Das irritierende Moment
Neulich habe ich in meiner doch recht großen Sammlung eine neue Unter-Kategorie eingerichtet. Sie heißt „Herzensdüfte“ und umfasst, wie der Name schon sagt, Düfte, die mir aus den verschiedensten Gründen besonders am Herzen liegen und für mich eine spezielle Bedeutung haben. Düfte, die, anders als viele andere, bestimmte Gefühle in mir auslösen und meinem Wesen und meiner Persönlichkeit in besonderer Weise entsprechen.
Was macht nun einen Duft zum Herzensduft?
Denn eigentlich bin ich der Meinung, dass alle meine Düfte in irgendeiner Form „gut“ riechen. Dennoch würde ich nur einer Handvoll davon das Prädikat „Herzensduft“ verleihen…
Für mich ist es, wie im Titel schon angedeutet, das, was ich das „irritierende Moment“ nenne. Damit meine ich jene winzige Kontrast- oder auch Stör-Note, die einen schönen Duft davor bewahrt, einfach nur schön zu sein und ihn dadurch zu etwas Besonderem, aus dem Meer der „schönen“ Düfte Hervorstechendem macht. Manchmal ist es auch gar keine einzelne Note (wie der Cumin in Manakara, der in der neuen Pyramide gar nicht mehr auftaucht, oder der Patchouli in Miss Dior Chérie), sondern das Zusammenspiel mehrerer Komponenten, was dem Duft einen speziellen, unerwarteten und eben nicht nur „schönen“ Aspekt verleiht. Schwer zu erklären… Ich bin aber zuversichtlich und glaube, ihr versteht, was ich meine.
Oft ist es eben gerade das Versehrte, das minimal Unperfekte, das etwas „nur“ Schönes zu etwas Unvergesslichem werden lässt. Weil es Emotionen freisetzt, eine Gabe, die das allzu Glatte und perfekt Ausbalancierte zumindest für mich nicht besitzt. Das gilt übrigens nicht nur für Parfum: Nur schön ist langweilig! Es sind die kleinen Irritationen, die ein Ding oder einen Menschen anziehend und im besten Fall sogar dauerhaft faszinierend wirken lassen…


Olympia
Yup ich bemühe mich ;)
Diesen „Blessed Baraka“ werde ich mir mal anschauen. Ich mag übrigens, wie du schreibst. Du bist lustig.