Pintarflor
Pintarflors Blog
vor 4 Jahren - 23.06.2021
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Parfüm ... Gedanken und Fragen

Wir Menschen sind ständig von Gerüchen umgeben, guten wie schlechten, und wir mögen natürlich nur die guten Düfte, sei es den Geruch von einem Baby, von gutem Essen, den Duft der Blumen, den Geruch frisch gemähten Grases, den Geruch der Wälder nach einem Regenschauer oder oder oder; es gibt vielerlei Düfte, die uns Menschen erfreuen und glücklich machen. Und es gibt Parfüm! Parfüm umhüllt uns, es kleidet uns, es erweckt Erinnerungen, wir assoziieren Parfüm mit bestimmten Dingen (gut wie schlecht) … Parfüm macht glücklich, Parfüm ist Lebensqualität (zumindest für mich).

Einen Duft zu kreieren, die verschiedensten Duftkomponenten zu erfassen und sie zu einem Gesamtbild (Parfüm) zusammen zu fügen, ist große Kunst. Je nach Zeitalter, Modetrends und Vorlieben der Kunden variieren die Duftrichtungen seit Jahrzehnten. Um so mehr ist das Geschick des Parfümeurs gefragt, immer wieder etwas Neues zu erschaffen, denn, seien wir mal ehrlich, in gewisser Hinsicht war ja schon alles einmal da, mehr oder weniger. Es ist sicherlich nicht leicht.

Nun kommen Parfümeure in unserer heutigen Zeit teilweise auf den Gedanken, Gerüche von Tieren zu erfassen und nach zu empfinden und diese in ein Parfüm einzubauen bzw. ein vollständiges Parfüm daraus zu kreieren. Eine gewisse dezente Animalik in Parfüms ist mitunter sehr angenehm und kreativ (je nach individuellem Geschmack natürlich). Aber es gibt eben auch hardcore Parfüms, die nach Urin, Stall u.ä. „duften“, wo sich MIR dann die (laienhafte?) Frage stellt, WER bitte möchte danach riechen?? Sind derartige Parfüms zum Tragen erschaffen oder sind sie nur als Kunstwerk, das sie zweifelsohne sind, zu betrachten? Letzteres würde ich dann als sehr gelungen empfinden, aber ist es dann noch im herkömmlichen Sinne ein PARFÜM?? 

Es soll sich bitte durch diesen Beitrag niemand beleidigt oder angegriffen fühlen, das ist nicht meine Absicht. Mir war es lediglich ein ehrliches Bedürfnis, diesen Aspekt einmal anzusprechen und ggf. Eure Meinungen zu diesem Thema zu hören/lesen.

