Parfumax

Parfumax

Rezensionen
Parfumax vor 1 Jahr 16 3
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Die Kunst des Ausmistens - oder warum die Konzentration auf das Wichtige im Leben mehr Wert gewinnt.
Die 20er sind ein verwirrender Lebensabschnitt.

Überforderung bei gleichzeitig hochkochender Euphorie.

Man hat das Gefühl die ganze Welt auf einmal entdecken zu müssen… verstehen zu müssen.

Das „Haben“ steht im Fokus. Neue Freunde, neue Erlebnisse, neue Jobs. Mehr Erfahrung. Mehr Geld. Und dadurch auch mehr Möglichkeiten.

Ich erinnere mich gut, wie die Parfumsuch- …Entschuldigung, die Parfum-Leidenschaft begann. Nicht schnell genug wollte ich „mehr, mehr, mehr“.

Was das mit Reckless zu tun hat? Dazu kommen wir nun:

Reckless stellte einen Wendepunkt dar. Nicht nur kam Reckless in dem Jahr, welches mich in die 30er katapultierte, in meine Sammlung. Zusätzlich änderte er auch alles, was ich bis dato versucht hatte zu ignorieren.

Diese maskulin-würzige DNA mit einer für mich deutlich wahrnehmbaren Zimtnoten entwickelte sich vom „Kann man mal tragen“ recht schnell zum „Möchte ich jeden Tag tragen“.

Die klassische DNA (erinnert mich an ein Aftershave meines Vaters) hinter den Gewürzen passte nun besser zu mir. Ich war erwachsener.

Ich fing an zu hinterfragen, ob es Sinn machte 180 Flakons in einem dunklen Ort zu horten, um jeden Tag einen für ein paar Sprüher heraus zu holen. Sollte es nicht viel besser sein, wenige besondere Düfte zu haben, mit welchen ich ganz besondere Momente sammelte.

Also wurde aussortiert. Stück für Stück.

Reckless hat sich mittlerweile zur absoluten Nummer 1 hervor gekämpft. Ein Duft, der mir Selbstvertrauen und eine elegante Aura gibt. Ein Duft, der immer bleiben darf. Einer von - hoffentlich - bald Wenigen.
3 Antworten
Parfumax vor 2 Jahren 20 2
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
„Den kannst du immer tragen!“
Jeder, der bereits einige Düfte in seiner Sammlung hat, kennt diese Situation. Ein neuer Duft und die Frau riecht: „Gefällt mir gar nicht“. Ernüchterung!

Nun bei mir ist es so, dass meine Frau keine süßen und schweren Düfte mag. Ich liebe sie. Dass ich frische Kandidaten gemieden habe, lag mitunter daran, dass ich es nie geschafft habe den Einen zu finden, der zu mir passt. Versteht mich nicht falsch… es gab schon den ein oder anderen, aber nie DEN Richtigen.

Warum ich das schreibe? Nun das kommt jetzt!

Als mich der liebe Roman von den Wiener Schurken anschrieb, ob ich denn mal Strawanza testen möge, war ich interessiert. Gesagt getan, stand der Duft ein paar Tage später bei mir. Ausgepackt und begeistert!

Ein liebevoll verpackter, stilvoller Flakon mit den gewissen Flair. Sprühkopf betätigt und los ging das Feuerwerk. DAS hatte ich nicht erwartet…

Ich erspare euch die Noten, denn die könnt ihr ja oben nachlesen. Aber der Duft versprüht eine mentholig, kühlende Aura. Vom ersten Moment an erinnert es mich an eine klassische Herren-Aftershave-DNA (zum Thema After-Shave gleich noch etwas) mit einem Pfefferminzigen Kick. Es prickelt. Pfeffer.

Der Duft entwickelt sich dann dunkler. Wird erdiger, grüne Nuancen kommen heraus. Es ist sehr angenehm, dass hier auf den Lavendel verzichtet wurde. Denn so bleibt er präsent und wird nicht zahm.

Holzig und harzig wird es dann im Drydown. Er nimmt nochmal eine komplett andere Richtung als zu Beginn. Noch dunkler, noch tiefer. Ledrig.

Diese dunkle Seite bleibt recht lange bestehen. Für den frischen Start projiziert er erstaunlich gut und bleibt dabei mehr als 10 Stunden. Ich bin begeistert.

Jetzt noch einmal zurück zum Anfang. Meine Frau riecht ihn und stoppt für einen Moment. Sie riecht nochmal und ich traue meine Ohren kaum: „Den kannst du immer tragen!“

Hat sie das gerade wirklich gesagt? Scheinbar!

