
PMS1805
Rezensionen
Es hätte so schön werden können mit uns beiden
Als ich heute mittag diesen Duft aufsprühte, war ich sofort schockverliebt - das passiert mir selten.
Das Antlitz einer strahlenden Mandarine im Advent, wunderbar treffend wiedergegeben, auf einem warmwürzigen Labdanum-Kakao-Bett, umarmt von goldenem Amber. Der Lavendel, der als Duftnote bei mir meist zu sofortiger Disqualifikation führt, hat sich glücklicherweise wenn überhaupt nur in homöopathischer Dosierung blicken lassen.
Das (vorschnelle) Fazit zu Clandestine Rendez-vous: würzig, bernsteinfarben harzig, dennoch fruchtig frisch. aber nicht zu schwer oder zu süß. Einfach eine sehr stimmige Komposition, die sich zu diversen Anlässen eignet, sich nicht aufdrängt aber Charakter zeigt.
Der schmerzvolle Wendepunkt:
nach etwa einer halben Stunde meldet sich dröhnend das Ambroxan und walzt wahllos alles andere nieder. Was übrig bleibt, ist lediglich die ungeliebte Erinnerung an das eindimensionale Synthetikwässerchen dieser einen Juliette. You know, die mit der Knarre.
Sehr antiklimatisch. Schade.
Das Antlitz einer strahlenden Mandarine im Advent, wunderbar treffend wiedergegeben, auf einem warmwürzigen Labdanum-Kakao-Bett, umarmt von goldenem Amber. Der Lavendel, der als Duftnote bei mir meist zu sofortiger Disqualifikation führt, hat sich glücklicherweise wenn überhaupt nur in homöopathischer Dosierung blicken lassen.
Das (vorschnelle) Fazit zu Clandestine Rendez-vous: würzig, bernsteinfarben harzig, dennoch fruchtig frisch. aber nicht zu schwer oder zu süß. Einfach eine sehr stimmige Komposition, die sich zu diversen Anlässen eignet, sich nicht aufdrängt aber Charakter zeigt.
Der schmerzvolle Wendepunkt:
nach etwa einer halben Stunde meldet sich dröhnend das Ambroxan und walzt wahllos alles andere nieder. Was übrig bleibt, ist lediglich die ungeliebte Erinnerung an das eindimensionale Synthetikwässerchen dieser einen Juliette. You know, die mit der Knarre.
Sehr antiklimatisch. Schade.
türschwelle, verbandsschrank, vanillesoße
dieser duft ist eine ungewöhnliche komposition, die abenteuerlich ist und dennoch down-to-earth bleibt. ELDO hat es hier geschafft, einen duft zu schaffen, der nahbar und gleichzeitig eigenwillig ist. die symbiose von teils recht gegensätzlichen duftkomponenten erinnert mich an den moment, in dem man nach einem aktiven aufenthalt draußen in der trockenen kälte eines wintertages gerade das warme gemütliche haus betritt (in dem noch der duft von vanillesoße in der luft hängt, sich allerdings auch subtil mit dem geruch des medizinschrankes vermengt) - der übergang vom kalten ins warme, von extraversion zu introspektion, aktion zu ruhe.
beim aufsprühen erkennt meine nase zuallererst das kühl-pfeffrige im einklang mit der vanille. letztere weckt in mir ein leichtes gefühl von wohliger nostalgie, kommt aber weder übermäßig süß-triefend noch anbiedernd daher - zusammen mit dem roten pfeffer, pfefferblatt und campher entsteht ein trockener, frischer charakter, der irgendwie souverän und trotzig zugleich anmutet.
eine weitere erinnerung, die der duft in mir weckt und sich seitdem nicht mehr abschütteln lässt, ist das anspitzen einer bleistiftmiene - die frische des trockenen zedernholzes gepaart mit einer graphit-note. hinzu kommt dann die (wirklich sehr authentische) rote paprika, die fruchtig in der periphärie mitschwingt und dem ganzen mehr "joy" verleiht.
die backpflaume nehme ich wenn überhaupt nur auf homöopathischem niveau wahr.