In diesem Sinne, duftende Grüße
Pintarflor 🙂


11 Antworten
GuerlinchenGuerlinchen vor 4 Jahren
Schön geschrieben - meine Nase hat inzwischen schon etwas "Angst" vor den von dir beschriebenen Noten...Ich bin wohl eher ein"Schönriecher" :-). Wie du schon schreibst, wenn Animalik gut verwoben ist, dann hat es etwas aber pur...nee. Dann kann ich doch auch Ferien auf´m Bauernhof machen oder nach dem Spiel inkl. Verlängerung in eine Umkleide der Nationalelf gehen...:-) Sorry.
Aber wie immer - jeder so, wie er es mag!
SchalkerinSchalkerin vor 4 Jahren
Zu stallig mag ich es auch nicht. Aber so riechen auch die wenigsten Düfte. Meist nur kurz, dann dreht sich der Duft. Und lieber bisschen dreckig, als weiss und clean. Ich teste auch alles, geht mal daneben, egal. Da erlebt man einige Überraschungen. Düfte, die sich abartig lesen, werden auf einmal traumschön.
PintarflorPintarflor vor 4 Jahren
Äusserst interessant, die verschiedenen Meinungen und Ansichten zu lesen. Ein 'Kurs' in Animalik von einem Kenner (Cravache??) wäre vielleicht nicht verkehrt. Danke für den Link Sonnenwind! Es ist gut, dass jeder einen anderen Geschmack hat, es wäre sonst sehr langweilig. Btw, vor Jahren in Dubai war ich hin und weg von den Parfüms der dortigen Männer, jedoch animalisch fand ich keinen, alles roch nur göttlich für mich.
TurbobeanTurbobean vor 4 Jahren
Für mich bitte nur frisch, sauber, freundlich, fröhlich, hell, klar und rein, wenn es ums Tragen geht.
Das Animalische, Dreckige finde ich spannend und ich schnüffle gerne daran.
Aber getragen wird nur oben genanntes, weil es mir gute Laune macht 😊
AmbercaseAmbercase vor 4 Jahren
Da musste ich sofort daran denken, wie mein Hund „geduftet“ hat als er nass war. Stellt Euch mal ein Parfüm vor, das nach nassem Hund riecht. Fragrance d‘ chien mouillé. Und dazu eine Serie mit den verschiedenen Hunderassen. Und dazu noch ein sehr intensives Extrait. 😅
ExUserExUser vor 4 Jahren
"Animalische Duftnoten sind eine beliebte und extravagante Zutat in vielen Parfüms. Man sagt ihnen eine aphrodisierende Wirkung nach, daher eignen sie sich vor allem für verführerische Düfte."
https://www.google.com/amp/s/www.umweltnetz-schweiz.ch/themen/tierschutz/2261-du-riechst-so-animalisch.amp.html
PoesiefannyPoesiefanny vor 4 Jahren
Es wäre doch toll, wenn Kenner uns mal die weltweil verschiedenen olfaktorischen Dufttraditionen ein bisschen vorstellen würden - die in Gegensatz oder irgendeinem Unterschied stehen zu dem, was die westliche Nase erziehungsbedingt als angenehm empfindet. Cravache kennt die arabische Duftkunst, in Asien gibt es viel mit Sakurakirsche, Tee & Reismilchnoten...Indien hat vielleicht Curryvarianten, die wir gar nicht kennen? Afrika wieder eigene Hölzer und vielleicht einen erdigen Touch? Interessant!
HolyBambolyHolyBamboly vor 4 Jahren
Interessante Gedanken hast du! Eh, ja.... Auf Pipi- und Stallnoten kann ich verzichten, irgendwie erschließt sich mir dieser Gedanke hinter diesen Kreationen auch nicht. Aber vielleicht muss ich nicht alles verstehen, haha. :)
CravacheCravache vor 4 Jahren
Ich kenne nichts das Duftherz erwärmenderes als animalisches Kuhstall-Aoud, bösartigen Moschus, lendenhautanimalisches Labdanum, Bibergeil, rolliges Zibet. Schönstes olfaktorisches Kunsthandwerk, wie man es in der arabischen Dufttradition findet.
Mit gefällig gebotoxten Sauberdüften, LVEB-HP-Alien-etc.-Arschbomben-Mainstream und faden Düften, die synthetisch quasseln, aber nichts sagen, kann ich nicht viel anfangen, um es einmal nicht moschusweichgezeichnet auszudrücken :-)
SerafinaSerafina vor 4 Jahren
Habe auch ein Problem mit urinösen oder stalligen Duftnoten. Aber verm. entwickeln sich diese Parfums bei anderen Menschen angenehmer, zumindest für deren Nase.
JaneAmberJaneAmber vor 4 Jahren
Was es nicht alles gibt ;) Ob jemand inclusive künstlich erzeugtem Stallgeruch im Büro erscheint, halte ich für fragwürdig. Aber das es z.B. Pferdemenschen durchaus in Glückseligkeit versetzen kann, hin und wieder an dem Fläschchen zu schnuppern, davon bin ich überzeugt. Vielleicht geht es nicht um das bewusste Tragen, eher ums Konservieren von Erinnerungen. Wer weiß...:)