N471v3

N471v3

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N471v3 vor 8 Jahren 5
10
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Bond, James Bond
Ich musste diesen Duft unbedingt testen, da mir der normale CH Men als wirklich guter, eigenständiger Duft äußerst gut gefällt, ist für mich so ein richtiger Kracher. Nun dachte ich, "Privé",- klingt super edel, bessere Haltungsnote hier in der Community, süß würzig klingt auch interessant. Muss man einfach ausprobiert haben.

Tja, probiert hab ich ihn nun. Mehrmals. Mit meinem eigenen echten Exemplar! Ja, ich konnte tatsächlich einen käuflich erstehen,- obwohl er sich ja besser am Markt versteckt als Elvis auf seiner einsamen Insel im.. Bermuda Dreieck.. oder wo auch immer er ist. (Weiß das zufällig jemand von euch?)

Aber nun zum Duft:
Vorweg, ich bin ein Whiskey fan! Sogar eher Scotch, als Bourbon. Die Frage die sich hier auftut ist, will man wiedermal nach einer Köstlichkeit riechen? Grundsätzlich vielleicht schon, der Piraten-Rum-Bomber von John Varvatos "Dark Rebel" lässt mich ja immerhin auch hier und da wieder neugierig werden, es aus meiner Schatzkiste auszugraben.

~¿ Der Duft ¿~
Privé setzt im Kern tatsächlich relativ authentisch auf eine Whiskey Note, umgeben von Rauch, einer eher zurückhaltenden honig-artigen Süße (eigentlich ists ja Vanille) und einer starken Würze. Das beste was ich diesem Duft attestieren kann, ist, dass er das Thema treffend behandelt hat. Es geht nicht so in Richtung "Whiskey in a Jar" (wie Metallica singen), sondern mehr in die Richtung "Whiskey with a cigar". In einem alten Holzsessel in einem uralten Café. Und das ist auch das Setting, zu dem ich sowas am ehesten tragen würde, wenn ich gefühlte 30 Jahre älter wäre. (bin 29) Und dann stellt sich die Frage, ob ich so riechen will wie meine Umgebung es sowieso schon tut?

Dieser Duft spielt mit unseren Phantasien indem er uns suggeriert edel, besonders, und exklusiv zu sein, und das ist er ohne Frage. Aber er schlägt bei mir in keine Nische die mich so richtig zum Feiern und Jauchzen bringt. Der Duft hat nicht diese anziehende Art eines Dior Homme (Intense) in dessen Duftspur man versinken kann. Die einen dazu bringen kann einem Fremden auf der Straße möglichst lange im Windschatten zu folgen nur um noch einen Zug dieses gourmandigen Traums zu erhaschen.
Er hat auch nicht diese Iris Tiefe, in der man bei z.B. Armanis Eau de Nuit versinken kann wie in einem super-weichen Polsterkissen. Diesen trage ich übrigens sehr gerne an gemütlichen Abenden daheim.

Wenn ich im Gewürzsektor bleibe, muss ich ihm zu Gute halten dass er eine konkrete eigene Experience ist, im Unterschied zu Gaultiers Reihe, bei der (für mich!) fast alles würzige gleich riecht. (Stichwort DNA)

Vielleicht muss ich das selbe tun wie ein guter Whiskey, um diesen Duft ausreichend würdigen zu können: reifen. Denn derzeit fällt mir kein Anlass ein, zu dem ich keinen besseren Duft hätte. Am ehesten fällt mir das Casino ein, aber selbst da würde ich noch eher Dior Homme vorziehen. Apropops dior homme: die Promo Bilder erinnern doch ein wenig an James Bond http://www.parfumo.de/perfum_imagery/8/9/13889_23c9a481d6757cee79a902d9ff7849cc.jpg

Ich habe mich schon oft gefragt, was er tragen könnte: Er will ja nicht dass Feinde ihn im dunkeln ausmachen können. Falls er mehr Duft zum Verführen der Bond-Damen mag, als den reinen Schweißduft den er durch seine Verfolgungsjagden immer haben müsste- wäre Privé perfekt für ihn. Riecht nach seiner gewohnten Umgebung, maskulin, erwachsen. Fein. Passt zum Casino. Mit Bonds animalischen Natur-Körpernoten konfektioniert dürfte es der Bringer für ihn sein.

Zum Glück bin ich nicht James Bond, und kann es mir leisten auffällig, extrovertiert und gut zu duften, auch nach nicht - Alltagsdingen.

