
OpiNion
Rezensionen
"You smell terrific!"
Das sagte David Letterman zu Cher, als sie 1986 nach ca. 81 Anfragen endlich zu ihm in die Show kam. Das Interview finde ich legendär.
Und seit dem wollte ich wissen, wie sie gerochen hat. Im Optimalfall geht sie einfach mal relativ dicht an mir vorbei. Hmm, man wird ja wohl noch träumen dürfen...
In dem Interview sagt sie, dass ihr Duft tatsächlich aus zwei Düften besteht und sie nennt auch die Namen. Ritz und Vanilia.
Meine weiteren Recherchen haben dann ergeben, dass ihr diese Layerkombination als Inspiration für ihre eigene Duftkreation
Uninhibited Eau de Toilette gedient haben soll.
Meine Idee war dann, entweder die beiden Düfte separat irgendwo aufzutreiben oder eben gleich ihren Duft. Tolle Idee fand ich, allerdings war die Umsetzung gar nicht so einfach und hat gedauert.
Dann passierte das Unglaubliche: ich bekam die Infomail, dass der Duft im Souk ist! Und dann war er auf dem Weg zu mir! Ich flipp fast aus! Bald weiß ich, wie Cher riecht!
Er ist da. In der OVP ist sogar noch ein Zettel, den man ausfüllen und einschicken kann. Ob unter der Adresse noch jemand erreichbar ist? Eine andere Zeit ohne Internet, wo noch regulär Briefe zur Kommunikation verschickt werden.
Ich hatte die Info bekommen, dass der Duft 1988 gekauft wurde, noch einwandfrei sei und ich den definitiv auf der Haut testen könne. Das war genau das, was ich mir gewünscht habe. Häufiger hatte ich überlegt, ob der Duft mir für mich selber möglicherweise zu süß sein würde. Dass ich dann eine kleine Abfüllung behalte und den Flakon an die nächste Person weiter gebe, die auf den Duft wartet. Egal. Wie duftet Cher? Jetzt ist sie quasi endlich zu mir gekommen und ich würde es herausfinden.
Pfft...
aromatisch, dicht, satt, dezent seifig ohne seifig zu sein, Chypre, orientalisch, klassisch, weich, ausgewogen, Ylang Ylang mit würzigem Tabak, der gesamte Verlauf ist fantastisch, das Herz ist blumig, pudrig und cremig zugleich und nie zu viel von einem, nie zu süß, die Noten greifen toll ineinander, sind sehr gut verwoben und unglaublich harmonisch, die Basis ist balsamisch, weich, einhüllend, unfassbar schön, ich kann das gar nicht fassen. Ich glaube, dass die Vanille den Duft weicher (jedoch nicht zu weich) macht, aber für mich ist es keine moderne, keine laute Vanille.
Eher ein Klassiker. Oldschool, aber nicht altbacken.
Der Duft ist erwachsen und nimmt sich Zeit. Er liegt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Und so lange hält er auch auf der Haut. Er wickelt sich wie eine Schlingpflanze schützend um mich herum und wird ein Teil von mir.
So ein tolles und facettenreiches Parfum habe ich lange nicht gerochen.
Ich habe Assoziationen zu
Aromatics Elixir Eau de Toilette und habe Befürchtungen--- die „2te Meinung“ ist kein großer Fan davon (obwohl es schon besser geworden ist).
Entwarnung gibt es mit einem kurzen:
„Riecht nach...“
Ich:„Aromatics Elixir.“
„Ja, aber kann man machen.“
Ich bin erleichtert.
Das Parfum passt zu Cher, es ist zeitlos und besonders. Ich würde mich auf jeden Fall nach der Person umdrehen, die so riecht.
You are mine now!
Es bleibt abzuwarten, ob ich jedes Mal, wenn ich den Duft trage, denke: „Krass, jetzt rieche ich wie Cher. Now I smell terrific!“ Was ich weiß ist, dass ich es jedes Mal wertschätzen und genießen werde!
