Rene74
Rezensionen
Detailliert
Ein Monument der Parfumeurskunst
Oh mann! Was für ein Auftakt! Was für ein unfassbar geiler Auftakt! Diese nahezu perfekte zitrische Kopfnote! So intensiv, so natürlich!
Habit Rouge Eau de Toilette wurde 1965 kreiert. Es sollte knapp 50 Jahre dauern, bis es mit
Eau pour Homme (2013) Eau de Toilette einen Duft gab, der einen ähnlich guten zitrischen Auftakt zu bieten hat.
Zitrische Kopfnoten gibt es in vielen Parfums. Oftmals sind sie allerdings leider unangenehm künstlich, synthetisch.
Habit Rouge Eau de Toilette ist zum Glück nicht so. Es riecht wie eine frisch aufgeschnittene Zitrone, wenn dieser Duft aufgesprüht wird. Einfach herrlich!
Und es bleibt eine ganze Weile so. Nach ungefähr 1 Stunde wandelt sich der Duft, wird würziger, sehr sehr angenehm. Ich kann die einzelnen Duftnoten nicht so recht entschlüsseln, vermute aber, dass es ein Zusammenspiel von Patschuli und Vanille ist, was mich so sehr fasziniert. Auch eine ledrige Note kommt allmählich durch und ergänzt sich mit den anderen Duftbestandteilen perfekt.
Zusätzlich Pluspunkte kann
Habit Rouge Eau de Toilette zudem sowohl mit Haltbarkeit als auch Sillage sammeln. In der Frühe aufgetragen hält der Duft den gesamten Arbeitstag. Es ist wahrlich beeindruckend. Und das alles ohne Ambrocenide und andere eklige, abstoßende moderne Duftbestandteile. Das hier ist der eindrucksvolle Beweis, dass es auch "ohne" geht.
Habit Rouge Eau de Toilette ist ein zeitloser Klassiker und perfekter Duft für alle Lebenslagen und der kühlen Jahreszeit.
Habit Rouge Eau de Toilette wurde 1965 kreiert. Es sollte knapp 50 Jahre dauern, bis es mit
Eau pour Homme (2013) Eau de Toilette einen Duft gab, der einen ähnlich guten zitrischen Auftakt zu bieten hat.Zitrische Kopfnoten gibt es in vielen Parfums. Oftmals sind sie allerdings leider unangenehm künstlich, synthetisch.
Habit Rouge Eau de Toilette ist zum Glück nicht so. Es riecht wie eine frisch aufgeschnittene Zitrone, wenn dieser Duft aufgesprüht wird. Einfach herrlich!Und es bleibt eine ganze Weile so. Nach ungefähr 1 Stunde wandelt sich der Duft, wird würziger, sehr sehr angenehm. Ich kann die einzelnen Duftnoten nicht so recht entschlüsseln, vermute aber, dass es ein Zusammenspiel von Patschuli und Vanille ist, was mich so sehr fasziniert. Auch eine ledrige Note kommt allmählich durch und ergänzt sich mit den anderen Duftbestandteilen perfekt.
Zusätzlich Pluspunkte kann
Habit Rouge Eau de Toilette zudem sowohl mit Haltbarkeit als auch Sillage sammeln. In der Frühe aufgetragen hält der Duft den gesamten Arbeitstag. Es ist wahrlich beeindruckend. Und das alles ohne Ambrocenide und andere eklige, abstoßende moderne Duftbestandteile. Das hier ist der eindrucksvolle Beweis, dass es auch "ohne" geht.
Habit Rouge Eau de Toilette ist ein zeitloser Klassiker und perfekter Duft für alle Lebenslagen und der kühlen Jahreszeit.Der Duft meines Vaters
Mein Vater war eine Seele von Mensch, Sanftmütig, großherzig, gutmütig bis zur Selbstaufgabe, ja, viel zu gut für diese Welt. Sein Erscheinungsbild war eher unscheinbar, er war von durchschnittlicher Größe, die Statur war schmal, auf dem ersten Schein nicht sehr muskulös. Der Gesichtsausdruck zumeist freundlich - verschmitzt.
Aber er war keineswegs schwach. Nein, er war zäh und kräftig. Hat sein 50 jähriges Berufsleben schwer schuftend in einer Munitions - und Sprengstofffabrik verbracht. Ist im Frühling und Sommer nach der 9 Stunden Schicht kilometerweit mit dem Fahrrad Richtung Garten gefahren und hat dort auch noch stundenlang gewerkelt. 5 Stunden Schlaf haben ihm gereicht, bevor der neue Tag schon wieder begann.
Gegensätzlich zu seinem Naturell war auch seine Vorliebe für sehr herbe Düfte. Zu DDR - Zeiten, so kann ich mich dunkel erinnern, waren es Pitralon, Hättric und Sir Irish Moos (wohl auch von der Westverwandtschaft ins Land geschmuggelt), die von ihm genutzt wurden.