Es erzeugt in mir eine gewisse innere Unruhe, dass ich den Duft zwar gut gemacht finde, aber nicht so viel damit anzufangen weiß. Ihn herzugeben würde mir denke ich dennoch schwierig fallen, alleine schon weil der Flakon mit dem Schanier so viel Spaß macht. :)

Bis ich jedenfalls genug gereift bin um selber mehr damit anfangen zu können, gebe ich dem Duft die Duftnote 7, für einen soliden guten Duft, die edle ausgewogene Abstimmung, das natürliche Flair, und den Mut ein etwas gewagtes Statement zu machen.

*James Bond Outro Musik wird lauter, die Kamera schwenkt vom Liebespaar ab*

[ Links zu den erwähnten Düften ]
http://www.parfumo.de/Parfums/Carolina_Herrera/Ch_Men
http://www.parfumo.de/Parfums/John_Varvatos/Dark_Rebel
http://www.parfumo.de/Parfums/Giorgio_Armani/Eau_de_Nuit
http://www.parfumo.de/Parfums/Christian_Dior/Dior_Homme_2011
http://www.parfumo.de/Parfums/Christian_Dior/Dior_Homme_Intense_2011
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N471v3 vor 8 Jahren 10 5
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Fahernheit 32 - The passion burning inside of you to the point of no return.
Ich möchte wie so einige bei der Beschreibung dieses Duftes ein wenig vom Original herleiten.

Eins vorweg. Ich hatte schon immer ein faible für Gerüche und Düfte. Bis vor einiger Zeit habe ich aber immer versucht nur >den einen< guten Duft im Geschäft zu finden, und kannte mich wenig mit Marken aus usw. Daher arbeite ich mich seit ich aktiver zum Duft-Liebhaber geworden bin, irgendwie teilweise von vorne nach hinten durch viele dieser Schönheiten, soll heißen ich kenne viele Klassiker noch nicht.

Man liest dann oft wiederholt von Legenden wie Diors originalem "Fahrenheit", und ist immer mehr versucht dahinter zu steigen was seine Bedeutung ist.

In meinem Fall war es dann einmal so, dass ich im Geschäft "gevöllert" habe, und mich Aufgrund des Namens mit Fahrenheit auseinandersetzte. Und meine Impression war die, die einige damit haben denke ich- mir haben sich die Rückenhaare aufgestellt. Ich habe getan was man dann ws. nicht tun sollte, und versucht immer mehr davon in meine Nase zu bekommen, was das Erlebnis nur intensiver gestaltet hat.

Dann habe ich irgendwann aufgegeben, und akzeptiert dass dieser Duft sich mir noch nicht auf die Weise erschließt dass ich mit ihm etwas anfangen kann, war dann aber neugierig was all die Flanker so hergeben- da er ja doch sehr speziell, und in jedem Fall komplex ist. Ein interessanter aber nicht ganz nahbarer Duft, der ein wenig an ein brennendes Faß Benzin erinnert.

Und recht schnell führte mein Griff zu dem optisch eingefrorenen Flakon:
* Fahrenheit 32
*

Liebe auf den ersten Blick. 32 ist für mich dieser Typ Duft, bei dem man beim ersten Riechen sofort weiß man kann nicht heim gehen, ohne ihn mitzunehmen.

Ich würde 32 so beschreiben: Das erste Fahrenheit war wie ein Laufsteg-Model, das viel zu überzeichnet einen extravaganten Stil dem Publikum präsentiert, um ein Zeichen zu setzen. Eine Mode einzuläuten. Und Fahrenheit 32 ist dann die Kreation, die diesen Stil so adaptiert hat, dass er auch heute straßentauglich ist.

Der Benzin Duft, den so mancher ja auch gerne beim Auto schnüffelt, ist bei Fahrenheit 32 nur mehr die gedämpfte Herznote, die von so viel lieblichen, fruchtigen und süßlichen Akkorden umkreist wird, dass er als solches kaum mehr wahrgenommen werden kann- aber genau noch ausreichend. Und das erzeugt ein Wechselspiel, welches ich schlicht phänomenal empfinde!

Es entsteht eine interessante Tiefe, man wird von dem lieblichen Umfeld begrüßt- und plötzlich zieht einen dieser magisch leuchtende, brennende Kern unweigerlich in sein Gravitationsfeld, welches umso stärker wird, je näher man dem Kern kommt. Man ist befangen, möchte ihm immer näher kommen.