Und ich werde mich immer erinnern, wie der Duft zu mir kam und dankbar sein.
Danke.
P.S. Während eines weiteren Tests kam die 2te Meinung ’rein und fragte:
“Na, riechst du wie Cher?“
Und seit dem wollte ich wissen, wie sie gerochen hat. Im Optimalfall geht sie einfach mal relativ dicht an mir vorbei. Hmm, man wird ja wohl noch träumen dürfen...
In dem Interview sagt sie, dass ihr Duft tatsächlich aus zwei Düften besteht und sie nennt auch die Namen. Ritz und Vanilia.
Meine weiteren Recherchen haben dann ergeben, dass ihr diese Layerkombination als Inspiration für ihre eigene Duftkreation

Meine Idee war dann, entweder die beiden Düfte separat irgendwo aufzutreiben oder eben gleich ihren Duft. Tolle Idee fand ich, allerdings war die Umsetzung gar nicht so einfach und hat gedauert.
Dann passierte das Unglaubliche: ich bekam die Infomail, dass der Duft im Souk ist! Und dann war er auf dem Weg zu mir! Ich flipp fast aus! Bald weiß ich, wie Cher riecht!
Er ist da. In der OVP ist sogar noch ein Zettel, den man ausfüllen und einschicken kann. Ob unter der Adresse noch jemand erreichbar ist? Eine andere Zeit ohne Internet, wo noch regulär Briefe zur Kommunikation verschickt werden.
Ich hatte die Info bekommen, dass der Duft 1988 gekauft wurde, noch einwandfrei sei und ich den definitiv auf der Haut testen könne. Das war genau das, was ich mir gewünscht habe. Häufiger hatte ich überlegt, ob der Duft mir für mich selber möglicherweise zu süß sein würde. Dass ich dann eine kleine Abfüllung behalte und den Flakon an die nächste Person weiter gebe, die auf den Duft wartet. Egal. Wie duftet Cher? Jetzt ist sie quasi endlich zu mir gekommen und ich würde es herausfinden.
Pfft...
aromatisch, dicht, satt, dezent seifig ohne seifig zu sein, Chypre, orientalisch, klassisch, weich, ausgewogen, Ylang Ylang mit würzigem Tabak, der gesamte Verlauf ist fantastisch, das Herz ist blumig, pudrig und cremig zugleich und nie zu viel von einem, nie zu süß, die Noten greifen toll ineinander, sind sehr gut verwoben und unglaublich harmonisch, die Basis ist balsamisch, weich, einhüllend, unfassbar schön, ich kann das gar nicht fassen. Ich glaube, dass die Vanille den Duft weicher (jedoch nicht zu weich) macht, aber für mich ist es keine moderne, keine laute Vanille.
Eher ein Klassiker. Oldschool, aber nicht altbacken.
Der Duft ist erwachsen und nimmt sich Zeit. Er liegt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. Und so lange hält er auch auf der Haut. Er wickelt sich wie eine Schlingpflanze schützend um mich herum und wird ein Teil von mir.
So ein tolles und facettenreiches Parfum habe ich lange nicht gerochen.
Ich habe Assoziationen zu

Entwarnung gibt es mit einem kurzen:
„Riecht nach...“
Ich:„Aromatics Elixir.“
„Ja, aber kann man machen.“
Ich bin erleichtert.
Das Parfum passt zu Cher, es ist zeitlos und besonders. Ich würde mich auf jeden Fall nach der Person umdrehen, die so riecht.
You are mine now!
Es bleibt abzuwarten, ob ich jedes Mal, wenn ich den Duft trage, denke: „Krass, jetzt rieche ich wie Cher. Now I smell terrific!“ Was ich weiß ist, dass ich es jedes Mal wertschätzen und genießen werde!
Und ich werde mich immer erinnern, wie der Duft zu mir kam und dankbar sein.
Danke.
