RobGordon
RobGordons Blog
vor 9 Jahren - 21.10.2015
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Das Leben nach dem dry-down!

Es erfüllt mich immer wieder mit einem Schmunzeln, wenn ich beobachte, wie Leidenschaften des Alltags verwissenschaftlicht werden. Nach jedem Fußball-Event im TV frag ich mich bei der Analyse:

Spielten die Jungs da unten noch Fußball oder bauten die 2 Mannschaften gemeinsam am nächsten Mars-Orbiter und wurden bloß stochastisch dabei durch den Ball behindert?

Unglaublich was Experten alles sehen, wenn man es am Monitor einringelt, mit Vektoren unterlegt und über Standbilder solange sinniert, als heuchelte man Interesse an der Kunst bei beliebiger Finissage, obwohl man es nur auf das Buffet abgesehen hat.

Ausgestattet mit diesem Wissen und Vokabular müsste es ein leichtes sein auch hier zu punkten:

Ein Gourmandduft der uns nicht behagt wird schon mal zum Jausengegner. Wer braucht Kopfnoten wenn die Ingredienzien auch zum Ankick antreten könnten. Ich sehe in der Herznote den idealen Konter. Wenn man sich nicht sicher ist, ob man den Rüssel in den Gully des Flakons überhaupt hinein halten will, entscheidet der Münzwurf.

Bei Düften, bei welchen man sich nicht auskennt, analysiert man einen offenen Schlagabtausch oder Rudelbildung. Parfums die man kein 2tes Mal riechen will, bekommen die Rote Karte oder müssen auf die Bank. In Härtefällen vielleicht auch auf die Stille Treppe, falls die Supernanny auch Fußball guckt. Bei zylindrischen Flakons spricht man, richtig, ihr ahnt es bereits, vom Pfosten, während so manches Flowerbomb Flakon problemlos als Wuchtel durchginge (Österr. - Deutsch Wörterbuch im Anschlag vorausgesetzt).

Wer braucht die Duftpyramide, wenn man problemlos vom Triple sprechen könnte?

In Wirklichkeit sind die Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Welt der Nasen und derer des Fußballs überschaubar, wie zum Beispiel das Leder. Wobei ich warte auf den wortgewandten Fußballkommentator, der trocken in der Situation einer Spielunterbrechung bemerkt:

"Der Platzwart hat das Vetiver für diesen Anlass beispielhaft zurechtgestutzt."

Dass das in der Praxis nicht so gut zu funktioniert, scheint dem Umstand geschuldet zu sein, dass Mensch bevorzugt, stets seine eigene Subkultur zu schaffen und sich hierfür auch mit den eigenen Fachbegriffen zu bewaffnen. Hab ich da eure "Absolue" Zustimmung?

Manches ist auch wenig praktikabel, wenn zum Beispiel der Trainer ein Spiel balsamisch anlegt, werden die Spieler nach dem Stoff verlangen, den der Chef eintütet und heimlich in der Kabine raucht. Bitter hingegen kann eine Niederlage auch im Fußball sein und das Bouquet, welches ein Spieler nach der Arbeit beim Interview ausdünstet, wird auch von mir nie wohlwollend als Essenz umschrieben werden, je nach Fußballer und weiblichem Hormonspiegel könnte das vielleicht noch als Kölnisch Wasser durchgehen. Was wäre wenn der Schiedsrichter Distanzen nicht mehr abschreiten müsste, sondern das Regelwerk vorsähe, der Abstand zwischen Mauer aus Spielern und Ball hat exakt 4 Sillagen DHI zu betragen?

Was mich jetzt selbst verblüfft, dass das Pafumo-Glossar den Begriff des Headers also den "dry-down" unter "D" gar nicht anführt. Erwähnt haben wollte ich diesen Umstand dennoch, solange er mich und meine eigentliche Mission nicht aus dem Konzept bringt. Deshalb hab ich mir vorsichtshalber den Anker in die Überschrift gesetzt.

Der Grund dieses Blogs ist mein Beitrag zur Wissenschaft. Handelt nicht vom Leben nach dem Tode, wie die Überschrift womöglich verbildlicht sondern vielmehr der ketzerischen Frage:

Ist der dry-down das Ende der Fahnenstange?

Es gibt meines Erachtens nach, je nach Handling, unter der Basis noch den Keller und weil das wenig wissenschaftlich klingt und Anglizismen auf dem Vormarsch sind, brauch ich ein Vokabel für den Charakter den ein Duft einnimmt, wenn er nach dem dry-down länger mit Schwimmbadwasser, Dusche etc. in Kontakt kommt.

"wet-up", klingt so laienhaft, da kann ich gleich Fußball-Analysen konsumieren.

Klar, bei Düften die gar keinen Wumms haben, ist der Keller überflutet. Da bleibt nichts übrig. Aber manche Düfte nehmen nochmal die Ausfahrt ins Licht und setzen sich erneut wohlriechend aber anders in Szene. Von Heckwellen kann man hier nicht mehr sprechen, aber beim Quantensprung Nase-Haut eröffnet sich je nach Duft noch ein interessanter Nebenschauplatz.

Düfte die diesbezüglich nicht wasserscheu sind, sind lt. meines Fundus:

Cacharel PH (ganz großes Nasenkino!)

Active Bodies dito!

Bogner Man (classic) Selbstverständlich vor der Reformulieung, verdammt das war eine echte Wasserratte, du fehlst mir so. Zum Anbeissen war ich mit dir! Jetzt bin ich nur noch süß, (DHI-Effect!)

und zuletzt auch bei

Eau de Cartier Vétiver Bleu bemerkt, dass der durch Wasser sein zweites Gesicht aufsetzt und mich wesentlich zu diesem peer-review-paper angestachelt hat.

Ergänzung: DH Parfum (nach 2x Sauna + Dusche)

Griffige Vorschläge werden innerhalb der Einreichfrist angenommen. Ihr wollt doch nicht, dass er als Torrent-, bzw. Onrush-Effect oder gar als 2te. Halbzeit in die Geschichte eingeht?

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