ich finde dieses parfum am besten geeignet für kühlere tage, da die vanilleorchidee (zumindest auf mir) sich sonst zu sehr in den vordergrund spielt und fast für kopfschmerzen sorgt. an kühleren tagen bleibt die vanille im herzen ohne zu dominieren, schmeichelt den kühleren, frischen tönen und gibt ihnen mehr spiel, während weihrauch und patchouli dem ganzen eine subtile, aber runde basis geben.
was archives 69 ist: unkonventionell, eigenwillig, nahbar, frisch, trocken, aufregend, hell
was archives 69 nicht ist: verführerisch, kantig, aufdringlich, laut, dunkel
beim aufsprühen erkennt meine nase zuallererst das kühl-pfeffrige im einklang mit der vanille. letztere weckt in mir ein leichtes gefühl von wohliger nostalgie, kommt aber weder übermäßig süß-triefend noch anbiedernd daher - zusammen mit dem roten pfeffer, pfefferblatt und campher entsteht ein trockener, frischer charakter, der irgendwie souverän und trotzig zugleich anmutet.
eine weitere erinnerung, die der duft in mir weckt und sich seitdem nicht mehr abschütteln lässt, ist das anspitzen einer bleistiftmiene - die frische des trockenen zedernholzes gepaart mit einer graphit-note. hinzu kommt dann die (wirklich sehr authentische) rote paprika, die fruchtig in der periphärie mitschwingt und dem ganzen mehr "joy" verleiht.
die backpflaume nehme ich wenn überhaupt nur auf homöopathischem niveau wahr.
ich finde dieses parfum am besten geeignet für kühlere tage, da die vanilleorchidee (zumindest auf mir) sich sonst zu sehr in den vordergrund spielt und fast für kopfschmerzen sorgt. an kühleren tagen bleibt die vanille im herzen ohne zu dominieren, schmeichelt den kühleren, frischen tönen und gibt ihnen mehr spiel, während weihrauch und patchouli dem ganzen eine subtile, aber runde basis geben.
was archives 69 ist: unkonventionell, eigenwillig, nahbar, frisch, trocken, aufregend, hell
was archives 69 nicht ist: verführerisch, kantig, aufdringlich, laut, dunkel
5 Antworten
gefährlich
berauschend, mysteriös, verrucht und zugleich schrill, gefährlich, animalisch.
vor meinem inneren synästhetenauge tut er sich vor als ein tieforangener durchdringender lichtstrahl vor einem kohleschwarzen hintergrund.
dieser duft hat definitiv potential zum anecken, und genau das soll er auch. funktionieren tut er jedoch nur, wenn er selbstbewusst getragen wird.
ich bezeichne ihn liebevoll als meinen don‘t-fuck-with-me scent - und verwende ihn mit einem ziel, denn er eignet sich gut zum einschüchtern. der perfekte signature-scent für eine domme, dieses gedankenbild hatte ich schon des öfteren.
auch wenn ich viele düfte entgegen der konventionellen meinung als passend für beide geschlechter erachte - hellcat ist für mich der ausdruck von etwas urweiblichem.
und damit meine ich gerade jene aspekte von weiblichkeit, die man(n) seit jeher insgeheim oder auch offenkundig für gefährlich hält. da bin ich froh, dass die hexenverbrennung outdated ist, sonst müsste ich mich als trägerin vermutlich vor dem scheiterhaufen fürchten.
vor meinem inneren synästhetenauge tut er sich vor als ein tieforangener durchdringender lichtstrahl vor einem kohleschwarzen hintergrund.
dieser duft hat definitiv potential zum anecken, und genau das soll er auch. funktionieren tut er jedoch nur, wenn er selbstbewusst getragen wird.
ich bezeichne ihn liebevoll als meinen don‘t-fuck-with-me scent - und verwende ihn mit einem ziel, denn er eignet sich gut zum einschüchtern. der perfekte signature-scent für eine domme, dieses gedankenbild hatte ich schon des öfteren.
auch wenn ich viele düfte entgegen der konventionellen meinung als passend für beide geschlechter erachte - hellcat ist für mich der ausdruck von etwas urweiblichem.
und damit meine ich gerade jene aspekte von weiblichkeit, die man(n) seit jeher insgeheim oder auch offenkundig für gefährlich hält. da bin ich froh, dass die hexenverbrennung outdated ist, sonst müsste ich mich als trägerin vermutlich vor dem scheiterhaufen fürchten.
1 Antwort