Nach der Wende wurde dann
Fahrenheit Eau de Toilette sein absoluter Favorit und Signaturduft. Nur der durfte es sein. :)
Ich habe als junger Mann das erste Mal diesen unverwechselbaren Duft wahrgenommen, an meinem Vater, und war schlagartig begeistert. Selber gekauft habe ich ihn mir damals, in jungen Jahren nicht, auch aus Respekt meinem Vater gegenüber. Erst als ich ungefähr 40 Jahre alt war, fühlte ich mich selber reif genug dafür. Und er wurde neben
Égoïste Eau de Toilette und
Antaeus Eau de Toilette einer meiner Favoriten.
Mein Vater hat seinen geliebten
Fahrenheit Eau de Toilette getragen bis zu seinem Tod. Vor ziemlich genau einem Jahr ist er für immer eingeschlafen und bewohnt jetzt hoffentlich seine eigene Wolke.
Ich trage
Fahrenheit Eau de Toilette nach wie vor regelmäßig, gar recht häufig. Zum einen weil ich ihn nach wie vor toll finde, zum anderen auch zu Ehren meines Vaters.
Zum Duft:
Fahrenheit Eau de Toilette startet gleich von Null auf Hundertachzig.
Zitrisch, würzig, blumig, ledrig, alles auf einmal. So viele Eindrücke, die den Riechkolben an seine natürliche Grenze bringen. Und er lässt im Verlauf in puncto Intensität für lange Zeit kaum nach. Er beruhigt sich lediglich, wird blumiger und holziger. Nach langer langer Zeit, die Haltbarkeit ist wirklich beeindruckend, klingt der Duft dann allmählich aus. Ebenso stark ist die Sillage, also Vorsicht bei der Dosierung. ;)
Der Flakon ist unverkennbar, wirklich ikonisch. Gefällt mir sehr. Der Preis ist angemessen.
Fahrenheit Eau de Toilette ist mMn vielseitig einsetzbar, in fast jeder Lebenslage. Er ist ganzjährig tragbar, außer bei allzu großer Hitze. Da ist er dann doch zu intensiv.
Das war jetzt mehr eine Geschichte als eine Rezension. Ich hoffe, es war trotzdem angenehm, das Geschriebene zu lesen.
Aber er war keineswegs schwach. Nein, er war zäh und kräftig. Hat sein 50 jähriges Berufsleben schwer schuftend in einer Munitions - und Sprengstofffabrik verbracht. Ist im Frühling und Sommer nach der 9 Stunden Schicht kilometerweit mit dem Fahrrad Richtung Garten gefahren und hat dort auch noch stundenlang gewerkelt. 5 Stunden Schlaf haben ihm gereicht, bevor der neue Tag schon wieder begann.
Gegensätzlich zu seinem Naturell war auch seine Vorliebe für sehr herbe Düfte. Zu DDR - Zeiten, so kann ich mich dunkel erinnern, waren es Pitralon, Hättric und Sir Irish Moos (wohl auch von der Westverwandtschaft ins Land geschmuggelt), die von ihm genutzt wurden.
Nach der Wende wurde dann
Fahrenheit Eau de Toilette sein absoluter Favorit und Signaturduft. Nur der durfte es sein. :)Ich habe als junger Mann das erste Mal diesen unverwechselbaren Duft wahrgenommen, an meinem Vater, und war schlagartig begeistert. Selber gekauft habe ich ihn mir damals, in jungen Jahren nicht, auch aus Respekt meinem Vater gegenüber. Erst als ich ungefähr 40 Jahre alt war, fühlte ich mich selber reif genug dafür. Und er wurde neben
Égoïste Eau de Toilette und
Antaeus Eau de Toilette einer meiner Favoriten.Mein Vater hat seinen geliebten
Fahrenheit Eau de Toilette getragen bis zu seinem Tod. Vor ziemlich genau einem Jahr ist er für immer eingeschlafen und bewohnt jetzt hoffentlich seine eigene Wolke.Ich trage
Fahrenheit Eau de Toilette nach wie vor regelmäßig, gar recht häufig. Zum einen weil ich ihn nach wie vor toll finde, zum anderen auch zu Ehren meines Vaters.Zum Duft:
Fahrenheit Eau de Toilette startet gleich von Null auf Hundertachzig. Zitrisch, würzig, blumig, ledrig, alles auf einmal. So viele Eindrücke, die den Riechkolben an seine natürliche Grenze bringen. Und er lässt im Verlauf in puncto Intensität für lange Zeit kaum nach. Er beruhigt sich lediglich, wird blumiger und holziger. Nach langer langer Zeit, die Haltbarkeit ist wirklich beeindruckend, klingt der Duft dann allmählich aus. Ebenso stark ist die Sillage, also Vorsicht bei der Dosierung. ;)
Der Flakon ist unverkennbar, wirklich ikonisch. Gefällt mir sehr. Der Preis ist angemessen.