Ich finde diesen Duft wie einen Akt mit Orgasmus, den point of no return in einem Bild eingefangen. :)

Nun muss man jedoch das ganze aber auch ein wenig im den Kontext des Alltags betrachten. Dies ist ein Eau de toilette, es hat eine Duftpyramide, Sillage und Haltbarkeit. Ich beschränke mich auf eine Zusammenfassung dieser Erfahrung: Ich würde sagen die Haltbarkeit ist wirklich gut, die Sillage exorbitant. Wenn man es zu einem Date oder Anlass trägt, schafft man definitiv zur Begrüßung eine imposante Eröffnung mit Aha-Faktor.

Nach einigen Stunden wenn der Dry-Down komplett abgeschlossen und verjährt ist, und es anfängt mehr zu verblassen, bleiben hauptsächlich die lieblichen Noten übrig. Es riecht dann also deutlich mehr nach Zuckerwatte, Karamell, mit einem Hauch des nur mehr glühenden Benzinfasses, gerade noch erkennbar. Was jetzt eigentlich nicht schlecht ist, nach wie vor lecker, aber es hat dann nicht mehr ganz diesen *bam* Effect.

Das ist dann also das Kuscheln danach ;)

Ich finde die Komposition erstaunlich. Ich wette,- selten spielt ein Flanker den Ball so gut. Ich wette Dior sieht das nicht mal als Flanker, sondern Weiterentwicklung für heutiges Publikum. Ich finde es wahnsinnig gut, dass Dior es schafft einen Duft wie diesen mit der interessanten Kante zu kreieren. Ich verstehe alle die bei Diors Neuling Sauvage enttäuscht waren, weil er einfach viel zu brav und geradlinig sei.

Hier bitte meine Damen und Herren, da habt ihr ihn, den perfekten Kompromiss aus bissig und dennoch unwiderstehlich:

Dior Fahrenheit 32.
5 Antworten
N471v3 vor 9 Jahren 5
7.5
Duft
Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman
Ich weiß nicht wie viele den Film kennen ;P Aber ich borge mir den Titel gleich mal für den Kommentar aus.

Lagerfelds "Private Klub" ist für mich ein Duft der sehr außergewöhnlich und markant, doch zugleich edel und angenehm auftritt. Er ist wie ein sehr extrovertierter Gentleman, den niemand kennt und der zugleich alle Augen auf sich zieht wenn er den Raum betritt, aufgrund seiner Opulenz.

Dieser Duft erinnert mich von der Komposition her stark an Dolce & Gabannas "The One", kommt jedoch etwas hochwertiger und fokkussierter rüber. Es könnte eine "Exklusiv" Edition davon sein. Ich sehe in dieser Ecke auch Calvin Kleins "Eternity Now", von der Duftrichtung her, wobei der am meisten 'casual' von den dreien wirkt.

Der Duft riecht im Herzen finde ich ein wenig orangenartig fruchtig, mit Vanille und Gewürzen gespickt; jedoch ergibt dass ein schwer zu beschreibendes Gesamtergebnis, dass einem (!)nicht das Gefühl gibt man sei ein Weihnachtsgebäck,- viel eher finde ich es riecht einfach nach einem luxoriösen Ausgeh-Duft. Es ist einfach was anderes, mehr als die Summe der Zutaten.

Ich finde Private Klub recht fein und edel, nicht nach den aller-natürlichsten natürlichsten Zutaten, aber auch nicht unangenehm künstlich wie er anderen hier erscheint. Da gibts viel schlimmere (Paco Rabanne's Invictus, sowie 1 Million find ich da deutlich künstlicher und auch unangenehmer z.B.)

Ich muss sagen das Private Klub - Image passt zu dem Duft perfekt, er hat etwas feines, geheimes und abgehobenes an sich. Der Flakon versucht mit seinem silbernen bling-bling Status und Feierstimmung, Ausgeh-feeling zu vermitteln.. mit dieser kleinen Ecke an Exklusivität, was auch sicher gut gelungen ist, da er erst sehr teuer war, und dann auch nicht so beliebt,- dass ihn jemand auch nur um die Hälfte gekauft hätte! (Kam mir zumindest so vor.. hab ihn damals für 100€ / 50ml gesehen glaub ich; mitlerweile ist er überall zu Schleuderpreisen erhältlich, da er nicht gut ging.)

Da er finde ich recht gut überlegt, irgendwie stilvoll und modern (eher für jüngeres Publikum), und gut ausgeführt (haltbarkeit, sillage) sowie sehr einzigartig ist, gebe ich ihm eine 85% Wertung.

Wenn dieser Duft ein Auto wäre, wäre er für mich das "Nautilus Car" aus dem besagten Film:
https://repokar.files.wordpress.com/2014/10/autowp-ru_prochie_the_nautilus_car_1.jpg
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