QueenOfPeace
QueenOfPeace’ Blog
vor 1 Jahr - 07.04.2023
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Wen meine Haut hasst

Eine Haut zu haben ist schon eine tolle Sache. Sie schützt uns vor ungebetenen Gästen, ist elastisch und heilt sich sogar ganz von selbst.

Was für ein tolles Organ! 
Ein Mikrobiom mit vielen winzig kleinen Bewohnern von denen die allermeisten unsere Freunde sind.

Das manchmal sorgen diese kleinen Freunde und sonstige Ausdünstungen für eine böse Überraschung.

Zu süß, rauchig, modrig oder sonstwie verfälscht stinkt es einem entgegen.

Auf dem Blotter noch betörend verändert sich der Duft auf der eigenen Haut, die uns sonst so starke Verbündete, in einen gruseligen Schatten seiner Selbst. 
Was für ein bitterer Verrat!

Meine Haut hat schon viel durchgemacht. 
Geplagt von Neurodermitis und Couperrose schuppte sie sich durch so manche Winter.

Mittlerweile kommen wir gut miteinander aus und ich verstehe meistens was sie braucht oder will.

Auch weil meine Handgelenke die einzige Stelle sind die Parfums beherbergen darf.

Hals ist ja sowieso Tabu aber selbst Schlüsselbein, Nacken und alle anderen Quadratzentimeter sind ein No-Go.

Aber selbst diese kleine unscheinbare Stelle vermag immer wieder Hader und Zwietracht zwischen mir und dem begehrten Duft zu sähen.

Und da möchte ich mal ein paar Beispiele geben wen meine Haut besonders fürchterlich entstellt hat.

Vielleicht haben auch Andere dieses Erlebnis gehabt und geteiltes Leid ist schließlich halbes Leid.

Das erste Beispiel ist der Ouverture von Xerjoff.

Opulent, süß und leicht orientalisch angehaucht.

Meine Haut sah wie gerne ich diesen Duft mein Eigen nennen würde, lachte schelmisch und verwandelte ihn in Kaugummi.

Klebrig, zuckrig und schrecklich künstlich. Eine Kindheitserinnerung meiner Abneigung gegen alles was auch nur im entferntesten mit Bubblegum Geruch oder Geschmack zu tun hat schoss mir ins Gehirn, machte es sich dort bequem  und sitz bis heute dick und bräsig dort.

Dieses Parfum ist für mich für alle Zeit unten durch weil diese Assoziation werde ich wohl nie wieder vergessen.

Als nächstes ein ganz besonders bitterer Kandidat.

Memo Paris - Sherwood

Ich habe mich ja schon in einem anderen Blogeintrag als Memo Fanboy geoutet und deswegen tut mir der hier sehr weh.

Auf dem Papier fand ich ich wirklich faszinierend.
Weich, sandelholzig mit gewürzigem Unterton.

Rauf damit. 
Was vor sich mir dar?

Ein muffiger Koffer in dem jemand eine Pfeffermühle über angetrocknete Blümchen geschüttet hat.

Selbst die Verkäuferin mit der mich nach all der Zeit schon fast ein freundschaftliches Verhältnis verbindet verzog das Gesicht.

,,Oh Gott Moritz, was ist denn da passiert?!?“

Ja Maria, die Frage stellt sich mir auch.

Ich wartete noch eine Weile aber es wurde nicht besser. 
nach 20 Minuten war er Gott sei Dank fast verschwunden.

Also der Duft.

Meine Enttäuschung nicht.

Als letztes noch eine Wildcard.

Carthusia - Terra Mia

Ich habe eine sehr positive Einstellung gegenüber diesem Duft und ihn auch hier auf Parfumo dementsprechend bewertet.

Ein ehemaliger Arbeitskollege trug diesen Duft.

Auf ihm wurde er zu einem kleinen, gemütlichen Kaffeehaus.

Ein toller Kaffeeduft! Authentisch und ehrlich.

Ich bekam auch ein Pröbchen. Für mich und meine Haut .


Holdrio, ein Ringelpiez mit Anfassen von modrigen Blümelein und irgendwas anderem, ekligen das ich bis heute nicht entziffern kann.

Ich habe es wieder und wieder versucht und immer mit dem gleichen Ergebnis. 
Ich suche bis heute nach einem guten Kaffeeduft den meine Haut mag. 

Die eigene Haut ist manchmal widerspenstig, launisch und nervig.

Sie kratzt und juckt, spannt und fettet.

Manchmal macht sie süße Verführungen zu abscheulichen Alpträumen.

Dennoch sollten wir sie wertschätzen. 
Außer sie versaut einem einen tollen Duft.

Dann würde ich sie manchmal gerne zum Teufel jagen.


euer Moritz

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