Primel

Es grünt so grün wenn Irlands Blüten blühen….Im Original hiess es natürlich „Spaniens Blüten“, aber ich bin ja auch nicht Eliza Doolittle :)
Leider kenne ich Irland (noch) nicht, steht aber auf der Liste meiner Wunschdestinationen ganz weit oben. Bis es soweit ist, tröste ich mich mit diesem netten Wässerchen, welches auf mich äusserst sympathisch, natürlich und seltsam vertraut wirkt. Ein wahres „Uisce Beatha“ (Wasser des Lebens), ausnahmsweise nicht zum Trinken ;)

Ich erinnere mich an grün-gestreifte Stückseifen im Badezimmer meiner Grosseltern, die einen starken und frischen Duft verströmten (ich glaube die hiessen sogar „Irischer Frühling“ oder so ähnlich :) Nachdem ich als Kind abends ins warme Bad gesteckt wurde, vermischte sich dann, als ich später im Bett lag, dieser seifige Duft mit dem Geruch der Alpwiesen. Das Läuten der Glöckchen der Tiere auf der Weide begleitete mich in den Schlaf. An genau diesen Duft erinnert mich „Patrick“! Blumige Nuancen nehme ich keine wahr. Patrick duftet mild-würzig, moosig, ein wenig kräutrig und einfach

Grün Grün Grün! :)

Meinem Vater habe ich dieses Cologne zu seinem letzten Geburtstag geschenkt. Er hatte sich immer Düfte gewünscht! In jüngeren Jahren trug er „Pasha“ von Cartier. Da man aber im fortgeschrittenen Alter starke Düfte nicht mehr so gut verträgt, fiel meine Wahl auf „Patrick“, zumal mein Vater Irland kannte und Land und Leute sehr mochte. Der Duft hat ihm sofort gefallen!

Die Kreationen von „Fragrances of Ireland“ werden ohne Tierversuche hergestellt. „Patrick“ soll der „Nationalduft“ Irlands sein, benannt nach dem Nationalheiligen Patrick, der einer Schlangenplage auf der grünen Insel ein Ende bereitet hat. Auf Irland hat es nun keine Schlangen mehr :)

Patrick. What else?

Die Rose wird nicht umsonst „Königin der Blumen“ genannt und in zahlreichen Gedichten, Liedern und in der Literatur gerühmt. Rosenduft wirkt harmonisierend, entspannend, angstlösend, appetithemmend, mitunter aber auch anregend und als Aphrodisiakum. Darüberhinaus wirkt Rosenöl antibiotisch, viruzid, fungizid, entzündungshemmend….
Die Rose wird zur Parfümierung, Körper- und Haarpflege, in der Naturheilkunde und in der Küche verwendet. Ein wahres Geschenk der Natur!
Auch in der Religion spielt Rosenduft eine grosse Rolle. Wurden doch zahlreiche Marienerscheinungen von wunderbarem Rosenduft begleitet. Ferner wird Berichten von Sterbehospizen zufolge dieser Duft eingesetzt, um den Patienten die letzten Stunden zu erleichtern.

Da ich mit Erstaunen festgestellt habe, dass zahlreiche Menschen Rosenduft nicht mögen (ausser vielleicht in Verbindung mit animalischen Gerüchen), wollte ich nun einfach mal eine Dorne bzw. Lanze für dieses wunderbare Gewächs brechen :)

„Rose absolue“ ist, wie es der Name bereits suggeriert, Rose pur. Authentisch, frisch, Rose eben! Keine dunkelrote Baccara, keine Teerose, keine künstlich-pinkfarbene Züchtung. Am ehesten ähnelt der Duft für mich einer zartrosa- oder auch apricotfarbenen Gartenrose.

Da Annick Goutal-Düfte generell etwas teurer sind und sich „Rose absolue“ nicht durch übermässige Haltbarkeit auszeichnet, darf man aber durchaus darauf vertrauen, dass wirklich echte ätherische Rosenöle aus aller Welt verwendet wurden. Nur dann kann man von der sagenhaften Wirkung von Rosenduft auf das Gemüt profitieren!

Zum Ausgehen ist der Duft zu schwach, für‘s Büro zu schade. Eher für die Gartenparty, Tanztee oder auch den Kirchgang :-)

Ein wahres Kleinod für alle Rosenfreunde.

Was für ein wunderhübscher Flakon! Ich zwinkerte und die Sicht wurde scharf. Gross, schlank, türkisfarben und mit funkelndem Deckel! Bevor ich dieses Schmuckstück an mich nehmen konnte wurde ich vom Fiepen meines Handy jäh aus meinem Traum gerissen. Verwirrt startete ich in den Tag. War ich schon soweit, dass ich nun von Parfums TRÄUMTE?

Wochen später in meiner Lieblingsparfümerie blieb ich wie angewurzelt stehen und traute meinen Augen kaum….Da. Stand. Er. Der Flakon aus meinem Traum! Den hatte ich definitiv niemals zuvor gesehen, der wäre mir aufgefallen! Ich kaufte ihn sofort, ohne ihn überhaupt getestet zu haben (das mache ich sonst nie).

Volltreffer! Süss, cremig, vanillig, würzig (der darin enthaltene Sternanis war glücklicherweise dezent, denn Anis mag ich nicht so sehr). Mit der Zeit wurde der Duft sanft-holzig. Die Haltbarkeit war enorm, morgens aufgesprüht konnte ich ihn abends immer noch gut wahrnehmen. Obschon süss-gourmandig normalerweise nicht zu meinen bevorzugten Duftrichtungen zählt, machte mich „Réminiscence » einfach nur glücklich!

