08.08.2016 - 09:04 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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15
Jenseits der Kopfnote...
Etwas, das ich wirklich überhaupt nicht mag, ist in der Öffentlichkeit ungefragt angesprochen zu werden - völlig egal, weshalb, wofür oder wogegen. Und ich reagiere mitunter ungehalten, wenn jemand mir in den Weg tritt und irgendetwas zum Probieren, Durchlesen oder Unterschreiben hinhält. Entsprechend ungünstig war die Ausgangslage für den Verkäufer, dem ich am Samstag Nachmittag bei Selfridges in die Arme lief.
Aber erstens konnte er das ja nicht wissen, und zweitens war ich ob eines eben getätigten, lang ersehnten Einkaufs gerade außerordentlich gut gelaunt und deswegen entgegen meiner eigentlichen Neigung wenn schon nicht begeistert, dann doch zumindest bereitwillig, sein Lächeln wenn auch zunächst halbherzig zu erwidern und Comme des Garçons' Blackpepper zu probieren, den er mir so einladend entgegenhielt.
Comme des Garçons' Parfums und ich - das ist ein bisschen schwierig. Die meisten ihrer Düfte entwickeln spätestens ab der Herznote etwas Synthetisches, das mitunter durchaus gut zum jeweiligen Duftthema passt, durch sein repetitives Muster aber spätestens beim dritten Mal zu langweilen beginnt. Und Pfeffer in Parfums empfinde ich zumeist als anstrengend - bisweilen interessant gemacht, doch noch nie wirklich überzeugend.
Der namengebende Pfeffer in Blackpeppers Kopfnote ist schon verblüffend. Es ist exakt der Akkord frisch gemahlenen schwarzen Pfeffers, wie er aus den armlangen, etwas albernen Mühlen kommt, mit denen die langbeschürzten Kellner beim Italiener effektheischend von Tisch zu Tisch gehen und dann zweimal das Gewinde drehen, als böten sie Juwelen dar. Und ich dachte: ja genau, Pfeffer, pfui - den will ich in Parfum nicht haben.
Nach zweieinhalb Minuten aber ist der Pfeffer fort. Ihm folgt jedoch nicht die Comme des Garçons-immanente postmodern-künstliche Kunststoffnote nach, sondern jenseits der initial-beißenden Schwärze entwickelt Blackpepper sich zu einem warmen, sanften, überaus wohlgestalten Holzduft und einem Leisetreter mit einschmeichelnd weicher Hautsüße, den man im ersten Hinschnuppern so gar nicht erwarten würde.
Fazit: die einleitende Pfeffernote ist faszinierend, doch weil ich eben keinen Pfeffer mag, für mich nur akademisch interessant. Jenseits dessen aber ein überraschend schöner Duft - und auch in UK übrigens ganz neu. Bei Liberty und Harrods hatten sie ihn noch nicht.
Aber erstens konnte er das ja nicht wissen, und zweitens war ich ob eines eben getätigten, lang ersehnten Einkaufs gerade außerordentlich gut gelaunt und deswegen entgegen meiner eigentlichen Neigung wenn schon nicht begeistert, dann doch zumindest bereitwillig, sein Lächeln wenn auch zunächst halbherzig zu erwidern und Comme des Garçons' Blackpepper zu probieren, den er mir so einladend entgegenhielt.
Comme des Garçons' Parfums und ich - das ist ein bisschen schwierig. Die meisten ihrer Düfte entwickeln spätestens ab der Herznote etwas Synthetisches, das mitunter durchaus gut zum jeweiligen Duftthema passt, durch sein repetitives Muster aber spätestens beim dritten Mal zu langweilen beginnt. Und Pfeffer in Parfums empfinde ich zumeist als anstrengend - bisweilen interessant gemacht, doch noch nie wirklich überzeugend.
Der namengebende Pfeffer in Blackpeppers Kopfnote ist schon verblüffend. Es ist exakt der Akkord frisch gemahlenen schwarzen Pfeffers, wie er aus den armlangen, etwas albernen Mühlen kommt, mit denen die langbeschürzten Kellner beim Italiener effektheischend von Tisch zu Tisch gehen und dann zweimal das Gewinde drehen, als böten sie Juwelen dar. Und ich dachte: ja genau, Pfeffer, pfui - den will ich in Parfum nicht haben.
Nach zweieinhalb Minuten aber ist der Pfeffer fort. Ihm folgt jedoch nicht die Comme des Garçons-immanente postmodern-künstliche Kunststoffnote nach, sondern jenseits der initial-beißenden Schwärze entwickelt Blackpepper sich zu einem warmen, sanften, überaus wohlgestalten Holzduft und einem Leisetreter mit einschmeichelnd weicher Hautsüße, den man im ersten Hinschnuppern so gar nicht erwarten würde.
Fazit: die einleitende Pfeffernote ist faszinierend, doch weil ich eben keinen Pfeffer mag, für mich nur akademisch interessant. Jenseits dessen aber ein überraschend schöner Duft - und auch in UK übrigens ganz neu. Bei Liberty und Harrods hatten sie ihn noch nicht.
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