P.S. Während eines weiteren Tests kam die 2te Meinung ’rein und fragte:
“Na, riechst du wie Cher?“
2 Antworten
Dark Entries oder wie Musik in Duft umgewandelt wird
Aus der Menge an Sixteen92 Proben aus einem tollen Tausch mit @IceMachine habe ich bewusst
Dark Entries Extrait de Parfum für meinen ersten Test herausgepickt. Der Grund ist meine musikalische Vorliebe für Bauhaus, Dark Entries ist der Titel eines ihrer Lieder.
Ich bin sehr überrascht. Und nachdenklich. Ich wollte den Duft mögen und ihn mindestens interessant finden.
Mir wird über die Nase klar vor Augen geführt, dass es anscheinend Menschen gibt, die die Musik von Bauhaus so empfinden wie ich diesen Duft. Das ist ein unbehagliches Gefühl.
Für mich ist auch der Duft sehr unbehaglich, süß-staubig, bitter-nussig-klebrig, süßstinkig-unheimlich. Und untragbar.
Mit einem Blick auf die Noten erkenne ich den Honig, der bringt die Süße. Den nachtblühenden Blumen ordne ich das Unheimliche zu, den Kräutern das Bittere und dem Kerzenwachs das Klebrige.
Schonungslos war ’die 2te Meinung’, die klang in etwa wie folgt:
“Was ist DAS denn? Marzipan mit Schweiß? Das riecht wie etwas, das Menschen nicht mögen! Das ist bei uns im Rückenmark, so wie bei verdorbenem Essen, das wissen wir auch sofort! Hau jetzt ab mit dem Schei*, ich hab’ kein’ Bock, in mein Bett zu ko*zen!“
Der Gedanke, das die Musik von Bauhaus so empfunden werden könnte, lässt mich mich alleine fühlen. Für mich ist sie wunderbar, hypnotisch, beruhigend oder elektrisierend, ich fühle mich mit ihr zu Hause.
Ich hatte gehofft, dass das Parfum ähnliche Gefühle hervorruft, aber es sind ganz andere.
Interessant an dem Duft sind für mich diese assoziativen Erkenntnisse und die Überlegungen, warum die Parfumeurin/der Parfumeur das Lied in genau diesen Duft umgesetzt hat.
Manche Menschen werden
Dark Entries Extrait de Parfum mögen, dann vielleicht das Lied dazu hören und alles genau gegenteilig empfinden...
Wieder wird deutlich, dass Musik und Düfte individuelle Geschmacksache sind, Musik ALS Duft vielleicht noch mehr.
Der Gedanke an einen weiteren Hauttest lässt mich erschaudern.
Erstmal Bauhaus hören jetzt, aber nicht Dark Entries...
Pardon my French! Und Danke für’s Lesen.

Ich bin sehr überrascht. Und nachdenklich. Ich wollte den Duft mögen und ihn mindestens interessant finden.
Mir wird über die Nase klar vor Augen geführt, dass es anscheinend Menschen gibt, die die Musik von Bauhaus so empfinden wie ich diesen Duft. Das ist ein unbehagliches Gefühl.
Für mich ist auch der Duft sehr unbehaglich, süß-staubig, bitter-nussig-klebrig, süßstinkig-unheimlich. Und untragbar.
Mit einem Blick auf die Noten erkenne ich den Honig, der bringt die Süße. Den nachtblühenden Blumen ordne ich das Unheimliche zu, den Kräutern das Bittere und dem Kerzenwachs das Klebrige.
Schonungslos war ’die 2te Meinung’, die klang in etwa wie folgt:
“Was ist DAS denn? Marzipan mit Schweiß? Das riecht wie etwas, das Menschen nicht mögen! Das ist bei uns im Rückenmark, so wie bei verdorbenem Essen, das wissen wir auch sofort! Hau jetzt ab mit dem Schei*, ich hab’ kein’ Bock, in mein Bett zu ko*zen!“
Der Gedanke, das die Musik von Bauhaus so empfunden werden könnte, lässt mich mich alleine fühlen. Für mich ist sie wunderbar, hypnotisch, beruhigend oder elektrisierend, ich fühle mich mit ihr zu Hause.
