Jahren
9
Duft
Hätte echt auf Honig drin getippt! Harzig-süß, passt tats. gut zu einem sonnigen, eher warmen Herbsttag.
0 Antworten
MorgainaMorgaina vor 3 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Ein Duft passend zur Winterzeit. Räucherstäbchen, eine teure Natursorte. Würzig, süss, Nebel wallt, ich begebe mich in andere Sphären. "Om"
3 Antworten
SeeroseSeerose vor 8 Jahren
10
Sillage
10
Haltbarkeit
5
Duft
Balsamharz, süßes Wachs, melissig-honigsüß=Labdanum. Auch krautig, süß und cremig. Wie früher guter Bohnerwachs mit natürlichen Ingredienzen roch.
0 Antworten
HaraellaHaraella vor 8 Jahren
7
Sillage
6.5
Duft
Riecht im ersten Moment wie meine Sattelseife, irgendwie nach Bienenwachs mit Vanille. Als Lederpflege schön, auf der Haut nicht meins.
0 Antworten
CitaCita vor 7 Jahren
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Hmmmmmm - der ist aber gut! Süsslich und so warm, weich und kuschelig. Willkommen, darfst bei mir bleiben!
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Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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