Leider währte die Freude nicht lange. Der Duft kippte zwar nicht, aber er mutierte zu einer zähen, kaugummiartigen Masse! Klebriges, schleimiges Gewürm quälte sich aus dem Flakon! Ich war fassungslos. Dabei hatte ich den Duft doch sorgfältig an einem kühlen und dunklen Ort aufbewahrt!

Irgendwann ist mir der Flakon abhanden gekommen, ich hatte ihn ausser Sichtweite gestellt, da ich ihn gar nicht mehr angucken mochte.

Réminiscence ist mittlerweile im Handel nicht mehr erhältlich und auch im Internet nicht mehr auffindbar. Quasi von einem Tag auf den anderen vom Erdboden verschluckt!

Glücklicherweise gibt’s den Duft aber immer noch (oder zumindest sehr nahe dran wie ich finde):

„Coromandel“ von Chanel!!

Les Must de Cartier, die unverzichtbaren Dinge die man einfach haben muss! Muss man? Ich finde nicht. Deshalb ist es auch nicht so, dass man diesen Duft probiert haben muss. Nicht mal sollte. Sondern einfach: es wäre schön.

Für mich ist Must das bessere Opium, weniger behäbig, temperamentvoller, etwas grün durch die frische Kopfnote, ein grüner Orientale also :) Da die Farbe Grün im Orient und insbesondere in der muslimischen Welt sehr geschätzt wird, passt dies gut.

Gewürze und Früchte drängeln sich nicht in den Vordergrund, auch ist der Duft gänzlich unsüss. Für mich duftet Must vorwiegend nach Tabak (Tabakblätter waren ja auch mal grün). Einerseits riecht der Duft teuer, aber nicht versnobt, exklusiv-verrucht, orientalisch, strahlt aber auch eine gewisse Coolness aus. Die von mir wahrgenommene Tabaknote wirkt nicht gemütlich, eine grüne Mamba zischelt im Hintergrund (Tabak wäre ja auch giftig....), so schliesst sich der Kreis wieder. :) Ein Duft mit Widersprüchen. H/S top (Vintageversion).

In diesen Duft war ich jahrelang derart vernarrt, dass ich ihn zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten getragen habe, zum Beispiel in der Fahrstunde. Der Fahrlehrer, ein freundlicher älterer Herr, hat diesen Duft-Tsunami schweigend über sich ergehen lassen. Als wir aber (von Must umwabert) beinahe von der Strassenbahn gerammt worden wären, verlor er dann doch kurz die Fasson, er schimpfte drauflos, der Wagenführer der Strassenbahn fuchtelte ebenfalls mit den Armen (seine Verwünschungen konnte ich glücklicherweise nicht hören) und ich erglühte bis über beide Ohren.....Ein frisch-zitrischer Duft wäre meiner Konzentration mit Sicherheit förderlicher gewesen.

Es hat dann alles trotzdem noch ein gutes Ende genommen, die Fahrprüfung habe ich dann endlich bestanden (wenn auch erst im zweiten Anlauf) trotz oder vielleicht gerade wegen Must......

Vor einigen tausend Jahren kam der erste blauäugige Mensch auf die Welt, dank einer Genmutation. Vorher gab es lediglich Braunäugige. Von diesem Urahn stammen alle heute lebenden Menschen mit blauen Augen ab, so auch ich :) Des Weiteren sind alle blauäugigen Menschen miteinander verwandt. Da die sagenhaft schöne Elizabeth Taylor blaue Augen hatte, bin ich demnach mit ihr verwandt!!! Diese Idee finde ich natürlich ausserordentlich chic ;D Allerdings hatte Liz veilchenblaue Augen, meine sind dunkelblau, spielt aber keine Rolle, Blau ist schliesslich Blau!

Leider werden es meine blauen (und leider ziemlich kurzsichtigen) Augen nicht schaffen, dass jemals ein Duft nach ihnen benannt wird. Die veilchenblauen und unvergesslichen Augen von Elizabeth Taylor sind hingegen weltberühmt.......und der wunderbare Duft „Violet Eyes“ ward geboren.....

Mit Veilchen hat dieser Duft absolut nichts zu tun, was ich anfänglich sogar etwas bedauert habe. Jedoch ist der frisch-säuerliche Auftakt bereits so erfreulich, dass ich den Veilchen nicht mehr länger hinterher trauere. Der Duft wirkt anregend-prickelnd wie ein Glas Champagner. Mit der Zeit plumpst ein reifer weissfleischiger Pfirsich in das Champagnerglas, doch der Duft bleibt strahlend frisch, er duftet rosig und unsüss (weisse Pfirsiche gibt’s bei uns eher selten, hingegen bekommt man sie häufig in Frankreich, diese Pfirsiche haben ein wunderbares Rosenaroma). Trotz der prickelnden Frische bleibt einem der Duft über viele Stunden treu, mit der Zeit wird er sanft-holzig (Zeder) und auch sehr sinnlich. Ich finde „Violet Eyes“ ist einer der schönsten Düfte von Elizabeth Taylor (auch wenn die von der Filmdiva favorisierte Gardenie hier gänzlich mit Abwesenheit glänzt).

Leider ist der Duft nicht mehr zu bekommen, ich bin verzweifelt :( Vielleicht nur Lieferschwierigkeiten wegen Corona? Auf jeden Fall werde ich mir einen Notvorrat dieses Duftes zulegen, falls ich jemals wieder seiner habhaft werden sollte....

Danke herzlichst für‘s Lesen.