Damit war es besiegelt. Dieser Duft durfte oft getragen werden. Der Segen war ausgesprochen. Das Ende vom Lied: die Frau glücklich, Ich glücklich. Was will man mehr?

Ach und noch ganz kurz zum After Shave Thema… ich trage meine Haare hautnah und muss dementsprechend recht oft ran zum Nachschneiden. Er lässt sich hervorragend als After Shave nutzen ;-)
2 Antworten
Parfumax vor 3 Jahren 2
9
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Hash, Hash...
„Neugierde!“ war das erste Wort, welches mir in den Sinn kam, als ich den Namen las. Die Farbe Schwarz war ja nicht wirklich zu sehen, denn es ist eine bernsteinfarbene Flüssigkeit in einem durchsichtigen Flakon mit einem goldenen Deckel. Klingt jetzt nicht nach schwarz oder dunkel. Also was hat es mit der schwarzen Mafia auf sich. Fragen, die wir klären sollten....

Der erste Sprühstoß. „Grün!“ ist das zweite Wort in meinem Kopf. Grün wie Cannabis und nicht wie ein typischer grüner Duft. Der leicht süßliche Cannabis-Geruch kommt direkt durch. Leicht harzig und rauchig im Hintergrund. „Da raucht doch einer was...“, denke ich mir. Naja zumindest erklärt das den Mafia-Teil...

Riechen wir weiter. Tiefer Zug... „Lakritz?!?“ ist das dritte Wort, beziehungsweise die dritte Frage in meinem Kopf. Die Cannabis-Note hat sich in etwas verwandelt, dass mich an Lakritz erinnert. Außerdem ist Leder aus dem Nichts aufgetaucht. Der Hintergrund riecht immer noch harzig und rauchig. Jetzt wissen wir auch wo die Farbe Schwarz herkommt.

Nach ein paar Stunden wird der Duft dunkler. Weihrauch kommt mehr raus. Immer noch Leder im Hintergrund, aber eher unterstützend. Tabak arbeitet sich nach vorne gemeinsam mit einer leicht muffigen Oud-Note. Charakterstark. Der Duft wurde deutlich dunkler und tiefreichender als zu Beginn. Harzig beschreibt es immer noch recht gut. Nach 12 Stunden ist immer noch eine Weihrauch-Basis zu riechen. Tolle Performance!

Der Duft wurde mir von Bybozo zugeschickt für ein Review. Die Verpackung war großartig und hat mich überrascht. Sehr hochwertig. Der Sprühkopf ist toll und der Deckel wiegt einiges, mehr als bei Marly meine ich sogar. Hat mich insgesamt sehr überzeugt für den Preis und dürfte eine gute Alternative zu Black Afgano sein.
0 Antworten
Parfumax vor 3 Jahren 7 1
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Schwarze Lederjacke
Ich muss der Vollständigkeit halber kurz erwähnen, dass der liebe Rudi von L’Ateliero mir diesen Duft zukommen lassen hat. Nun möchte ich gerne meine Eindrücke dazu mit euch teilen:

Jeder kennt die schwarze Lederjacke. Perfekt um jeden Look zu vervollständigen. Ein Must-Have im Schrank. Cool, edgy und provokativ. Genau so würde ich auch diesen Duft beschreiben.

Leder ist definitiv der dominante Player im Vordergrund. Für die ersten paar Sekunden fast etwas zu scharf, aber dann schön ledrig mit einem Hang zum rauchigen. Im Hintergrund spielen Rote Früchte oder Beeren eine Rolle, aber fügen sich sehr gut ins Gesamtbild ein. Je länger der Duft auf der Haut bleibt, wird er wärmer und cremiger. Das Sandelholz gibt eine süßlich cremige Note ab, die das dominate Leder etwas zähmt. Moschus ist definitiv auch wahrnehmbar aber spielt bei weitem nicht so eine große Rolle.

Der Duft erinnert in seiner Gesamtheit sehr an bekannte Lederkandidaten wie Tuscan Leather, Godolphin oder La Yuqawam. Durch die etwas gezähmte Ledernote ist er aber deutlich besser tragbar. Ich würde ihn sogar als Bürokandidaten in Erwägung ziehen.

Alles in allem haben wir eine gute Haltbarkeit. Die Sillage ist in den ersten Stunden stark und nimmt gegen Ende etwas ab. Flakon leider nicht so hochwertig, da der Deckel aus Plastik ist und der Flakon relativ einfach gestaltet ist. Preis-Leistungs-Verhältnis trotzdem relativ stark, da man gute Designerqualität für einen angemessenen Preis erhält.
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