Ich hatte gehofft, dass das Parfum ähnliche Gefühle hervorruft, aber es sind ganz andere.
Interessant an dem Duft sind für mich diese assoziativen Erkenntnisse und die Überlegungen, warum die Parfumeurin/der Parfumeur das Lied in genau diesen Duft umgesetzt hat.
Manche Menschen werden

Wieder wird deutlich, dass Musik und Düfte individuelle Geschmacksache sind, Musik ALS Duft vielleicht noch mehr.
Der Gedanke an einen weiteren Hauttest lässt mich erschaudern.
Erstmal Bauhaus hören jetzt, aber nicht Dark Entries...
Pardon my French! Und Danke für’s Lesen.
5 Antworten
Der verklärte Werwolf
In der besagten Nacht schien der Mond so hell, wie es sonst nur die Sonne konnte.
Seine Verwandlung war vollzogen und er streifte alleine umher.
Alle seine Sinne waren geschärft, er genoss die Stimmen der Nacht und fühlte sich frei und gereinigt.
Das Mondlicht verlieh der Natur eine gleißende, silberviolette Farbe, die traumhaft anmutete.
Er wählte den Weg durch das große Lavendelfeld am Rande des Waldes. In die Schatten wagte sich bei Dunkelheit kein Mensch.
Es hatte lange nicht geregnet und der trockene sandige Feldboden wirbelte im Vorbeigehen kleine Staubwolken auf, die im Mondlicht tanzten.
Die verholzten Lavendelpflanzen verströmten selbst mitten in der Nacht einen intensiven und ihm vertrauten Geruch.
Die Lavendelblüten, die sich beim Herumstreifen in seinem hellgrauen Fell verfingen, ergaben zusammen mit dem Staub und dem trockenen Holz des Waldes eine Duftmischung, die ihm für immer in Erinnerung bleiben würde.
Er hob seinen großen Kopf mit den gelben, klugen Augen und sog die kühle, frische Nachtluft langsam und tief ein.
Ruhe.
Er drehte den Kopf und sah mich an. Ich lächelte. Auch ich würde diesen Geruch nicht vergessen.
Als ich
Gris clair... (2006) zum ersten Mal gerochen habe, sind diese Bilder entstanden.
In meinem Statement zu dem Duft findet sich die zusammengekürzte Version.
Danke für’s Lesen.
Und Dank an Floyd für den Titel :-)
Seine Verwandlung war vollzogen und er streifte alleine umher.
Alle seine Sinne waren geschärft, er genoss die Stimmen der Nacht und fühlte sich frei und gereinigt.
Das Mondlicht verlieh der Natur eine gleißende, silberviolette Farbe, die traumhaft anmutete.
Er wählte den Weg durch das große Lavendelfeld am Rande des Waldes. In die Schatten wagte sich bei Dunkelheit kein Mensch.
Es hatte lange nicht geregnet und der trockene sandige Feldboden wirbelte im Vorbeigehen kleine Staubwolken auf, die im Mondlicht tanzten.
Die verholzten Lavendelpflanzen verströmten selbst mitten in der Nacht einen intensiven und ihm vertrauten Geruch.
Die Lavendelblüten, die sich beim Herumstreifen in seinem hellgrauen Fell verfingen, ergaben zusammen mit dem Staub und dem trockenen Holz des Waldes eine Duftmischung, die ihm für immer in Erinnerung bleiben würde.
Er hob seinen großen Kopf mit den gelben, klugen Augen und sog die kühle, frische Nachtluft langsam und tief ein.
Ruhe.
Er drehte den Kopf und sah mich an. Ich lächelte. Auch ich würde diesen Geruch nicht vergessen.
Als ich

In meinem Statement zu dem Duft findet sich die zusammengekürzte Version.
Danke für’s Lesen.
Und Dank an Floyd für den Titel :-)
3 Antworten