Fahrenheit Eau de Toilette ist mMn vielseitig einsetzbar, in fast jeder Lebenslage. Er ist ganzjährig tragbar, außer bei allzu großer Hitze. Da ist er dann doch zu intensiv.Das war jetzt mehr eine Geschichte als eine Rezension. Ich hoffe, es war trotzdem angenehm, das Geschriebene zu lesen.
5 Antworten
Der einzig wahre BOSS!
Meine erste Rezension möchte ich diesem wunderbaren, angenehm altmodischen Duft widmen. Was muss man hier alles über den
Boss Number One Eau de Toilette lesen? Altherrenduft... Klosteinduft, urinös etc...
Also, erstens ist das kein Altherrenduft sondern ein Duft für Traditionalisten, die nicht so viel mit den heute so hoch im Kurs stehenden seichten, charakterlosen Zuckerwasserplörren anfangen können. ;)
Zweitens, ja der Duft startet durchaus herausfordernd. Extrem zitisch und würzig, sodass diese Assoziation zu WC-Reiniger entstehen kann. Diese Phase dauert aber nicht lange an - höchsten 20 Minuten. Danach legt sich der Duft, wird ruhiger, runder harmonischer. Der Honig tritt in Erscheinung und bildet mit den blumigen und würzigen Noten eine unglaublich schöne Melange,
der Duft wandelt sich und wird süß - würzig, einfach lecker. Diese Phase hält einige Stunden an, bevor allmählich Eichenmoos und holzige Noten, in Verbindung mit Zimt und Moschus den Ausklang einläuten.
Die Haltbarkeit ist mit gut und gerne 8-9 Stunden sehr anständig.
Die Sillage empfinde ich als angemessen, nicht zu schwach aber auch nicht monströs stark, sodass man den
Boss Number One Eau de Toilette problemlos auf Arbeit tragen kann, ohne die Kolleginnen und Kollegen zu verschrecken. ;)
Er ist eher ein Duft für die kühlere Zeit des Jahres, für heiße Sommertage also ungeeignet.
Abschließend muss ich anmerken, dass mich die meisten Düfte von BOSS nicht wirklich ansprechen. Egal ob Bottled - oder The Scent - Reihe... das Meiste ist mir persönlich zu seicht, zu beliebig, zu uninspiriert. Da bin ich wirklich froh, dass man immerhin den
Boss Number One Eau de Toilette nach wie vor käuflich erwerben kann, und das zu einem sensationell günstigen Preis.
Er ist ein echter Klassiker, eben der einzig wahre BOSS.
Vielen Dank für das Lesen dieser Zeilen. :)
Boss Number One Eau de Toilette lesen? Altherrenduft... Klosteinduft, urinös etc...Also, erstens ist das kein Altherrenduft sondern ein Duft für Traditionalisten, die nicht so viel mit den heute so hoch im Kurs stehenden seichten, charakterlosen Zuckerwasserplörren anfangen können. ;)
Zweitens, ja der Duft startet durchaus herausfordernd. Extrem zitisch und würzig, sodass diese Assoziation zu WC-Reiniger entstehen kann. Diese Phase dauert aber nicht lange an - höchsten 20 Minuten. Danach legt sich der Duft, wird ruhiger, runder harmonischer. Der Honig tritt in Erscheinung und bildet mit den blumigen und würzigen Noten eine unglaublich schöne Melange,
der Duft wandelt sich und wird süß - würzig, einfach lecker. Diese Phase hält einige Stunden an, bevor allmählich Eichenmoos und holzige Noten, in Verbindung mit Zimt und Moschus den Ausklang einläuten.
Die Haltbarkeit ist mit gut und gerne 8-9 Stunden sehr anständig.
Die Sillage empfinde ich als angemessen, nicht zu schwach aber auch nicht monströs stark, sodass man den
Boss Number One Eau de Toilette problemlos auf Arbeit tragen kann, ohne die Kolleginnen und Kollegen zu verschrecken. ;)Er ist eher ein Duft für die kühlere Zeit des Jahres, für heiße Sommertage also ungeeignet.
Abschließend muss ich anmerken, dass mich die meisten Düfte von BOSS nicht wirklich ansprechen. Egal ob Bottled - oder The Scent - Reihe... das Meiste ist mir persönlich zu seicht, zu beliebig, zu uninspiriert. Da bin ich wirklich froh, dass man immerhin den
Boss Number One Eau de Toilette nach wie vor käuflich erwerben kann, und das zu einem sensationell günstigen Preis.Er ist ein echter Klassiker, eben der einzig wahre BOSS.
Vielen Dank für das Lesen dieser Zeilen. :)
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